Übungen für den Welpen

Euer Züchter wird euch sagen können,welchen Welpen er für euch geeignet hält.
Glaube erstmal gar nichts,warte ab.

Mein intakter Rüde ist genauso verträglich wie die kastrierten Rüden.Auch genauso umgänglich.Nachwuchs hat er auch noch keinen produziert.Das Ganze ist nämlich vom Charakter und ein bisschen von den Erfahrungen und der Erziehung abhängig.Meiner Ansicht auch von der Rasse. Ein Dobermann wurde ursprünglich nicht für das Arbeiten in der Gruppe gezüchtet,der Pointer schon.
 
Also ich kastriere nur, wenn es sein muss gesundheitlich.
Man muss damit halt rechnen ( ob kastriert oder nicht ), dass der Hund nicht jeden toll findet.

Ich hatte mehrere Jahre gemischtes intaktes Rudel, plus eine intakte Hündin die einmal die Woche da war,
plus unterwegs ständig läufige Hündinen.
Idr. ist es schon machbar, dass es kein Nachwuchs gibt.

Ich persönlich würde Rüde bevorzugen aber das muss jeder selbst entscheiden
 
Kastriert man Hunde eigentlich?
Im Gegensatz zu Katzen lässt man Hunde nicht pauschal ab einem bestimmten Alter kastrieren. Im Tierschutz werden Hunde manchmal kastriert abgegeben um ungewolltes Vermehren zu verhindern. Aber wenn man seine läufige Hündin während der Stehtage nicht ableint oder mit dem intakten Rüden im Haushalt ohne Aufsicht allein lässt kommt es auch nicht zu ungewolltem Vermehren.

Bei mir leben drei intakte Rüden, die nur kastriert werden wenn es medizinisch erforderlich ist. Sie reagieren in normalem Umfang auf den Geruch läufiger Hündinnen, leiden oder jammern aber nicht Zuhause oder verweigern das Fressen.

Ich bevorzuge Rüden weil ich mit meinen Hunden in Beschäftigungskurse in Hundeschulen gehe und zumindest während der Stehtage pausieren die Hündinnen, die sonst in die Kurse gehen.

Aber die Geschlechter in dem Wurf sind ja gleichmäßig verteilt und ab einem gewissen Alter kann der Züchter seine Welpen einschätzen und dir den passenden Welpen empfehlen wenn er deine Vorstellungen von deinem zukünftigen Hund kennt.
 
Mein Rüde hat als Welpe irgendwann das Klettern geübt.
Er konnte einen Stuhl erklimmen und ist vom Stuhl irgendwie auf den Tisch gekommen.
Ich bin in die Küche gekommen und mein kleiner Welpe lag zusammengerollt mitten auf dem leeren Küchentisch und hat geschlafen.

Er ist dann aufgewacht und hat mich ganz stolz angesehen. Hätte ich ihn ausschimpfen sollen?
Für ihn war das eine außergewöhnliche Kletterleistung. Ich habe mich einfach mit ihm gefreut.
Er hat von alleine gelernt, nicht mehr auf den Küchentisch zu gehen.
In der Situation wäre Schimpfen auch völlig unverständlich für den Welpen gewesen, weil der eigentliche Vorgang des Kletterns ja schon länger beendet war.
Hätte das Klettern in meinem Beisein stattgefunden, hätte es ein ruhiges Nein gegeben und ich hätte den Welpen vom Stuhl gehoben.
Hätte ich ihn erst schlafend auf dem Tisch gefunden, hätte ich lachen müssen und mich über das drollige Bild gefreut.

Als jahrzehntelanger Katzenhalter ist man diesen Anblick sowieso gewöhnt.

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Ansonsten gebe ich den Vorschreibern recht, am wichtigsten ist es in den ersten Wochen und Monaten, den Welpen kennenzulernen und "einfach" mit ihm zusammenzuleben.
"Nein" gehört bei mir vom ersten Tag an dazu, in ruhigem, aber deutlichem Ton und nur bei den Dingen, die gar nicht gehen.
Bei uns war das

Katzen stellen und jagen
Stühle und Tischbeine annagen
Menschen an der Haustür belästigen

Ansonsten dürfen meine Welpen überall dabei sein, auf der Couch, im Bett, in der Küche neben dem Herd, neben der Dusche usw.
Sie dürfen mir an den Fersen kleben, solange und so oft sie wollen, allerdings auch ohne großartig beachtet zu werden, wenn ich gerade anderes zu tun habe.
Beide waren wochenlang "mein Schatten", bis sie irgendwann von selber feststellten, dass es auch mit größerem Abstand geht und später waren dann beide recht "eigenständig".

Aktuell weiß ich nicht, wo mein 15 Monate alter Murphy gerade ist, er sucht sich, wie Kira, seinen Platz im Haus selber.

Die sogenannten 4 Monate sind nach meiner Meinung auch nur das Zeitfenster, in dem der Hund an erster Stelle und unbedingt Vertrauen in seine "Familie" und seine Umwelt lernen muss.
Wenn das klappt, dann lernt er auch noch Jahre später Dinge, die in dieser Zeit nicht anstanden.

Kira kam mit 15 Monaten zu uns, kannte bis dato das enge Zusammenleben mit Menschen nicht, auch nicht das Leben im Haus.
Sie musste erst mal lernen zu vertrauen, was gut und gern 2 Jahre dauerte.
Danach hat sie alles weitere, das sie nicht kannte, wie z.B. in einer überfüllten S-Bahn zu stehen, Rolltreppe am Flughafen zu fahren und anderes ohne große Schwierigkeiten gelernt.

Also keine Panik. 😉

Stubenreinheit habe ich, jetzt schon zum zweiten Mal, überhaupt nicht trainiert oder irgendwie sanktioniert, wenn etwas daneben ging.
Wir haben nur einen Läufer und einen Badteppich, die sind für 6 Monate weggeräumt worden, ansonsten Fliesen und Laminat, kann man super wischen, also warum soll ich den Hund und mich verrückt machen.

Natürlich bin ich nach dem Aufwachen, nach dem Spielen und nach dem Fressen immer gleich mit den Welpen raus gegangen, ist ja auch in ihrem Sinn. Aber dazwischen habe ich mich gar nicht drum gekümmert.
Es gab draußen ein kurzes Fein, wenn gemacht wurde, das wars und drinnen gar keine Reaktion von mir, wenn etwas daneben ging.

Beide Welpen, komplett unterschiedliche Rassen (Havaneser und Flat coated Retriever) waren mit etwa 5 Monaten größtenteils stubenrein, mit 7/8 Monaten zuverlässig stubenrein.
Ohne irgendein Gedöns.

Auch das Spielbeißen in die Hände oder Hosenbeine haben alle meine Welpen von alleine wieder aufgegeben, als sie älter wurden.
Ist hier dasselbe.
Wenn das Beißen in Hände weh tat, gab es ein kurzes, lautes Aua und ich habe mich weggedreht, das Spiel beendet.
Wurde auf der Couch in die Füllung oder ins Kissen gebissen, gab es ein ruhiges Nein und sofort ein Tauschangebot mit Spielzeug, das an den entsprechenden Stellen immer griffbereit lag.

Selbstverständlich hat ein Welpe seine Blase noch nicht unter Kontrolle, das ändert aber nichts daran das man auch an der Stubenreinheit arbeiten muss, und ihn ruhig darauf aufmerksam machen sollte das da etwas schief läuft. Er ist jetzt 41/2 Monate und meldet sich wenn er raus muss.
Und auch das Spielbeissen musste er lernen,bei uns hat diesen Part die Lilly übernommen, denke mal nicht das die ihm nicht gezeigt hat wenn er es übertreibt.
Mit 4 1/2 Monaten haben meine Welpen auch meist subtil gezeigt, dass sie mal müssen.
Sind zur Terassentür gelaufen, wurden unruhig.
Und das, obwohl ich nichts weiter geübt habe als nach den bekannten Situationen wie Schlafen, Fressen, Spielen rauszugehen.

Ich habe nie geschimpft oder "nein" gesagt, wenn sie drinnen gemacht haben und sie sind genauso schnell mit der Stubenreinheit dabei gewesen wie deine Welpen.
Von daher denke ich, das ist abhängig von der Reife des jeweiligen Welpen und wird so gut wie gar nicht von irgendwelchen Trainingsmethoden beeinflusst.

Puh... also jetzt mal unabhängig davon, ob ich einen Hund dabei habe oder nicht: Ich mag auf mich zubretternde Hunde grundsätzlich nicht haben, insbesondere dann, wenn ich sie überhaupt nicht kenne.
Das ist so, als ob ich im Auto mit 50 km/h auf einem schmalen Feldweg an Fußgängern vorbeiklötere oder Jemandem die Tür vor der Nase zufallen lasse: Es gehört sich einfach nicht. Und wenn es versehentlich passiert, ist eine Entschuldigung definitiv fällig.
Nach über 10 Jahren Erfahrung in diesem Bereich kann ich dir versichern, dass die Entschuldigung die absolute Ausnahme ist.
In der Regel bist du, in den Augen der Besitzer der freilaufenden Hunde selber schuld, dass dein Hund angeleint ist und/oder keine Hunde mag, die in ihn reinbrettern.
Sei froh, dass du eine Rasse bekommst, die einigermaßen respekteinflößend und wehrhaft ist.
Mit meinem Havaneser stehe ich da auf verlorenem Posten, der landet auch heute noch, mit 15 Monaten, umgehend auf meinem Arm, wenn da ein größerer Hund auf uns zu rennt.
Und dieser freilaufende Hund wird dann von mir deutlich geblockt, da habe ich durch Kira mehr als genug Übung.
Und wenn dem anderen Hundehalter mein Blocken nicht gefällt, was durchaus vorkommt, dann ist meine Impulskontrolle regelmäßig "im Eimer".
Und es gibt, unnötigerweise und zum wiederholten Male, eine mehr als deutliche Ansage von mir an den Hundehalter xy.
Bringt in der Sache nix, aber mir geht's dann besser.🤷‍♀️

Kastriert man Hunde eigentlich?
Die nicht Katzenhalter verstehen diese Frage vermutlich nicht.
Als Katzenhalter wird ja mittlerweile kastriert (was ich nicht gutheiße) sobald die Kitten abgestillt sind, spätestens mit 3 Monaten.
Nennt sich Frühkastration, finde ich, sofern es nicht absolut zwingende Gründe gibt, wie z.B. dass es wilde Kitten sind, die weiter draußen leben, auch für Katzen furchtbar.
In mittlerweile 35 Jahren Katzenhaltung habe ich sehr viele Katzen/Kater kastriert.
Katzen, je nach Jahreszeit, mit 6-7 Monaten, Kater mit 8-9 Monaten.
Vorher durften sie nicht nach draußen und es hat immer funktioniert.
Es gab nie unerwünschten Nachwuchs, auch nicht in gemischten Gruppen.

Bei Hunden ist es das andere Extrem, Kastration wird grossteils verteufelt, erst recht die frühe Kastration.
Mit dieser Absolutheit gehe ich auch nicht konform.

Meine Hündin habe ich selbst kastriert, obwohl sie aus dem Tierschutz kam.
Da sie direkt aus der Tötung zu mir kam, war sie mit 15 Monaten nicht kastriert.
Ich habe ausgehandelt, dass ich den Zeitpunkt der Kastration selbst bestimmen darf, weil sie erst mal krank war und über Monate Behandlung brauchte.
Also habe ich sie mit knapp 2 1/2 Jahren kastrieren lassen, sie war bei mir zwei Mal läufig.
Ich bin froh, dass sie kastriert ist, sie ist mittlerweile 11 1/2 Jahre alt und es gab nie irgendwelche Probleme durch die Kastra.
Sie ist nicht inkontinent, ihr Fell ist wie es immer war, sie hat keine Probleme mit den Knochen, ist immer noch fit und ihr Verhalten hat sich nach der Kastra auch nicht geändert.
Dafür musste ich mir nicht zwei Mal im Jahr Gedanken machen, ob sie nun eine Gebärmutterentzündung ausbrütet, es gab keine Scheinträchtigkeit, also wirklich entspannend.

Ich persönlich tendiere dazu, Hündinnen nach der zweiten bis dritten Läufigkeit zu kastrieren, da ich in meinem Umfeld immer wieder mitbekomme, wie viele Probleme es mit den Läufigkeiten gibt und schlussendlich wird mindestens die Hälfte der unkastrierten Hündinnen in höherem bis hohem Alter doch noch kastriert, dann meist in einer Notop mit den entsprechenden Gefahren und viel längerer Rekonvaleszenz.

Mit Murphy habe ich ja nun noch einen Rüden und da läuft es für mich etwas anders.
Ihn werde ich nur dann kastrieren lassen, wenn es ernsthafte gesundheitliche Gründe gibt und keinesfalls bevor er mindestens 3 Jahre alt ist.

Meine Übergangstierärztin hat schon vor 3 Monaten gesagt, es wäre nun an der Zeit, den Chip zu setzen, damit er seine Hormone gar nicht erst kennenlernt. Gab nur ein sehr deutliches "Nein" von mir, mit dem Hinweis, dass ich will, dass er seine Hormone kennenlernt und dass er "durch den Wind" sein darf, weil das normal für die Pubertät ist.
Ja, er hat mit Beginn der Pubertät plötzlich im Haus markiert, ein paar Mal.
Da gab es dann eine deutliche Ansage von mir und von meinem Mann, die wahre Wunder gewirkt hat, weil der sonst nie mit ihm schimpft.

Ja, er meint, er wäre Godzilla und könne es mit jeder Dogge aufnehmen.
Muss ich halt managen, ist kein Grund, ihn zu entmannen.

Stattdessen sehe ich, dass er durchaus interessiert an läufigen Hündinnen ist, auch mal hinterher will oder den Urin minutiös untersucht.
Aber ich kann ihn auch wieder ablenken, er jammert nicht stundenlang und frisst weiter mit Begeisterung.
Kein Peniskatarrh, kein Ausfluss, er hält alles piccobello sauber, von daher überhaupt kein Grund für eine Kastration.

Soweit meine derzeitige Einstellung zum Thema, letztendlich muss das jeder für sich und sein Tier entscheiden, evtl. ändere ich meine Meinung mit fortschreitender Erfahrung auch nochmal.😉
 
Ich habe nie geschimpft oder "nein" gesagt, wenn sie drinnen gemacht haben und sie sind genauso schnell mit der Stubenreinheit dabei gewesen wie deine Welpen.
Das mag wohl möglich sein,aber bei uns lernen die Welpen bei jedem unerwünschtem Verhalten eben das Wort " Nein".
Magst es glauben oder nicht- als Erwachsene reicht dann egal was auch immer sie gerade tun ein ganz lockeres "Nein" und sie lassen es. Einfacher kann man sich die Erziehung kaum machen😉

Jeder hat da eben seinen eigenen Dreh, Hauptsache es funktioniert.

Viele Grüße vom User ohne Plan für Hunde🙂

Nachtrag: Wenn ich so recht überlege; das stimmt sogar,wir haben keinen Plan,wir leben einfach mit unseren Hunden zusammen und machen das Beste draus 🤗

Vielleicht haut's ja gerade deswegen so einigermassen hin?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hübsches Tierchen, deine Lahoretaube.
Aber leider im falschen Thread.
 



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