Trotz Angststörung Hund?

Dann fühle dich frei es mir zu erklären.

Darüber gibt es ausreichend im Internet zu lesen.

Wir kennen hier im Forum den Welpenblues.
Die Leute haben sich gut vorbereitet auf den Welpen, sich informiert und gefreut.
Dann ist der Welpe da und sie geraten in Panik und Depressionen, sind überfordert, können nicht mehr essen und schlafen, haben Heulattacken.

Die Leute können sich zehnmal sagen, es ist alles halb so wild, es hilft ihnen nicht.
Das Wahrnehmen, Erkennen, Einordnen und Regulieren der Gefühle funktioniert nicht mit dem Verstand.
Die Gefühle machen ihre eigene Wahrheit, entwickeln ein Eigenleben.
Bei ansonsten gesunden Menschen setzt irgendwann wieder die Eigenregulation ein.
Dann vergeht der Welpenblues.

Bei einer Angsterkrankung ist das tausendmal stärker und hat sich auf fast alle Bereiche des Lebens ausgedehnt. Eine Fliege an der Wand (als Beispiel) kann Todesängste auslösen. Es ist nicht möglich, mit dem Verstand und Logik darauf Einfluss zu nehmen. Der Betroffene ist nicht in der Lage, sich selbst zu regulieren.
 
Aber eine Angststörung ist doch nicht pauschal eine Angst vor allem?

Sondern kann sich doch durchaus auf spezielle Situationen beziehen.

Abgesehen davon: da ist noch ein Haupthalter da, der die Hauptverantwortung trägt.


Auch gibt es nunmal genug Hunde, die nicht jeden schwachen Moment nutzen, um sich selbst über den Menschen zu stellen. Wozu auch, wenn es eine Person gibt, die immer und sicher verfügbar ist.

Es ist sicherlich richtig auf die Risiken hinzuweisen.

Diese sind mMn aber nicht zwingend an seelische Erkrankungen gekoppelt.
Und ob deswegen die Aufnahme eines Hundes eine Unmöglichkeit darstellt würde ich persönlich auch dahingestellt lassen.
Nur bewusst sein muss man sich, was es bedeutet.

Die TE wirkt auch mich allerdings nicht so, als würde sie blauäugig an die Sache heran gehen.


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Aber eine Angststörung ist doch nicht pauschal eine Angst vor allem?

Sondern kann sich doch durchaus auf spezielle Situationen beziehen.

Es gibt verschiedene Ängste, z. B. Flugangst, Angst vor großen freien Plätzen, Angst vor Enge (Fahrstuhl), Angst vor bestimmten Tieren, eine soziale Angst (Umgang mit fremden Menschen) usw. und die generalisierte Angst, die verschiedene Bereiche des Lebens betrifft.

Wenn die Angst nicht mehr auf wenige bestimmte Situationen beschränkt ist, wie z. B. das Fahren mit einem Fahrstuhl, dann ist sie generalisiert.

Abgesehen davon: da ist noch ein Haupthalter da, der die Hauptverantwortung trägt.

Der ist aber Vollzeit berufstätig. Demnach wird die Zeit mit dem Hund auf beide Geschwister aufgeteilt.
 
Die TE schrieb aber nirgendwo von einer Angst im Umgang mit Hunden. Ergo wird sie da, zumindest weist aktuell nichts darauf hin, im Umgang mit dem Hund selbst nicht unbedingt unsicherer sein als sonstwer auch.
Schwierig wird das doch erst dann, wenn Umweltreize hinzukommen, die für die TE mit Angst und Unsicherheit einhergehen, da sie ihrem Hund in diesen Momenten dann kein zuverlässiger Halter sein kann.
Das kann durchaus ein Problem sein. Das sollte man vorher bedenken, das tut sie auch. Sie stellt ja entsprechend ihre Fragen und sucht nach Rassen, die sich nicht ganz so an den Halter lehnen (müssen).


Den Einwand mit der Arbeitszeit des Bruders ist richtig! Das hatte ich so nicht auf dem Schirm und ist ebenfalls ein Punkt der ordentlich durchdacht sein muss.



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Zuletzt bearbeitet:
Aber eine Angststörung ist doch nicht pauschal eine Angst vor allem?
Sondern kann sich doch durchaus auf spezielle Situationen beziehen.

So ist es. Zumal die TE ziemlich genau beschrieben hat, wie sich diese Störung bei ihr auswirkt. Und ihre Schilderung beschreibt - mit allem Respekt vor der Krankheit und der Lage der TE - durchaus eine milde Form der Angststörung. Und sie ist in Therapie und Angststörungen sind gut behandelbar. Ich habe nicht den Eindruck, dass die TE ihren Lebensalltag nicht oder auch nur sehr schlecht bewältigen kann.

Abgesehen davon: da ist noch ein Haupthalter da, der die Hauptverantwortung trägt.

Ja, der ist da und steht zu der TE. Es ist nicht ersichtlich, dass er das künftig nicht mehr tut.

Auch gibt es nunmal genug Hunde, die nicht jeden schwachen Moment nutzen, um sich selbst über den Menschen zu stellen. Wozu auch, wenn es eine Person gibt, die immer und sicher verfügbar ist.

Es gibt massenhaft Hunde, die neigen nichtmal dazu. Liebe, brave, umweltsichere und in sich ruhende - gerne auch etwas ältere - Tiere, die man im Grunde mit jedem Kind losschicken könnte.

Es ist sicherlich richtig auf die Risiken hinzuweisen.
Diese sind mMn aber nicht zwingend an seelische Erkrankungen gekoppelt.

Was ist mit Blindenhunden? Die müssten doch aufgrund der Hilflosigkeit eines Blinden umgehend zu reissenden Bestien werden und alles ermorden, was sich im Umfeld befindet.

Was ist mit Alten - ich kenne allein 4 davon - die mit Gehwagen und Stock und ihren mehr oder weniger großen und mehr oder weniger alten Hunden durchs Dorf oder - heute noch in Neustadt-Pelzerhaken gesehen - langsam und gemütlich auf der Strandpromenade entlanglaufen. Die alte Dame heute hatte einen gut mittelgroßen Wuschel-Mix und Willi, meine Frau und ich leben noch und trafen einen überaus freundlichen, netten Hund mit ebensolcher Besitzerin an.

Zwei Frauen mit schwersten bipolaren Störungen befinden sich im unmittelbaren Bekanntenkreis, beide mit Hunden. Ein etwas älter Beagle und ein mittelgroßer Schäfermix.
Erwähnte ich schon, dass keiner von denen nach der Weltherrschaft greift und auch nicht alles ermorden will, was nicht bei 3 auf den Bäumen ist.

Und zur Begründung für die Gefährlichkeit des Vorhabens werden Situationen aus der Fernsehsendung eines Hundetrainers herangezogen, aus einer Reality-Show mit gestellten, nach Drehbuch abgearbeiteten Szenen, weiter nichts. Und Formulierungen wie "ausser Kontrolle" - gefährlicher Hund" verwendet, die eher daran denken lassen, Donald Trump spielt mit den Auslöseknöpfen seiner Atomwaffen.
Manchmal ist es echt nicht zu fassen.

Wenn sich die TE einen geeigneten, erwachsenen Hund anschafft und den von Fachleuten testen lässt - bitte nicht von der Trainerin der Hundeschule gegenüber sondern von Leuten, die Arbeitshunde ausbilden -, ist keine höhere Gefahr gegeben als bei jeder anderen Hundehaltung auch.
 
Die TE schrieb aber nirgendwo von einer Angst im Umgang mit Hunden. Ergo wird sie da, zumindest weist aktuell nichts darauf hin, im Umgang mit dem Hund selbst nicht unbedingt unsicherer sein als sonstwer auch.

Sie hat noch nie einen eigenen Hund gehabt. Darum weißt du nicht, ob diese Verantwortung Überforderung und Ängste auslöst (siehe Welpenblues). Sie ist bisher mal mit fremden Hunden Gassi gegangen.

Außerdem hat die TE Angst davor, raus zu gehen - besonders im Dunkeln. Sie kann mit dem Hund im Haus klar kommen und draußen hoffnungslos überfordert sein. Jedes Ereignis kann Angst- und Panikattacken auslösen.

Hast Du das überlesen:

Ich bin sehr ängstlich, unsicher und nervös und leide manchmal unter Panikattacken und Angstzuständen.

Ich muss nur etwas beunruhigendes lesen und ich beginne unruhig und ängstlich zu werden.

Rausgehen bereitet mir besonders wenn es dunkel wird Probleme
 
Meine Angststörung ist zwar generalisiert aber betrifft nur bestimmte Situationen. Zb bin ich in der Straßenbahn oder alleine auf der Straße nervös. Oder wenn ich daheim sitze und beginne mir über alles mögliche Sorgen zu machen. Da mein Bruder dann aber da ist, pusche ich mich nicht zu Panikattacken hoch. Panikattacken sind äußerst selten.

Was Hunde angeht bin ich sicher und konsequent und kann mich ablenken. Dann fokussiere ich mich aufs Training und habe dabei auch Spaß. Besonders da ich nicht in der Straßenbahn trainiere. Mit dem Hund hätte ich höchstens in der Nacht alleine große Angst, sodass ich schnell heim renne oder gar nicht erst raus gehe. Daran arbeite ich aber und ich hoffe dass hat sich in einem Jahr erledigt.

Ich denke nicht, dass das Lenken des Hundes in einer angespannten Situation ein Problem wäre sondern einfach die Tatsache dass der Hund alarmiert ist und das möchte ich keinem Tier auf die Dauer antun. Auch wenn ich Angst habe, bleibe ich logisch und rational (lediglich die Ängste sind unlogisch).

Ich würde sogar denken, dass mich das Korrigieren vom nervösen Hund von der aktuellen Situation ablenken würde und ich aufhören würde mich hochzupushen.


Meine Angststörung ist im Gegensatz zu anderen, noch relativ milde. Ich habe hauptsächlich psychosomatische Symptome wovor ich Angst habe -> angespannt. Ich bin nie ohnmächtig vor Angst. Es ist hauptsächlich dass ich nervös, herzrasend in der Bim sitze und mit den Beinen wippe. Aber registrieren dass der Hund Blödsinn macht würde ich schon und handlungsfähig bin ich auch noch.

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Sie hat noch nie einen eigenen Hund gehabt. Darum weißt du nicht, ob diese Verantwortung Überforderung und Ängste auslöst (siehe Welpenblues). Sie ist bisher mal mit fremden Hunden Gassi gegangen.

Sie kann mit dem Hund im Haus klar kommen und draußen hoffnungslos überfordert sein. Jedes Ereignis kann Angst- und Panikattacken auslösen.


Ich habe schon mehrere Wochen mit Hunden gelebt und auch bei Leuten mit einem Welpen gelebt. Es ist keineswegs genug Erfahrung aber ich bezweifle dass ich überfordert wäre. Was das Thema Hund angeht habe ich keinerlei Ängste und wenn ich etwas nicht hinbekomme verliere ich auch nicht die Nerven. Außerdem habe ich meinen Bruder als Stütze.

Nicht jedes Ereignis kann Panikattacken auslösen. Panikattacken passieren äußerst selten in traumatischen Situationen. Die Dinge vor denen ich Angst habe weiß ich zu vermeiden und gehe sie erst an wenn ich bereit genug bin.
 
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Und ihre Schilderung beschreibt - mit allem Respekt vor der Krankheit und der Lage der TE - durchaus eine milde Form der Angststörung. Und sie ist in Therapie und Angststörungen sind gut behandelbar. Ich habe nicht den Eindruck, dass die TE ihren Lebensalltag nicht oder auch nur sehr schlecht bewältigen kann.

Eine milde Form der Angststörung?
Die geschilderten Symptome reichen aus, um das Leben erheblich zu beeinträchtigen.
Die TE wird bewusst noch die Symptome abgemildert dargestellt haben, weil sie gerne lesen würde, dass eine Hundehaltung machbar ist.

Angststörungen sind gut behandelbar??
Das wünsche ich der TE wirklich. Die Realität sieht leider oft anders aus.

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Ich habe schon mehrere Wochen mit Hunden gelebt und auch bei Leuten mit einem Welpen gelebt.

Das ist aber etwas anderes, als selbst die Verantwortung zu haben.
Von einem Welpen rate ich Dir jedenfalls ab. Ein gut erzogener, ausgeglichener, erwachsener Hund ist sicher besser geeignet.
 
Eine milde Form der Angststörung?
Die geschilderten Symptome reichen aus, um das Leben erheblich zu beeinträchtigen.
Die TE wird bewusst noch die Symptome abgemildert dargestellt haben, weil sie gerne lesen würde, dass eine Hundehaltung machbar ist.

Angststörungen sind gut behandelbar??
Das wünsche ich der TE wirklich. Die Realität sieht leider oft anders aus.

Danke für die Antwort allerdings frage ich mich woher du denkst soviel über mich zu wissen und Vermutungen als Fakten dar stellst.
Ich habe meine Symptome keineswegs abgemildert, wenn ich mir falsches Feedback wünschen würde nur um mir meinen Traum vom Hund zu erfüllen könnte ich auch meine Nachbarin fragen die keine Ahnung von Hunden hat und mir "das wird schon gehen" versichern würde.

Es mag zwar Menschen geben die ohne Grund Panikattacken haben oder vom Leben so überfordert sind, dass sie jederzeit zusammenbrechen können, das trifft bei mir aber nicht zu. Wie gesagt sind meine Probleme hauptsächlich psychosomatischer Natur und die Ängste hängen damit zusammen. Ich leugne gar nicht, dass mein Leben erheblich beeinträchtigt ist und wenn es mir in 1 Jahr unverändert geht und ich das Haus nicht verlassen kann würde ich mir keinen Hund nehmen. Da es aber bergauf geht und ich ohne das Rausgehproblem nur manchmal nervös wäre wollte ich mich hier erkundigen. Ich kann sehr gut mit Stress umgehen und verliere nicht schnell die Nerven. Lediglich auf meine spezifischen Ängste betreffend reagiere ich nervös und angespannt.


Wenn ein Welpe nicht folgt, nicht stubenrein ist und mir die Möbel zerstört, ich in der Nacht ganz früh aufstehen muss, ist das für mich kein Problem oder Grund überfordert zu sein. Man muss mich nicht mit Samthandschuhen anpacken nur weil ich eine Angststörung habe. Ich kenne mich gut und bezweifle stark dass ich an diesem "Welpenblues" erkranken würde.


Ich war bei genug Psychiatern um zu wissen dass Angststörungen zu den leichtesten Störungen gehören die es gibt und sie am leichtesten behandelbar sind.
Wenn es wirklich so ist wie hier einige beschrieben haben, nämlich dass ihr gut sozialisierter und erwachsener Hund schon hektisch wird nur weil das Herrchen in der Dunkelheit ein wenig nervös wird oder Schmerzen aufgrund von Arthrose hat, dann werde ich mir keinen Hund nehmen. Das würde ich keinem Tier antun wollen, ob Welpe oder Erwachsener Hund.
 
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Keine Ahnung, wie du darauf kommst, dass Hunde eine Schwäche nicht ausnutzen.
Ich kenne einige Hundehalter mit psychischen Problemen, die von ihren Hunden überhaupt nicht ernst genommen werden. Die flattern wie ein Fähnchen im Wind ihrem Hund hinterher, dieser macht derweil, was er will.
Und das tut er nicht nur, wenn er meint, er müsse seinen Halter beschützen, sondern auch in Situationen, wo es um sein Vergnügen geht.

Gutes Argument, da hast du sicher Recht ...

Jedoch kenne ich auch eine Hundehalterin mit psychischen problemen (obs auch ne Angstörung ist kann ich nicht genau sagen)
hat große Unsicherheiten unter Menschen oder in unbekannte Umgebungen zu gehen - Öffis fahren war erst nach viel Training möglich.
das ist allgemein wohl so stark ausgeprägt, dass sie nicht arbeitsfähig ist (hat eine Betreuerin von Arbeitsamt + eine Therapeutin - mit beiden trioffst sie sich 1x die Woche).
Und Regelmäßig Panikatacken hat.

Sie hat nen Border collie-Mix - wie ich finde sehr sensibel, sehr hibbelig und hektisch und angespannt - also von "grund" aus - nicht wegen der unsicheren Halterin.
Die haben ne super Bindung - die Hündin würde nie irgendwas in Frrage stellen - in manchen "bedrohlichen" Situationen handelt sie jedoch eigenmächtig und Frauchen kann ihr da keinen schutz geben.
Anders wirkt sich die Unsicherheit aber nicht aufs allgemeine Verhalten aus.

Ich habe da aber eben nur das eine Bsp und denke auch, dass die Halterin (gerade mit nem Border Collie Mix) sehr viel Glück gehabt hat ...

Also, im Allgemeinenn, vom Grundgednaken her,
habt ihr Recht (Foxy, Wutzi, Bubuka) - das muss man auf jeden fAll im Hinterkopf behalten und berücksichtigen bei der Hundeanschaffung.
 



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