Trotz Angststörung Hund?

Du möchtest, wenn du dich draußen nur noch "unbehaglich" fühlst statt Panik zu bekommen, einen Hund aus einer Arbeitslinie. Mit so einem Tier sollte man draußen aber auch kein Unbehagen fühlen.
 
Du möchtest, wenn du dich draußen nur noch "unbehaglich" fühlst statt Panik zu bekommen, einen Hund aus einer Arbeitslinie. Mit so einem Tier sollte man draußen aber auch kein Unbehagen fühlen.

Ich möchte nicht unbedingt einen Hund aus der Arbeitslinie. Nur als mir ein Golden Retriever vorgeschlagen wurde, hätte mir die Arbeitslinie besser gefallen, vor allem da ich gelesen habe dass bei den Goldiges keinen RIESEN Unterschied gibt zwischen den Linien und es kein Vergleich zu einem Border Collie etc. ist. Ich kenne auch eine Frau mit einem Labrador aus der Arbeitslinie und der hat auch kein übertriebenes Temperament. Das heißt aber nicht dass ein Goldie aus der Arbeitslinie mein Traumhund ist.

Ich werde mir keinen Hund aus dem Tierheim oder eine bestimmte Rasse nehmen die bekannt sensibel, nervös und hektisch ist. Auch werde ich mir keinen Hund nehmen den ich nicht auslasten kann oder der nicht zu mir und meinen Lebensumständen passt. Ich werde mich gut über jenen Hund informieren bevor ich ihn mir ins Haus hole.
 
Sie ist ja nicht in ihrem Umgang mit dem Hund unsicher, sondern mit Umweltreizen zB, so wie ich das verstanden habe.
Das macht durchaus einen Unterschied.

Eigentlich nicht. Jedenfalls nicht, wenn sie sich einen Welpen holt.
Der Welpe sollte im Laufe der Monate mit vielen Umweltreizen konfrontiert werden, um selbst zu einem sicheren Hund heranzuwachsen.
Wenn die Halterin dann bei verschiedenen Umweltreizen unsicher reagiert, wird das auf den Hund abfärben.

Bei einem souveränen erwachsenen Hund wird das besser machbar sein. Ich würde nur gern wissen, wo man solche gut erzogenen souveränen Hunde findet. Nach meiner Erfahrung sind die doch eher selten und die meisten erwachsenen Hunde, die vermittelt werden, haben das eine oder andere Problemchen.
Außerdem kann es sein, dass ein Hund, der bisher souverän und sicher war und der aus einer vertrauten Umgebung raus muss, aus welchen Gründen auch immer, sich in einem neuen Umfeld anders zeigt als bisher. Ich denke, es dürfte nicht einfach werden, einen Traumhund zu finden, der auch noch gern arbeitet, nicht zu stark riecht usw.

Schwierig wird das doch erst dann, wenn Umweltreize hinzukommen, die für die TE mit Angst und Unsicherheit einhergehen, da sie ihrem Hund in diesen Momenten dann kein zuverlässiger Halter sein kann.
Das kann durchaus ein Problem sein. Das sollte man vorher bedenken, das tut sie auch. Sie stellt ja entsprechend ihre Fragen und sucht nach Rassen, die sich nicht ganz so an den Halter lehnen (müssen).

Ich finde nicht, dass Rassen, die sich nicht so am Halter orientieren für die TE optimal wären.
Sie möchte ja mit dem Hund arbeiten, das ist ein zentrales Element bei ihrem Hundewunsch. Ein Hund, der sich nicht so am Halter orientiert, wird da nicht unbedingt mitmachen.
Meine Kira war anfangs der Inbegriff der Unabhängigkeit, mittlerweile hat sie das etwas revidiert und ist anhänglicher geworden. Ihr fehlt es beileibe nicht an Arbeitswillen, aber sie möchte gern das arbeiten, was ihr sinnvoll erscheint und nichts anderes.

Und trotz ihrer Unabhängigkeit brauchte sie von Anfang an Führung in Situationen, die ihr nicht geheuer waren. Im Straßenverkehr, bei fremden Hunden, bei Gewitter usw. Wenn ich in einer dieser Situationen selbst Angst gehabt hätte, dann hätte Kira das erstens sofort bemerkt und zweitens wäre es für sie nicht gut gewesen.

Wir sind also wieder bei der Stecknadel im Heuhaufen, der eine erwachsene, möglichst langhaarige, nicht zuviel riechende, arbeitswillige Hund, der souverän genug ist, mit einem gelegentlich nervösen Frauchen gewisse Umweltsituationen zu meistern. Und das, obwohl er plötzlich in einer für ihn völlig geänderten Lebenslage ist, da er sein vertrautes Zuhause verlassen musste.
Und er sollte auch nicht so unabhängig sein, dass er wichtige Entscheidungen selbst trifft, z.B. ob der dunkel gekleidete, große Mann, der euch da entgegen kommt, jetzt gefährlich ist oder nicht.

Da es aber bergauf geht und ich ohne das Rausgehproblem nur manchmal nervös wäre wollte ich mich hier erkundigen. Ich kann sehr gut mit Stress umgehen und verliere nicht schnell die Nerven. Lediglich auf meine spezifischen Ängste betreffend reagiere ich nervös und angespannt.

So wie ich es verstanden habe, beziehen sich diese Ängste aber zu einem großen Teil auf die Umwelt und unvermeidbare Situationen.
Insbesondere in der zweiten Jahreshälfte wirst du täglich mit dem Rausgehen in Dunkelheit konfrontiert werden.
Das Fahren mit der Straßenbahn oder anderen öffentlichen Verkehrsmitteln ist ebenfalls ein notwendiges Übel, solange man kein Auto hat.

Und gerade das Benutzen öffentlicher Verkehrsmittel kennt nicht jeder Hund. Also muss auch das noch mit auf die Liste der Eigenschaften, die der Hund besitzen sollte. Ich würde wirklich gern wissen, wo man so einen Hund findet und vor allem, warum der dann überhaupt vermittelt wird.
Das dürfte, realistisch betrachtet, ein seltener Glückstreffer sein.

Wenn ein Welpe nicht folgt, nicht stubenrein ist und mir die Möbel zerstört, ich in der Nacht ganz früh aufstehen muss, ist das für mich kein Problem oder Grund überfordert zu sein. Man muss mich nicht mit Samthandschuhen anpacken nur weil ich eine Angststörung habe. Ich kenne mich gut und bezweifle stark dass ich an diesem "Welpenblues" erkranken würde.

Das halte ich auch eher für nachrangig. Aber einen Welpen würde ich persönlich ausschließen, weil meiner Ansicht nach ein Welpe ein Anrecht darauf hat, so sicher und geborgen wie möglich aufzuwachsen und einen Menschen benötigt, der ihm zeigt, wie toll seine Umwelt ist und nicht, wie beängstigend sie manchmal sein kann.

Ich finde es toll, wie du gegen deine Probleme angehst und dass du dich nicht unterkriegen lässt, sondern kämpfst.
Aber ich muss ehrlicherweise sagen, ich sehe es wie Bubuka, du solltest zuerst deine Probleme vollständig überwinden, dann lernen, auf eigenen Füßen zu stehen, mit einem Job, mit einer eigenen Wohnung ohne die tägliche Unterstützung durch deinen Bruder.

Und wenn du dann komplett für dich selbst sorgen kannst, mit guten und schlechten Tagen umgehen kannst, dann wäre der Zeitpunkt da, über einen Hund nachzudenken. Man sollte tatsächlich erst mit sich selbst klar kommen, bevor man die Verantwortung für ein Lebenwesen übernimmt, das zu einem großen Teil von einem selbst abhängig ist.
Du bist noch jung und wenn du weiter daran arbeitest wirst du irgendwann deine Probleme bewältigt haben. Das sollte jetzt erste Priorität sein, danach solltest du daran arbeiten, unabhängig zu sein. Und dann kannst du dich ohne irgendwelche "Hindernisse" deinem Wunschtraum Hund zuwenden und deine Kraft in dieses Projekt stecken.
Jetzt oder nächstes Jahr halte ich für zu früh, weil du gerade erst dabei bist, dich in deinem Leben einzurichten und das erfordert in deiner Situation viel Kraft. Die dir für den Hund fehlt.

Dein Bruder möchte gern einen weißen Schäferhund oder Langhaar Collie und er möchte eigentlich den Hund für sich allein. Ihr wolltet ursprünglich beide einen Welpen, den ihr großziehen und mit dem ihr arbeiten könnt.
Was bringt es euch und dem zukünftigen (Kompromiss) hund, wenn ihr jetzt in wesentlichen Elementen zurücksteckt, nur um das Projekt Hund nächstes Jahr in Angriff zu nehmen?
Wäre es nicht besser zu warten, bis deine Therapie beendet ist, du gelernt hast, mit deinen Ängsten umzugehen und ihr beide euer eigenes Leben führen könnt, ohne dass dein Bruder ständig im Kopf haben muss, dass du ihn brauchst.

Dann kann jeder von euch sich den Hund holen, der zu ihm passt und sich vollständig auf das Aufziehen des Hundes konzentrieren statt nebenbei mit vielen Problemen kämpfen zu müssen.
 
Ich oute mich dann hier auch mal als "Panikgestörte" :happy33: Ich leide seit ich denken kann unter diversen Ängsten, unter anderem Sozialphobie. Ich war deshalb bereits in Therapie aber richtig los werde ich das ganze wohl nie werden. Wie ja hier bereits bekannt habe ich eine einjährige Hündin. Ich bin kein Mensch der gern alleine rausgeht oder leicht Kontakte knüpft, seitdem Trixie da ist ist es allerdings zur Nomalität geworden. Bei mir hat sich damals einfach dieser Instinkt eingeschaltet, dass ich für sie verantwortlich bin. (Wobei ich mir natürlich von Anfang an durchaus im Klaren war was ein Welpe verlangt). Das ganze kann also durchaus funktionieren, wenn man will.
Was mir bei deiner Erzählung nur etwas Bauchschmerzen bereitet ist dass du sagtest dein Bruder würde den Hund irgendwann mitnehmen. Wieso schafft ihr euch gemeinsam einen Hund an, wenn dieser im Nachhinein eh mit deinem Bruder geht?
 
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