Genug Zeit für den Hund - trotz Vollzeit?

Alleine hier im Ort, waren es ähnliche Voraussetzungen von 2 Hundehaltern.

Also sich schön geredet. Und jetzt?

Beide Hunde sind für das längere allein sein, also mehr als 3-4 Stunden nicht geeignet.

Sie werden sage und schreibe, weil sie sonst die Wohnung zerlegen bis zu 10 Stunden am Tag in die Alubox weggesperrt.

Nur weil in deinem Ort solche Hundehalter leben muss das ja nicht bei jedem der Fall sein.
Und ganz nebenbei, ich kenne einige Hundehalter aus unserem Ort, wo zumindest die Frau ganztags zu Hause ist und der Hund kaum je auf die Straße kommt, von "richtigen" Spaziergängen mal ganz zu schweigen.

Es gibt überall solche und solche, aber allein die Tatsache, dass der junge Mann sich extra hier angemeldet hat und sich schon vorher Gedanken macht sagt mir, dass dieser Hund sehr gute Chancen hat, dass sich wirklich um ihn gekümmert wird.

Ja klar, Leute die das ähnlich machen, die werden immer dazu raten. Weil sie sich das auch schön reden.

Falsch. Leute, die einen weiteren Horizont haben und v.a. in der Realität leben, werden dazu raten, wenn die geschilderten Bedingungen passen.
Insbesondere Leute, die in der Lage sind, individuelle Details wahrzunehmen und nicht alles nach Schema F abhandeln.

Kein Hund wird glücklich sein so lange allein zu sein. Auch wenn man 1 Stunde nach Hause kann Mittags.

Mein Hund z.B. könnte damit sehr gut leben. Wenn sie vor der Arbeit und zwischendrin eine kleine Runde ginge und dann dafür nach der Arbeit eine lange Tour eingeplant wird.
Wochenends dann an einem Tag eine Ganztagstour, wo sie überall mit dabei sein kann.

Und sie hätte noch nicht einmal 6 Wochen gebraucht, um sich daran zu gewöhnen.

Und ja, es wäre ihr eindeutig lieber gewesen als in der Tötung eingeschläfert zu werden.

Sofern der junge Mann sich seinen Hund gezielt nach den notwendigen Eigenschaften aussucht, kann er einen Hund, der ansonsten lange im Tierheim oder gar in einer Tötung gesessen hätte, sehr wohl glücklich machen.

Klar gibt es Hunde, die mit einer solchen Situation nicht umgehen könnten, aber genauso gibt es die, die damit sehr zufrieden leben können.

Und wenn das heute noch so wäre, selbst bei nur 4-5 Stunden, hätte ich keinen Hund.

Denn es geht nicht um mich. Was ich will. Sondern was man einem Tier, was bei seinem Menschen sein will antut.

Hunde sind nicht dazu gemacht, ihr Leben lang auf ihren Menschen zu warten.

Da bin ich anderer Ansicht. Ich denke, dass jeder Hund, sobald er alt genug ist und sofern das Alleinsein ordentlich eingeübt wurde, problemlos in der Lage ist, regelmäßig 5-6 Stunden allein zu bleiben. Wenn er danach vernünftig ausgelastet wird und er in der Freizeit größtenteils mit eingeplant wird.

Wenn jeder so denken würde wie du, dann müssten wir hier auch sehr bald Tötungen einführen, denn dann hätte ein Großteil der Hunde kein passendes Zuhause.

Eine Freundin von mir hat erst kürzlich wieder einen Hund aufgenommen, sie arbeitet 30 Stunden die Woche, plus/minus etwa 2 Stunden.
Einfacher Fahrtweg 5 Minuten. Sie lebt allein.

In der Mittagspause geht es nach Hause, da geht der Hund eine gute Stunde. Danach ist er an 3 Tagen in der Woche nochmal 3-4 Stunden allein.
Sie hatte 2 Wochen Urlaub, der Hund hat sich problemlos eingewöhnt und verschläft die Zeit ganz einfach, wenn sie nicht da ist.
Ich habe diesen Hund nun schon mehrfach getroffen, wir sind auch schon zusammen mit den Hunden gewandert. Eine freundliche, zufriedene und muntere Hündin, die ein wundervolles Zuhause hat.
Und für meine Freundin der Lebensmittelpunkt ist. Nach deinen Thesen hätte dieser Hund weiter auf sein Zuhause warten müssen und meine Freundin hätte keinen Gedanken an Hundehaltung verschwenden dürfen. Sie hält übrigens bereits seit 30 Jahren Hunde, es gab schon 3 Vorgänger und alle kamen damit bestens zurecht und waren glücklich und zufrieden.

Nein die gibt es nicht, weil es mit dem Tierschutz nicht vereinbar ist. Eben daran erkennt man welches seriös ist und welches nicht ! Es geht nicht darum was der Mensch will sondern um das Wohl eines Tieres.

Und dieses Wohl besteht dann darin, dass viele Hunde jahrelang in einem kleinen Zwinger auf ihr perfektes Zuhause warten dürfen, in dem sie dann nur im Ausnahmefall mal allein bleiben.

Ausprobiert habe ich das schon 6 Wochen lang mit dem Hund von meinem Onkel ( der lag im Krankenhaus und konnte sich nicht kümmern ). Das hat sehr gut geklappt.

Wenn das mit dem Arbeitsvertrag alles steht werde ich mal die Tierheime besuchen und sehen was die sagen und ob Sie einen Hund da hätten der passen würde.

Ich wünsche dir viel Glück bei der Suche.

Die Tierheime sind voll mit Hunden. Sollen die alle auf den „perfekten“ Hundehalter (siehe oben) warten?

Genau das ist der Punkt und die Realität, die manche hier gern vergessen.
Natürlich heißt das nicht, dass jedes x-beliebige Zuhause besser ist als Tierheim.
Im Fall des Themenerstellers würde ich auf jeden Fall solange suchen bis ich einen Hund gefunden habe, der defintiv an das längere Alleinbleiben gewöhnt ist, es also vorher schon kennengelernt hat und allgemein keine Probleme damit hat.

Und er muss sich klar darüber sein, dass er in den nächsten 10 - 12 Jahren den Hund in seine komplette Freizeit miteinbinden muss.
Dass er nach der Arbeit, auch wenn er müde und ab und an gestresst ist, eine längere Tour mit dem Hund gehen muss und zwar bei jedem Wetter.
Und dass das auch dann so bleibt, wenn er mal eine Partnerin kennenlernt und evtl. eine feste Beziehung haben wird.
Dass einige Urlaubstage für den Hund draufgehen werden, wenn er zum Tierarzt muss oder mal krank ist.

Dass der Hund im Urlaub dabei sein sollte und damit Flugreisen die nächsten Jahre ausfallen, ebenso schicke Hotels, die keine Hunde mögen.
Ich bin zwar sonst der Ansicht, dass der Hund, wenn er es kennt und toleriert, im Urlaub auch mal bei Verwandten bleiben könnte (für mich käme das zwar nicht in Frage, aber ich kenne einige, wo das gut funktioniert), aber wenn man im Alltag regelmäßig länger abwesend ist, sollte die Freizeit (Wochenende und Urlaub) dann in der Regel mit Hund geplant werden.

Ich finde es nun auch mutig, sich mit 20 Jahren bereits so stark zu binden (ich selbst hätte das damals noch nicht gekonnt), aber wenn der junge Mann alle diese Dinge für sich freudig mit "ja" beantworten kann, dann bin ich der Ansicht, er kann durchaus ein gutes Zuhause bieten.
 
Falsch. Leute, die einen weiteren Horizont haben und v.a. in der Realität leben, werden dazu raten, wenn die geschilderten Bedingungen passen.
Insbesondere Leute, die in der Lage sind, individuelle Details wahrzunehmen und nicht alles nach Schema F abhandeln.
[ die Realität ist halt nicht immer so wie der Mensch meint und deshalb schreiben wir auch damit niemand Blauäugig sich einen Hund holt und meint das würde so mir nix einfach funktionieren.]



Mein Hund z.B. könnte damit sehr gut leben. Wenn sie vor der Arbeit und zwischendrin eine kleine Runde ginge und dann dafür nach der Arbeit eine lange Tour eingeplant wird.
Wochenends dann an einem Tag eine Ganztagstour, wo sie überall mit dabei sein kann.

Und sie hätte noch nicht einmal 6 Wochen gebraucht, um sich daran zu gewöhnen.

Und ja, es wäre ihr eindeutig lieber gewesen als in der Tötung eingeschläfert zu werden
Das hat Dir Dein Hund gesagt oder wie ? Ich glaube ncht das Dein Hund eine Ahnung hätte was eine Tötung ist

Sofern der junge Mann sich seinen Hund gezielt nach den notwendigen Eigenschaften aussucht, kann er einen Hund, der ansonsten lange im Tierheim oder gar in einer Tötung gesessen hätte, sehr wohl glücklich machen.

Aha der Hund sollte die nötigen Eigenschaften haben interessant, ob der Halter dann einem Hund gerecht wird, spielt wohl keine Rolle bei Dir.



Da bin ich anderer Ansicht. Ich denke, dass jeder Hund, sobald er alt genug ist und sofern das Alleinsein ordentlich eingeübt wurde, problemlos in der Lage ist, regelmäßig 5-6 Stunden allein zu bleiben. Wenn er danach vernünftig ausgelastet wird und er in der Freizeit größtenteils mit eingeplant wird.
Wie kann ein Hund eine Bindung zum Halter aufbauen wenn die Zeit dafür nicht existent ist ?
Hinterher kann man dann in den Foren lesen das es Probleme mit dem Hund gibt, ja warum wohl[/COLOR]

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Weiß ich. Durfte ich z.B. auch - aber nur Freitags, nicht die ganze Woche. Man kann nicht alles haben im Leben.
Dann verzichtet man auf einen Hund, man muß nicht alles haben.
 
Servus zusammen,

ich möchte jetzt schon seit mehreren Jahren einen eigenen Hund haben, hatte aber beruflich/schulisch nie die Zeit dafür.

Mitte Juli diesen Jahres ist meine Ausbildung vorbei und ich werde voraussichtlich ab Anfang September arbeiten.

Zu meiner Person: Ich bin 20 Jahre alt und wohne in München direkt am Hirschgarten. Ich wohne in einer 55qm Wohnung und gehe fast jedes Wochenende wandern. Hunde hatte ich/meine Eltern seit meinem 9. Lebensjahr.

So wie es zur Zeit aussieht, werde ich ab September in einer Firma mit Gleitzeit anfangen. D.h. ich würde um 7 anfangen zu arbeiten und würde vorher 30min mit dem Hund rausgehen. Dann wäre ich bis 12 in der Arbeit und er allein. Ab 12 habe ich 90min Pause in denen ich nach Hause fahren würde (10 min Fahrzeit, also hin und zurück 20min). Diese Zeit in der Mittagspause würde wieder dem Hund gehören -> rausgehen, spielen etc. Danach müsste ich wieder für 4 Stunden in die Arbeit und den Hund alleine lassen... :traurig2:

Die Zeit nach der Arbeit und das Wochenende würden voll dem Hund gehören.

Der Hund wird auch nicht als Welpe zu mir kommen, sondern (wenn er überhaupt kommt) als Ausgewachsener.

Ich hätte auch von Mitte Juli bis Anfang September 6 Wochen zeit um ihn langsam einzugewöhnen.

Nun meine Frage an euch: Denkt ihr das sich ein Hund dabei wohlfühlen würde? Reicht die Zeit für den Hund oder sollte ich die/den Idee/Traum loslassen?

Danke schon mal für eure Meinung/Kritik!:denken24:

Viele Grüße

Johna

Ja, das geht. Nicht optimal, aber für einen Hund bessser, als 24h/Tag im Tierheimzwinger zu sitzen. Aber das ist auf DAUER stressig und anstrengend. Ich habe das vor 25 Jahren mit meinem ersten Hund (als 15 Jährige angeschafft) dann auch für einige Jahre gemacht, als ich nach der Ausbildung alleine gewohnt habe. Ob das für dich auf Dauer (!) wirklich toll ist, bleibt abzuwarten. Es fängt schon damit an, ein Vorgang an der Arbeit muss fertig werden, die Mittagspause fällt aus, Notfall, dringend,....weil Kollege krank, der Chef steht hinter dir usw. Und ja, das gibt es im Berufsleben, egal in welchem Job.

Es lässt sich alles managen - wenn man bereit ist, viel Zeit und/oder Geld (Hundesitter/Gassigänger) zu investieren. Allerdings ist es nicht sehr wahrscheinlich, dass du in deinem Alter die nächsten 15 Jahre in der gleichen stabilen Situation bleibst. Sehr wahrscheinlich stehen da noch (mehrere) Jobwechsel, diverse Beziehungen, ev. Kinder, Umzüge etc. an. Wenn du bereit bist, diese ganzen (wahrscheinlichen) Veränderungen mit Hund zu bewältigen und dementsprechend viel Zeit und eben auch viel Geld (Betreuung) zu investieren, warum nicht.

Nur noch am Rande: Du wirst auch Überstunden machen müssen, Arzttermine dürfen NICHT generell in der Arbeitszeit stattfinden (warum auch), du kannst versetzt werden, den Arbeitsplatz verlieren durch Kündigung etc.

Erkundige dich im VORAUS was eine Hundebetreuung/Gassigänger im Monat kostet, falls dein Model - aus welchen Gründen auch immer - nicht funktioniert. Und ob du bereit bist bzw. dazu in der Lage, diese Kosten zusätzlich zu tragen.
 
Hat schon @Maritas in ihrer Post sehr realistisch geschrieben was sein kann.
@Mustlovedog hat noch einen drauf gesetzt.:zustimmung::zustimmung:
Und auch klar gemacht, daß die Bedenken die hier geäußert wurden auch nicht von der Hand zu weisen sind.
Möglich ist Alles.
Wo ein Wille ist......:winken3:
 
Wie kann ein Hund eine Bindung zum Halter aufbauen wenn die Zeit dafür nicht existent ist ?

Bindung hat nichts im Geringsten etwas damit zu tun, wieviel Zeit man mit einem Hund verbringt, sondern wie man diese gemeinsame Zeit gestaltet. Ich kann auch eine Hausfrau sein, die 24 Std am Tag mit dem Hund zusammen ist und trotzdem NULL Bindung zu dem Hund haben, weil ich mich nicht mit ihm beschäftige :wuetend2:

Dann verzichtet man auf einen Hund, man muß nicht alles haben.

Nein, man muss nicht alles haben. Ich wollte auch gar keinen Hund. Der Hund hat mich ausgesucht. Der Hund hat 5 glückliche Jahre bei mir gehabt und es hat ihm an nichts gefehlt. Im Gegenteil: ich durfte mir jahrelang anhören, warum ich noch soviel Geld in einen alten Hund stecken würde, der würde eh bald abkratzen.
 
Dank für eure Einwände und auch für das Aufzeigen eurer Bedenken.

Diese Bedenken hatte ich auch, habe dann aber festgestellt, das sich das alles managen lässt.
Ich habe natürlich darauf geachtet, was wäre wenn ich mal länger arbeiten muss oder Mittags nicht nach Hause kann?
Wenn ich das schon im Voraus weiß, kommt er in eine Hundetagesstätte (vorausgesetzt es gefällt ihm dort) für diesen Tag.
Sollte das kurzfristig der Fall sein würde ich eine Sitterin beauftragen. Der Wille ist definitiv da und ich will dem Hund auch ein schönes Leben bieten,
warum sollte ich ihn sonst zu mir holen. Dafür würde ich alles in Bewegung setzen.

Den Hund, aus welchem Grund auch immer, wieder abzugeben würde mir nie im Leben einfallen. Wenn ich mich dafür entscheide mir einen Hund zu holen, dann tue ich alles dafür um ihm ein schönes Leben zu bieten. Dann muss ich mich beruflich und privat auch an ihm orientieren, falls sich dort einmal etwas ändert.
 
Dank für eure Einwände und auch für das Aufzeigen eurer Bedenken.

Diese Bedenken hatte ich auch, habe dann aber festgestellt, das sich das alles managen lässt.
Ich habe natürlich darauf geachtet, was wäre wenn ich mal länger arbeiten muss oder Mittags nicht nach Hause kann?
Wenn ich das schon im Voraus weiß, kommt er in eine Hundetagesstätte (vorausgesetzt es gefällt ihm dort) für diesen Tag.
Sollte das kurzfristig der Fall sein würde ich eine Sitterin beauftragen. Der Wille ist definitiv da und ich will dem Hund auch ein schönes Leben bieten,
warum sollte ich ihn sonst zu mir holen. Dafür würde ich alles in Bewegung setzen.

Den Hund, aus welchem Grund auch immer, wieder abzugeben würde mir nie im Leben einfallen. Wenn ich mich dafür entscheide mir einen Hund zu holen, dann tue ich alles dafür um ihm ein schönes Leben zu bieten. Dann muss ich mich beruflich und privat auch an ihm orientieren, falls sich dort einmal etwas ändert.


Es hört sich alles gut an, was du schreibst. Hoffe, du hast auch das nötige "Kleingeld" um ev. auch dauerhaft Gassigänger/Hundepension/Betreuung zu bezahlen. Das geht nämlich ganz schön ins Geld - und es ist auch nicht leicht jemand zu finden, der ZUVERLÄSSIG, ev. über mehrere Jahre, den Hund betreut. Das fängt schon damit an: Was passiert, wenn der Hundesitter in Urlaub fährt, krank wird, umzieht, 5 Kinder bekommt....Und die Lebenserfahrung zeigt, genau das passiert in regelmäßigen Abständen. Also von voraus 2 oder bessers sogar 3 Stellen in peto haben, die den Hund betreuen können. Wie gesagt, alles machbar - aber so lustig ist das nicht, sondern anstrengend und stressig. Und es wird immer unlustiger, wenn du z.B. auf Fortbildung musst, krank wirst, den Job wechseln musst (siehe längerer Arbeitsweg, kürzere Mittagspause) usw.

ICH würde mir in deiner Situation keinen Hund anschaffen, sondern als Gassi-Gänger im nächsten Tierheim auflaufen. Oder in der Nachbarschaft gucken, wer sich über einen Ab- und zu- Gassigänger freut, da gibt es bestimmt auch viele.
 



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