Ich würde auf keinen Fall versuchen, den Hund zu " nudeln". Ich würde ihn erst mal vorsichtig füttern. Der Hund hatte voraussichtlich lange Hungerzeiten. Fand oder bekam er dann mal was zu fressen, wars sicher nicht viel und nicht gehaltvoll. Der Magen und Verdauungstrakt wird demnach nicht gerade groß sein. Füttert man also plötzlich zu reichlich (der Hund wird alles in sich rein schlingen, auch wenn es dann wieder raus kommt), kann es passieren, dass man den Hund zu tode füttert. Also, vorsichtig und in kleinen Mengen füttern. Lieber 2-3-4 ganz kleine Malzeiten als eine große Malzeit. Ich hatte einen meiner Schäferhunde aus Tshechien, von einem sehr bekannten Züchter, der u.a. für die deutschen Behörden züchtete. Der Hund mußte bei der Sichtung der Polizei mit gekauft werden, sonst hätte er die guten Hunde nicht verkauft und der Hund wäre eingeschläfert worden. Der Hund "taugte nichts", " war nicht ausbildungsfähig" und war "unberechenbar". Also bekam er vom Züchter nur Prügel um ihn "scharf zu machen" und kaum was zu fressen. Das Ergebnis waren für den großen Hund um die 13-15 kg.Außer Fell war da nichts auf den Knochen. Selbst der große Kopf bestand nur aus Knochen und war eckig. Da ich beim Ankauf und der Sichtung dabei war, sagte ich, dass ich den Hund erst mal zu mir nehmen werde, dann sehen wir weiter. Ich hatte ja einen Zwinger frei und mein anderer Hund ist ja so wie so in der Wohnung. Wie es nun mal so ist, ich hatte ihn als Sporthund behalten.
Ich habe über ein Jahr gebraucht, um ihn auf ein normal Gewicht zu bringen. Er hatte dann später immer um die 35 - 39 kg. Also, ein großer, kräftiger Rüde. Auch später dann , als ich im Tierheim gearbeitet hatte, hatten wir einige Hunde, die nur aus Haut und Knochen bestanden, als sie zu uns kamen. Auch da haben wir nur kleine Portionen, dafür aber öfter gefüttert. Ich glaube, wir sind nach 14 Tagen erst auf 2 Fütterungen umgestiegen. Also, plötzliche, reichliche Fütterung kann zum Tode führen oder aber mindestens zu schweren Verdauungsstörungen.
Womit ich dann noch gute Erfolge (auch im TH) hatte, waren Leberwurstbrote als Leckerchen oder extra zum Frühstück.