@ Tina h : das war auch weniger auf dich bezogen. Ich finde nur die Aussage " jeder Interessent ist mein potenzieller Feind " eigenartig. Das klingt wirklich extrem unfreundlich. Natürlich soll ein Züchter den Interessenten ausfragen, natürlich "darf" er ablehnen. Ich finde es nur Schade wenn man dann den wirklichen Grund nicht erfährt. Bei deinen Hunden zum Beispiel: wenn es an der fehlenden Auslastung liegt sollte man das doch genauso sagen. Dann hat man vielleicht wenigstens die Wahrscheinlichkeit das der Interessent das einsieht und sich für eine andere Rasse entscheidet.
@ blumenfee: natürlich ist ein gewisses Maß an Höflichkeit selbstverständlich nur erwarte ich als Interessent auch eine höfliche und ehrliche Antwort wenn ich eine ehrliche Anfrage Stelle.
Ich meine das auch nur allgemein, keine Angst.
Ich kann ja nur von meinen Erfahrungen sprechen, daher gebe ich z.B. Beispiele von mir erlebt oder schreibe auch mal was fiktives.
Ich denke, du hast ein wenig ein falsches Bild bekommen, weil sich der Thread in Richtung "Absagen" weiter entwickelt hat.
Oh je, wenn ich selbst so wäre wie du denkst, dann hätte ich jetzt wahrscheinlich alle Welpen selbst behalten.
Das Problem ist, dass du selbst, so wie ich es deinen Aussagen entnehme, ein Mensch bist, der seine eigene Meinung durchaus auch überdenkt und Tipps annehmen kannst. Es sind aber nicht alle Menschen so und um die dreht es sich hier bei den meisten Beispielen von uns verschiedenen Züchtern. Das sind aber wirklich auch häufig Menschen, bei denen man etwas vorsichtiger sein muss.
Dein Beispiel mit der fehlenden Auslastung möchte ich gern mal näher beleuchten und erläutern, das ist nämlich ein tolles Beispiel Beispiel:
Es gibt hier verschiedene Möglichkeiten.
1. Eine nette Familie die einfach nicht die Zeit für soetwas hat und sich gar nicht vorstellen kann, dass das auch Zeit beansprucht - denen nenne ich immer den Grund für die Absage und gebe darüber hinaus auch gern Vorschläge für Rassen, die besser zu ihren Vorstellungen passt. Die sind dann auch meist sehr dankbar darüber, weil sie wirklich "das Richtige" wollen und nehmen die Vorschläge gern an. Fragen sie dann noch, wo man am besten nach Züchtern der Rassen gucken kann weiß ich, sie meinen es ernst.
2. Eine nette Familie die absolut nicht versteht, was Auslastung bedeutet und das auch nach mehrmaligem Erklären nicht rafft. Das sind oft Menschen, die wirklich nur das der Optik gehen und denken, jeder Hund ist gleich und mit Stöckchen werfen ist genug Auslastung erreicht - auch denen nenne ich durchaus den Grund, informiere aber tatsächlich meine Züchterkollegen, dass sie die Familie bei Anfragen einfach genauer anschauen. Denn die geben meist nicht auf, weil sie den Grund trotzdem nicht verstehen.
3. Und die wirklich schwierigen Fälle sind die, die zu allem immer "ja ja" sagen oder die einem plötzlich nach dem Mund reden ohne dass man das Gefühl hat, sie würden es ernst meinen. Man hat das Gefühl, dass der Welpe dann doch später nicht beschäftigt wird oder im Zwinger wohnt,....Solche Leute werden entweder wütend oder diskutieren einen in Grund und Boden, stalken dich sogar oder ähnliches. Allein das Auftreten sagt "ich will so einen Hund, basta!" - diese Menschen bekommen von mir eine höfliche Ausrede, denn auf Stress habe ich keine Lust.
Und hier muss man extrem vorsichtig sein, ganz schlimme Fälle gebe ich sofort mit einer Warnung an meine Züchterkollegen weiter. Denn diese Menschen fahren dann zum nächsten Züchter und erzählen genau das, was man ihnen vorher erklärt hat, damit man ja genau so einen Hund bekommt.
Da gab es mal eine Familie mit 3 Kindern, das jüngste 4, völlig unerzogen und bewarf die Hunde beim Besuch mit Steinen. Die Frau zwar nur 5 Std täglich berufstätig, aber keine Betreuung für den Welpen. Die Züchterin sagte mit der Begründung, dass das Kind noch nicht reif genug sei ab und dann tauchte die Familie bei mehreren anderen Züchtern auf. Sie hatten da nur noch 2 Kinder. Als der nächste Züchter absagte, weil es keine Welpenbetreuung gab tauchte beim 3. Züchter eine Familie mit 2 Kindern auf, wo die Mutter nur 2x die Woche 5 Std arbeitete und der Welpe in der Zeit vom Nchbarn betreut war - ach ja, der erwähnte Hundezwinger in Garten bei Abwesenheit der Familie wurde schon nach dem ersten Züchterbesuch nicht mehr erwähnt.
Wir konnten froh sein, dass wir uns gegenseitig auch austauschen. Ich mag mir gar nicht vorstellen, das einer meiner Welpen dort gelandet wäre.
Bei Menschen die wirklich komplett beratungsresistent sind ist es daher sogar oft besser, eine Ausrede wie "die Welpen haben alle schon passende Familien gefunden" zu nutzen. Denn dann lügen sie dem nächsten Züchter nicht gleich das Blaue vom Himmel runter.
Daher bevorzuge ich hier durchaus auch mal eine Ausrede.
Man merkt nach 1-2 Std. Spaziergang und anschließendem Kaffe schon, wie man bei wem mit Absagen am besten verfährt.
Aber es wird nicht jeder eine Ausrede bekommen.
Und man darf mich gern ausfragen, man kann mit mir auch gern diskutieren aber wie gesagt wenn ich mich ehrlich für einen Hund interessiere und eine ehrliche und nette Anfrage Stelle und Züchter dann genervt ist oder pampig ist gehe ich woanders hin.
Wenn jemand eine nette Anfrage stellt, werde ich auch nett antworten. Wieso sollte ich da pampig werden?
Aber wenn kommt "will Welpe, was Preis?" - ehrlich gesagt antworte ich da gar nicht mehr drauf. Habe ich früher auch höflich gemacht, aber was soll man da denn antworten?