Wenn es für Dich hilfreich ist - was ich natürlich hoffe - dann beschreibe ich Dir gerne mal, wie wir die Zwingerhaltung gestaltet und baulich vorbereitet haben:
- Innerhalb der Scheune ist in einer Ecke mit zwei festen Holzwänden ein Bereich von ca. 15 bis 20 qm mittels Metallzaun abgetrennt. D. h., die Hunde können nach zwei Seiten hinausschauen. Eine Seite in die Scheune, wo Stroh u Heu lagern und die Katzen gern spielen und schlafen, eine Seite nach vorne auf das Grundstück, wo sie die Pferde und eben sonst alles sehen können, was so los ist auf der Wiese.
- Direkte Sonneneinstrahlung erfolgt nur bei Sonnenaufgang und vormittags und das auch nicht im gesamten Bereich, da das Dach 1,5 m weit vorsteht. Das ist sehr wichtig, um die Hunde vor Überhitzung zu schützen.
- Der Zwinger ist grundsätzlich windfrei, außer bei Ostwind.
- Der Boden ist naturgewachsen und gerüttelt, also so verfestigt, daß sie sich nicht ausgraben können
- An einer Wand liegen Europaletten mit alten Pferdedecken drauf (ausgemusterte Thermowinterdecken, zweifach gefaltet)
- An der Rückseite stehen zwei Hundehütten (gekaufte, sind sehr robust, praktisch und schön) aus Vollholz mit flachen Dächern: sie können also nicht nur hineingehen, sondern auch auf den Dächern, also erhöht liegen
- Es gibt Licht und eine in der Höhe verstellbare Rotlicht-Wärme-Lampe, wie sie in Ferkelställen genutzt werden
- Ein Heuballen liegt drin (kann auch Stroh sein, aber Heu ist weicher und feiner), um drauf zu liegen oder sich anzulehnen
Solange Hunde genügend Familien-/Menschenanschluß und Beschäftigung, Liebe, Zuwendung und Auslauf sowie Spaziergänge mit ihren Bezugspersonen haben, sehe ich in der zeitweisen Zwingerunterbringung überhaupt kein Problem.
Im Gegenteil: im Zwinger haben sie ihren ureigenen Bereich, der ihnen ganz allein gehört. Wo niemand sich einzumischen, zu kommandieren hat.
Es sollte ein aus Hundesicht gern aufgesuchter Rückzugs- und Aufenthaltsort sein, in welchem der Hund sich wohl und sicher fühlt, ungestört schlafen kann, genügend Bewegung hat (deshalb immer eine rechteckige Form bevorzugen) und im Zweifel auch eine Ecke hat, in der er sich fern von seinem Liegeplatz erleichtern kann.
Reifen würde ich keinesfalls hineinlegen, denn wenn sie angenagt werden, ist das gar nicht gesund.
An Beschäftigung sind am besten Kauutensilien geeignet, die lange vorhalten (also nicht innert Minuten gefressen werden können)
Bei gekauften Spielzeugen wäre ich immer vorsichtig; viele enthalten Quietschies, diese lieber gleich vor Benutzung ausbauen.
Spielseile nur in "kurz", um Unfälle zu vermeiden.
Die Wasserschüssel sollte umkippsicher sein, empfehlenswert sind hier ausrangierte Edelstahlgefäße aus der Gastronomie mit großer Grundfläche (große Auflaufformen mit hohem Rand)
Zu Deinen Fragen:
Eine Strohecke wird ev. als Kuschelecke genutzt, kann aber auch sein, daß sie dort hineinmachen wird. Nimm am besten ein Gemisch aus Stroh und Heu und umrande es mit einer Holzbeplankung, damit es sich nicht überall verteilt.
Das kann auch ein gekaufter Kindersandkasten sein, wo das Stroh/Heu eingefüllt wird.
Ein kleiner extra Sandkasten wird dann, wenn beides zur Verfügung steht, gern als Löseecke genommen. Unten hinein eine dicke Sandschicht, obendrauf etwas Rindenmulch - fertig ist das Hundeklo.
Da Deine Hündin noch sehr jung ist (gleiches Alter wie mein Welpe), empfehle ich die Unterbringung im Zwinger immer gemeinsam mit einem anderen Hund.
Wenn die Zwei sich gut verstehen, könntest Du sie mit dem Schäfi gut und gerne gemeinsam unterbringen, so macht es gleich doppelt Spaß und sie können auch gekuschelt schlafen.
Grundsätzlich ist gegen den Betonboden nichts einzuwenden, aber eben nicht nur: deshalb würde ich empfehlen, einen Teil des Bodens mit dicken Styroporplatten zu bedecken und auf diesen OSB-Platten aufzubringen. Wenn Du sie mit Bootslack versiehst, sind sie urinfest und immer schön sauber zu halten.
Der Tag hat 24 Stunden. Eine Unterbringung im Zwinger bis zu einem Drittel dieser Zeit halte ich persönlich für absolut unproblematisch, solange es zwei harmonierende Hunde gemeinsam sind.
Meine nutzen die Zeit, indem sie entweder schlafen, den Miezen in der Scheune zuschauen, ihre Knochen zerlegen oder nächtens die Igel beobachten (und verbellen *kicher*), die vor ihnen hin und her flanieren.