Werden Hunde heutzutage durch zuviel"herumerziehen"erst recht zu problematischen Hunden gemacht?

Erziehung bringt keinen umgänglichen, gehorsamen Hund.
Unerzogene Hunde sind nicht zwangsläufig ungehorsam und problematisch.
Darum kann man auf Erziehung getrost verzichten. Erziehung bedeutet immer mangelndes Vertrauen.
Wenn man das verstanden hat, kann man einem Hund auch ohne Schaden Tricks beibringen, wie "Sitz, Platz, Fuß".
Sagte der Hundefreund und schaffte sich einen Golden R.an.Es ist ja eine "selbst erziehende Rasse!"Und damit begannen seine Probleme.
Was ist dass, wenn man seinen Hund (ohne Schaden) Tricks wie Sitz, Platz,Fuß u.s.w. beibringt? Erziehung? Ausbildung?Spiel? Oder was? Sollte nicht vor jeder Ausbildung eine Erziehung statt gefunden haben?
Oder, ist es nur ein Spiel? Alles kann, nichts muss,Regeln gibt es nicht, Hauptsache Spass?

Glaubst du, dass mit Erziehung aus einem unsicheren, nicht sozialisierten Hund das Gegenteil wird?
Bei meinem war es so. Ich hatte einen völlig unerzogenen, sich auf alles (Menschen, Tiere, Fahrzeuge, Fahrräder) stürzenden Hund aus dem Tierheim übernommen. Er war damals zwischen 3 und 5 Jahre alt. Hoch aggressiev, nicht erzogen, weil schon als Welpe ins TH gekommen. Die einzige "Erziehungsmetohde", die er bekam, war eine Kastration. Die sollte den Hund gehorsam und friedlich machen.An der Leine laufen konnte er auch nicht. Woher auch? Es wollte ja keiner gebissen werden, der mit ihm Gassi ging. Also ging auch kaum mal einer mit ihm Gassi. Ich hatte also genau dass, was man im allgemeinen bekommt, wenn man einen Hund nicht erzieht.Ihm wurden im TH nie Grenzen gesetzt, hatte gelernt, sich mit seinen Zähnen durchzusetzen, wenn ihm etwas oder jemand nicht passte. Jeder Hund war sein Feind, auf den er sich sofort stürzte denn dass hatte er als "Prügelknabe" im Rudel gelernt. Daraus folgte "Einzelhaft" für den Rest seines TH-Aufenthaltes. Selbst die Pfleger blieben nicht ungeschoren. Die Erziehung begann erst bei mir, mitten im Hundeleben. Ich bekam so manchen ernsthaften Biß ab, wenn ihm etwas nicht passte oder ich nicht nach seiner Pfeife getanzt habe. Er ging bei mir durch eine sehr strenge Schule. Dass hat mir nicht nur Freunde in der Nachbarschaft eingebracht. Da hat niemand gefragt, warum macht die dass? Da hat man lieber Gruselgeschichten über uns erfunden, die mir heute noch (nach 10 Jahren) anhängen. Die Erziehung fing bei diesem Hund schon am ersten Tag an, an dem ich ihn übernommen hatte. Kaum haben wir die Wohnung betreten, hatte er auch schon mein Sofa markiert. Ein 2. Versuch folgte, dass wars. Nichts mit "seine Wohnung",hier war er erstmal nur Gast, hatte sich zu benehmen. Ja, ich musste ihm deutlich zeigen, wer hier das Sagen hat und dass jeden Tag. Jeder Angriff auf Menschen und andere Tiere musste unterbunden werden, jeder Angriff auf Fahrräder, Autos u.s.w.. Es war ein harter Kampf, aber die letzte Möglichkeit für ihn, später ein normales Leben führen zu können. Hunde waren Todfeinde für ihn. Hätte er einen zwischen die Zähne bekommen, wäre nichts übrig geblieben. 3 Jahre später waren wir so weit, dass ich über einen 2. Hund nachdenken konnte. Heute gibt es kaum noch Probleme. Er mag nicht jeden Hund (muss er auch nicht), aber er läuft und spielt (trotz seinem Alter, er ist jetzt so um die 13-15 Jahre alt) in Hundegruppen und freut sich seines Lebens. Menschen sind seine Freunde. Er brauch schon lange keine harte Erziehung mehr. Ein Blick oder kleines Nein reicht völlig aus. Er ist ein Problemloser (mit kleinen Macken) Hund geworden, den man aber immer seine Grenzen aufzeigen muss. Ohne Erziehung wäre da überhaupt nichts zu machen gewesen. Nein, Hunde erziehen sich nicht von selbst in gewünschter Richtung, dass zeigt (m.M.n.)für mich schon mein eigener Hund.
Erwachsene Hunde erziehen eben nicht. Sie setzen nur ihre eigenen Grenzen.
Ein junger Hund schaut sich auch viel ab.
Grenzen setzen, ist dass nicht schon Erziehung? Ja, ein junger Hund schaut sich vieles ab und sicher nicht nur Gutes.
Unter Erziehung versteht man die pädagogische Einflußnahme auf die Entwicklung und das Verhalten mit einem bestimmten Ziel. Man hat nicht das Vertrauen, dass junge Lebewesen auch alleine lernen.
Und dass brauch ein Hund nicht? Muss ihm nicht eine Richtung vorgegeben werden? Wohin dass führen kann, wenn man den jungen Hund machen läßt, weil er ja keine Erziehung benötigt, habe ich an meinem Hund gesehen.


Erziehuhung beduetet ja nicht austomatisch Kommandos und gezieltes training.
Im zusammen leben erziehe ich (und ein obdachloser) doch automatisch - das geht auch natürlich auch wunderbar ohne Kommandos.

Und ich habe auch schon Obdachlose gesehen die ihren Hund "zurück gepfiffen" haben, angeschnauzt haben weil er was "falsches" gemacht hat, ihn mit Worten gelobt haben weil er was gut gemacht hat. Natürlich alles nicht so "gekünstelt" wie geim gezielten Training/Hundeschule.
aber Erziehung ist das doch auch.[
 
Er war damals zwischen 3 und 5 Jahre alt. Hoch aggressiev, nicht erzogen, weil schon als Welpe ins TH gekommen.
Ich hatte also genau dass, was man im allgemeinen bekommt, wenn man einen Hund nicht erzieht

Dem Hund hat nicht die Erziehung gefehlt, sondern eine Bezugsperson, die für einen Welpen überlebenswichtig ist.
Und er ist nicht geprägt und sozialisiert worden.

Er brauch schon lange keine harte Erziehung mehr.

Die hat er niemals gebraucht und eine harte Erziehung kann auch böse nach hinten losgehen.
 
"Bubuka, post: 892067, member: 11908"]Dem Hund hat nicht die Erziehung gefehlt, sondern eine Bezugsperson, die für einen Welpen überlebenswichtig ist.
Und er ist nicht geprägt und sozialisiert worden.

Doch, ihm hat die Erziehung, die Sozialisierung und die Prägung gefehlt. Das Eine ersetzt doch das Andere nicht. Schon die Prägung und Sozialisierung im Rudel (Muttertier und Rudelmitglieder)sind doch eine Erziehung durch das Rudel. Später übernimmt es der Mensch (sollte es zumindest). Dieser Hund wurde aber weder von seiner Mutter, noch vom Rudel oder vom Menschen erzogen. Menschen als Bezugsperson kannte er nicht, dass ist richtig. Er kommt aus einer Vermehrerzuchtanlage, wo er den Menschen nur gesehen hat, wenn mal das Futter geflogen kam. Seine Mutter kannte es auch nicht anders. Mit 5-6 Wochen wurden ihr die Welpen wieder weggenommen. Im TH wars nicht anders. Er wurde in eine Erwachsenengruppe gesteckt, wo er mächtig Prügel bezog, bis er anfing, sich zu wehren. Da kam er in Einzelhaft.Auch da bekam er die Pfleger nur zur Fütterung und zur Zwingerreinigung zu sehen. Gassi gehen war eine Seltenheit.

Die hat er niemals gebraucht und eine harte Erziehung kann auch böse nach hinten losgehen.
Keine Erziehung aber auch.
Was machst Du mit einem hoch aggressiven Hund, der nicht ansprechbar ist, der nicht nur alles angreift, was er erreichen kann, sondern auch Dich angreift? Erziehung brauch er ja Deiner Meinung nach nicht. Was also machst Du mit so einen 5 Jährigen Hund, der keine Führung anerkennt, keine Regeln akzeptiert, der für nichts und niemanden ansprechbar ist, der keinerlei Erziehung kennt?

"Bubuka, post: 892068, member: 11908"]Das sind meistens Anfängerfamilien, die dem Hund keine Führung anbieten.
Was ist Führung? Wie soll die Führung aussehen, die die Anfängerfamilien ihrem Hund ohne Erziehung geben sollen?
Wenn ein Hund keinen souveränen Menschen hat an dem er sich orientieren kann, ist er verloren.
Und nun? Was jetzt?

Führung ist auch Leitung, Erziehung, ihm zeigen, was er zu tun hat und was er lassen soll. Wie macht man dass ohne Erziehung? Er brauchte ja Deiner Meinung nach keine Erziehung, nur eine Bezugsperson.
 
Erwachsene Hunde erziehen eben nicht. Sie setzen nur ihre eigenen Grenzen.
Ein junger Hund schaut sich auch viel ab.

"Grenzen setzen" ist aber auch ein Bereich der Erziehung, sogar ein sehr wichtiger.
Der erwachsenene Hund, in unserem Fall Kira macht genau, was du sagst. Sie lässt sich eine Zeitlang von Amy anspringen und irgendwann knurrt sie oder schnappt kurz ab, ohne Amy zu verletzen. Sie setzt ihre Grenzen.

Meine Grenzen beinhalten, dass Amy zwar auf die Couch darf, sie darf sie aber nicht annagen.
Ich schnappe aber nicht ab oder knurre, sondern sage ein deutliches "Nein".
Das ist genauso Erziehung wie es auch eine Grenze aufzeigen ist.

Dem Hund beizubringen, dass er auf dem Gehweg zu laufen hat und nicht einfach vor Autos springen kann, ist ebenfalls Erziehung, und zwar notwendige. Ich kann nicht abwarten und mal schauen, ob Amy sich das möglicherweise von Kira abschaut, deshalb lernt sie bei mir, an Straßen grundsätzlich an der Leine zu gehen.

Ob sie dabei rechts oder links geht, vor oder hinter mir, ist mir solange egal, wie es mich nicht stark behindert.
Wenn das der Fall ist, wird sie korrigiert, allerdings auf menschliche Weise, denn ich bin nun mal kein Hund.
Auch wieder Erziehung.

Wenn Amy die Katzen im vertretbaren Rahmen "nervt", schreite ich nicht ein, weil die Katzen eben auch lernen müssen, erfolgreich ihre Grenzen zu setzen. Sind sie damit erkennbar überfordert, weil Amy in ihren "5 Minuten" hinter ihnen herjagen will, dann schreite ich ein.
Blockiere sie und es gibt wieder das "Nein".
Auch das ist Erziehung.

Ebenso wenn sie an einen anderen Fressnapf als den ihren will.
Das überlasse ich weder Kira noch den Katzen, das ist meine Sache und wird auf meine Weise geregelt.
Und schon wieder erzogen.

Sitz, Platz, Fuss dagegen ist für mich keine Erziehung. Das ist das Beibringen von Tricks, kann, wenn man richtig vorgeht, dem Hund eine Menge Spass machen und fällt unter "geistige Auslastung", vereinfacht nebenbei den Alltag.

Unter Erziehung versteht man die pädagogische Einflußnahme auf die Entwicklung und das Verhalten mit einem bestimmten Ziel. Man hat nicht das Vertrauen, dass junge Lebewesen auch alleine lernen.

Nein, tut mir leid. Sowohl bei Kindern als auch beim Hund und sogar bei den Katzen gibt es Dinge, die man in einem "normalen Lebensumfeld" nicht einfach laufen lassen kann und abwarten kann. Das kann unter Umständen hochgefährlich sein und das halte ich auch für absolut unsinnig.

Du glaubst, dass unerzogene Hunde nur ihr eigenes Ding machen und das Nichterziehung fahrlässiges Handeln bedeutet?
Das ist nicht so.

Bei einigen ist es vielleicht nicht so, bei anderen schon.
Ja, möglicherweise wird es Amy irgendwann langweilig, die Couch zu bearbeiten oder die Duschkabine oder die Stuhlbeine oder auch die Tapete.
Bis dahin habe ich aber bereits einen erheblichen Schaden, der meine Grenzen definitiv verletzt.

Sie darf kauen, sie darf buddeln, sie darf rennen. Aber nicht überall und das ist Erziehung.
Zu lernen, dass auf ein bestimmtes menschliches Wort ein Verhalten zu beenden ist, ist nichts anderes, als wenn die Junghunde lernen, dass bestimmtes Verhalten von Althunden durch Knurren oder Abschnappen beendet wird.
Auch da dürfen sie nicht unbegrenzt alles tun. Der einzige Unterschied ist die hündische bzw. menschliche Maßnahme.
Und da der Welpe nicht im Hunderudel groß wird, sondern im Menschenrudel, muss er halt die menschliche Sprache lernen.

Eigene Grenzen zu setzen ist etwas anderes als Grenzen zu setzen mit einem Erziehungsziel.

Sehe ich nicht so.
Meine Grenze heißt, die Couch wird nicht kaputt genagt. Erreiche ich durch deutliches "Nein" bzw. Wegschieben.
Erziehungsziel ist, meine Einrichtung wird nicht angenagt, dafür gibt es Kauartikel, alte Strümpfe, alte Schuhe und "Nein" bedeutet, du hörst sofort auf mit dem was du tust, sonst folgt eine Konsequenz.

Es war schon in vielen Hundeforen ein Thema, dass die Hunde von Obdachlosen sehr unkompliziert sind obwohl sie nicht erzogen wurden.

Wie andere schon geschrieben haben, auch da gibt es solche und solche Hunde.
Auch unter den Nicht - Obdachlosen gibt es Hunde, die erziehen sich fast von selbst und andere, wo es einiger Anstrengung bedarf.

Davon mal ab, ist das aber auch eine komplett andere Situation.
Der Mensch ist nicht ständig in einem gewohnten Revier, sondern zieht umher. Hund muss also den Menschen gut im Auge behalten, während Amy schon weiß, dass ich mich nicht wirklich weit weg bewege, wenn ich abends auf der Couch hocke und der Fernseher an ist.
Sie muss mich also nicht ständig im Auge haben, sondern die Routine gibt ihr die Sicherheit, die sie braucht, um sich um "ihre Angelegenheiten" kümmern zu können.

Und ehrlich, ich habe jetzt null komma gar keine Lust, jeden Abend durch irgendwelche Straßen zu ziehen, natürlich mit unangeleinter Amy, nur damit sie lernt (auch wieder eine Art Erziehung:cool:), ich muss dieses Frauchen ständig beobachten und kann nix anderes machen, sonst ist sie auf einmal weg.

Der Obdachlose geht auch eher selten ins Restaurant, wo es dann sehr angenehm ist, wenn der Hund sich unter den Tisch legt.
Der hockt sich auf die Straße, auf die Bank und dem Hund bleibt gar nichts anderes übrig, als das auch so zu machen.
Wenn der Hund wegrennt, dann rennt er halt weg und wenn er zurückkommt, ist der Mensch vielleicht auch weg.
Nur dass dieser Hund dann im Gegenzug zu Kira z.B. nicht weiß, wo er seinen Menschen jetzt suchen soll, weil der überall sein kann.
Kira läuft dann halt heim ans Gartentor, weil ich aus ihrer Erfahrung heraus mit ziemlicher Sicherheit genau da bin.

Also ist auch das Wegrennen an sich nicht so eine Herausforderung, schon gar nicht in bekannter Umgebung.

Kurz gesagt, Hunde von Obdachlosen leben in einer ganz anderen Welt mit ganz anderen Anforderungen als unsere Hunde, weshalb ich finde, dass man das keinesfalls vergleichen kann.

Und nein, ich habe jetzt keine Lust, das Obdachlosendasein zu erkunden, nur damit ich Amy nicht zu erziehen brauche.

Für mich gilt nach wie vor, für Kinder genauso wie für Hunde, dass sie in unserer Welt Führung und Grenzen brauchen und egal wie man nun die Worte herumdreht, das artet immer in irgendeiner Form in Erziehung aus.

Das sind meistens Anfängerfamilien, die dem Hund keine Führung anbieten.
Wenn ein Hund keinen souveränen Menschen hat an dem er sich orientieren kann, ist er verloren.

Ja, die Führung ist die eine Hälfte. Grenzen setzen und erziehen, die andere.
Und je nach Charakter braucht der Hund mehr oder weniger von dem einen oder anderen.

Wenn er seinen Namen kennt, auf einen "Rückrufpfiff" reagiert, dann ist das bereits Erziehung, ob dir das nun gefällt oder nicht.
 
Kurz gesagt, Hunde von Obdachlosen leben in einer ganz anderen Welt mit ganz anderen Anforderungen als unsere Hunde, weshalb ich finde, dass man das keinesfalls vergleichen kann.

Ich kenne auch genug Menschen mit Haus oder Wohnung, wo die Hunde ohne Erziehung gehorchen.
Und das hat nichts damit zu tun, dass diese Hunde zufällig selbsterziehend sind. Das kann man über Jahrzehnte beobachten, dass jeder neue Hund gleichermaßen gut folgt.

Eine Frau aus meinem früheren Nachbardorf handhabt das so mit jedem Hund. Sie nimmt auch mal Hunde aus Tierheimen auf, die laufen vom ersten Tag an ohne Leine mit an der Straße. Sie hat auch immer die Gartenpforte offen, die Hunde verlassen nie das Grundstück. Da können sogar kläffende Hunde vorbeikommen. Die Hunde bleiben gelassen liegen.

Auch wieder Erziehung.
Und schon wieder erzogen.

Und wie bekommt die Frau das hin, dass neue Hunde sofort ohne Leine mitlaufen, nicht das Grundstück verlassen?
Durch einen Erziehungscrashkurs über Nacht?
 
"Bubuka, post: 892474, member: 11908"]Ich kenne auch genug Menschen mit Haus oder Wohnung, wo die Hunde ohne Erziehung gehorchen.
Und das hat nichts damit zu tun, dass diese Hunde zufällig selbsterziehend sind. Das kann man über Jahrzehnte beobachten, dass jeder neue Hund gleichermaßen gut folgt.
Bei einem Welpen ist es der Folgetrieb. Geht er verloren, ist der Welpe verloren.Dass weiß er auch.Schon bei der Mutter hat er dass gelernt und er hat von der Mutter auch eine Portion Erziehung mit bekommen. Sicher hat auch der Züchter (im Normalfall) regulierend eingegriffen, wenn es nötig war.Also ordnet er sich auch in der neuen Familie ein und unter. Anders kann ein Welpe überhaupt nicht überleben.

Eine Frau aus meinem früheren Nachbardorf handhabt das so mit jedem Hund. Sie nimmt auch mal Hunde aus Tierheimen auf, die laufen vom ersten Tag an ohne Leine mit an der Straße. Sie hat auch immer die Gartenpforte offen, die Hunde verlassen nie das Grundstück. Da können sogar kläffende Hunde vorbeikommen. Die Hunde bleiben gelassen liegen.

Und wie bekommt die Frau das hin, dass neue Hunde sofort ohne Leine mitlaufen, nicht das Grundstück verlassen?
Durch einen Erziehungscrashkurs über Nacht?
Erstmal finde ich dass ziemlich verantwortungslos und blauäugig von ihr. Sie lebt in diesem Dorf (was mit dem Stadtleben natürlich nicht zu vergleichen ist) sicher nicht alleine. Da kann durch die Hunde immer etwas passieren. Niemand kann mir erzählen, dass die Hunde vom ersten Tag an genau wissen, was sie tun dürfen oder können und was nicht. Sie wissen auch noch nicht, wo die Grenzen des Grundstücks sind.Auch dass müssen sie erst lernen. Klar werden sie erst mal in der Nähe der Frau bleiben, denn da erhoffen sie erstmal Sicherheit. Sie haben ja gelernt, dass der Mensch hilft, wenn es nötig sein wird. Ich gehe mal davon aus, dass es sich bei den TH-Hunden nicht um Welpen handelt. Also werden sie auch schon da, wo sie her kommen Erziehung und Regeln kennen gelernt haben. Es gab bisher sicher kein Leben ohne Erziehung und Regeln. Wenn doch, wundert es mich nicht, dass sie im Tierheim gelandet sind. Auch im TH gabs Regeln. Nicht viele, aber es gab sie. Egal ob das TH Rudel- oder Einzelhaltung hat. Wie gesagt, die Erziehung beginnt schon bei der Mutter am Gesäuge,in der Wurfkiste,im Züchterzuhause und dann beim neuen Besitzer. Kein Welpe wird ohne Erziehung groß. Nicht in Freiheit, als Straßenhund und auch nicht beim Züchter. Sie könnten ohne Erziehung überhaupt nicht überleben.Ihnen würden ganz einfach die Grundlagen zum Überleben fehlen.Woher sollten sie wissen, wie sie sich in der Umwelt und unter Ihresgleichen oder unter anderen Tieren behaupten und überleben sollten? Dass muss erst gelernt werden. Ohne Erziehung (oder eingreifen) ginge nur, wenn man den frisch geworfenen Welpen nach dem Abnabeln von der Mutter wegnehmen würde und ihn dann in absoluter isolation, ohne eingreifen des Menschen oder eines Tieres aufziehen würde. Wie soll dass gehen?Der Welpe brauch Milch und Wärme.Die Verdauung wird durch Massage des Bauches und Afters angeregt. Er wäre nicht lebensfähig. Selbst beim miesesten Vermehrer hat der Welpe erst mal für wenige Wochen Kontakt zur Mutter und zu den Geschwistern. Also gibt es auch da schon Regeln.
 
"Bubuka, post: 892474, member: 11908"]Ich kenne auch genug Menschen mit Haus oder Wohnung, wo die Hunde ohne Erziehung gehorchen.
Und das hat nichts damit zu tun, dass diese Hunde zufällig selbsterziehend sind.

Und, womit hat es was zu tun? Weshalb gehorchen diese Hunde Deiner Meinung nach? Was wurde getan, damit sie gehorchen? Erzogen wurden sie ja nie. Ich meine, einige hier hätten sicher gerne einen Hund, der ohne Erziehung und Regeln gehorcht, ohne dass der Besitzer auf irgend eine Art eingreifen muss und trotzdem hat er einen Hund, der aufs Wort hört.Einen Hund, der einfach da ist und immer genau weiß, was zu tun ist. Keine Erziehung oder Ausbildung und trotzdem ein Hund, der genau weiß, wie er sich zu benehmen hat, der immer seinen Zweck und seine Aufgabe erfüllt.
Da können wir uns viel Arbeit und auch die Hundeschule sparen.Diensthunde brauchen dann sicher auch keine Ausbildung mehr.
 



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