VPG - Trainings- und Prüfungsbestandteile

Nein Heidi, wir haben nur auf das Video als Negativbeispiel reagiert - mehr nicht.

Meine Lieblingsabteilung im VGP (oder jetzt ganz neu auch ABC (nach den Abteilungen A-Fährte, B-Gewandheit und C-Sportschutz benannt)) ist ohnehin die Gewandheit. :denken24:

Wenn ich da an meinen damaligen Trainer denke, selbst er hat diesen Sport nur auf C reduziert, A und B mussten halt sein - traurig eigentlich. Er ist/war ein ausgezeichneter Helfer, der auch Junghunde super aufbauen konnte, aber diese Reduzierung gefiel mir auch nicht.

Die meisten Leute, die sich über diesen Sport aufregen oder ihn schlechtreden, wissen gar nicht, wieviel Zeit und Mühe und noch viel mehr Geduld darin steckt.
Für die ist das eine unnütze Gewandheit, denn warum soll der Hund sie denn ständig so unnatürlich ansehen. Ja, warum denn nicht?
Nur weil die Leute der Ansicht sind, es ist ein schlechter Sport, darf er auch den Hunden keinen Spaß machen?

Aber wenn ich sehe, mit welcher Konzentration und welcher Begeisterung meine Hunde eine Fährte ausarbeiten, oder wie der gesamte Hund in den "super, wir arbeiten jetzt gemeinsam"-Modus schaltet, wenn wir den Hundeplatz betreten und die ersten Schritte in der Gewandheit zeigen, mit welcher Aufmerksamkeit, Konzentration, mit wieviel Druck und Aktivität meine Hunde gehen, dann sollen diese Schlechtreder ihre Meinung halt haben - denen wünsche ich nur, dass sie nie einen Hund bekommen, der es einfordert. (Hier hat sich jemand eine Mali-Hündin geholt und wollte mit ihr nur Agility machen - tja, der Hund hat seinem Besitzer eindrücklich gezeigt, was er davon hält :denken24:)

Und dass dieser Sport vielfach nur auf C reduziert wird ist auch irgendwie verständlich - das ist halt die Abteilung mit der meisten "Action", wo man am meisten Aktivität sieht - und eine schöne Arbeit in der Abteilung C ist auch sehr schön anzusehen. :jawoll:

Liebe Grüße
Birgit
 
Und dass dieser Sport vielfach nur auf C reduziert wird ist auch irgendwie verständlich - das ist halt die Abteilung mit der meisten "Action", wo man am meisten Aktivität sieht - und eine schöne Arbeit in der Abteilung C ist auch sehr schön anzusehen. :jawoll:

Liebe Grüße
Birgit

Dem widerspreche ich generell überhaupt nicht. Meine Lieblingsabteilung ist - natürlich - die Abteilung A. Das Problem ist nicht, dass man Abteilung C gerne ansieht, das Problem ist, dass Leute, die es nicht kennen, sehr schnell darauf reduzieren und vergessen, dass Du ein hohes V in C holen kannst, wenn Du schlecht in Abteilung A und B (wobei das Grundvoraussetzung für C ist) gearbeitet hast, keinen Blumentopf holst.

Mir wäre es wichtiger mal ausgiebiger was über A und B zu hören.
 
Die Prüfungen derzeit - vor allem die hohen Prüfungen/Meisterschaften, usw. werden eindeutig in der Abteilung A entschieden - dies schon seit vielen Jahren.

Was ganz einfach daran liegt, dass man in der Abteilung B und C trainingstechnisch schon so knapp beinander liegt punktemäßig, dass du eine gute A-Arbeit zeigen musst (falsch, im Grunde genommen musst du eine V A-Arbeit zeigen), um überhaupt noch vorne mitzulaufen.
 
Und da bedarf es einfach mehr Aufklärungsarbeit bei Leuten, die sich mit VPG nicht so auskennen. Der ungerechte schlechte Ruf (die meisten Leute haben auch keine Ahnung was in Abteilung C wirklich wichtig ist) basiert auf dieser Unwissenheit.
 
Stimmt Heidi, aber gegen diesen Ruf kämpft man schon lange an und kommt dagegen nicht an, weil man in seiner Unwissenheit halt gern Dinge verbreitet, von denen man keine Ahnung, die man irgendwo gehört hat und dann wird eifrig nachgeplappert.

Bestes Beispiel: Der Softstock in der Abteilung, den man jetzt sogar extra wegen solcher Negativstimmen abschafft.
Wenn das so weitergeht wird der gesamte Sport einfach nur noch lächerlich. Dem einen "Normalhundehalter" (man verzeihe mir diese Aussage, mir ist nur keine andere eingefallen) gefällt das eine nicht, dem anderen das andere nicht - und schon wird die Regelung wieder abgeändert...

Entweder man steht zu diesem Sport, dann mit allen Dingen, oder man lässt es - aber dieses - den Sport verzweifelt versuchen alltagstauglich darzustellen indem man die PO ändert anstatt Aufklärung zu betreiben, ist einfach nur lächerlich und der falsche Weg.
Das ist wie Gebrauchshunde für Couchzwecke zu züchten, wo wir alle immer dagegen waren und sind.

Das Video find ich sehr gut - auch wenn hier ein Großteil nur in der Abteilung C bzw. im Mondioring gezeigt wird, aber es ist halt wirklich so, dass dort der größte Aufklärungsbedarf besteht (Achtung, das Video läuft über eine Stunde...) - allerdings sieht man auch einige Teile der Abteilung B, Welpen-/Junghundeaufbau und natürlich auch die ein oder andere Panne, die uns immer wieder vor Augen führt, dass wir hier mit Lebewesen trainieren. :jawoll:


Die wenigsten wissen zum Beispiel, dass das Verbellen in der Abteilung C absolut gleich aufgebaut wird wie das Verbellen im Rettungshundewesen - in der Abteilung C ist dieses Bellen böse, in der Rettungshundearbeit kann es Leben retten...

Die Gewandheit baue ich zum Beispiel schon beim Junghund - sobald ich ihn bei mir habe also - über Dildei auf, ich benötige keine Leine - denn ich korrigiere den Hund ohnehin nicht. Ich zeige ihm, was ich möchte, ich zeige ihm, dass er mit einem aktiven Verhalten zum Erfolg kommt. Ein Hund, der gelernt hat, aktiv zu arbeiten, wird immer mit Begeisterung dabei sein, egal wie alt er ist und egal welche Temperaturen wir haben, weil er gelernt hat, dass er mit diesem Verhalten etwas bewirken kann. Selbst solche Kleinigkeiten stärken schon das Selbstbewusstsein...
Meine Hunde werden alle über Hand- und Hörzeichen ausgebildet, bis auf die Hündin sind sie auf den Clicker konditioniert sowie auf stimmliche Signale, die jederzeit den Clicker ersetzen können (bei Prüfungen zum Beispiel recht praktisch).

Ich seh schon, wie manche hier jetzt den Kopf schütteln und sich denken: Oh Gott, die armen Hunde, da verläuft ja alles nach System, die Hunde sind ja gar keine Hunde mehr oder dürfen keine Hunde mehr sein.

Es stimmt, dieser Aufbau erfolgt mit System, man hat sich vorher viele Gedanken darüber gemacht, wie man jetzt was aufbaut und für mich ist es wichtig, dass der Hund Ausdruck zeigt während der Fußarbeit, dass er die Positionen nach hinten ausführt, dabei sein Gewicht nach hinten verlagert und nicht nach vorn - das ist ein Bruchteil der vielen Kleinigkeiten, die andere, die mit diesem Sport nichts zu tun haben, nicht sehen.

Da überlegt man sich, wie man das mit den Gegenständen auf der Fährte macht, damit der Hund korrekt gerade liegen bleibt und sich nicht nach einem umdreht, wenn man an ihn heran tritt und dadurch seine Position verändert.

Mag sein, dass der Sport für uns ABC-Leute wirklich eine Wissenschaft ist, aber ich kann euch beruhigen, dem Hund ist es egal, ob er gerade oder schief liegt - also kann er auch gerade liegen. :D

Sogar die Wurftechniken des Apportierholzes werden ausprobiert, besprochen und man sieht sich an, wie der Hund das Holz am leichtesten, am schnellsten und am korrektesten aufnimmt und wirft es natürlich dementsprechend.

Ich mag diesen Wissenschafts-Sport, der leider in allen drei Abteilungen absolut unterschätzt bzw. falsch eingeschätzt wird. :jawoll:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Und wie lange braucht es im SCHNITT um gut genug für eine Prüfung zu sein??? Ja klar, jeder Hund ist anders und jeder Halter sowieso, aber sicherlich kann man doch sagen...naja so und so lange macht fast jeder, bis er soweit ist.
Das würde mich mal interessieren.
Und vor allem: Sowas macht man doch sicherlich in einem Verein, oder? Also nicht in einer Hundeschule meine ich, oder bieten die auch sowas an?
 
Hallo,

ich betreibe diesen Sport in einem Verein ja.

Es gibt ein vorgeschriebenes Mindestalter für die jeweiligen Prüfungsstufen.

Also ich gehe mit keinem meiner Hunde zu einer Prüfung, bevor er drei oder dreineinhalb Jahre alt ist.

Selbst die BH Prüfung laufe ich erst mit diesem Alter, obwohl die Zulassung ab 12 Monaten in Österreich und 15 Monaten in Deutschland (?) möglich ist.

Dafür laufe ich dann die BH Prüfung und zum nächstmöglichen Termin die nächste Prüfungsstufe.

Ich will geistig voll erwachsene Hunde haben, bevor ich zu einer Prüfung antrete - die richtigen Spitzensportler sehen das anders, da starten die dreijährigen Hunde dann schon bei den großen Meisterschaften. Davon halte ich nichts - ich verbrauche und verheize meine Hunde nicht. :)

Liebe Grüße
Birgit
 



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