Kontakt zu fremden Hunden - Wie steht ihr grundsätzlich dazu?

Hunde, die nicht sauber abrufbar sind, gehören angeleint! Ich habe nebst verträglichen Hunden auch einen, der absolut keinen Kontakt zu unbekannten Hunden will und sehr aggressiv reagieren kann bei Hunden, die ihm zu nahe kommen. Er bleibt angeleint, sowie die beiden andern, die leidenschaftlich jagen.
Extrem mühsam, all die Hundehalter, die ihre Hunde nicht im Griff haben..
 
Dieses Gefühl, meinem Hund großes Leid zuzufügen, weil ich ihn im Wald an der Leine führe.
😂
Kannste mal stramm von ausgehen, daß davon nur die Hälfte wahr ist und hätte der Bernerhalter das geschrieben, würde sich die Geschichte anders anhören.
Jede Medaille hat zwei Seiten.
Mein Hund und ich ziehen meistens die lustigere/sarkastischere vor. Sie bewahrt uns vor so manchen Querelen mit Menschen, die sich für den Nabel der Welt halten.
Wenn ich meinen Flocky (auch) im Wald angeleint lasse, bewahre ich wahrscheinlich etliche Rehe, Hasen und Füchse vor großen Leid ... und uns beide vor dem Ärger mit dem Forstamt und den Jägern.
Als ich meinen Hund diesbezüglich fragte, meinte er: "Ist schon besser so, dass ich dich an der Leine behalte".
 
Ach Leute - immer diese Extreme. Der goldene Mittelweg heißt nicht umsonst so.

Ich finde zum einen auch, dass ein Hund mal Bewegungsfreiheit braucht und nicht nur einen Radius von vielleicht 2m. Zum anderen gehört aber auch das Bedürfnis meiner Mitmenschen akzeptiert. Ich kann für mich zwar denken, dass der Hund arm dran ist, wenn er nur an der Leine daher trotten darf, aber woher hätte man das Recht, es dem anderen platsch ins Gesicht zu sagen? Höflichkeit tut jedem gut.

Natürlich können Fehler passieren. So ist das Leben. Als mein Hund noch jünger war, ist er im Freilauf auch gerne zu neu auftauchenden Hunden gelaufen. Wir haben dran gearbeitet und haben die Fehlerquote von vielleicht 80/100 auf 3/100 reduziert.

Auch den häufig gehörten Grund: "Der hat Jagdtrieb. Wenn ich ihn ableine, ist er weg.", kann ich auch nicht immer glauben, sag's aber natürlich nicht meinem Gegenüber. Ich hatte mit meinem anfänglich auch große Probleme mit dem Jagdtrieb. Es folgten 1 1/2 Jahre Schleppleine. Danach war die Abrufbarkeit besser, aber bei Reh-Sichtung (bei Geräusch und Geruch ging's so) war alles zu spät. Hundi war immer noch weg. Bis dahin hatte ich aber immer gegen ihn gearbeitet und ihm versucht, alles zu verbieten. Als ich dann mit einem Mal seine Instinkte gelobt habe, wurd's plötzlich und deutlichst besser. Ich weiß noch das erste Mal, als ich ihn freudig lobte, als er wieder ein Reh entdeckte. Das Lob durchfuhr ihn wie ein Donnerschlag; die Reaktion hatte ich mir eigentlich immer beim Verbot gewünscht. Er kam völlig verdattert zu mir und bekam natürlich ein dickes Leckerchen. Es kam mir so vor, als hätte mein Hund in dem Moment die Welt nicht mehr verstanden. Auf jeden Fall wurd's von da an dramatisch besser. Ich interpretiere das so, dass ich eben mit dem Hund und seinen Instinkten arbeite und ihn das spüren lasse.

Aber ich schweife ab.

Es wird hier immer argumentiert, dass man einen Hund hat, der "das" (hündischen Kontakt) nicht braucht. Das mag für die Person und den Hund zutreffen, aber ich habe schon so oft erlebt, dass angespannte Hundebesitzer mir sagten, dass ein Kontakt schwierig oder gar nicht möglich wäre. Wenn wir Menschen dann ein wenig ins Quatschen kamen, der Mensch sich entspannte, wirkte das natürlich auch auf die Hunde und der "inkompatible" Hund wurde auf einmal neugierig, die Nase "ging an", es wurde höflich geschnuffelt und (wenn der Mensch sich traute und ableinte) wurde zur Entspannung auch mal gerannt. Wie häufig habe ich erlebt, dass der Mensch erstaunt war, aber damit seine Meinung über seinen Hund weiter Bestand haben konnte, wurde argumentiert: "Ja, mit IHREM geht 's." 🤪

Ich finde, wir dürfen unseren Hunden mehr zutrauen und vor allem MIT ihnen arbeiten.
 
Natürlich können Fehler passieren. So ist das Leben. Als mein Hund noch jünger war, ist er im Freilauf auch gerne zu neu auftauchenden Hunden gelaufen. Wir haben dran gearbeitet und haben die Fehlerquote von vielleicht 80/100 auf 3/100 reduziert.

Da dürfte meiner dann nicht frei laufen :-D
 
Na ja - ist halt Übungssache.

Mir hat mal eine Hundebesitzerin erzählt, dass schon viele versucht hätten, ihren Frenchi vom Dominieren und Aufreiten abzuhalten. Aber es wäre halt ein Frenchi, da könnte man nichts machen. Sie hatte also ihren Hund aufgegeben. Find' ich schade und passt nicht in mein Weltbild.

Ich habe mir dann die Erlaubnis der Besitzerin eingeholt und mich mit dem Hund beschäftigt. Nach ein paar Minuten sah sie sich bestätigt und wollte schon gehen. Ich bat sie noch um etwas Geduld, hatte ich doch gesehen, dass der Hund anfing, mir erste kurze Blicke zuzuwerfen. Und es dauerte auch nur noch ca eine weitere Minute und der Hund verstand, worum es mir ging. Der Besitzerin klappte nicht nur sprichwörtlich, sondern tatsächlich die Kinnlade runter. Von da an reichte ein verbales Kommando oder ein kurzes Fußtampfen, um den Frenchi an die Regeln zu erinnern.

Ich will damit jetzt nicht darstellen, was ich vielleicht für ein toller Kerl bin, sondern dass wir unsere Hunde einfach nicht aufgeben dürfen. Wir Menschen verlieren einfach zu früh die Geduld.

Ich weiß, dass es tatsächlich auch Hunde gibt, die so schwer traumatisiert sind, dass nur noch Management funktioniert, aber manchmal bekomme ich das Gefühl, dass 50% der Besitzer davon ausgehen, so einen Hund zu haben.
 
Du bist echt ein toller Kerl :-D

Wenn ein Besitzer nicht zu jedem beliebigen Hund hin darf ist der gleich traumatisiert?
Oder der Besitzer unsicher?
 



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