Kontakt zu fremden Hunden - Wie steht ihr grundsätzlich dazu?

Ich bin ja für gewöhnlich in nix mit @Reykah einer Meinung. Hier ausnahmsweise mal schon.
In jedem städtischen Park, jedem NSG, jedem LSG usw herrscht Leinenpflicht und man kann da mit angleinten Hunden spazieren gehen und sich dann auch zurecht bei den 2 von 10 HH beschweren, die ihre Hunde trotzdem nicht anleinen.
Wenn man dann aber nicht nur in einem Gebiet ist in dem kein Leinenzwang herrscht, sondern zb in einem städtischen Park mit extra ausgewiesener Hundewiese und latscht mitten über die Wiese, betritt vllt sogar einen extra umzäunten Bereich dafür, kann man sich nicht beschweren wenn da unangeleinte Hunde sind. Oder wenn die angelaufen kommen (zumindest sofern sie nicht total unhöflich usw angebrettert kommen).
Meist liegen diese Wiesen/Freilaufflächen mitten im Park und man möchte/muss halt mit seinem angeleinten Hund auf der Runde dran vorbei. Selbst wenn man seinen Hund halt nicht auf die Wiese lassen will.
Daher finde ich es schon angemessen wenn man da etwas drauf achtet dass der eigene freie Hund nicht auf die am Rand der Wiese gelegenen Wege läuft, zu Hunden die da offensichtlich nur vorbeigeführt werden sollen.
Anleinen würde ich dann aber auch nicht jedesmal, lediglich abrufen wenn mein Hund drauf zu steuert.

Bei uns in der Gemeinde herrscht in unbebauten Gebieten, zb im Stadtwald, keine Leinenpflicht. Auch nicht in der Brust und Setzzeit.
Da bin ich dann schon für etwas Rücksichtnahme und würde anleinen, wenn mir wer entgegenkommt.
Und wenn ich Pech habe und an dem Tag Pollackenflachrennen ist, dann halt leider Leinenspaziergang an dem Tag.
 
In vielen größeren Städten und an Badestränden,
gibt es auch besondere Hundeauslaufflächen , wo jeder seinen Hund, auch ohne Leine frei laufen lassen kann . 🪅
Hier gibt es also auch nur HH, welche freiwillig ihren Hunden den uneingeschränkten , freien Kontakt, ohne jeglichen Unterschied ,
mit großen , wie kleinen Hunden zulassen .

Würdet Ihr auch auch gleichfalls diesem " Wagnis " aussetzen und eure Hunde hier ohne Leine ,
mit anderen, fremden Hunden gemeinsam frei laufen lassen ?? 🙏

Kommt drauf an.
Wenn es 3x3 Meter eingezäunte Fläche ist, dann nicht.
Aber wenn ich an einem Hundestrand gehe und da die Leinenpflicht entfällt, dann würde ich mich ansich schon gerne dort Aufhalten.
Nur leider sind da ganz viele Menschen die meinen keine Leinenpflicht heißt mein Hund kann machen was er will.
Dabei heißt es nur, dass der Hund freilaufen darf. Heißt aber nicht, dass er zu jeden hinrennen kann usw.
Vielleicht gibt es ja gerade aus den Gründe so oft Leinenpflicht? Weil Besitzer es nicht gebacken bekommen, dass der Hund keinen belästigt?
 
Ich bin da tatsächlich auch der Meinung, dass, wenn ich zu Orten fahre wo ich weiß, dass dort hauptsächlich freie Hunde laufen, dass ich dann dort nicht erwarten kann, dass jeder seinen Hund für mich anleint. Wie schon gesagt, passe ich mich dann an und lasse auch meine Hunde frei, denn wenn sie dann an der Leine sind ist das Stress für jeden. Ich meide aber solche Orte auch größtenteils, da ich eben nicht jedem HH vertraue, dass er seinen Hund richtig einschätzt.
Aber wenn man zu solchen (inoffiziellen oder offiziellen) Hundefreilaufflächen fährt, muss man tatsächlich auch in Kauf nehmen, dass nicht jeder seinen Hund anleinen wird... Dann kann jeder selbst entscheiden, ob man sich dem aussetzen will oder nicht :)

Nichtsdestotrotz denke ich, dass man in "normalen" Wäldern oder auf Feldwegen schon erwarten kann, dass die anderen ihre Hunde anleinen.
 
@Sanshu zwischen "läuft hin/nimmt" und "Belästigt andere" ist die Grenze aber halt fließend.
An einem Ende der Skala wäre "mein Hund nimmt den anderen wahr, guckt hin und wendet sich wieder ab" das andere Ende der Skala wäre sowas wie " prescht drauf los, rennt den anderen Hund oder Mensch um". Oder um beim Beispiel Hundestrand zu bleiben: Markiert fremde Kühltaschen, buddelt Sonnenschirme aus, hütet fremde Kinder oder frisst Lunchpakete leer.
Das sind so die Eckpunkte bei denen sich alle (?) vermutlich einig sind, dass das erste voll okay ist und das zweite gar nicht geht.
Aber dazwischen? Da ist dann alles sehr subjektiv.
Und wenn man dann wirklich nicht will, das ein anderer Hund gucken kommt ob du dein Brot am Strand teilen willst oder er neugierig ist was die Kinder für ein Loch buddeln oder wenn andere Hunde nah am eigenen Handtuch vorbeilaufen, dann kann nicht oder nur eingeschränkt zu solchen Orten.
Denn selbst von 20 HH 18 ihren Hund im Umkreis von 2 m bei sich behalten, gehen die anderen 2 einem dann doch auf die Nerven.
 
Dann melde ich mich doch mal in "meinem" Thema auch mal wieder zu Wort. Schön, dass es nach einem Jahr wieder weiter diskutiert wird. Klar, dass die Meinungen weiterhin kontrovers sind.

Jeder hat Bedürfnisse. Hund wie Mensch. Und jedes Bedürfnis als solches ist wichtig und richtig. Solange die einzelnen Bedürfnisse ein mehr oder weniger große Schnittmenge bilden, herrscht Einvernehmen. Erst wenn es zu größeren Unterschiedlichkeiten kommt, sind Kompromisse gefragt.

Ich gebe @Reykah recht, dass es, abhängig vom Wohnort, relativ wenige Orte gibt, wo man rechtlicherseits überhaupt den Hund ableinen darf und wenn man dann mal dort ist, wäre es blöd, wenn man dann wegen einer einzelnen Person und deren Bedürfnis sein eigenes hinten an stellen soll.
Beispiel: es gibt bei mir, einen Ort weiter, eine große Hundefreilaufwiese. Vor Corona gab es da eigentlich nur ein Rentnertrüppchen (4 Personen mit 3 Hunden), die allen auf den Sack gingen, man müsse den Hund anleinen. ALLE Hunde laufen auf dieser FREILAUF-Fläche frei. Logisch. Von deren 3 Hunden war auch nur der weiße Schäferhund angeleint und der hatte angeblich ein Problem mit anderen Hunden. Dieses Trüppchen lief regelmäßig MITTEN durch das Freilaufgebiet (es ist wirklich riesig!) und sorgte für Stunk, weil natürlich die neugierigen Hunde schon mal hinliefen.

Würden diese Rentner jetzt hier mitdiskutieren, würden sie natürlich Gründe für ihr Bedürfnis finden und anbringen. Aber, dass es zum einen ein extra Freilaufgebiet für Hunde ist und zum anderen ihr einzelnes Bedürfnis gegen das Bedürfnis von Hunderten (!!!) steht, würden sie wahrscheinlich nicht gelten lassen. Vermutlich.

Genauso an einem Hundestrand, an dem kein Leinenzwang ist. Wenn ich da dann mit meinem angeleinten Hund hingehe, dann darf ich mich nicht wundern, wenn ein freilaufender Hund mal Kontakt aufnehmen will. Ist logisch und liegt in der Natur der Sache.

Wo ich aber den Mitdiskutanten hier vollkommen recht gebe, ist, dass wir alle in der Pflicht sind, unsere Hunde zu begleiten, die Kontakte zu moderieren. Die wenigsten Hunde sind so top sozialisiert, dass sie mit jeder nur erdenklichen Situation alleine klar kommen. Die Hunde sind einem natürlichen Umfeld entrissen und müssen in der Menschenwelt, deren Regeln sie nicht kennen (können), klar kommen. Woher soll z. B. ein Hund wissen, dass mitten am Strand an einem Schild für ihn der Freilauf endet?! Für ihn ist das höchstens ein Objekt, an dem er vielleicht markieren kann, den Sinn des Schildes kann er nicht verstehen. Genauso nimmt er nur einen fremden/neuen Hund als solchen wahr, nicht ob dieser an- oder abgeleint ist. Das ist ihm egal. OK, dem angeleinten Hund ist's nicht egal, dass er selber angeleint ist, aber da wären wir wieder in der Problematik, dass die Hunde in der Menschenwelt klar kommen müssen.

Lösen lässt sich das ganze Dilemma nur durch Rücksichtnahme aller. Das kann aber nicht so aussehen, dass ein einzelner sein Bedürfnis über das Bedürfnis aller anderen stellen kann/darf. Auch wenn es in Star Trek in einem Film mal anders geheißen hat. Wichtig ist einfach nur, dass jeder einzelne Hundebesitzer auf seinen Hund achtet und ihn begleitet. Aber genau da liegt das Problem. Einige können das nicht, einige wollen das nicht. Ich habe in meinen ersten 2 - 3 Jahren auch zu der Fraktion gehört, der seinen Hund hat machen lassen. Ich habe zum Glück keinen typischen Gute-Laune-Labi, der in andere reindonnert und kleinere Hunde niederwalzt, das Problem hatte meistens mein eigener Hund, dass er mal gemobbt wurde und sein Herrchen (also ich) dümmlich grinsend daneben gestanden habe in der Annahme: "Ach, die spielen ja schön!"

Inzwischen weiß ich's besser und bin so nah dabei wie nur eben möglich. Aber da fängt dann ein anderes Problem an. Wenn ich meinen Hund von anderen Hunden wegsplitte (im weitesten Sinne also beschütze), dann werden die meisten Herrchen und Frauchen der anderen Hunde gleich nervös, wollen ihre Hunde anleinen, fangen mit denen an zu schimpfen, etc etc. Anstatt den Hunden in Ruhe die Regeln zu erklären, wie wir alle MITeinander sein können, wird Vermeidungsverhalten gezeigt (entweder wird eiligst das Weite gesucht, oder der Hund wird angeleint, was dazu führt, dass dieser sich meistens nur volles Zeug in die Leine hängt). Dabei lernt niemand etwas. Schön sind für mich und meinen Hund immer die Begegnungen, wo beide Menschenparteien entspannt bleiben und die Rahmenbedingungen erklären. Wird einer der Hunde zu wild (rempelt, schleimt, reitet auf, etc.), wird dieser zur Räson gerufen und ziemlich häufig klappt das Miteinander dann auch auf einem für alle angenehmen Niveau. Entweder kommen die Hunde zur Ruhe, oder sie passen ihr Energieniveau an die anderen Hunde an, oder sie vermeiden von sich aus einen oder mehrere Hunde und bleiben bei denen mit passendem Verhalten. Leider ist dies aber selten und durch die Corona-Hunde und die Corona-Neuhundebesitzer schlechter geworden.
 
Mei, ganz ehrlich.
Natürlich stelle ich mich mit den Meinigen nicht auf eine Hundewiese und mecker rum, weil alle anderen Hunde unangeleint sind 🙄
Und wie Freilaufflächen in größeren Städten generell aussehen kann ich eh nicht beurteilen, ob ich sie aufsuchen würde auch nicht.

Aber wenn ich hier in Wald und Flur unterwegs bin und meine Hunde ranhole, weil uns ein anderes Gespann entgegenkommt, dann erwarte ich durchaus eine gewisse Absprache, ob der Kontakt erwünscht und möglich ist. Tut nicht weh, ist nur höflich. Ist mir da auch egal, ob der Hund angeleint ist oder nicht, solange er nicht ungefragt eine gewisse Distanz unterschreitet.
Und ja: ich nehme meine Hunde auch ran, wenn uns Spaziergänger begegnen oder Jogger oder Radfahrer ect pp
 
Ist schon bissel schräg, dass die Hunde weichen sollen die hören/niemand belästigen damit Hunde die nicht hören machen können was sie wollen.
Und dann wundern, dass es immer mehr Leinenzwang gibt.

Es kommt natürlich Situations bedingt an.
Wir waren schon am Hundestrand da war es entspannt obwohl es "voll" war und nicht rießig.
Dann waren wir am "leeren" Hundestrand wo 2 Besitzer sich 0 für ihre Viecher interessiert hat.
 
Ist schon bissel schräg, dass die Hunde weichen sollen die hören/niemand belästigen damit Hunde die nicht hören machen können was sie wollen.
Zeig mal wo das steht, Muß ich wohl überlesen haben. Aber ich denke mal, ist sowieso nur deine eigene Interpretation.
 
Hier in Ba-Wü gibt es zum Glück nur in Naturschutzgebieten und teilweise in Ortschaften Leinenzwang.
So dass ich rein theoretisch meine Hunde fast überall frei laufen lassen könnte.Kommt mir aber jemand mit Hund an der Leine entgegen,leine ich auch an.Kommt es zur Kommunikation und man ist sich einig,kann man die Hunde ja wieder ableinen.
Ich muss sagen,es funktioniert eigentlich prima.Auch wenn wir mit 5 Hunden z.B. im Wald unterwegs sind gibt es so gut wie keine unerwünschten Kontakte.
 
Dieses Verhalten habe ich mir abseits einer Freilauffläche auch angewöhnt. Mein Hund läuft im Wald immer frei. Kommt uns jemand mit angeleintem Hund entgegen, wird gefragt und sich entsprechend verhalten. Meistens höre ich als Antwort, dass der Hund nur wegen des Jagdtriebes angeleint sei, Kontakt mit anderen Hunden sei kein Problem. Ist im Wald so ca. 50% der Antwortmöglichkeiten.

Anders sieht es außerhalb des Waldes aus. Da kriegt man recht häufig als Antwort, dass der Hund unverträglich sei. Allerdings erlebe ich sehr häufig, dass dies nicht stimmt. Da herrschen Ängste und Vorurteile in vielen Köpfen vor, die nichts mit der Realität des eigenen Hundes zu tun haben.

Erst gestern traf ich auf dem Rad-Fußweg auf eine Frau mit 9monatigem Zwergpudel, der tierisch Rabatz an der Leine machte. Leider ließ sich mein Hund auch kurz anstecken und pöbelte 2 sec mit. Die Frau wollte nur schnell das Weite suchen, gab von sich aus an, dass sie Angst habe. Sie ließ sich doch in ein Gespräch verstricken und nach höchstens 15sec war ihr Hund ruhig. Wir haben uns dann noch fast 10 min unterhalten (es kam zu keinerlei Kontakt zwischen den Hunden, kein Hund wollte dies) und sie erzählte mir von vielen Vorurteilen, Ängsten und auch ein paar Fehlinformationen konnte ich richtig stellen. Nach dem Gespräch war sie sehr erstaunt, was zwischen den beiden Hunden doch möglich war.

Mal wieder ein Hund, der in den Ängsten und Vorurteilen des Frauchens gefangen gehalten wird. Aber sie gab an, dass sie seit kurzem in einer Hundeschule sei (der besten am Ort) und ich hoffe, dass das Frauchen über ihre Hürden steigen kann. Der Hund hat es gestern schon bewiesen, dass er es kann. Er braucht nur die passende Begleitung.
 



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