Kontakt zu fremden Hunden - Wie steht ihr grundsätzlich dazu?

Wir kennen doch die Geschichte anderer Mensch-Hund-Teams nicht, und ich finde es sehr schade, wenn gleich geurteilt wird. Nur wenn man ein paar Mal ein Team sieht, wo der Hund angeleint ist, heißt das doch nicht, dass dieser Hund nie frei laufen darf. Wieso dann gleich verurteilen und sich denken, wie arm dran der Hund ist. Kennen wir die ganze Story, kennen wir das ganze Leben dieser Menschen und ihrer Hunde?
Ich finde zum einen auch, dass ein Hund mal Bewegungsfreiheit braucht und nicht nur einen Radius von vielleicht 2m. Zum anderen gehört aber auch das Bedürfnis meiner Mitmenschen akzeptiert. Ich kann für mich zwar denken, dass der Hund arm dran ist, wenn er nur an der Leine daher trotten darf, aber woher hätte man das Recht, es dem anderen platsch ins Gesicht zu sagen? Höflichkeit tut jedem gut.

Höflichkeit und auch einfach mal dieses Urteilen zu unterlassen sind beides ziemlich gute Eigenschaften, die ich an Menschen sehr schätze :p Meine Hunde laufen fast nur frei, aber wenn wir andere Mensch Hund Teams treffen kommen sie an die Leine, und zwar frühzeitig, weil ich niemanden belästigen will. Uns entgegenkommende Menschen könnten schnell denken "Och diese armen Hunde, können nie frei laufen". Dass meine Hunde die restlichen 90% unserer Spaziergäge (weil wir wirklich fast nie andere Menschen treffen an den Orten wo wir so unterwegs sind 🤣 ) komplett frei laufen, sehen sie nicht. Nur mal als Beispiel.
Denn das Labbi-Herrchen sagte: „Ja, Sammy. Das kennst du nicht, dass ein Hund an der Leine ist.“

Das ist auch so eine Aussage, da wüsste ich gar nicht was ich drauf antworten würde weil das so ein Quatsch ist. Jetzt wird der andere Hundehalter, der seinen Hund an der Leine hat und gerne Abstand hätte, dafür verantwortlich gemacht, dass mein freilaufender Hund ein unerwünschtes Verhalten zeigt? 🤣 Oh Mann.... Ich glaub ich wär komplett perplex weggegangen und mich im Nachhinein geärgert dass mir nichts schlagfertiges eingefallen ist :p Aber was soll man auf sowas auch antworten?
 
@Digirunning du glaubst auch noch an das Gute im Menschen, oder? Aber leider steckt im Menschen absolut nichts Gutes.
Die HH machen sich seit je her untereinander das Leben schwer, und gefühlt wird es von Jahr zu Jahr schlimmer. Und belehren läßt sich sowieso niemand gern.
 
Die HH machen sich seit je her untereinander das Leben schwer, und gefühlt wird es von Jahr zu Jahr schlimmer. Und belehren läßt sich sowieso niemand gern.
Wenn man anfängt Leute passiv-aggressiv zu belehren ist das auch kacke :p Der Ton macht die Musik, aber generell würde ich auch nicht auf die Idee kommen, fremde Menschen ungefragt zu belehren, selbst wenn ich mir sicher bin, dass ich es besser weiß...

Wir können ja alle was dazu beitragen, dass der Umgang miteinander besser wird! Da kommt wieder Respektieren und Akzeptieren ins Spiel. Und wie heißt es so schön? So wie man in den Wald hineinruft...

Ich merke, dass wenn ich gelassen und ruhig bin, auch fast nur auf gelassene, freundliche und höfliche Menschen treffe. Stimmungsübertragung funktioniert auch zwischen Menschen :p Wenn ich selber gereizt und gestresst bin hab ich idR auch lästige "Menschenbegegnungen" 🤣
 
Immer, wenn ich in meinem Leben dachte, ich hätte nun ausreichend gesehen und gelernt, dass ich alles könne, dass ich quasi die Hundecheckerin schlechthin wäre, dann...

...kam irgendwo ein neuer Hund daher, bei dem alles anders war und der mich eine riesige Portion Demut lehrte.

Das Skillset, das man bei der Arbeit mit vielen verschiedenen Hunden in vielen verschiedenen Disziplinen/Lebensbereichen lernt, ist durchaus ein wichtiger Teil der Erfahrung.
Der wahre Schatz aber ist das Verständnis und die Einsicht, die sich irgendwann einstellt. Darüber, dass man gar nichts weiß. Darüber dass Hunde und Menschen vielfältig sind und das auch völlig ok ist. Darüber, dass richtig und falsch sehr relative Begriffe sind, ja dass im Grunde alles relativ ist.

Life is complex. Humans are, dogs are. And what is true and good for me, may be a horrible idea for someone else 😉

Ich vergesse sie auch manchmal, empfehle im Zweifelsfall aber immer ein bisschem Demut...
 
Wir können ja alle was dazu beitragen, dass der Umgang miteinander besser wird!
Weil ich für meinen Hund alles tue, bin ich, als Rabe noch Welpe war, zu jedem freundlich gewesen, habe mit den Leuten geredet obwohl ich manches Mal die Faust in der Tasche hatte. Das habe ich für meinen Hund getan, damit er keine Abneigung gegen Menschen entwickelt und mit möglichst vielen Hunden spielen konnte. Ging fast das ganze erste Jahr so. Hat mich ne Menge Überwindung gekostet, hat aber seinen Zweck erfüllt. Dann habe ich wieder mein altes Verhalten angenommen, nämlich mich nicht ansprechen lassen, alle (na ja, fast alle) zu ignorieren und zwar wirklich. Es ist doch immer wieder geil zu sehen, wie die Leute reagieren, wenn sie mich ansprechen und es kommt absolut keine Antwort, ich gehe einfach weiter.
Nachdem ich wieder mein altes Verhalten durchziehe, fing Rabe auch an Fremde zu ignorieren, was mir sehr entgegen kommt und auch so beabsichtigt ist. Mit anderen Hunden nimmt er immer noch gern Kontakt auf, das darf und soll er. Ich stelle mich dann in einiger Entfernung hin und sollte der andere HH tatsächlich auf die Idee kommen, sich in meine Richtung zu bewegen, rufe ich meinen Hund und gehe sofort weiter. Und du wirst es nicht glauben, mein Hund kommt sofort, auch mitten im Spiel. Dann haben meist die Anderen das Problem, daß ihr Hund uns nachläuft. Aber keine Sorge, ganz so rücksichtslos bin ich dann auch nicht. Dann bleib ich noch mal stehen und lasse sie ihren Hund einsammeln.
Ich habe 2 Strecken, wo mein Hund frei läuft: Morgens Hundefreilauffläche, da haben m.M. nach angeleinte Hunde nichts zu suchen. Nachmittags im Wald, da wird außerhalb der BuS geduldet, daß die Hunde frei laufen. Da begegnen mir öfter HH mit Leine. Einige von denen machen auch gleich ein riesiges Faß auf. Na und? Um die macht Rabe von sich aus einen großen Bogen, trotzdem brüllen mir einige noch hinterher, wenn ich mit Hund schon 50m weg bin.
 
Weil ich für meinen Hund alles tue, bin ich, als Rabe noch Welpe war, zu jedem freundlich gewesen, habe mit den Leuten geredet obwohl ich manches Mal die Faust in der Tasche hatte.
Wie bist Du denn drauf? Kannst froh sein, das Dein Hund wesensmäßig gut ist und darauf nicht reagiert hat. Hunde kannst Du nämlich nicht betrügen, die merken, wenn menschliches Verhalten nur vorgespielt ist. Und viele reagieren dann auch entsprechend.
Es ist doch immer wieder geil zu sehen, wie die Leute reagieren, wenn sie mich ansprechen und es kommt absolut keine Antwort, ich gehe einfach weiter.
Wenn Du es "geil" findest, Dich derartig unhöflich zu benehmen....sagt so einiges über Deinen Charakter.
(bei Hunden würde man sagen "schlecht sozialisiert", die Grundregeln der Höflichkeit innerhalb der eigenen Art nicht gelernt)

Ich bin ja auch keine Labertasche und finde Smalltalk eher lästig. Aber ich bin höflich. Und stoße keinen vor den Kopf, der mich ebenso höflich anspricht. Muß mich ja trotzdem nicht stundenlang mit dem unterhalten.
 
Weil ich für meinen Hund alles tue, bin ich, als Rabe noch Welpe war, zu jedem freundlich gewesen, habe mit den Leuten geredet obwohl ich manches Mal die Faust in der Tasche hatte. Das habe ich für meinen Hund getan, damit er keine Abneigung gegen Menschen entwickelt und mit möglichst vielen Hunden spielen konnte. Ging fast das ganze erste Jahr so. Hat mich ne Menge Überwindung gekostet, hat aber seinen Zweck erfüllt. Dann habe ich wieder mein altes Verhalten angenommen, nämlich mich nicht ansprechen lassen, alle (na ja, fast alle) zu ignorieren und zwar wirklich.

Als jemand, die auch nicht ständig mit allen Menschen interagieren will, finde ich es sehr schön, dass du dir im Sinne deines Hundes soviel Mühe gibst. Ich finde es zwar schade für dich, dass dir das so schwer fällt, sodass es nur mit einer geballten Faust in der Tasche geht, aber das ist eine Angelegenheit, mit der du selbst deinen Frieden finden musst.

Ansonsten mögen wir die Welt unterschiedlich sehen, aber wenn dein Hund andere in Frieden lässt und gar nicht erst hingeht, wenn die ihn nicht wollen, kommt ja im Grunde niemand zu Schaden.
 
Ich entscheide aus dem Bauch, aus der Situation heraus, ob Kontakt oder nicht, ob Leine oder nicht.
Wir sind oft mit Leine unterwegs im Wald, da bin ich entspannter, damit wir Mensch und Tier nicht ängstigen oder gefährden können. Dazu ist Lucky noch taub und seine Augen sind auch nicht mehr die besten, aber die Nase funktioniert.
Ich bin gern unauffällig unterwegs und würde mir nie erlauben, andere Mensch-Hunde -Teams irgendwie belehren oder beschulen zu wollen.
Wenn man sich länger kennt, tauscht man sich dann eher aus.
 



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