Naja, geht man mal davon aus, dass wir Menschen nur mit Fremden auf der Straße kommunizieren können, wenn wir raus gehen, dann stellen wir uns sicher auch die Frage mit welchem Menschen wir kommunizieren möchten und mit welchem eher nicht so.
Ich möchte z.B. nur ungern mit der Omi von nebenan sprechen oder mit dem H4- Klischee- Assi oder dem Hells Angels Typen.
Wir regen uns im Aufregerthema SO oft über andere Leute auf! Aber wir haben gelernt wie wir mit Wut, mit Frustration und mit Missgunst umgehen. Wir sind uns unserer Selbst und der Anderen bewusst und können nachvollziehen, warum sie sich eventuell anders als wir verhalten.
Hunde haben kein breites Spektrum an Verhalten das sie nachvollziehen können. Die meißten Hunde finden es schon sehr unangenehm, wenn ein anderer Hund nur fixiert. Dabei können sie nicht nachvollziehen ob es ein Bordercollie ist, der einfach diese Veranlagung hat oder ob es ein DSH mit Schrägheck ist der körperlich nicht anders kann oder ob das Gegenüber vielleicht aggressiv gestimmt ist.
Hunde bilden einfache Aktion- Reaktion- Ketten die auf Grundlegenden Dingen basieren. Sympathie spielt, wenn wir ehrlich sind, nur selten eine Rolle bei Hunden.
Es geht viel eher um die groben Züge der Kommunikation die -grade bei Stadthunden oder Problemhunden- leider immer seltener wirklich gut ausgeprägt zum Einsatz kommen.
Hunde bei denen ich denke 'wow, das ist ein Einfluss der meinem Hund gut tun wird' treffe ich sehr selten. Dagegen treffe ich Leinenaggressive, Kläffer, Rüpel, Sexualtriebgesteuerte und freche Hunde im Verhältnis doch öfter an.
Dazu kommt dann noch der Umstand, dass nicht jeder Hund oder Halter Kontakt aufbauen möchte.
Ist der Hund an der Leine bleiben die Mädchen generell bei mir, denn ich selbst mag es auch nicht angesprochen zu werden, wenn die Mädchen an der Leine sind. Die Leine ist für mich eben das Zeichen, dass ich grade -aus welchen Gründen auch immer- nicht in der Lage dazu bin mich mit einem Fremdhund auseinander setzen zu müssen.
Ist der Hund frei, läuft aber Fuß hat man das Problem, dass einer den ersten Schritt machen muss um zu fragen ob sie spielen können. Fragt mich das jemand, dann sage ich meißtens zu. Es passiert aber recht selten. Die meißten Hunde die frei Fuß laufen sind bei uns unverträglich, hören aber sehr gut, weshalb sie ohne Leine laufen dürfen, bei Fremdhundsichtung aber sofort ins Fuß gerufen werden.
Dann kommen wir zu dem seltenen Fall, dass man einen freilaufenden Hund trifft, während die eigenen Hunde auch gerade frei laufen und kein Hund unter einem Kommando (wie z.B. Fuß) steht. In diesem Fall schaue ich mir mein Gegenüber kurz an und checke ob der Hund verträglich und freundlich ist und lasse dann auch meine Hunde dort hin.
Wie gesagt passiert das aber sehr selten, leider. Ich würde es mir wünschen wenn ich etwas öfter Fremdhunde treffen würde die kompatibel sind aber eben nicht um jeden Preis! Nicht um den Preis, dass meine Mädels mit einem Rüpel interagieren -ja, sich gradezu wehren- müssen.
DAS habe ich nun doch nicht nötig. Und die Mädels genausowenig.
Kurz schnüffeln und weitergehen passiert meißt, wenn ein Tutnix nicht auf den Halter hört und doch zu uns gerannt kommt.
Oder wenn man sie spielen lassen will und merkt, dass der andere Hund doch irgendwie nicht so das gelbe vom Ei ist.
Alles in allem kann man -wie ich finde- besonders bei diesem Thema ganz und garnicht pauschalisieren. Denn es hängt von etlichen Faktoren ab wie und ob ein Kontakt zustande kommen kann.