Meine Hunde mußten auch immer Kriterien erfüllen. Weil bei uns seit Jahren schon immer mindestens 1 Hund und mehrere Katzen leben. Genau aus diesem Grund kommt bei mir kein Auslandshund infrage. Und ich hatte keinen Plan B, weil eine Abgabe der Katzen nicht zur Debatte stand. Dann wäre der Hund wieder gegangen.
Plan B war nicht die Abgabe der Katzen.
Plan B war eine sichere PS, die Kira auch jederzeit aufgenommen hätte.
Stattdessen habe ich zwei der drei Pflegekatzen vermittelt, was eigentlich bei der Aufnahme dieser Katzen ohnehin vorgesehen war.
So wurden sie eben später vermittelt.
So gesehen, gab es zu diesem Zeitpunkt keine Kriterien. Die Kinder waren groß, teilweise ausgezogen und es wohnten keine eigenen Tiere bei mir.
Heute ist das anders. Ich habe eigene Tiere, 2 kleine Krabbelkinder, die ab und an hier sind und Enkel, die in den nächsten Jahren wohl kommen werden. Deshalb ist als Zweithund kein Ü-Ei eingezogen, sondern ein Welpe einer ausgesuchten Rasse vom seriösen Züchter.
Wenn in 10 -15 Jahren hier wieder ein Platz frei ist, dann sind aller Wahrscheinlichkeit keine anderen Tiere mehr da und die Kinder vermutlich groß.
Wenn das so ist und ich noch fit genug bin, muss dieser Hund dann keine Kriterien erfüllen, außer was Größe und Gewicht betrifft.
Dann zieht hier wieder ein Ü-Ei ein, von mir aus auch aus Direktvermittlung.
Und hätte das einzige eigene Tier, das ich damals hatte, meine Luna, noch gelebt, dann wäre Kira ebenfalls auf die PS gegangen.
Ich mache eben einen Unterschied zwischen Tieren, die ich mir anschaffe und für die ich lebenslang die Verantwortung übernehme und Tieren, die auf PS sind.
Wobei ich keine PS mehr sein werde, mir reicht es.
Hast du schon mal dran gedacht, dass ein Hundeanfänger keine Vergleichsmöglichkeit hat und ein völlig falsches Bild vom Hund haben kann?
Das kann jedem passieren, auch dem Erfahrensten.
Ich weiß, dir natürlich nicht.
Du sagst, Kira wäre "dein" Hund. Weißt du, ob Kira sich nicht lieber jemand anderes ausgesucht hätte?
Hatte sie eine Wahl?
Hat irgendein Hund eine Wahl?
Woher weißt du, dass deine Hunde nicht lieber bei jemand anderem wären?
Die Aussagen, dass ein Hund Jagdtrieb hat, Katzen jagt, einen eigenständigen Charakter hat, keine anderen Hunde mag und gesundheitlich viele Baustellen hat, sind aus Anfängersicht alle wahr, aber müssen überhaupt nicht der Wahrheit entsprechen.
Kira hat Jagdtrieb, und zwar ordentlich.
Kira jagt nicht nur Katzen, sondern alle Tiere, die sich bewegen, außer Hühnern. Sie jagt nicht mehr unsere Katzen, sondern beschützt sie.
Das hat die Anfängerin zusammen mit einem Trainer wirklich gut hinbekommen.
Sie ist ein eigenständiger Hund, was erst zum Vorschein kam, als sie eine gewisse Sicherheit bei uns hatte.
Das sind Kernaussagen über ihren Charakter, und diesen Charakter würde sie überall dort zeigen, wo sie sich sicher und angenommen fühlt.
Ich habe sie nicht dazu gemacht, was du hier ja implizierst und ja, vermutlich wäre sie die 4-6 Wochen in deiner Obhut anders gewesen.
Eingeschüchtert von den anderen Hunden und im reinen Überlebensmodus.
Wir sind uns ja alle relativ einig, dass Hunde, insbesondere Hunde, die nur kurz auf einer PS sind, ziemlich genau wissen, dass das nicht für immer ist und sich zurücknehmen.
Das wahre Wesen kommt erst dann zum Vorschein, wenn der Hund eine Zeitlang bei seinen Besitzern ist und sich dort zunehmend sicher und zu Hause fühlt.
Die Tatsache, dass deine wie viel hundert PS Hunde bei dir alle gleich getickt haben und alle lammfromm waren, spricht in meinen Augen übrigens nicht für dich. Das hört sich viel mehr nach Hunden an, die das irgendwie überstehen wollen und lieber nicht auffallen wollen.
Ich habe das sehr oft gehört, dass ein Hund angeblich einen Jagdtrieb hat, nicht allein bleiben kann, Katzen jagt usw.
Komisch ist nur, dass diese Hunde bei mir vorher keinen Jagdtrieb hatten, die Katzen in Ruhe gelassen haben....
Und auch später haben sie diese Verhaltensweisen nicht gezeigt, wenn ich den Hund mal in Urlaubspflege hatte..
Das wundert mich nun überhaupt nicht.
Du warst nicht ihr Zuhause, du warst eine Übergangsstation, in der kein Hund sein wahres Wesen zeigt.
Sollte man eigentlich wissen, wenn man so schrecklich viel Erfahrung hat.
Du wirst natürlich entgegnen, dass Kira wirklich krank war. Aber ich gebe auf solche Aussagen nichts mehr.
Man kann nicht einmal darauf vertrauen, dass Tierärzte eine Ahnung von ihrem Fach haben.
Und das ist nun wirklich abstrus.
Ich habe die Laborbefunde hier, da steht schwarz auf weiss, dass Kira:
einen massiven Befall von Mikrofilarien aufwies, die später angeforderte Differenzierung ergab dann Dirofilaria repens
Ehrlichiose und Anaplasmose positiv war, da die Blutwerte (die ebenfalls vom Labor gemacht wurden) eine Erkrankung bestätigten, musste auch das behandelt werden
das Kotprofil ergab einen mittleren Befall mit Spulwürmern und hohen Befall mit Giardien
ihre Augen waren gerötet und tränten, was ohne Abstrich sofort behandelt wurde und damit, nach etwa 3 Wochen, auch ausheilte
Ich habe mir absolut nichts "eingebildet", sondern Kira untersuchen lassen und anschließend entsprechend behandelt.
Ich nehme an, du hast keine Ahnung, wie eine Dirofilaria repens behandelt wird, aber die Behandlung erstreckt sich über mindestens 6 Monate.
Das war der ausschlaggebende Faktor, weshalb ich die PS als nicht geeignet ansah, Kira zu behandeln.
Denn nach diesen 6 Monaten musste eine dreimonatige Pause gemacht werden, ohne Medis, damit der anschließende Test auch aussagekräftig war.
Kira hätte also mindestens 9 Monate auf der PS bleiben müssen.
Wenn ich als PS natürlich nichts untersuchen lasse und nur nach dem äußeren Augenschein gehe, dann sind die Hunde logischerweise meist nicht krank.
Und nein, ich habe mich nicht mit der Pharmalobby und den Laboren verschworen, nur damit ich möglichst viele Medis in Kira pumpen kann und nur, damit ich einen "gesunden" Hund habe.
Was sie lustigerweise seither tatsächlich ist.
9 Monate viele Medis und Untersuchungen, seither ein paar kleinere Verletzungen (unfähiger Anfänger, der ich bin), ansonsten gesund.
Natürlich hat sie eine chronische Anaplasmose, die aber seit 4 Jahren nicht mehr in Erscheinung getreten ist.
Der Anfangsbehandlung sei Dank!
Aus deiner ganz subjektiven Anfängersicht war die Entscheidung, Kira direkt aus dem Ausland aufzunehmen, goldrichtig.
Aber das kann von der Wahrheit meilenweit entfernt sein.
Ist es nicht. Ich war das Beste, was Kira passieren konnte, ob dir das nun gefällt oder nicht.
Von mir hättest du keinen Hund direkt aus dem Ausland bekommen.
Na, da bin ich aber traurig.
Das ist nun wirklich ein umwerfendes Argument und mir ungefähr so wichtig wie der Sack Reis in China.....
Ich möchte einen Hund davor bewahren, dass er in Anfängerhänden zu einem Problemhund wird, wenn er in den richtigen Händen ein Traumhund sein kann.
DAS gehört für mich auch zum Tierschutz.
Und ich finde es, je mehr ich hier lese, immer wichtiger, die armen Hunde davor zu retten in gewissen PS zu landen.
Was dann doch wieder für Direktvermittlung sprechen würde....