Hundeerfahrung, ab wann hat man sie?

Keine Ahnung, ob das "in" ist.
Ich persönlich habe das Foto von Kira gesehen und egal wo sie nun gewesen wäre, ob im deutschen Tierheim, in privater Hand oder im Ausland, ich wusste, das ist "mein Hund".

Mir war die Herkunft also piepegal, ich hätte sie genauso genommen, wenn sie in einer PS gesessen hätte oder gar beim Vermehrer.
Ich war ja noch nicht mal auf der Suche nach einem Hund.

Das ist schön für Dich, wenn Du beim ansehen von Fotos entscheiden kannst "das ist mein Hund". Obwohl Du noch nicht mal einen Hund gesucht hast.
Man könnte aber auch sagen, Du hast mit der Auswahl nach Bild anderen Hunden, die Dich optisch erstmal nicht so angesprochen haben, die Chance auf ein neues Zuhause verbaut. Und Dir die Möglichkeit, einen optisch nicht so ansprechenden Hund kennenzulernen, der möglciherweise charakterlich viel besser gepaßt hätte. Und ebenso liebenswert gewesen wäre.
Man kann die Dinge immer von zwei Seiten betrachten. Aber ich möchte Dich nicht persönlich angreifen.


Ich finde es ziemlich pauschalisiert und strotzend von Vorurteilen, wenn man generell unterstellt, diese Menschen würden nur gut dastehen wollen, weil sie einen Hund aus der Tötung retten. Mag vielleicht vereinzelt vorkommen, aber bestimmt nicht im allgemeinen.

Ich habe nicht pauschalisiert, sondern einen Trend benannt. Der sich zumindest in meinem Umfeld deutlich abzeichnet. So vereinzelt ist das nicht.


Eine blöde Ansprache im Tierheim und das war's.

Klar gibts TH mit denen man schlechte Erfahrungen macht. Aber wenns das dann schon war wegen einer blöden Ansprache, und man die Suche im Inland aufgibt....


Jemand, der einen Hund aus der Tötung übernimmt, ist sich im allgemeinen durchaus darüber im Klaren, dass erstens nichts über diesen Hund bekannt ist und zweitens Baustellen zu erwarten sind.

Genau das machen sich viele nicht klar. Die lesen die Beschreibungen und erwarten genau das, was da steht.

Ich würde auch keinen Verein unterstützen, der Hunde direkt aus der Tötung anpreist und behauptet, die wären total problemlos.
Aus denselben Gründen, das kann einfach nicht sein und das sagt einem eigentlich der gesunde Menschenverstand.

Naja, wenn ich die Auslandsseiten lese, dann lese ich größtenteils von unkomplizierten, freundlichen Hunden. Oft noch mit dem Zusatz, wie dankbar diese Hunde sind.
Der gesunde Menschenverstand bleibt öfter mal auf der Strecke.


Deshalb ist aber nicht per se verkehrt, von dort zu vermitteln oder zu adoptieren.
Das stellt definitiv andere Ansprüche an den zukünftigen Halter, aber es ist durchaus machbar.

Machbar durchaus, in vielen Fällen. Da stimme ich Dir zu. Aber siehe oben. Der unkomplizierte Familienhund, den viele suchen, naja.
Zumindest haben Hundeschulen gut Konjunktur mit Auslandshunden, bei denen, die ihren Hund trotz Problemen behalten. Weil es eben doch viel auszubügeln gibt.
Über die Rückläufer spricht kaum einer. Nur gelegentlich liest man in Foren oder bei FB über Probleme mit Vereinen, die Hunde nicht zurück nehmen oder einfach nicht mehr zu sprechen sind.


Wie gesagt, solche unseriösen Anzeigen würde ich ebenfalls nicht unterstützen, es sei denn, dort sitzt wieder "mein Herzenshund".

Und damit unterstützt Du dann diese unseriösen Anzeigen doch. Genau wie so viele andere. Damit arbeiten die. Mit den Gefühlen der Leute.

Na da lobe ich mir doch die selbstlosen Halter und Adoptanten von Hunden aus deutschen Tierheimen, Züchtern und Privatabnehmern.
Die machen das völlig uneigennützig und sind ja viel aufgeklärter und besser als die selbsternannten "Retter".:rolleyes:

Von uneigennützig war nirgends die Rede. Aber aufgeklärter möglicherweise schon.
Kaum jemand übernimmt im übrigen selbstlos ein Tier. Aber wenn man sich vor einem Rudel Hundehalterinnen mit geretteten Hunden rechtfertigen muß, dass die eigenen Hunde Privatabgaben sind, läuft da irgendwas schief.


Ich finde es absolut traurig, wie Auslandshunde abgewertet werden, weil eine Grenze dazwischen ist.

Ich werte nicht ab. Aber ich weise gern darauf hin, dass Auslandshunde oft nicht so problemlos sind, wie gern dargestellt.
Und das auch die "gut untergebrachten" Hunde in deutschen TH leiden. Auch wenn sie nicht direkt vom Tod bedroht sind.
Und das es leider viele Hundeinteressenten gibt, die einen jungen, hübschen Hund wollen. Die man in deutschen TH zugegebenermaßen oft nicht gleich auf Anhieb findet.
Die einem bspw. 3-jährigen Hund (zu alt!) keine Chance geben. Die auch einen netten1,5-jährigen Hund nicht kennenlernen wollen, weil der wild und unerzogen ist. Und lieber der 4 Monate jungen Hund aus dem Ausland adoptieren. Der zwar auch nicht erzogen ist und möglicherweise verhaltensmäßige und gesundheitliche Baustellen mitbringt. Aber man hat ein gutes Werk getan.
Meine Erfahrung aus der Zeit, als ich noch vermittelt habe.


Wenn ich einen Hund aufnehmen will, dann ist mir die Nationalität egal. Er muss bestimmte Kriterien erfüllen oder aber ich habe einen Plan B.
Und dann muss es auch noch "Klick" machen, ich könnte nicht jeden Hund aufnehmen.

Meine Hunde mußten auch immer Kriterien erfüllen. Weil bei uns seit Jahren schon immer mindestens 1 Hund und mehrere Katzen leben. Genau aus diesem Grund kommt bei mir kein Auslandshund infrage. Und ich hatte keinen Plan B, weil eine Abgabe der Katzen nicht zur Debatte stand. Dann wäre der Hund wieder gegangen.
Das "klick" wird überbewertet. Lerne einen Hund kennen, nach seiner Beschreibung, nicht nach seinem Bild. Und er kann sich als wundervolles Familienmitglied herausstellen.


Und wie Blumenfee richtig sagte, ich biete diesem einen Tier ein lebenswertes Leben, übernehme Verantwortung und habe damit im weitesten Sinn immer "ein Leben gerettet". Völlig egal, woher dieses Tier nun kommt. Wobei ich mich sehr bemühe, Vermehrern aus dem Weg zu gehen.

Das trifft auf Dich zu. Auf recht viele andere Hundeinteressenten leider nicht. Für die ist ein Tierschutzhund eben nur ein solcher, wenn er aus dem Ausland gerettet wurde.
 
Und viele Tierheime, die weiter weg sind, vermitteln nicht gern über größere Distanzen.
Wegen Vorkontrolle und "im Auge behalten" und außerdem gibt es doch auch genügend Tierheime in der Nähe....
Wieso nicht von da? Gibt's da vielleicht Gründe? Und schon ist man wieder in der Beweispflicht.

Kann ich absolut nicht bestätigen. Ich kenne viele Tierheime, die nicht gerade um die Ecke sind, die problemlos einen Hund in andere Bundesländer vermitteln würden.
 
Es ist weniger die Optik, die mich bei Kira berührt hat.
Es war ihr Blick und der Gesamteindruck.

Rein optisch gefallen mir viele, auch sehr unterschiedliche Hunde.
Trotzdem würde ich nur einen Hund aufnehmen, der meine Seele berührt.
Daher war und ist es Kira und ihre Herkunft ist für mich noch nicht mal zweitrangig, sondern nicht von Bedeutung.

Es geht bei der Hundesuche, insbesondere für unerfahrene Menschen, sehr oft um den ersten Eindruck.
Diese Menschen möchten einem Tierschutzhund eine Chance geben, kommen unbedarft ins Tierheim und werden da erst mal abgebügelt.
Einige haben dann überhaupt keine Lust mehr auf Tierschutz und gehen zum nächsten Vermehrer.

Andere hören über einige Ecken, dass die Vermittler von Auslandshunden netter drauf sind und versuchen da ihr Glück.
Dafür kann man nun wirklich nicht die potentiellen Adoptanten verurteilen. Da sollten die Tierheime lieber mal die Schuld bei sich suchen und schauen, was sie ändern können.

Die Beschreibungen, auf die du anspielst, sind aber meist Beschreibungen von Hunden, die auf einer PS oder im Auffanglager sind.
Wo nicht mit "Tötung" Druck gemacht wird. Und genau das meinte ich, da zeigt der Hund in einer größeren oder kleineren Ansammlung von Hunden im Leben nicht sein wahres Wesen. Und der Adoptant meint, er wäre auf der sicheren Seite.

Die PS in Deutschland sind in der Regel auch nicht viel besser. Da wird der Hund teilweise schon inseriert bevor er überhaupt angekommen ist oder kurz danach. Kann nun auch nicht die Lösung sein und ist mitnichten so viel sicherer als die Direktvermittlung.

Rückläufer gibt es auch im Inland, sogar bei Züchtern.
Die wird es immer geben, so lange Menschen Hunde aufnehmen und ein Vermittler tut gut daran, sich immer darauf einzustellen und den Platz eine Zeitlang freizuhalten.

Du musst dich also vor den Halterinnen von Auslandshunden rechtfertigen, was ich ein Unding finde.
Und ich muss mich vor den Halterinnen von Inlandshunden rechtfertigen, was genauso unmöglich ist.

Weder Kira noch die Auslandshunde aus meinem Beispiel waren übrigens Welpen.
Kira war geschätzt gut ein Jahr alt, die beiden Hündinnen aus Rumänien und die aus Spanien waren ebenfalls zwischen einem und zwei Jahren alt.
Wobei auch das Alter bei mir und meiner Freundin keine Rolle gespielt hat.

Vielleicht bist du der Typ Mensch, der den "Klick" nicht braucht, ich brauche den schon.;)
Auch da kann man nicht pauschalisieren.

Du hast wohl schlechte Erfahrungen mit Haltern von Auslandshunden gemacht, bei mir ist es gerade anders herum.
Für mich ist übrigens jeder Hund wert, ein geborgenes Zuhause zu finden/haben.
Sogar der Hund vom Vermehrer. Bei mir muss sich niemand für irgendetwas rechtfertigen und ich werde das jetzt auch nicht mehr tun.
 
Hätte ich Kira vorher live gesehen, dann hätte ich einen ruhigen zurückhaltenden Hund erlebt, der andere Hunde ignoriert, im Haus eher unauffällig ist und ganz gut allein bleiben kann.
Wenn auf der PS noch andere Hunde gewesen wären, hätte Kira sich noch mehr zurückgehalten und hätte vermutlich auch die Katzen ignoriert (so dort welche gewesen wären).

Ihre schlechte gesundheitliche Verfassung hat man ihr nicht angemerkt.
Ebensowenig ihren starken Jagdtrieb, selbst bei uns hat sie in den ersten Tagen die Katzen komplett ignoriert.

Dass sie ein sehr selbständiger Hund ist, der gern eigene Entscheidungen trifft, wurde erst auffällig, nachdem sie einige Wochen bei uns war und einen Anflug von Sicherheit verspürte. Ebenso der Wachtrieb.

Blutwerte und Kotanalyse gaben erst Aufschluss über ihre Krankheiten.

Das Einzige, was man auf einer PS bei Kira hätte feststellen können, wäre, dass sie die Gesellschaft anderer Hunde nicht braucht.
Und ansonsten ein pflegeleichter Anfängerhund ist.
Ich wette alles, dass sie genau so inseriert worden wäre.
Und dafür hätte die PS nicht mal unseriös sein müssen.

Hast du schon mal dran gedacht, dass ein Hundeanfänger keine Vergleichsmöglichkeit hat und ein völlig falsches Bild vom Hund haben kann?

Du sagst, Kira wäre "dein" Hund. Weißt du, ob Kira sich nicht lieber jemand anderes ausgesucht hätte?
Hatte sie eine Wahl?
Die Aussagen, dass ein Hund Jagdtrieb hat, Katzen jagt, einen eigenständigen Charakter hat, keine anderen Hunde mag und gesundheitlich viele Baustellen hat, sind aus Anfängersicht alle wahr, aber müssen überhaupt nicht der Wahrheit entsprechen.

Ich habe das sehr oft gehört, dass ein Hund angeblich einen Jagdtrieb hat, nicht allein bleiben kann, Katzen jagt usw.
Komisch ist nur, dass diese Hunde bei mir vorher keinen Jagdtrieb hatten, die Katzen in Ruhe gelassen haben....
Und auch später haben sie diese Verhaltensweisen nicht gezeigt, wenn ich den Hund mal in Urlaubspflege hatte.

Besonders sind mir Leute in Erinnerung geblieben, die meinten, ich hätte ihnen einen kranken Hund vermittelt.
Es ist echt erstaunlich, wie unterschiedlich die Wahrnehmung sein kann zwischen Hundehaltern die Krankheitsängste haben und Hundehaltern, die auf eine gute Gesundheit achten.
Mir wurde sogar schon vorgeworfen, dass ich wissentlich einen schwer herzkranken Hund vermittelt hätte, obwohl alle Hunde von meiner Tierarztpraxis untersucht waren.
Ich habe sogar noch die Tierärztin der neuen Besitzer angerufen, weil ich dachte, die erzählen mir eine Geschichte.
Als die dann auch meinte, der Hund wäre schwer krank, habe ich angeboten, den Hund zurückzunehmen und habe ihn dann bei einem Kardiologen vorgestellt. Das Ergebnis: Der Hund war kerngesund. Die Leute haben ihn nicht wiederbekommen.

Du wirst natürlich entgegnen, dass Kira wirklich krank war. Aber ich gebe auf solche Aussagen nichts mehr.
Man kann nicht einmal darauf vertrauen, dass Tierärzte eine Ahnung von ihrem Fach haben.

Aus deiner ganz subjektiven Anfängersicht war die Entscheidung, Kira direkt aus dem Ausland aufzunehmen, goldrichtig.
Aber das kann von der Wahrheit meilenweit entfernt sein.
Von mir hättest du keinen Hund direkt aus dem Ausland bekommen.

Ich möchte einen Hund davor bewahren, dass er in Anfängerhänden zu einem Problemhund wird, wenn er in den richtigen Händen ein Traumhund sein kann.
DAS gehört für mich auch zum Tierschutz.
 
Vielleicht sollte man auch folgendes unterscheiden: es gibt TSV, deren Lebensinhalt! wirklich "gerettete" Hunde sind.
So sehe ich den Verein, von welchem ich Imani hatte. Im Tagebuch auf der Homepage kann man das verfolgen. Karin und Christian leben in einem aktuell 10 Grad kalten Wohnzimmer, weil die Hunde-Hausgruppe (insgesamt lebten nach meinem letzten Stand um die 12 Hunde allein nur im Haus (alte, kranke etc) in verschiedenen Gruppen (Küche/WoZi etc)!) jederzeit rein und raus kann. Die bis auf Nachts stetig offene Tür nach draußen ist lediglich mit Decken zugehängt.
Im Sinne der Hunde ist das ja nun wirklich wunderbar.

Aber mal ganz ehrlich: MEIN Lebensinhalt ist meine Familie. Ein Hund "nur" ein treuer Wegbegleiter, Freund auf unbestimmte Zeit.
Eine stinknormale Familie kann das gar nicht stemmen, was die beiden in die Hunde investieren (wovor ich auch andererseits großen Respekt habe, sein Leben komplett wirklich nur nach Hunden zu richten, die wohl sonst niemand wollte).

Als ich damals Kontakt aufnahm, kam von Wörrstadt noch die Idee, dass Boogie ( http://www.tierschutz-woerrstadt.de/boogie/ ) ein reinrassiger HSH, für uns was die Anforderungen bzgl. Wesen anging, in Frage käme. Wir müssten halt unser Leben komplett ändern was Besucher etc. angeht. Machbar sei das mit Umdenken unsererseits aber ohne Probleme...
Einen reinrassigen HSH wollte ich jedoch nicht, um das zu vermeiden, was hier letztendlich bei uns passiert ist.

Um zum Thema Hundeerfahrung zurück zu kommen:
Emil = Fundhund mit unbekannter Herkunft = Seelenhund. Und es war bei ihm schei..egal gewesen, ob er aus Timbuktu oder was weiß ich woher gekommen ist. Es wusste ja kein Mensch was über ihn, außer das er angebunden gefunden wurde.

Imani = Hund mit ebenso MIR unbekannter Vorgeschichte = hat letztendlich eigentlich von vorne bis hinten nicht gepasst.

Ich bin nicht an einen TSV geraten, der schnell verhökern möchte, davon bin ich immer noch überzeugt.

Ich bin an einen TSV geraten, der alles erdenklich menschliche, was er kann, in Hunde investiert, wozu der Otto-Normal-Familienmensch wie ich aber nicht im Stande ist: auf einen Hund derart einzugehen wie es Christian und Karin tun, nämlich den Hund zum Lebensmittelpunkt zu machen, was er für mich jedoch nie sein wird, denn ich habe einen anderen Lebensmittelpunkt. Klingt für Hundemenschen vielleicht derb, aber es ist so.


Fazit: momentan erstmal gar kein Hund mehr. Mein Herz ist vorerst nach der letzten Erfahrung, die mich einiges gelehrt hat auf Kosten eines Hundes (muss ich leider einfach so sagen weil es so ist) verschlossen.

Wenn ich irgendwann wieder wirklich bereit bin für einen Schwanzwedler, wird er mich finden. Suchen werde ich jedenfalls nicht mehr, außer gute Züchter wenn ich mich bereit dazu fühle.
 
Vielleicht bist du der Typ Mensch, der den "Klick" nicht braucht, ich brauche den schon.;)

Du hast Recht. Ich brauche den "Klick auf den ersten Blick" nicht. Ich gehe grundsätzlich erstmal nach der Charakterbeschreibung. Und dann nach dem Eindruck, den ich beim kennenlernen des Hundes habe.
Wobei ich wenig Wert auf Äußerlichkeiten lege. Ich habe mit Hunden gearbeitet und festgestellt, dass ich bei jedem Hund bei näherem kennenlernen liebenswerte Eingenschaften finde.
 
Meine Hunde mußten auch immer Kriterien erfüllen. Weil bei uns seit Jahren schon immer mindestens 1 Hund und mehrere Katzen leben. Genau aus diesem Grund kommt bei mir kein Auslandshund infrage. Und ich hatte keinen Plan B, weil eine Abgabe der Katzen nicht zur Debatte stand. Dann wäre der Hund wieder gegangen.

Plan B war nicht die Abgabe der Katzen.
Plan B war eine sichere PS, die Kira auch jederzeit aufgenommen hätte.

Stattdessen habe ich zwei der drei Pflegekatzen vermittelt, was eigentlich bei der Aufnahme dieser Katzen ohnehin vorgesehen war.
So wurden sie eben später vermittelt.

So gesehen, gab es zu diesem Zeitpunkt keine Kriterien. Die Kinder waren groß, teilweise ausgezogen und es wohnten keine eigenen Tiere bei mir.

Heute ist das anders. Ich habe eigene Tiere, 2 kleine Krabbelkinder, die ab und an hier sind und Enkel, die in den nächsten Jahren wohl kommen werden. Deshalb ist als Zweithund kein Ü-Ei eingezogen, sondern ein Welpe einer ausgesuchten Rasse vom seriösen Züchter.

Wenn in 10 -15 Jahren hier wieder ein Platz frei ist, dann sind aller Wahrscheinlichkeit keine anderen Tiere mehr da und die Kinder vermutlich groß.
Wenn das so ist und ich noch fit genug bin, muss dieser Hund dann keine Kriterien erfüllen, außer was Größe und Gewicht betrifft.
Dann zieht hier wieder ein Ü-Ei ein, von mir aus auch aus Direktvermittlung.

Und hätte das einzige eigene Tier, das ich damals hatte, meine Luna, noch gelebt, dann wäre Kira ebenfalls auf die PS gegangen.
Ich mache eben einen Unterschied zwischen Tieren, die ich mir anschaffe und für die ich lebenslang die Verantwortung übernehme und Tieren, die auf PS sind.

Wobei ich keine PS mehr sein werde, mir reicht es.

Hast du schon mal dran gedacht, dass ein Hundeanfänger keine Vergleichsmöglichkeit hat und ein völlig falsches Bild vom Hund haben kann?

Das kann jedem passieren, auch dem Erfahrensten.
Ich weiß, dir natürlich nicht.:rolleyes:

Du sagst, Kira wäre "dein" Hund. Weißt du, ob Kira sich nicht lieber jemand anderes ausgesucht hätte?
Hatte sie eine Wahl?

Hat irgendein Hund eine Wahl?
Woher weißt du, dass deine Hunde nicht lieber bei jemand anderem wären?

Die Aussagen, dass ein Hund Jagdtrieb hat, Katzen jagt, einen eigenständigen Charakter hat, keine anderen Hunde mag und gesundheitlich viele Baustellen hat, sind aus Anfängersicht alle wahr, aber müssen überhaupt nicht der Wahrheit entsprechen.

Kira hat Jagdtrieb, und zwar ordentlich.
Kira jagt nicht nur Katzen, sondern alle Tiere, die sich bewegen, außer Hühnern. Sie jagt nicht mehr unsere Katzen, sondern beschützt sie.
Das hat die Anfängerin zusammen mit einem Trainer wirklich gut hinbekommen.

Sie ist ein eigenständiger Hund, was erst zum Vorschein kam, als sie eine gewisse Sicherheit bei uns hatte.

Das sind Kernaussagen über ihren Charakter, und diesen Charakter würde sie überall dort zeigen, wo sie sich sicher und angenommen fühlt.

Ich habe sie nicht dazu gemacht, was du hier ja implizierst und ja, vermutlich wäre sie die 4-6 Wochen in deiner Obhut anders gewesen.
Eingeschüchtert von den anderen Hunden und im reinen Überlebensmodus.

Wir sind uns ja alle relativ einig, dass Hunde, insbesondere Hunde, die nur kurz auf einer PS sind, ziemlich genau wissen, dass das nicht für immer ist und sich zurücknehmen.
Das wahre Wesen kommt erst dann zum Vorschein, wenn der Hund eine Zeitlang bei seinen Besitzern ist und sich dort zunehmend sicher und zu Hause fühlt.

Die Tatsache, dass deine wie viel hundert PS Hunde bei dir alle gleich getickt haben und alle lammfromm waren, spricht in meinen Augen übrigens nicht für dich. Das hört sich viel mehr nach Hunden an, die das irgendwie überstehen wollen und lieber nicht auffallen wollen.

Ich habe das sehr oft gehört, dass ein Hund angeblich einen Jagdtrieb hat, nicht allein bleiben kann, Katzen jagt usw.
Komisch ist nur, dass diese Hunde bei mir vorher keinen Jagdtrieb hatten, die Katzen in Ruhe gelassen haben....
Und auch später haben sie diese Verhaltensweisen nicht gezeigt, wenn ich den Hund mal in Urlaubspflege hatte..

Das wundert mich nun überhaupt nicht.
Du warst nicht ihr Zuhause, du warst eine Übergangsstation, in der kein Hund sein wahres Wesen zeigt.
Sollte man eigentlich wissen, wenn man so schrecklich viel Erfahrung hat.

Du wirst natürlich entgegnen, dass Kira wirklich krank war. Aber ich gebe auf solche Aussagen nichts mehr.
Man kann nicht einmal darauf vertrauen, dass Tierärzte eine Ahnung von ihrem Fach haben.

Und das ist nun wirklich abstrus.
Ich habe die Laborbefunde hier, da steht schwarz auf weiss, dass Kira:

einen massiven Befall von Mikrofilarien aufwies, die später angeforderte Differenzierung ergab dann Dirofilaria repens

Ehrlichiose und Anaplasmose positiv war, da die Blutwerte (die ebenfalls vom Labor gemacht wurden) eine Erkrankung bestätigten, musste auch das behandelt werden

das Kotprofil ergab einen mittleren Befall mit Spulwürmern und hohen Befall mit Giardien

ihre Augen waren gerötet und tränten, was ohne Abstrich sofort behandelt wurde und damit, nach etwa 3 Wochen, auch ausheilte

Ich habe mir absolut nichts "eingebildet", sondern Kira untersuchen lassen und anschließend entsprechend behandelt.

Ich nehme an, du hast keine Ahnung, wie eine Dirofilaria repens behandelt wird, aber die Behandlung erstreckt sich über mindestens 6 Monate.
Das war der ausschlaggebende Faktor, weshalb ich die PS als nicht geeignet ansah, Kira zu behandeln.
Denn nach diesen 6 Monaten musste eine dreimonatige Pause gemacht werden, ohne Medis, damit der anschließende Test auch aussagekräftig war.
Kira hätte also mindestens 9 Monate auf der PS bleiben müssen.

Wenn ich als PS natürlich nichts untersuchen lasse und nur nach dem äußeren Augenschein gehe, dann sind die Hunde logischerweise meist nicht krank.
Und nein, ich habe mich nicht mit der Pharmalobby und den Laboren verschworen, nur damit ich möglichst viele Medis in Kira pumpen kann und nur, damit ich einen "gesunden" Hund habe.

Was sie lustigerweise seither tatsächlich ist.
9 Monate viele Medis und Untersuchungen, seither ein paar kleinere Verletzungen (unfähiger Anfänger, der ich bin), ansonsten gesund.

Natürlich hat sie eine chronische Anaplasmose, die aber seit 4 Jahren nicht mehr in Erscheinung getreten ist.
Der Anfangsbehandlung sei Dank!

Aus deiner ganz subjektiven Anfängersicht war die Entscheidung, Kira direkt aus dem Ausland aufzunehmen, goldrichtig.
Aber das kann von der Wahrheit meilenweit entfernt sein.

Ist es nicht. Ich war das Beste, was Kira passieren konnte, ob dir das nun gefällt oder nicht.

Von mir hättest du keinen Hund direkt aus dem Ausland bekommen.

Na, da bin ich aber traurig.:cool:
Das ist nun wirklich ein umwerfendes Argument und mir ungefähr so wichtig wie der Sack Reis in China.....

Ich möchte einen Hund davor bewahren, dass er in Anfängerhänden zu einem Problemhund wird, wenn er in den richtigen Händen ein Traumhund sein kann.
DAS gehört für mich auch zum Tierschutz.

Und ich finde es, je mehr ich hier lese, immer wichtiger, die armen Hunde davor zu retten in gewissen PS zu landen.
Was dann doch wieder für Direktvermittlung sprechen würde....
 
Und ich finde es, je mehr ich hier lese, immer wichtiger, die armen Hunde davor zu retten in gewissen PS zu landen.
Was dann doch wieder für Direktvermittlung sprechen würde....

Das ist mir klar, dass du überzeugt von dir bist.

Die Tatsache, dass deine wie viel hundert PS Hunde bei dir alle gleich getickt haben und alle lammfromm waren, spricht in meinen Augen übrigens nicht für dich. Das hört sich viel mehr nach Hunden an, die das irgendwie überstehen wollen und lieber nicht auffallen wollen.

Die Aussage von dir wundert mich auch nicht.

Hat irgendein Hund eine Wahl?
Woher weißt du, dass deine Hunde nicht lieber bei jemand anderem wären?

Bei mir haben alle Hunde eine Wahl. Ich achte sehr genau darauf, wen sie bevorzugen.
 
Ich halte es ehrlich gesagt für müßig mit dir über deine Kira zu streiten - darum ging es mir nie ;)

Dazu kann ich aber schon etwas sagen...
Ich kenne viele PS.
Hauptsächlich für Katzen, aber auch für Hunde.

Nein, die haben nicht 20 + Hunde, das ist auch gar nicht nötig.
Aber die meisten haben einen Durchlauf von etwa einem Hund pro Monat.

Die Hunde werden bei Ankunft nicht separiert und nur auf das "Gröbste" untersucht bzw. behandelt.
Natürlich ist ein Flohmittel Gang und Gäbe, bei vielen sogar gleich Advocate oder Stronghold, weil dann Milben gleich mit erledigt werden.
Viele geben auch "prophylaktisch" 3 Tage Panacur, was ein Witz ist, wenn es sich wirklich um Giardien handelt.

Komplizierter wird es schon, wenn mal einer drunter ist, der einen Pilz mitbringt.
Jede PS, die eigene Hunde hat, wird die entsprechenden Bakterien, Milben und Pilzsporen dann "speichern", selbst wenn die eigenen Tiere aufgrund des guten Zustands nicht erkranken.
Aber der Pflegi nimmt es mit.

Aus den vorher genannten Gründen sind auch viele Tests auf Dirofilaria absolut nicht aussagekräftig, weil die Tiere entweder vor der Abfahrt oder in der PS vorher mit den "Gegenmitteln" behandelt wurden, so dass ein Test, wenn er überhaupt durchgeführt wird, gar nicht positiv sein kann, trotz Erkrankung.

Ich habe mehrere Fälle mitbekommen, wo Tiere, die von unterschiedlichen PS kamen, im neuen Zuhause, nach ungefähr 2 Wochen dann plötzlich Pilz, Demodikose, Giardien usw. hatten. Hunde genauso wie Katzen.

Ich war einige Jahre als Vorkontrolle für mehrere Vereine in unserem Umkreis tätig, Hunde wie Katzen.
Irgendwann teilte man mir dann mit, ich würde die Adoptanten "verschrecken", weil ich auf die MMK hinwies, genauso wie auf die Möglichkeit, der Hund könne Erkrankungen mitbringen, die erst im neuen Zuhause auffällig werden.
Und das waren immer Hunde, die von PS vermittelt wurden.

Ich habe damals meine Zusammenarbeit als Vk beendet, weil ich mich weigerte, diese Themen zu umgehen.

Mag sein, dass du andere PS kennst, die, die ich kenne sind zum größten Teil sehr bemüht, aber ein gesundes, korrekt eingeschätztes Tier bekommt man da in der Regel nicht.

Von daher, wenn irgendwann die PS alle professionell und wirklich gut arbeiten:

z.B. mit einem Quarantänebereich, wo Neuankömmlinge erst mal durchgecheckt werden und erst dann auf die eigenen oder anderen Pflegis treffen, wenn sie gesund sind und

die Hunde lange genug auf den PS sind, damit man sie gut einschätzen kann,

wenn die PS die Zeit hat, sich einzeln nur mit dem Pflegi zu beschäftigen und an seinen Baustellen zu arbeiten,

dann stimme ich dir zu, dass das sinnvoller ist als Direktvermittlungen.

Dann müssen sich nur noch genug dieser PS finden, damit wenigstens ein Bruchteil der Tiere aufgefangen werden kann.

Ich kenne heute spontan keine Pflegestelle, die 1 Hund im Monat vermittelt und gleich wieder einen neuen holt. Das heißt nicht, dass ich nicht glaube, dass es sie gibt - ich halte mich nur gezielt vom unseriösen TS-Gesindel fern, weil das meine Nerven schont. Es reicht, wenn man über Ecken damit zu tun hat.

Zu meinen Beginnzeiten, war es bei mir aber ähnlich. Da hatte ich ca. jeden Monat einen neuen Pflegehund. Ich hatte in dieser Zeit genau einmalig Flöhe, die wurden behandelt und das Thema war gegessen. Ich kann dir nicht von allen meiner damaligen Pflegehunde sagen, wie sie sich in weiterer Folge entwickelten, da ich nicht immer in die Vermittlung eingebunden war, zu zweien der Besitzer habe ich aber bis heute Kontakt. Baghira habe ich auch einige Monate nach der Vermittlung nochmal für eine Woche gesittet. Von diesen Besitzern gab es keine Beschwerden über mitgebrachte Parasiten und Co. Und auch mein erster Rüde, der ursprünglich Pflegehund war und er war eher einer von den ersten, die zu mir kamen, hatte nie Probleme. Ich würde meine damalige Pflegestellenzeit als alles andere als seriös einstufen. Es geht sicher schlimmer, aber für mich fällt das schon stark unter gruselig. Und dennoch ging offenbar zumindest von den Hunden, bei denen ich es weiß, keiner mit Krankheiten oder Parasiten raus.

Auch wenn ich heute einen Pflegehund bekomme, separiere ich den üblicherweise nicht erstmal zwei Wochen (es sei denn er gibt mir gesundheitlich wie verhaltenstechnisch Gründe es zu tun) und wenn der augenscheinlich gesund ist, laufe ich auch nicht sofort mit ihm zum TA, um Kot und Blut untersuchen zu lassen. Aber gut - in den letzten 6 Jahren waren auch nur 2 meiner Pflegehunde aus dem Ausland und beide kamen über seriöse Kontakte. Ich hatte in 8 Jahren noch kein einziges Mal Giardien, weder bei Pflegehunden noch bei meinen eigenen - und ja, auch ich lasse 1-2x im Jahr den Kot meiner Hunde untersuchen. Ich hatte auch noch nie Milben- oder Pilzbefall, bis auf das eine Mal keine Flöhe oder sonstiges. Das einzige Mal, als ich prophylaktisch bei Ankunft sofort entwurmte war bei Andra, da recht wahrscheinlich war, dass sie verwurmt war und mir außerdem gesagt wurde, sie hätte Kontakt zu Hunden gehabt, bei denen Giardienbefall nachgewiesen war. Ich habe mich also nicht mit einer Kotuntersuchung aufgehalten. Der Hund kam hier an, bekam 3 Tage lang Panacur, schiss eine Menge Würmer, das wurde entsprechend immer sofort fein säuberlich weggeräumt und fertig. Danach war das Problem erledigt, keine Würmer mehr, keine Giardien. Bei keinem meiner Vermittlungshunde hätte ich je im Nachhinein gehört, sie hätten irgendetwas mitgebracht. Bei Andra kam nach der Vermittlung eine Getreideallergie zum Vorschein, das lag aber daran, dass sie hier von Beginn an getreidefrei ernährt wurde und das im neuen Zuhause zuerst anders war. So war das hier nicht aufgefallen, dort schon. Nun füttert ihr Frauchen dasselbe Futter wie ich und die Welt ist wieder im Lot.

Ich weiß durchaus, dass die Welt ein wenig anders aussieht, wenn man als Pflegestelle primär für Auslandshunde fungiert. Aber ja, ich halte deine Ausführungen für dezent überzogen. Ich kenne auch viele Pflegestellen, auch solche die bei anderen Vereinen aktiv sind und wo manches nicht so gehandhabt wird, wie ich es handhaben würde, die Arbeit aber im Großen und Ganzen ok ist. Und nachdem ich auch deren Hunde kenne, bezweifle ich schwer, dass dort latent alles mögliche lauert, so wie du es beschreibst.

Und so ganz nebenbei: Ich halte überhaupt nichts davon, wenn vereinsfremde Personen Vorkontrollen für Hunde machen, die sie selbst nicht kennen. Alleine schon deshalb wäre ich mit solch einem Verein nicht glücklich. Ich habe sowas genau einmal gemacht, seither lehne ich das ab.

Ich weiß nicht, welche Erfahrungen du mit Pflegestellen gemacht hast, dass du so eine Abscheu gegen sie hegst, dass du entgegen aller Logik tatsächlich denkst Direktvermittlungen wären besser. Interessant in dem Zusammenhang ist natürlich auch, dass - nehmen wir mal an, wir haben tatsächlich die Situation, dass die Hunde auf der Pflegestelle alle schwer verseucht sind - Hunde aus Direktvermittlungn ja nun auch nicht gesund zu ihren Besitzern kommen. Es macht also im schlechtesten Fall einer Pflegestelle eigentlich keinen Unterschied... aber gut...
 



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