Konntet Ihr Euch den Welpen beim Züchter selber aussuchen, oder hat dieser darauf bestanden, diese für Euch, nach seinen Vorstellungen zu entscheiden?

[Hermann]

Ich glaube, es hat vielleicht einen Vorteil, wenn der Züchter die Charaktere seiner Welpen nach seinen Erkenntnissen beschreiben kann,
um so die Wahl für die Interessenten zu erleichtern, doch zu sagen, dieses ist Ihr Hund, den ich für sie vorgesehen habe, ist wohl kein guter Weg.
Zumindest nicht, wenn der Hundekäufer schon weiß, was er will.
Bei unsicheren Ersthundehaltern, welche auch noch glauben, der Welpe sucht sich selber seinen zukünftigen Halter, wenn er der erste ist, der zu ihm kommt.
Aber sicherlich sollte ein Welpenkäufer auch nach seinem Geschmack wählen dürfen, wenn nicht zwingende Gründe gerade diese Wahl als besonders ungünstig erscheinen lassen.

Ich denke, Welpen können wohl verschiedene Anlagen haben, aber durch eine entsprechende Sozialisierung und Erziehung kann man immer gute Hunde aus ihnen machen.

Im Gegensatz dazu erscheint mir eine Wahl von Hunden aus dem Tierheim oder Tierasyl völlig anders zu verlaufen,
besonders wenn ein noch völlig unbekannter Hund frisch aus dem Ausland kommt.
Hier wird gesagt, man solle jedem Tier auf jeden Fall eine Change geben, auch wenn es zu Schwierigkeiten kommt und die Hundehalter mit diesem Hund manchmal völlig überfordert sind.
Da geht es nicht darum, dass der Hund speziell zu seinem Halter passt, sondern dass möglichst viele Hunde aus der Tötungsstation noch gerettet werden können, egal welches Trauma dieser auch hat, oder an welchen chronischen Krankheiten er auch leidet.

 

[foxymaus]

Ich konnte mir meine Welpen immer selbst aussuchen. Auch den Namen des Welpen. Außer meinen letzten Welpen habe ich keinen öfter als 2x besucht. Der wohnte aber auch nur 10 Minuten weiter. Da war ich dann fast jedes WE da. Probleme mit den Züchtern hatte ich nie, auch keine Bevormundung durch den Züchter.

 

[Julia1]

Ich habe ja aktuell einen Wurf Alaskan Huskys hier, den ich mit der Züchterin meiner anderen Huskys gemeinsam gemacht habe und wir teilen zu, wer welchen Welpen bekommt, nehmen aber durchaus auch die Wünsche der Interessenten an und lassen das da mit ein fließen.

Da alle Interessenten einen sehr weiten Weg zu mir haben (zwischen 7h - 11h einfache Fahrzeit), besuchen die Interessenten die Welpen maximal 1mal. Ich würde das da aber auch absolut nicht verlangen, dass die Welpen mehrmals besucht werden. Meine Husky Welpen habe ich damals auch nie besucht. Vilda habe ich bei der Abholung kennen gelernt, Käärijä wurde mir gebracht. Wobei man da auch erwähnen muss, dass ich die Züchterin und ihre Hunde damals schon länger kannte und bei "unserem" Wurf jetzt ist es mit den Interessenten das Gleiche.

 

[Crime]

Über diesen Satz bin ich eben ein wenig gestolpert.

Beide Hunde wussten bereits vor ihrem Umzug, dass sie zu uns kommen.

Also nur weil ihr die beiden Welpen 1x die Woche besucht habt, wussten die doch nicht das sie zu euch kommen.

 

[Monstie]

ich höre mir bevor die Welpen kommen an, was die Familien von ihren Welpen erwarten, was sie mit ihnen vor haben und notiere mir wichtige stichpunkte. Wenn die Welpen dann da sind teile ich mit ca 5 Wochen nach Charakter zu. Geschlechterwünsche nehme ich nur jeweils 2-3 an, dann nehme ich nur noch Familien an, die offen für beide Geschlechter sind.
Wenn die Besuche dann sind, kann es sein dass ich zwei Welpen vorschlage und die Familien können dann schauen wo der Funke eher überspringt, es kann aber auch sein dass ich ihnen sage „schaut euch doch den Welpen genau an. Ich bin mir sicher dass er gut zu euch passen würde“. Tatsächlich stelle ich aber fest, wenn zwei Welpen charakterlich passen könnte, dass die Familien da schon teilweise überfordert sind und dann selbst sagen, wen ich den als passender einstufen würde.
Bisher lag ich übrigens immer richtig.
Die Rückmeldung bekomme ich jedes Mal, dass ich die Charaktere richtig einschätze.
In dem aktuellen Wurf gehen 4 Welpen an „Wiederholungstäter“ die eine Familie nimmt jetzt sogar schon den dritten Welpen von mir

 

[Hermelin]

Über diesen Satz bin ich eben ein wenig gestolpert.



Also nur weil ihr die beiden Welpen 1x die Woche besucht habt, wussten die doch nicht das sie zu euch kommen.

Und wieso sollten sie das nicht wissen? So Welpen sind nicht blöd. Sie lernen einen schon kennen, wenn man öfter da ist und ziemlich sicher merken sie auch, wenn sich jemand mehr mit ihnen befasst als mit den anderen.

Wenn wir also reinkommen und genau der eine Welpe sieht uns und löst sich aus dem Spiel um uns zu begrüßen (ohne dass es DER Welpe ist, der immer vorne dran ist). Wenn man im Garten sitzt und genau dieser eine Welpe kommt und legt sich dazu.
Wenn man mit dem Ersthund kommt und nachdem alle einen begrüßt haben, hängt genau der eine Welpe dem Ersthund weiterhin dauerhaft am Rockzipfel..
Es gibt unzählige solche Beispiele.
Ich hab meine Welpen aber auch nicht mit 8 Wochen geholt, sondern mit 10 bzw. 12 Wochen. Sie hatten also wirklich Zeit uns auch kenenzulernen.

Bei meiner Freundin mit dem AL-Labbi war bis zum Schluss offen, welcher einziehen wird, da kamen auch bis zum Schluss alle Welpen gleichermaßen an.

 

[Limbo]

@Hermelin .die kannten euch…aber die wussten doch nicht, das sie umziehen. Das finde ich schon ein bisschen weit hergeholt …aber wenn du das denkst…

 

[Crime]

Nun ganz primär mal weil den Welpen sicherlich nicht bewusst war das sie zeitnah von ihrer Mutter getrennt werden würden.
Zudem dürfte Hunden generell das Verständnis für "Umzug" fehlen.

Ich stelle ja nicht in Zweifel das sie zu euch eine Bindung aufgebaut haben aber das sie zu euch ziehen wussten sie trotzdem nicht.

 

[Hermelin]

Ja nein, das Konzept 'sie werden zu uns ziehen' kannten sie natürlich nicht. Sorry, da habe ich wohl zu viel vorausgesetzt, dass ihr versteht, was ich meine.
Natürlich ging es mir darum, dass die Welpen wussten, dass wir zu ihnen gehören, bzw. sie zu uns. Welche Ausmaße das annehmen würde konnten sie natürlich nicht wissen.

 

[Crime]

Ich hab da auch nur darauf reagiert weil es doch immer mal Leute gibt sowas tatsächlich glauben und aufgrund ähnlicher Fehlinterpretationen falsche Schlüsse ziehen.
Sowas wie fehlende Dankbarkeit bei Tierschutzhunden beispielweise.

Natürlich ging es mir darum, dass die Welpen wussten, dass wir zu ihnen gehören, bzw. sie zu uns.

Auch das ist für mich viel zu weit gedacht. Selbst eine Bindung, wie ich es selber ge- bzw. beschrieben habe, wäre für mich zu diesem Zeitpunkt schon zu weit in die Zukunft und zu menschlich gedacht.