Mir wird wieder klar, warum ich von Hundetrainern nichts halte.
Sie geben unnütze Ratschläge, die ein Problem wegmachen sollen, anstatt nach der Ursache zu suchen.
Natürlich wird das so nichts und man braucht wieder und wieder einen Hundetrainer.
Hier sind die Ursachen, die du selbst erkennen kannst:
Aktuell gehen wir mit ihm morgens und abends jeweils knapp eine halbe Stunde.
Wenn wir es schaffen auch mehr und sicherlich wuerde er sehr gerne mehr laufen.
Der Tibet Terrier ist ein temperamentvoller Hund, der gerne spielt und voller Tatendrang ist.
Ein typischer ständiger Begleiter bei allen Aktionen.
Er möchte am liebsten immer um seinen Menschen sein.
Das ist viel zu wenig Bewegung und Aktion.
Wie ihr schon sagt er ist ein absolut sozialer Hund und liebt es mir anderen Hunden (und auch Kinderrn) zu spielen, was er leider nicht viel kann, da die Zeit und auch Moeglichkeiten bzw andere Hunde nicht da sind.
Was soll er dann mit seiner Energie machen? Wieder kann er nicht das ausleben, was ihn ausmacht.
Er hat eine "Cousine" bei einem Freund und die beiden sind wenn sie sich alle paar Monate mal sehen wie ein Herz und eine Seele.
Alle paar Monate ein paar glückliche Stunden....
Wir nutzen auch die Treppengitter damit er uns nicht auf jede Etage hinterherlaeuft.
Die muessen wir zT. auch gar nicht mehr zumachen, sofern wir ihm ein "Bleib" mitgeben, dann wartet er mehr oder weniger ...
Wieder wird das unterdrückt, was seine Rasse ausmacht: Ein ständiger Begleiter seines Menschen zu sein.
Die meisten Hunde sind gerne in dem Raum, wo der Mensch ist. Ein Tibet Terrier nochmal mehr als andere Hunde.
Das spielen war und ist dabei natuerlich immer etwas schwierig. Es gibt Kinder- und Hundespielzeug, was leider etwas schwer zu trennen ist.
Entweder nagt der Tibi am Holzspielzeug unseres Sohnes oder unser Sohn kaut am "Knabberteddy" des Hundes ;-)
Ihr habt euch einen lebhaften Hund angeschafft, der als ständiger Begleiter des Menschen gezüchtet wurde.
In jeder Rassebeschreibung kann man lesen, dass er überall und immer dabei sein möchte und schlecht alleine bleiben kann.
Da müsst ihr nun das Beste draus machen oder ein anderes Zuhause für den Hund suchen.
Zuerst muss sein Bedürfnis nach ausreichend Spiel und Bewegung erfüllt werden.
Kann euer Hund irgendwo frei ohne Leine laufen oder sind die Spaziergänge an der Leine?
In einer knappen halben Stunde hat man meistens noch kein autofreies Gebiet erreicht.
Das sind jeweils eine Viertelstunde hin und zurück.
Für Kontakte zu anderen Spielkameraden würde ich über die Kleinanzeigen bei Ebay, bei Facebook oder sonstwo eine Anzeige aufgeben.
Man könnte sich regelmäßig mit einem anderen Hundebesitzer zu einem ausgiebigen gemeinsamen Spaziergang verabreden, wo die Hunde frei laufen können. Oder auch zu Spiel- und Tobestunden im eigenen Garten oder auf einer Wiese.
Außerdem würde ich die Treppengitter abbauen und aufhören, an einen Kontrollzwang zu denken.
Ich hatte auch so einen lebhaften Hund, als meine Kinder klein waren und noch einen zweiten Hund.
Unsere Hunde konnten sich aber immer frei im Haus bewegen und bei entsprechendem Wetter stand ständig die Küchentür zum Garten offen.
Die Hunde waren oft im Kinderzimmer und manchmal war unser jüngster Sohn im Hundekorb und hat dort zusammen mit einem Hund geschlafen.
Ich wäre nie auf die Idee gekommen, Kinder und Hunde ständig zu kontrollieren, ich hatte auch genug anders zu tun.
Wenn es sehr ruhig war, habe ich mal geschaut, was die Bande so macht.
Das Deckentraining hatten wir mal zu einem gewissen Grad angefangen, auch um ihn vor unserem Sohn in "Sicherheit" zu bringen, also ein Platz in der Ecke hinter der Couch wo er alleine sein kann. Natuerlich ist der Tibi dann immer ein wenig nach vorne gerueckt um aus dieser Ecke heraus einen besseren Ueberblick zum Raum/Haustuer zu bekommen ... muessen wir wieder mehr trainieren ...
Ich halte überhaupt nichts davon, ein Lebewesen in seinem Zuhause an einem Platz einzuschränken.
Du würdest deinen Sohn auch nicht hinter dem Sofa platzieren, wo er nichts mehr sehen kann und sich weggesperrt fühlt. Ein Hund empfindet das genauso.
Ich weiß nicht, was ein Deckentraining bringen soll.
Ein ausgeglichener Hund, der ausreichend Bewegung und Beschäftigung hat, wird sich von allein regelmäßig irgendwo hinlegen, wo er sich wohl und sicher fühlt.
Je mehr ihr den Hund einschränkt, von euch fern haltet oder aussperrt, umso mehr wird er versuchen, bei euch zu sein.