Was mache ich falsch? // Hund ständig gestresst

@Shnarph Jetzt kommen wir aber auf ganz schwierige Themen zu Gesellschaftsmoral und Ethik 😆
So ein Fass sollten wir vielleicht besser nicht aufmachen
Naja, wenn ein User schon so einen Vergleich anbringt, weil er sich von Hundehaltern mit angeleinten Hunden, die keinen Kontakt wollen, gestört fühlt... Er hat ja selber gesagt, dass es berechtigte Gründe gibt, aber anstatt das hinzunehmen, vertritt er die Meinung, dass diese dann eben wegbleiben sollen, weil sein Fiffi immer und überall ohne Leine laufen soll. Daher frage ich mich, ob nach seinem Beispiel mit den Kindern dann alle, die nicht in das Weltbild anderer passen, eben nicht mehr auf Spielplätze dürfen.
Aber ja, ich gebe zu, dass solche Anspielungen auf "andere" Kinder familiär bedingt mein wunder Punkt sind und ich solche Aussagen zum ****en finde.
 
Inzwischen, ja.
Als wir sie bekommen haben, hatte sie keine Beißhemmung und hatte mehrmals täglich einen Rappel. Sie war kaum zu bändigen, hat sich in Hände und Beine verbissen und ist wie wild durchs Haus gerannt.
Auch auf Geräusche draußen hat sie sehr reagiert.
Das haben wir aber inzwischen zum Glück im Griff.


Da hab ich mich vielleicht falsch ausgedrückt.
Jeden Morgen besteht die Chance auf Spielen mit Hunden, aber das kommt nicht jeden Tag zu Stande. An manchen Tagen schon. Manchmal sind welche da, die sie kennt. Manchmal (seltener) unbekannte Hunde.
Beim Mittagsspaziergang versuche ich es eher zu vermeiden, aber wenn es sich ergibt darf sie da auch mit anderen unbekannten Hunden spielen.
Jeden Samstag gehen wir mit dem Nachbarshund spazieren. Da dürfen die zwei dann auch von der Leine, wenn wir an der Wiese angekommen sind.
jeden Sonntag treffen wir an der Hundewiese (die ist riesig) ihre beste Hundefreundin. Die zwei zusammen mischen dann zusammen so ziemlich alle Hunde auf, die vorbeikommen. Da wir immer um die gleiche Zeit gehen, treffen sie da oft auf bekannte Hunde, es sind aber auch immer neue dabei.

Eine Trainerin habe ich eigentlich, aber wegen Corona durften wir länger keine Stunde buchen.
Die ist übrigens ganz gegen die Hundewiese und Kontakte mit fremden Hunden ;)

Ich beziehe mich mal nur auf das was du direkt auf meinen Beitrag geschrieben hast. Dazwischen gabs viel gutes und ein klein wenig Stuss. 😉

Wie alt war sie, als ihr sie bekommen habt?
Ich stimme @Bubuka zu. Dieses "bändigen" zu hause führt ja nicht dazu das der Hund diese Energien nicht mehr irgendwo rauslassen muss. Es wird nur verlagert und das dann eben nach draussen. Nehmen wir mal an ihr seit täglich 4 Stunden aktiv. Dann baut sich 20h am Tag Druck auf den sie zuhause nicht raus lassen darf.
Klar das dann draussen der Kessel platzt. 😉

Zur Trainerin. Ach was soll man dazu groß sagen. Wie will man Hunde kennen lernen wenn man keinen Kontakt zu fremden Hunden haben darf? Wie will man herausfinden ob da nicht vielleicht der Freund fürs Leben vor einem steht? Jeder Hund ist ja irgendwann mal ein fremder Hund gewesen. Und da es sich eh nicht generell vermeiden lässt, ist es besser der Hund lernt wie er sich in diesen Situationen verhält anstatt es durch Vermeidung unnötig negativ aufzuladen.
 
Ich weiß nicht was Du für Probleme hast , aber natürlich gibt es auch guter Gründe, Hundebegegnungen zu vermeiden .
Wenn Hunde krank , Hündinnen läufig , oder einige Hunde noch so verhaltensauffällig sind , das Begegnungen schaden können,
sollen diese aber die Einsamkeit suchen und nicht verlangen , das die Welt sich nach ihren Vorstellungen dreht, Rücksicht verlangen
und alle zwingen, sich den Bedürfnissen einiger Problemhunde unter zu ordnen .

Bedeutet also, ich soll mich mit läufiger Hündin oder einem Hund, der andere Hunde eher als störend in seiner welt findet, bitteschön irgendwo in die Pampa verziehen?

Klar meide ich in solchem Fall ausgewiesene Freilaufflächen. Aber in der normalen Umgebung erwarte ich, das ich mit meinem Hund und dessen Bedürfnissen von anderen HH auch respektiert werde. Und das bedeutet eben, das niemandem ein Zacken aus der Krone fällt, wenn er seinen Hund mal anleint, wenn ich vorbei möchte.

Ich habe bspw. z. Zt. kein Auto. Muß mich also in stadtnaher Umgebung mit meinen Hunden aufhalten und komme garnicht bis in die Einsamkeit.

Außerdem, wie soll ich meinen unverträglichen Hund trainieren, wenn ich mit dem nur in der Einsamkeit unterwegs sein dürfte?
 
Leute es ist doch so einfach...wenn jeder ein bisschen Rücksicht nimmt.

...aber in einem muss ich @Hermann recht geben, ganz oft sind es diejenigen am Ende der Leine, die das Problem sind. Vorausgesetzt die Köterchen sind klar im Kopp und klar in der Kommunikation...ich habe auch einen Hund der zu 97 % keine Probleme macht...aber ich finde immer sollte erst klar sein, das Kontakt gewünscht ist und dann dürfen sie ...meine Meinung
 
Wie alt war sie, als ihr sie bekommen habt?
6 Monate ca.
ch stimme @Bubuka zu. Dieses "bändigen" zu hause führt ja nicht dazu das der Hund diese Energien nicht mehr irgendwo rauslassen muss. Es wird nur verlagert und das dann eben nach draussen. Nehmen wir mal an ihr seit täglich 4 Stunden aktiv. Dann baut sich 20h am Tag Druck auf den sie zuhause nicht raus lassen darf.
Irgendwie fühle ich mich da zu Unrecht etwas abgestempelt von euch, ihr habt ja nicht mal gefragt, was wir so unternommen haben :D
Sie hatte diese "Anfälle" nicht nur drinnen, sondern von Anfang an auch draußen. Egal ob sie gerade angeleint, an der Schleppleine oder frei war.
Wir haben es erreicht, dass sie draußen nicht mehr diese Komplettausfälle hat, wo sie uns überdreht "attackiert" oder (wenn vorhanden) in die (Schlepp)leine verbeißt. Wir haben erreicht, dass sie nicht mehr an uns hochspringt und in den Ärmel schnappt, wenn wir mit ihr rennen.
Drinnen, wo die Reize ja weniger sind, haben wir noch mehr erreicht. Nämlich dass sie gechillt liegen bleibt, wenn mein Sohn rumrennt oder ihm Spielzeug runterfällt, wenn draußen ungewöhnliche Geräusche sind oder der Nachbarshund bellt.
Übrigens brauchen wir dazu überwiegend keine Kommandos.

Ich verstehe nicht, inwiefern das unsere Situation verschlimmert bzw. Missstände verschleiert haben soll.
Ich bin ja nicht der Meinung, dass das alle Probleme löst, sonst hätte ich ja diesen Thread nicht erstellt. Ich habe ja auch gleich anfangs selbst die Vermutung formuliert, dass in der Auslastung etwas noch nicht stimmt und ich das gerne ändern möchte.
Aber seit sie wenigstens drinnen zur Ruhe kommen kann, läuft es draußen auch besser, wenn auch noch nicht gut genug.
 
Ich verstehe nicht, inwiefern das unsere Situation verschlimmert bzw. Missstände verschleiert haben soll.

So wie du es beschrieben hast, hast du gleich am Anfang normales Welpen/Junghundeverhalten gedeckelt.
Selbst wenn sie evtl. überdreht war, sollte man das Verhalten nicht deckeln.
Man muss die Ursache angehen.

Es gibt 2 Möglichkeiten, wenn ein junger Hund so überdreht. Er ist über- oder unterfordert.
Bei einer Überforderung muss man das Trainung von Kommandos, das Reglementieren und zu viele fremde Reize runterfahren.
Bei einer Unterforderung braucht der Welpe/Junghund mehr freie Bewegung, Spiel und Erkunden.

Hundeanfänger überfordern junge Hunde meistens und unterschätzen den Bedarf an Bewegung, Spiel und Erkunden.
Das Ergebnis sind immer Probleme in der Art, wie du sie jetzt hast.

dass in der Auslastung etwas noch nicht stimmt und ich das gerne ändern möchte.

Du willst die Probleme wieder mit einer Methode angehen, nämlich mit der Methode "Auslastung". Am liebsten wäre dir wahrscheinlich so etwas wie eine "geistige Auslastung" als Ersatz oder irgend ein Sport in der Hundeschule unter Anleitung, wo alles eingezäunt ist.
Es gibt unzählige Hundehalter, die ohne Erfolg jahrelang versuchen, "die Baustellen in den Griff zu bekommen".
Das kann man natürlich so machen. Irgendwann wird der Hund alt und von alleine ruhiger.

Nach meiner Erfahrung kannst du nur bei dir selbst ansetzen und etwas verändern.
Das einzige Problem ist nämlich:
Du hast in keiner Situation wirklich Einfluss auf die Hündin. Sie orientiert sich nicht an dir.
Darum solltest du bei dir ansetzen und eine ganz andere Sicht auf die Hundehaltung entwickeln.

So lange du nach einer Methode suchst, wird es so sein, wie du beschrieben hast:

"Aber da gab es in der Vergangenheit schon viele Auf und Abs. Wir waren schon mal recht weit und dann wurde es plötzlich wieder ganz schlimm."

Ich schreibe das nicht, um dich zu ärgern oder zu kränken. Es ist einfach so, wenn man glaubt, der Hund wäre die Baustelle, dann bleibt es ein ewiges Auf und Ab, bis der Hund alt ist.
 
....
Wir haben es erreicht, dass sie draußen nicht mehr diese Komplettausfälle hat, wo sie uns überdreht "attackiert" oder (wenn vorhanden) in die (Schlepp)leine verbeißt. Wir haben erreicht, dass sie nicht mehr an uns hochspringt und in den Ärmel schnappt, wenn wir mit ihr rennen.
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Ich betrachte das als normales Junghundeverhalten, nicht als "Komplettausfall". Junge Hunde wollen toben, idealerweise mit anderen jungen Hunden, oder mit älteren Hunden, und notfalls muss der Mensch herhalten. Mir persönlich ist es wesentlich lieber, wenn mich Rika vor Freude anspringt, wenn sie bei mir ankommt, als wenn sie gar nicht kommt. Ditto für Leinebeissen - soweit ich mich erinnere, sind unsere Berner (die Familienhunde meiner Kindheit und Jugend) einfach rausgewachsen. In der Zwischenzeit freue ich mich, dass Rika am Ende des Freilaufs nicht vor der Leine flüchtet :)

Ich denke, ihr habt einfach zu viel vom Junghund erwartet. Was zur geistigen Überforderung geführt haben kann. Andererseits glaube ich immer noch, dass eure Bella - nach deiner Beschreibung zum Rennen gebaut - körperlich wahrscheinlich nicht ausgelastet ist. Einfach weil es in Bayern an den Flächen fehlt, die sie bräuchte (sonst wäre ich noch da).

Was du vor ein paar Seiten geschrieben hast, plötzliches Umdrehen beim Spaziergang, das ist eine Technik, die Pippa Mattinson in ihrem Buch "Total Recall" empfiehlt, um den Hund daran zu erinnern, dass Frauchen die Richtung bestimmt. Wenn du Englisch liest, wäre das Buch empfehlenswert.

Da steht unter anderem: "Many people see dog training as an art rather than a science, and would prefer it to remain that way. It is my personal belief that this approach does a disservice to dog owners and deprives people of the information and understanding that they need to have healthy and successful relationships with their dogs. I want to make it clear to you right now that you do not need to possess any kind of ‘talent’ in order to achieve an excellent recall with your dog." was die Antwort ist auf Bubukas "sei ein souveräner Führer und alle Probleme lösen sich von selbst."

Intuition als Basis für Hundeerziehung ist Kunst, wenn es funktioniert. Oder Humbug, wenn nicht. Vor der Kunst steht für mich die Beherrschung des Handwerks, und das kann man lernen.
 
Ich denke, ihr habt einfach zu viel vom Junghund erwartet.
Ich habe überhaupt nichts von ihr erwartet. Sie fing mit dem Verhalten an, bevor wir überhaupt die Gelegenheit hatten, sie zu überfordern.
Sie kam aus dem Ausland. Da fangen wir doch nicht sofort damit an, mit ihr Sitz, Platz, Fuß, Decke zu trainieren und zu erwarten, dass sie hübsch Fuß geht und den Rest der Zeit schläft.

Es geht mir nicht darum, dass ich möchte, dass sie sich so und so verhält.
Es geht darum, dass sie eindeutige Stressanzeichen zeigt und von Anfang an gezeigt hat und ich denke, dass sie damit zeigt, dass es ihr nicht gut geht. Ich möchte aber, dass es ihr gut geht.
Hier sagen die meisten, es geht ihr deshalb nicht gut, weil ich ihr nicht genug Freiheit und Spaß gewähre.
Das ist aber ein Teufelskreis. Wenn sie draußen unkontrollierbar und wild ist, ist es nicht nur unverantwortlich, sie einfach machen zu lassen, sondern sie bringt sich selbst immer mehr in Rage.
 
Hundeanfänger überfordern junge Hunde meistens und unterschätzen den Bedarf an Bewegung, Spiel und Erkunden.
Das Ergebnis sind immer Probleme in der Art, wie du sie jetzt hast.
Das ist eine reine Unterstellung von dir und ich bin mir ziemlich sicher, dass das nicht unser Problem ist.
Nachdem unsere Hündin bei uns ankam, vergingen Wochen, bevor wir angefangen haben, Kommandos zu üben.
Draußen toben durfte sie hingegen von Tag 1 an. Mit dem überdrehten Verhalten ging es aber sofort los.
 



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