Was mache ich falsch? // Hund ständig gestresst

"Verbindung halten" ist etwas vage.

Stell dir vor, du musst mit deinem Hund zu Fuß von Norddeutschland nach Süddeutschland ohne Leine oder andere Hilfsmittel.
Dann musst du die Hündin durch eine innere, intuitive Bindung bei dir halten.
Das kann man schlecht erklären, das musst du selbst erlernen, z. B. in einem Hundefreilaufgebiet.
Das bedeutet, deinen Kopf und die Gedanken auszuschalten und mit dem Hund über das Gefühl, wenige Worte und Körpersprache zu kommunizieren. Vertrau darauf, dass sie dir folgt.

Du bist zu kopflastig, du willst die Hündin kontrollieren und Probleme "in den Griff" bekommen.
Das führt zu einem Bindungsverlust, weil Hunde soziale Wesen sind. Sie sind sozial isoliert, wenn sie kopflastig mit Methoden erzogen werden.
Hunde erreicht man auf der Gefühlsebene, da braucht man nur wenige Worte

Soziale Kontaktpflege, Spiel und viel Körperkontakt, z. B. beim Schlafen fördern das Vertrauen und das Sicherheitsgefühl.
Respekt und Achtung müssen auf Gegenseitigkeit beruhen. Du musst lernen, die Körpersprache und das Verhalten deiner Hündin richtig zu deuten und die Bedürfnisse wahrzunehmen. Nur dann fühlt sie sich respektiert und angenommen.
Auch das Vertrauen sollte gegenseitig da sein. Das Laufen ohne Leine funktioniert nur mit Vertrauen.

Du muss lernen, besonnen, transparent, souverän, gelassen und führungskompetent zu sein.
Das ist nicht nur in der Hundehaltung wichtig, sondern für das ganze Leben.
Zeig deiner Hündin, dass du sie wahrnimmst und schätzt, erwidere ihren Blick mit einem freundlichen Wort oder einem Lächeln.
Versuche einfühlsam zu sein und die Hündin zu verstehen.

Es gibt viele Hundehalter, die nur intuitiv mit ihren Hunden umgehen. Die brauchen keinen Hundetrainer, keine Kommandos, keine Methoden und keine Hilfsmittel. Die Hunde folgen einfach, sie sind mit ihrem Hundehalter verbunden.
Ich sehe das Problem in der modernen Hundehaltung darin, dass die Erziehung überwiegend mit Hilfe von Erziehungsratgebern und Hundetrainern stattfindet.
Das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und die Fähigkeiten des Hundes werden unterschätzt.
 
Die Idee mit dem Hundeauslauf finde ich gar nicht übel.Da kann sie frei laufen,Kontakte knüpfen,Sozialverhalten üben. Auch für den Rückruf eignet sich ein Hundeauslauf gut.
Und für dich:Zum lernen und beobachten.
ABER: Du musst auf deinen Hund achten! Musst gucken,wann ist sie überfordert,wann muss ich als Halter eingreifen,was kann sie selbst regeln.
Mach Fotos und Videos,schau sie dir in Ruhe zuhause an.
So könnt ihr beide profitieren.
Mein Pierrot hat im Hundeauslauf auch ganz viel Sozialverhalten gelernt,aber eben auch sein Repertoire zeigen können,weil ohne Leine. Und wenn ich in Richtung Ausgang ging,was meinst du wie schnell er alles stehen und liegen lassen konnte..da brauchte ich gar nicht rufen.
 
Oft ist es auch das gestresste, unsichere oder aufgeregte Verhalten des Hundebesitzers, das sich auf den Hund überträgt. Da denkt der HB, jetzt kommt schon wieder ein Hund und der Stress wird gleich wieder los gehen. Der HB stellt sich auf die Situation ein und der Hund spürt die Gemütslage des HB und reagiert eben mit diesem Verhalten.
Früher gab es mal ein Sprichwort, dass nicht nur auf HB zutrifft "Wie der Herr, so das Gescher". Was bedeutet, dass sich das Verhalten des HB auf den Hund überträgt.
Da bin ich tatsächlich derselben Meinung... einfach lockerer werden. Die Hündin spürt die Energie des HB.
 
Hallo,
in meiner Umgebung ist Freilauf normal und die Hunde , wie die Halter reagieren meist eher positiv auf alle Begegnungen ,
nur einige haben kein Vertrauen und reagieren mit Angst.
Auch Hundesitter , mit ganzen Wagenladungen mit den unterschiedlichsten Hunden kommen vorbei und lassen ihren Hunden freien Auslauf .
Aggressive Auseinandersetzungen sind ehre selten und haben dann auch kaum böse Folgen . Von richtigen Beissereien hört man kaum ,
oder diese Hunde müssen dann einen Maulkorb tragen.
Störend wirken auch irgendwelche Hundehalter, mit großen Junghunden , wenn diese mit langer Schleppleine herum preschen
und die lange Leine zur Gefahr wird.
Angebracht und wünschenswert wäre hier , wenn diese Hunde schon im Welpenalter einen sicheren Rückruf lernen könnten .

Wenn ich andere Gegenden aufsuche , mit strengem Leinenzwang , reagieren hier Hund und Halter häufig aufgeregt
und vermeiden jede Begegnung. Hier ist jeder andere Hundeführer ein potenzieller Störfall und
Hundeführer gehen sich meistens aus dem Weg .

Für mich wirkt so eine Atmosphäre sehr befremdlich , besonders wenn auch ich gezwungen bin, solche Spielregeln mitzumachen .

Aber zu erkennen ist,
nicht die Hunde und Hundebegegnungen sind das Problem , sondern es entsteht erst ein Problem ,
wenn man Hundebegegnungen ständig aufgeregt zu verhindern versucht .

Alle Hunde sollten an den Freilauf und an freie Hundebegegnungen gewöhnt sein ,
nur durch Freilauf können Hunde gut sozialisiert werden .
Meine Erfarung zeigt , dann ist ständige Kontrolle , oder ein Eingreifen der Hundehalter bei Begegnungen auch nicht mehr nötig .

Aber auch die Erziehung und ein ständiges Training ist wichtig , nur wenn ein Hund die Kommandos sicher befolgt
und der Hundehalter darauf vertrauen kann , kann der Hund auch immer die größte mögliche Freiheit bekommen .

Vertrauen und Gelassenheit ist eine Tugend , die jeder Hund und jeder Hundehalter lernen sollte .
 
Zuletzt bearbeitet:
@Hermann
Du wirst doch in der Lage sein, deinen Hund auch mal an der Leine zu behalten.
Was ist so schwierig daran, sich vorher abzusprechen mit dem anderen HH, ob Kontakt gewünscht ist?
 
@Hermann
Du wirst doch in der Lage sein, deinen Hund auch mal an der Leine zu behalten.
Was ist so schwierig daran, sich vorher abzusprechen mit dem anderen HH, ob Kontakt gewünscht ist?

Ich weiß nicht was Du für Probleme hast , aber natürlich gibt es auch guter Gründe, Hundebegegnungen zu vermeiden .
Wenn Hunde krank , Hündinnen läufig , oder einige Hunde noch so verhaltensauffällig sind , das Begegnungen schaden können,
sollen diese aber die Einsamkeit suchen und nicht verlangen , das die Welt sich nach ihren Vorstellungen dreht, Rücksicht verlangen
und alle zwingen, sich den Bedürfnissen einiger Problemhunde unter zu ordnen .
Ich gehe auch nicht mit einem gestörten Kind auf den Spielplatz und verlange , das alle anderen Kinder Ruhe bewahren müssen .

Allerdings habe ich Glück , oder habe alles richtig gemacht mit meiner kleinen Hündin ,
sie hat selber keine Probleme mit anderen Hunden , reagiert auch nur selten aggressiv , ist eher zurückhaltend ,
auch wenn große Rüden sie bedrängen , spielt gerne und ist sehr anhänglich, wie auch gehorsam .
 
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Um beim Thema zu bleiben, unserem Aslan hilft es in aufregenden Situationen, wenn ich mich zu ihm hocke, ihm die Brust streichel und "ruuuuuhig, ruuuuhig....." oder "Guuuuter, Guuuuter...." oder was auch immer säusel. Das Säuseln klappt irgendwann dann auch aus der ferne.
 



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