Emma mutiert zur Zicke / was mache ich falsch?

Erster Hund
Emma JRT Mix 01.05.12
Zweiter Hund
Yara DSH 4 (Mama`s Wuffel)
Hallo meine lieben,

bin grad echt am verzweifeln. Meine Emma, bis vor kurzem noch mit jedem Hund verträglich wird voll zur Zicke und ich weiß nicht warum.....

Anfangs war es nur mal hier und mal da ein Hund der ihr wohl nicht lag, mittlerweile versteht sie sich eigentlich fast nur noch mit den Hundis die sie schon von klein an kennt. Mit Rüden hat Emma kein Problem, egal welche größe aber mit Weibchen würde sie sich gerne mal Zoffen... ich geh dem ganzen jetzt meist aus dem Weg und drehe generell wenn jmd mit Hund auf uns zuläuft um oder gehe anderstrum.

Mein Mann allerdings nimmt das ganze leider etwas zu locker wenn ich nicht dabei bin und Emma wurde diese Woche gebissen. Schlimmes ist nichts passiert nur eine kleine Wunde an der Pfote und bei dem anderen Hund auch nur ein kleiner Zwicker am Ohr.

Was kann ich tun wenn mir "ich mag die nicht" Hunde entgegen kommen?? Emma lässt sich in der Situation durch nichts ablenken, kläfft wie blöde und lässt sich nur mit Mühe weiterzerren bzw. wegzerren.

Meine weitere Sorge ist unser Urlaub. Wir fahren wieder nach Rumänien und dort gibt es ja ganz ganz viele Straßenhunde. Das war bisher immer kein Problem, Emma hat unterwegs immer mit jedem Hund gespielt aber wie wird das wohl jetzt werden?

Hoffe ich habe hier nicht zu verwirrend geschrieben, ist nicht meine Stärke solche Situationen zu erklären :verlegen1: Wenn ihr noch was wissen wollt fragt einfach und schonmal danke für eure Hilfe.

lg Meli
 
Könnte ihr Verhalten mit einer möglichen Läufigkeit zusammenhängen?
Beschreib mal genauer, wie solche Situationen ablaufen.
Ist sie dabei angeleint oder frei?
Wie verhaltet ihr euch, wenn ein anderer Hund entgegen kommt?
Schützt ihr sie, wenn sie an der Leine ist vor anderen Hunden oder muss sie immer regeln?
Gab es in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen?
Hast du Details zu ihrer Körperhaltung?
Wirkt sie unsicher dabei?
Was macht ihr, wenn sie die Zickerei schon angefangen hat?
Gesundheitlich ist vermutlich alles in Ordnung, da sich das Verhalten auf Hündinnen beschränkt, richtig?
 
Wie oft seht ihr im Alltag Hunde? Also auf der Straße, in Gärten etc?
Manchmal ist es so, dass ein einzelner Reiz stärker auslöst als ein 'überflutender' Reiz.
Bonnie war z.B. total gelassen, als wir noch mitten in Berlin gewohnt haben und jeden Tag mindestens 20 Hunde gesehen haben.
Jetzt wohnen wir am Rand und sehen an manchen Tagen garkeinen Hund. Deshalb löst sie stärker aus, denn ein einzelner Reiz wird stärker wahrgenommen.
(Stell dir vor du kämmst dir die Haare und erwischst einen Knoten bei dem du 20 Haare ausreißt. Im Gegenzug stell dir vor dir wird ein einzelnes Haar ausgerissen. Subjektiv schmerzt das einzelne Haar ziemlich stark obwohl du beim Kämmen locker 20 Haare ausreissen kannst ohne dass es wirklch dolle schmerzt.)
Bonnie reagiert bei einzelnen Hunden stark, wenn sie aber in eine Gegend kommt in der viele Hunde sind 'verschwimmt' der Reiz und sie reagiert kaum noch.
Das ist eine Art 'flooding' und wenn der Hund dabei nicht deutlichen Stress zeigt ist es eine tolle Art um den Hund an gewisse Dinge zu gewöhnen (nachdem wir in der Stadt waren ist Bonnie die nächsten Tage immer deutlich entspannter einzelnen Hunden gegenüber).
Ich würde also mal austesten wie sich Emma bei großen Mengen von Hunden verhält (dazu mal in den Auslauf fahren oder in die Stadt gehen) und danach entscheiden ob sie im Urlaub immernoch Probleme machen könnte.
Bedenke auch, dass ein Urlaub für den Hund sehr anstrengend sein kann. Entweder reagiert sie darauf gelassener (so wie die meißten Hunde) und hat eben kaum noch Energie sich großartig aufzuplustern oder sie reagiert gegenteilig indem sie immer aufgekratzter wird wie ein kleines Kind das müde ist. Auch da würde ich mal testen indem ich den Tag an dem ich die vielen Hunde sehe ausdehne und sie richtig stark auspowere um zu schauen wie sie auf Flooding reagiert wenn sie erschöpft ist.

Bei dem generellen Problem könnte es helfen wenn du dich mal den Gassigang filmen lässt. Oft sieht man da Dinge die man vorher nicht bemerkt hat.
 
Läufigkeit ist ausgeschlossen, Emma ist kastriert. Bisher beschränkt sich ihr Verhalten auf Hündinnen wobei es natürlich auch immer mal wieder eine Hündin gibt mit der es klappt.

Normal kann ich ganz gut an ihr abschätzen mit wem sie gut auskommt und mit wem nicht. Wenn sie an einem Hund Interesse hat setzt sie sich hin und will nicht mehr weiterlaufen, das sind dann ihre "I love you" Momente. Wen sie nicht leiden kann macht sie nen Kamm und knurrt und bellt und zwar sowohl an der Leine als auch ohne Leine. Abrufen klappt in der Situation ohne Probleme. Ich versuche immer sie so schnell wie möglich aus der Situation rauszunehmen, sprich entweder andere Richtung oder versuchen zu umgehen. Wenn man drann vorbei muss dann einfach zügig weitergehen. Zur Körperhaltung, sie hängt sich voll in die Leine, schwellt die Brust und macht nen Irokese.

Ich habe das Gefühl umso mehr Hunde wir treffen umso schlimmer wird das ganze und umso ausgepowerter sie ist verschlimmert dann nochmal. Wir treffen eigentlich täglich Hunde, manchmal mehr manchmal weniger.

Hier mal eine Geschicht die vor kurzem passiert ist und was ihr Verhalten, wie ich meine verschlimmert hat :traurig2:
Wir waren vor ca 4 Wochen von einer Pflegestelle eine Katze für meine Mama holen. Da es Emmas ehemalige Pflegestelle war und die Pflegemama sie so gern sehen wollte habe ich Emma mitgenommen. Emma hat sich dort gar nicht wohl gefühlt und wir wollten eigentlich schnell wieder gehen, sie wollte aber unbedingt noch das Emma und Mausi sich noch begrüßen, sie waren ja damals gemeinsam bei ihr in Pflege. Auf Emma stürmt aufeinmal ein Riesenhund zu und meine kleine hat sich schnell zwischen meinen Beinen versteckt und nach Mausi geschnappt, ich hab die große gleich geblockt und wir sind gegangen.

Desweiteren haben wir hier seit kurzem eine Hündin im Haus die laut Besitzer komplett unverträglich mit allen Hunden ist. Jetzt ist es so, sie wohnen im 20. Stock und wir im 17. Stock. Ich warte also mit Emma vor dem Aufzug, Tür geht auf, Frau mit Hund schreit nur "NEEEEEIIIIIINNNNNN" nicht einsteigen, ich bleibe also stehen und Emma bellt und bellt und bellt bis der nächste Aufzug leer kommt. Seitdem treffen wir natürlich immer öfter aufeinander und Emma stellt schon die Nackenhaare wenn die noch 2 Blocks entfernt sind :verlegen1:

Waren heute mit ihr mit dem Rad unterwegs, sind ungefähr 15 Hunden unterwegs begegnet die von Emma allesamt nicht beachtet wurden, wenn das auch beim Laufen so wäre :happy4:
 
Was hältst du von einem Trainer der sich das mal anschaut?
 
Eigentlich nichts :verlegen1::verlegen1::verlegen1: will immer erst alles probiert haben es selbst lösen zu können bevor ich mir Hilfe hole. Hab schon mal geguckt nach Trainern und hier in der Gegend auch keinen wirklich guten gefunden.
 
Dann würde ich dir das Buch 'Das Aggressionsverhalten des Hundes' von James O'Heare empfehlen. Dort findet man sehr viele Infos zu den einzelnen Motivationen von 'aggressiven' Hunden und kann versuchen selbstständig herauszufinden was nicht simmt und wie man das wieder hinbekommt.
Ich hatte mir das Buch damals zugelegt und fand es super. Sehr schwer zu verdauen und zu verstehen aber wenn man es ein, zwei, dreimal gelesen hat, dann hat man das meißte verstanden und konnte entsprechend handeln.
 
Ich bin mir nicht sicher, ob Du ihr Verhalten zu100% richtig interpretierst.
Das Hinsetzen z.B. gehört eigentlich zu den Beschwichtigungssignalen. Es bedeutet nicht "I love you".
Das spricht eher für Unsicherheit.
 
Ich würd auch mal einen Trainer einen Blick dauf werfen lassen, bevor das Verhalten komplett gefestigt ist.

Für mich hört sich das, ehrlicherweise, etwas nach Konkurrenzkampf an (die Kastration ist hierbei nebensächlich).
Warum?:
- Deine Hündin ist 2 Jahre alt, wenn ich richtig sehe, also ein Alter, in dem viele Hunde erwachsen geworden sind
- Sie macht das NUR bei Hündinnen
- Sie macht das nicht bei allen Hündinnen

Manche Weiber (genau wie manche Kerle), haben einen ausgeprägteren Trieb, was Konkurrenz, Revier und Überleben der eigenen Linie betrifft.
Da werden sie manchmal etwas "zickig", wenn sie eine Rivalin vermuten.
Ich kenne einige, bei denen es genauso und zu ähnlicher Zeit anfing und läuft, wie es bei dir der Fall ist.
 
Das von MissMisa empfohlene Buch kann ich dir auch nur empfehlen.:jawoll:

Ansonsten war Geordi früher auch, wenn er viele Hunde getroffen hat angespannter.
Bei ihm lag es daran, dass er irgendwann gestresst war. Wenn er nur ein paar Hunde traf ging es gut und er war gelassen und freundlich.
Ab einer bestimmten Menge wurde er dann unentspannt und es konnte dann auch passieren, dass er sich den nächsten Hund ohne erkennbaren Anlass packte.
Außerdem lässt bei müden Hunden die Selbstkontrolle nach.
Vielleicht wäre es eine Möglichkeit auf Stressanzeichen bei Emma zu achten und ihr keinen Kontakt zu Hunden mehr erlauben wenn sie gestresst und/oder müde ist.

Wenn sie sich hinsetzt und nicht weiter will wenn Hunde kommen die sie kennenlernen will, was tust du dann?
Nicht falsch verstehen, ich bin keine superautoritäre Hundehalterin aber wenn mein Hund sich hinsetzt, dann sage ich "Komm", "Hier" oder "Fuß" und dann hat er zu kommen ob er zu einem Hund hin will oder nicht. Als Belohnung fürs Ausführen kann er dann ja gerne den anderen Hund kennenlernen.

Wenn du dir sicher bist wäre es vielleicht noch eine Möglichkeit mit einzelnen Hunden bewusst spazieren zu gehen.
Meist arrangieren sich Hunde dann ganz gut mit dem anderen Hund, da sie ja wissen "Mit dem muss ich mich vertragen,der geht noch eine Zeit mit uns!".
Hundewanderungen sind dafür auch toll aber wenn das Problem viele Hunde sind würde ich sowas machen wenn der Hund sicherer ist.
 



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