Was mache ich falsch? // Hund ständig gestresst

Als wir sie bekommen haben, hatte sie keine Beißhemmung und hatte mehrmals täglich einen Rappel. Sie war kaum zu bändigen, hat sich in Hände und Beine verbissen und ist wie wild durchs Haus gerannt.
Auch auf Geräusche draußen hat sie sehr reagiert.
Das haben wir aber inzwischen zum Glück im Griff.

Wenn man das normale Verhalten eines Welpen "in den Griff bekommt", dann würgt man das Welpenverhalten ab.
Damit zieht man sich einen Problemhund heran.

Wenn ein Welpe überhaupt nicht zu bändigen ist, dann ist die Ursache eine Über- oder Unterforderung.
Die meisten Welpen werden zu früh auf Kommandos getrimmt und haben zu wenig freie Bewegung und Spiel und zu wenig Möglichkeiten, die Umwelt zu erkunden.
 
Hallo,
ich denke auch , Dein Hund sollte öfter Freilauf bekommen und Du solltest jede Hundebegegnung fördern
und möglichst oft mit anderen Hunden toben lassen .

Auch Deine Art und Einstellung, kann sich auf den Hund übertragen und die Aufregung steigern .

Wenn Dein Hund Begegnungen als normal empfindet , wird auch die Leinenaggression nachlassen .
Neben der Gewöhnung an die Hundebegegnungen, ist aber auch Erziehung und das Training aller Kommandos zur Unterordnung wichtig .
Auch die Leinenführigkeit unter Ablenkung kann man mit Training verbessern, jede Hundebegegnung ist eine Möglichkeit zum Training .
Darum solltest Du Begegnungen nicht vermeiden , sondern diese als gute Gelegenheit für Deine Übungen begrüßen .
 
ich denke auch , Dein Hund sollte öfter Freilauf bekommen und Du solltest jede Hundebegegnung fördern
und sie möglichst oft mit anderen Hunden toben lassen .
Das mit dem häufigeren Freilauf kam jetzt schon ein paar mal, darum möchte ich den Gedanken gerne zulassen.
Wie würde das genau aussehen? Ist das eine gute Idee, wenn sie nicht 100%ig abrufbar ist? Wo ist das zu verantworten?
Auch im Wald? Da haben wir ja die gechilltesten Spaziergänge und könnten schon mehr Hunde treffen. Aber da kommt ja das Wild als Gefahr dazu. Abgesehen davon habe ich Angst, dass ich ihr damit beibringe, dass sie einfach ohne "Absprache" zu jedem Hund hinrennen darf.
Im Park bei uns in der Stadt ist unfassbar viel los, da halte ich es für keine gute Idee.

Beim Spielen mit anderen Hunden ist Bella sehr überdreht. Sie prescht auf den anderen Hund zu, will weder schnüffeln noch beschnüffelt werden und möchte gleich das Fangspiel starten. Geht der andere Hund nicht gleich darauf ein, "provoziert" sie ihn ein bisschen. Sie zeigt ihm kurz die Zähne (wirkt auf mich immer wie das Äquivalent zum Zungerausstrecken bei Kindern) oder zwickt in den Nacken und rennt dann schnell ein Stückchen weg. Hilft das auch nichts, fängt sie an, den anderen Hund penetrant anzubellen.
Die anderen Hunde und Hundehalter sind davon oft genervt und ich muss schon gestehen, dass ich deshalb unsicher bin, ob es ok ist, Bella einfach ohne vorher kurz mit dem anderen Hundehalter zu sprechen, hinzulassen.
 
@Emmi lass dich nicht verunsichern. Ich finde, ihr seid auf einem sehr guten Weg und euer Training und Vorgehen klingt größtenteils sehr gut. Vermutlich braucht es der Pubertät geschuldet einfach etwas mehr Durchhaltevermögen und noch ein leichtes justieren an ein paar Stellen.

Natürlich solltest du einen rüpelhaften Junghund mit Jagdtrieb, der nicht abrufbar ist, nicht im Wald freilaufen und zu jedem fremden Hund hinrumpeln lassen. Ich würde Hundekontakte mit ausgewählten Hunden ebenfalls fördern, aber sicher nicht so unkontrolliert. Das würde auch nichts an der Leinenaggression verändern @Hermann , das sind zwei unterschiedliche Baustellen.
 
Wie Du ihr Verhalten bei anderen Hunden beschreibst, denke ich an Überforderung. Und außerdem daran, das sie möglicherweise den korrekten Umgang mit Artgenossen als Welpe nicht gelernt hat.

Ich würde Hundekontakte nicht komplett meiden. Aber nur ausgewählte Kontakte mit einem oder zwei Hunden gleichzeitig zulassen.

Auf Überforderung tippe ich, weil ich mit meinem Ali ähnliche Erfahrungen gemacht habe. Der kommt mit einzelnen Hunden meist gut klar, wenn er sie erstmal kennenlernen konnte.
Bei mehr als drei Hunden gleichzeitig geht nichts mehr. Da verfällt er in völlig planlose Aggression. Und kommt auch nicht mehr runter von dem Trip, bis wir die Situation verlassen.
Bei großen Junghunden, die ihn spielerisch bedrängen fängt er an zu rammeln. Das macht er sonst auch nicht.

Deine Hündin zeigt zwar keine Aggression, aber andere eher unangemessene Verhaltensweisen.
 
@AussiedorA Danke für deinen Zuspruch!

@RosAli Ich finde eben auch, dass sie da überfordert wirkt...irgendwie wie in einem ständigen inneren Konflikt. Einerseits will sie ununununbedingt hin zu allen Hunden, aber irgendwie ist sie auch nicht selbstsicher genug, sich "normal" zu verhalten.
Angeleint resultiert es in der Leinenaggression, wenn sie hin darf in diesem überdrehten Verhalten.
Etwas besser ist es, wenn ihre Hundefreundin dabei ist. Ich habe das Gefühl, die vermittelt ihr etwas mehr Sicherheit. Die schickt Bella dann nämlich immer vor zum andere Hunde "abchecken" und wartet lieber bei mir, als gleich hinzurennen. Wenn die Freundin dann den anderen Hund zum Spielen aufgefordert hat, stößt Bella dazu. Dann spielen sie meistens sehr schön. Ab und zu macht sie das mit dem Bellen aber trotzdem, wenn sie "ausgeschlossen" wird z.B.
Es wäre schön, wenn ich die Rolle der Hundefreundin einnehmen könnte und die Hunde für sie vorher abchecken könnte. Aber angeleint können wir uns nicht so dicht nähern und ohne Leine ist Bella ja schneller bzw. bleibt nicht bei mir, bis wir nah genug dran sind.
 
Ich habe für Ali als Methode entwickelt, das wir bei Hundebegegnungen mit evtl. anschließendem Freilauf erstmal ein Stück zusammen laufen. Ohne Kontakt. Einfach an der Leine. Und wenn dann die erste Aufregung raus ist, ableinen und sie können rennen oder schnuffeln oder sonstwas.

Das Problem Leinenaggression hatten wir auch lange. Ich habe geübt und geübt und geübt. Mit Erfolgen und Rückschlägen.
Immer wieder eingefordert, das Ali nicht rumbrüllt, sondern sich auf mich konzentriert, ruhig neben mir läuft. Als ultimative Belohnung erwies sich dann Leberwurst aus der Tube. Alles andere war oft genug nicht so hochwertig, als das er sein Getöse eingestellt hätte.

Was auch hilfreich war, eigenes selbstbewußtes Verhalten. Ruhig und zügig laufen, den Hund einfach mitnehmen. Nicht den Gedanken aufkommen lassen "Oh Gott, ein Hund, gleich wird es wieder stressig".
Ali muß immer an der dem andern Hund abgewandten Seite gehen. Wenn er versucht, an mir vorbei zu kommen, trete ich in seinen Weg. Beanspruche den Raum, wo er grad hin will.
Ich weiß nicht, ob Du verstehst, wie ich das meine. Finde es schwierig zu beschreiben.
 
Es wäre schön, wenn ich die Rolle der Hundefreundin einnehmen könnte

Das habe ich dir ja geschrieben:

Nach meiner Ansicht musst du an dir selbst arbeiten.
Die Hündin braucht eine souveräne Führung, an der sie sich gerne und freiwillig orientiert.
Das ist eine grundlegende Sache und nicht auf Situationen begrenzt.
Solange sie sich nicht an dir orientiert, bist du völlig hilflos und ohne jeden Einfluss.
 
Das Ziel sollte sein, dass du ohne jedes Hilfsmittel (Leine, Leckerlie, Kommandos, Erziehungsmethoden) eine Verbindung zu deiner Hündin hast.

Das kannst du z. B. in einem umzäunten Hundeauslauf üben oder in der Natur fernab von Straßen.
Der Fokus liegt dabei auf dir selbst. Dir muss es gelingen, eine Verbindung zu deiner Hündin zu halten ohne Leine und Leckerlies.
Dazu habe ich hier etwas geschrieben.
 



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