Wie , mit anderen Hundehaltern richtig umgehen ?

[Hermann]

Hallo, ich hatte gerade ein Erlebnis , was mit Ärger verbunden war .
Bei einer Begegnung , spielte meine Hündin mit einem Hund spontan auf einer großen Wiese herum .
Der fremde Hund war ein Pudel , der in weiten Kreisen herumlief und von meiner Mini -Aussie - Hündin eifrig verfolgt wurde .

Doch die Halterin des Pudels wollte wohl dieses nicht und verlangte von mir , dass ich meine Hündin abrufen solle , damit ihr Pudel ihr folgen könne .
Aber ich kam dieser Aufforderung nicht nach und meinte , die Frau könne doch ihren Hund rufen , wenn sie dieses wolle .

Dieses veranlasste die Frau , mich mit A - Wörtern zu benennen und es gab einem unschönem Streit .

Nun konnte ich nicht einschätzen , worin für die Frau das Problem besannt ?
Konnte sie das Spielverhalten der Hunde nicht einschätzen, hatte sie deshalb Angst um ihren Hund , weil er verfolgt und gejagt wurde ,
oder war sie nicht im Stande, ihren Hund nach Wunsch abzurufen und wollte darum , dass ich das Spiel der beiden Hunde beenden sollte ?

Was sagt Ihr zu diesem Vorfall ?

 

[Hermelin]

Es ist eine Unsitte von Hüterhaltern, dass sie denken, ihre Hüter dürften andere Hunde nach Herzenslust hüten und hetzen.
Wir hatten das auch schon, dass Hüter unsere Hunde aktiv von uns weggetrieben haben.

Lustige Einstellung: Soll doch der andere seinen Hund abrufen.
Natürlich, Das Opfer, das gerade verzweifelt flüchtet, muss abgerufen werden..

Nene. Ganz andersherum wird ein Schuh draus. Der Verfolger muss abgerufen werden. Immer. Sonst bringt man das Opfer in einen ganz miesen Konflikt, der Vertrauen zerstört und eventuell auch zu Verletzungen führt. (Oh ja, Ich kenne kaum einen Hüter, der nicht mal in sein Opfer reinhackt, wenn sich die Gelegenheit ergibt)

Aber zu deiner Entschuldigung: Es gibt auch nur sehr wenige Hüterhalter, die überhaupt erkennen, wann ihr Hund hütet.

Also ja, ich kann die Reaktion der Dame gut nachvollziehen.
Ich habe es schon aufgegeben, Hüterhalter um Kooperation zu bitten. Aber ich hab auch Hunde die 1. schnell genug sind, und sich 2. im Zweifelsfall umdrehen und dem Hüter zeigen wo der Hammer hängt. Damit müssen die 'ach mein Hund will halt nur spielen' Leute dann eben leben.

 

[Wautzi]

Beim Spielen sollte es einen Rollentausch geben, dass jeder Hund mal der "Hase" ist und mal der "Jäger". Es gibt aber durchaus Hunde die zufrieden in der Rolle des "Hasen" sind und Hunde die lieber anderen Hunden herlaufen. Ich denke mir solange sich die passenden Hunde gefunden haben und der "Hase" nicht gestresst ist oder der "Jäger" vom Spiel ins Jagd- oder Hüteverhalten kippt greife ich in das Spiel nicht ein. Wenn ich aber den Eindruck habe, dass es sich nicht mehr um ein ausgeglichenes Spiel handelt ist es sinnvoll, dass beide Hundehalter gleichzeitig ihren Hund rufen damit nicht der der nicht gerufen wird hinter dem abgerufenen Hund hinterherläuft und ihn bei seinem Menschen bedrängt oder daran hindert zu seinem Menschen zu laufen.

Im Zweifelsfall rufe ich aber selber meine Hunde und blocke den anderen Hund wenn er meinen verfolgt und nicht abrufbar ist.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es nichts bringt andere Hundehalter um etwas zu bitten denn es wird sowieso ignoriert, der Hund ist nicht abrufbar oder man wird beschimpft. Daher handle ich selber und erwarte von anderen Hundehalter nichts mehr.

 

[Hermann]

Es ist sehr unterschiedlich welche Rollen einzelne Hunde beim Spielen haben und es wechselt auch mit den verschiedenen Spielpartnern ,
überlegene Hunde können leichter die Rollen tauschen und sich auch mal von den Kleinen , schwächeren , dominieren lassen .
Schnelle , laufstarke Hunde machen gerne auch den Hasen und lassen sich manchmal gleichzeitig von mehreren Hunden jagen ,
andere laufen kaum und wollen nur im Nahkampf herum rangeln .
Ganz nach Konstitution , Rasse, Tagesform , oder Ausprägung , zeigen die verschiedenen Hunde ihr spezielles Verhalten im Spiel ,
aber nur sehr selten kommt es auch vor , dass dieses Verhalten in Aggression um schlägt und es beim Spiel zum echten Streit kommt .

Meine Hündin ist nun 3 Jahre alt und spielt noch immer gerne mit den meisten Hunden , immer wenn diese sich dazu animieren lassen.
Natürlich hat meine Hündin, als Hütehund , eher die Neigung zum Jagen , zum weglaufen ist sie eher weniger geneigt ,
aber Opfer, die verzweifelt flüchten, sucht sie nicht , es kommt auch immer auf den anderen Hund an , wie ein Spiel verläuft .
Ängstliche Hunde , die nur flüchten wollen , sind keine Spielpartner , die werden meistens , von meiner Hündin schnell ignoriert .

Natürlich hätte ich auch meinen Hund zurückgerufen , wenn es der Frau mit ihrem Hund , bei einem Versuch nicht gelungen wäre,
oder sie mir einen triftigen Grund dafür genannt hätte , aber als Hundehalter entwickelt man leicht auch besondere Empfindlichkeiten
und so lasse ich mir nicht so gerne vorschreiben , was ich zumachen habe.
Sicherlich habe ich mich hier nicht sehr kooperativ gezeigt , aber jeder hat wohl aber seine Hürden , die er nicht überspringen mag .

Einen Hund bei seinem Spiel mit Anderen einzeln abzurufen , gelingt nicht so leicht ,
da sollten besser alle beteiligten Hundehalter gleichzeitig tätig werden .

 

[Hermelin]

Ja, dann sag doch einfach, dass du nicht in der Lage warst, deinen Hund, der sein Opfer verfolgt (ob gejagt oder gehütet) hat, abzurufen.

 

[Limbo]

Ab und an treffe ich mit Limbo einen jungen Rüden, unsere Hunde spielen ganz toll...ich vergleiche immer wie die jungen Hengstchen.

...der andere Hund ist gerade mal 1 Jahr und 2 Monate , kennt kein aufhören. Meiner hat keine Lust mehr, guckt mich an...
ich sage es dann, jeder ruft seinen Hund und ich blocke den Kleinen auch, wenn er wieder anfängt...da hat mich noch nie jemand von der Seite angemacht. Ich hatte die Situation auch schon mit anderen...ich denke immer es kommt viel darauf an, wie man es sagt.
Aber in deiner Situation hätte ich den „Jäger“ zuerstgerufen, das der „Gejagte„ zur Ruhe kommt und kein Stress entsteht. Das hätte ich aus dem Bauch raus entschieden...

 

[DarkWuff]

Ich kenne das auch, dass meine schon von anderen Hunden richtig gejagt wurden. Wenn sie miteinander spielen wechseln die Rollen quasi ständig, mit anderen Hunden kommt es immer drauf an. Phineas animiert und wird dann gern gejagt.
Bei ungleichen Spielpartner, vor allem wenn der Spielpartner nicht wirklich spielt, sondern es ernst meint und hetzt oder Hüteverhalten zeigt kam es schon vor, dass der gejagt Phineas dann stehen bleibt und herumfährt, er schnappt dann auch ab. Dann kommt von den anderen Hundehaltern ein "der spielt aber nicht schön". Ja, war ja auch kein schönes Spiel, sehen aber viele Halter gar nicht. Ich finde das schon problematisch.

Wenn die Rollen nicht ausgeglichen sind hole ich meine auch aus dem Spiel. Ich blocke dann den anderen Hund ab.

Tibbers wurde mal von einem jungen Hütehund-Mix gehütet und anschließend davon abgehalten zu mir zu laufen. Die Halterin hatte das so nicht gesehen und wurde dann sauer, als Tibbers mit Nachdruck nach dem Gegenüber schnappte um vorbei zu kommen, während ich schon auf dem Weg war ihn da raus zu holen. Da musste ich mich beschimpfen lassen was für einen Assi Hund ich hätte. Steh ich drüber, juckt mich nicht. Ich hab ihr erklärt, was gerade vorgefallen war und das das zu einem Problem werden kann, aber es hat sie nicht interessiert, sie hatte schon ihren Hund gepackt und war davon getigert. Inzwischen "hütet" dieser Hund übrigens Menschen auf dem Spazierweg oberhalb seines Hauses und hat schon das zweite Mal gebissen... Jetzt ist sie bei einer Hundetrainerin, hat aber drei Jahre gedauert.

 

[Crime]

Luke als Hütehund hatte ganz jung die Tendenz zum Jäger. Auch weil sein Lieblingsbruder immer lieber weggerannt ist. Luke lernte dann allerdings sehr schnell das es viel häufiger zu einem vernünftigen Spiel kommt wenn er den Hasenpart übernimmt einfach weil sonst alle Hunde nur blöd voreinander herum stehen. Je mehr Hunde ihn dann "jagten" desto besser.
Somit wurde immer Luke gejagt. Dem hat das sehr viel Spaß bereitet, soviel das wenn Spielzeugjunkies kein Interesse an ihm zeigten er hin ist, sich das Spielzeug genommen hat und weggerannt ist. Im Normalfall wurde er dann verfolgt. Dafür hatte er den Ruf des Spielzeugdiebes obwohl wir jedes Spielzeug natürlich zurück gegeben haben.

Nur bei seinem Bruder, da blieb er bis zuletzt (naja wir trafen uns vor ich glaube über 3 Jahren das letzte Mal) der Jäger.

Ein einziges Mal wurde Luke wirklich gejagt. Von 3 RR-Hündinnen davon 2 in seinem Alter. Die 3 (also Luke und die beiden Junghündinnen) hatten eigentlich auch nur gespielt bis die Althündin sich einmischte und die anderen beiden komplett eingestiegen sind. Ich glaube es gibt nicht viele Hunde die das so weg gesteckt hätten wie Luke (ok der Simpel fand das sogar lustig). Die hatten das nämlich wirklich ernst gemeint. Nicht lustig fanden das vor allem auch die 3 Frauchen.

Ich finde es schon auch wichtig zu erkennen ob der Hund vorne wirklich Spaß daran hat oder tatsächlich gehetzt wird. Ich weiß nicht woran jetzt hier direkt erkannt wurde das es sich um ein Hetzen gegen den Willen des Pudels handelte. Andererseits hat die Halterin natürlich das Recht dieses zu verbieten unabhängig ihrer Gründe. Da hab ich schon die abstrusesten Geschichten gehört. Ist halt leider so. Allerdings sind A-Wörter eine Beleidigung. Wenn ihr nur zu zweit wart werden dir dafür aber die Beweise fehlen.

 

[Limbo]

ich habe jetzt nochmal den ersten Part gelesen...wenn ich @Hermann gewesen wäre, wäre ich stolz, das mein Hund so toll hört und sich aus dem Spiel herausrufen lässt

...und wenn nicht, hätte ich’s mit Humor getragen. Die meisten Hundehalter können das doch verstehen, das nicht immer alles glatt geht Beide hätten ihr Hundchen gerufen und nix wäre eskaliert

 

[Schlawuffel]

Natürlich hätte ich auch meinen Hund zurückgerufen , wenn es der Frau mit ihrem Hund , bei einem Versuch nicht gelungen wäre,
oder sie mir einen triftigen Grund dafür genannt hätte ,

Diese Frau ist dir doch keinerlei Rechenschaft schuldig.
Sie wollte es nicht und Punkt.

Ich finde, dass du dich sehr unhöflich verhalten hast.
Hast du evtl. mal daran gedacht, dass sie auch einen guten Grund für ihr verhalten gehabt hat?
Vll eine Krankheit oder sich der Pudel in der Rekonvaleszenz befinden könnte?
Oder dass er einfach nur Angst vor deiner Hündin hatte?

Kann es auch sein, dass deine Hündin gar nicht "gespielt" hat?
Und du es gar nicht erkannt hast?
Du meinst ja sonst auch immer, die Hunde nicht lesen lernen zu müssen.