Welche Rasse ist die Richtige ?

Und an Stadtmensch, Aussies sind auch sehr sensibel  Wir könnten einem Aussie leider nicht genug bieten,aber hübsch sind sie trotzdem

Hallo,

ich kenne Aussies ehrlich gesagt nicht so nah, dass ich das mit der Sensibilität gut beurteilen könnte, aber vom Gefühl her sind die anders als Langhaarcollies... in der Art von Sensibilität... Ich weiß auch nicht, wie ich's beschreiben soll.
Dabei liegen nochmal Welten zwischen der Sensibilität eines Englischen Collies und der Sensibilität meiner zwar feinfühligen aber wirklich nervlich extrem robusten Amerikanerin.

Zum Aussie hab ich hier noch ne interessante Beschreibung gefunden:
Der Aussie...

ist intelligent und überaus aufnahmebereit
ist agil
verfügt nicht selten über ein nicht zu unterschätzendes Aggressionspotential
hat zunehmend Temperamentsprobleme
hat ein zurückhaltendes Wesen gegenüber Fremden
ist ein „Ein-Personen-Hund“
verfügt über Wachsamkeit und Schutztrieb
ist überaus sensibel
ist ein echtes Allroundtalent
ist ein Spätentwickler
verfügt im Idealfall über den „will to please“
hat einen mittelprächtig ausgeprägten Jagdtrieb

Das wird hier alles noch genauer ausgeführt: http://www.hundeschule-gaden.de/82.html

Hast du mal über Eurasier nachgedacht?

Oder über erwachsene Hunde egal welcher Rasse, die vom individuellen Charakter her gut passen könnten?

Eine Colliezüchterin hat z.B. vor kurzem ein neues Zuhause für einen Hund aus ihrer Zucht gesucht, der nur abgegeben wurde, weil sich die Arbeitszeiten der Eltern geändert haben und der Sohn früher als gedacht flügge wurde. War also ein 4 Jahre junger supertoller Hund. So etwas kommt leider immer wieder einmal vor und dann wird entweder zum Züchter Kontakt aufgenommen, wenn's ein Rassehund aus guter Zucht ist, oder in den Kleinanzeigen nach einem Zuhause gesucht. Egal ob Mischling oder Rassehund. Es gibt fantastische Second Hand Hunde.

LG,
Stadtmensch
 
Da kann ich einiges bestätigen, Stadtmensch, was du zum Aussi geschrieben hast. Unsere ist definitiv ein Ein-Personen-Hund, zurückhaltend gegenüber Fremden, ist sehr wachsam (ihr entgeht nix und niemand) und ist charakterlich irgendwo zwischen sensibel und stur (was die Ausbildung nicht einfach macht). Aggressiv ist sie aber definitiv nicht. Aber absolut kein Anfängerhund.
 
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Und an Stadtmensch, Aussies sind auch sehr sensibel  Wir könnten einem Aussie leider nicht genug bieten,aber hübsch sind sie trotzdem

Du kannst einen Aussie nicht mit einem Collie vergleichen.
Beim Collie reicht es unter Umständen schon "nur" genervt aus zu Atmen oder die Augenbrauen zusammen zu ziehen, dann ist es vorbei mit lustig und der Spaziergang ist gelaufen.
Ich bin ein gelassener, ausgeglichener und ruhiger im Sinne von leiser Mensch deshalb passt ein Collie zu mir.
Wer launisch, laut oder ungeduldig ist macht einen Collie kaputt.
 
Du kannst einen Aussie nicht mit einem Collie vergleichen.
Beim Collie reicht es unter Umständen schon "nur" genervt aus zu Atmen oder die Augenbrauen zusammen zu ziehen, dann ist es vorbei mit lustig und der Spaziergang ist gelaufen.
Ich bin ein gelassener, ausgeglichener und ruhiger im Sinne von leiser Mensch deshalb passt ein Collie zu mir.
Wer launisch, laut oder ungeduldig ist macht einen Collie kaputt.

Unser Collie trägt uns mit Fassung, auch wenn wir mal (untereinander) laut, launisch oder ungeduldig sind. Sie ist feinfühlig und mag leise Töne, mit den Kindern dreht sie aber auch gerne auf und stürzt dich begeistert in jeden Trubel.
Das, was sie zu manchen Zeiten psychisch wegsteckt, das packt nicht jeder Collie und ein Border oder ein Aussie würden bei uns komplett durchdrehen. Die sind anders sensibel. Vielleicht eher in dem Sinn, dass sie bei Reizüberflutung hoch- und durchdrehen, als in dem Sinn, dass sie ein sanftes, empfindsames Wesen haben, das bei gefühlloser, ruppiger Behandlung verkümmert und zerbricht.

LG,
Stadtmensch
 
Collies sind tolle, anpassungsfähige und agile Hunde.
Je nach Linie gibt es sehr entspannte Exemplare oder sehr sensible nervöse Exemplare.
Diese sind meiner Meinung nach nicht als Anfängerhunde geeignet.
Selbsterziehend ist ein Collie, auch wenn er wie der Retriever gerne so dargestellt wird, auch nicht und er möchte gefordert werden.
Ich finde es schlimm, wenn mit diesen intelligenten Hunden nichts gemacht wird, denn die sind ja so schön anpassungsfähig und "rebellieren" nicht.
Wenn du wirklich bereit bist dich mit deinem Hund zu beschäftigen und ihm geistige wie körperliche Auslastung zu geben kannst du mit einem Collie viel Spaß haben.

Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen - vor allem dem Fettgedruckten. Ich persönlich finde es schade Collies zu sehen, die jegliche Lebensfreude verloren haben, weil man sie einfach verkümmern lässt - ist ja praktisch, die wehren sich nicht, indem sie ungemütlich werden, sie ziehen sich eher zurück. Auch was die Sensibilität angeht, passt das. Sie drehen halt nicht hoch, sie verkrümeln sich und weinen heimlich, still und leise.

Allerdings kenne ich mittlerweile auch eine Kurzhaar Collie Hündin, bei der man es geschafft hat, dass sie in der Stadt nur noch mit Maulkorb laufen kann. Hat in der Pubertät harmlos angefangen mit ein wenig Gebell, mittlerweile scheint es richtig heftig zu sein. Man kann also auch diese Hunde systematisch kaputt machen, wenn man ein selbsterziehendes Wunderwerk erwartet und nicht bereit ist die eigene Bequemlichkeit oder Ideologie mal im Sinne der Erziehung zurückzustellen. Aber das ist bei jedem Hund so - eben auch beim Collie :zwinkern2:
 
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Hi,

Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen - vor allem dem Fettgedruckten. Ich persönlich finde es schade Collies zu sehen, die jegliche Lebensfreude verloren haben, weil man sie einfach verkümmern lässt - ist ja praktisch, die wehren sich nicht, indem sie ungemütlich werden, sie ziehen sich eher zurück. Auch was die Sensibilität angeht, passt das. Sie drehen halt nicht hoch, sie verkrümeln sich und weinen heimlich, still und leise.

Hm, solche hab ich noch nicht kennen gelernt. Eher Collies, die, angeblich rasseuntypisch, an der Leine toben, wenn ein Hund kommt, aus Langeweile, überzogener Wachsamkeit oder in ungeduldiger Freude nervtötend Dauerkläffen, übermütig in Fersen und Waden kneifen oder sogar sehr ernsthaft Menschen beißen.
Die Collies und Colliemischlinge, an die ich mich aus meiner Kindheit erinnere, oder die wir über die Jahre im Tierheim hatten, waren selten harmoniesüchtige Seelchen, die sich alles gefallen lassen und zurückziehen.
Züchter meinen natürlich, das waren die Folgen der Massenzucht und sicher keine VDH Hunde gewesen. Aber es kommt auch auf Hundeausstellungen (sehr selten) vor, dass ein Collie den Richter beißt, habe ich aus Züchterkreisen gehört.

Rikas Bruder keift z.B. an der Leine gern mal andere Hunde an, obwohl seine Besitzer Hundeerfahrung, viel Konsequenz und Zeit haben. Aber jeder Hund ist anders. Einen alles erduldenden, vor sich hin siechenden Collie hab ich jedenfalls noch nicht erlebt. Dann doch viel eher einen, der auf irgendeine Art austickt.

Wenn ich einen super geduldigen Hund suche, wäre der Collie nicht meine erste Wahl.
Das hatte ich, bei aller Bequemlichkeit, von meinem Collie auch nie erwartet, dass er ein selbsterziehendes, endlos geduldiges Schaf ist.

LG,
Stadtmensch
 
Hi,

Hm, solche hab ich noch nicht kennen gelernt. Eher Collies, die, angeblich rasseuntypisch, an der Leine toben, wenn ein Hund kommt, aus Langeweile, überzogener Wachsamkeit oder in ungeduldiger Freude nervtötend Dauerkläffen, übermütig in Fersen und Waden kneifen oder sogar sehr ernsthaft Menschen beißen.
Die Collies und Colliemischlinge, an die ich mich aus meiner Kindheit erinnere, oder die wir über die Jahre im Tierheim hatten, waren selten harmoniesüchtige Seelchen, die sich alles gefallen lassen und zurückziehen.
Züchter meinen natürlich, das waren die Folgen der Massenzucht und sicher keine VDH Hunde gewesen. Aber es kommt auch auf Hundeausstellungen (sehr selten) vor, dass ein Collie den Richter beißt, habe ich aus Züchterkreisen gehört.

Rikas Bruder keift z.B. an der Leine gern mal andere Hunde an, obwohl seine Besitzer Hundeerfahrung, viel Konsequenz und Zeit haben. Aber jeder Hund ist anders. Einen alles erduldenden, vor sich hin siechenden Collie hab ich jedenfalls noch nicht erlebt. Dann doch viel eher einen, der auf irgendeine Art austickt.

Wenn ich einen super geduldigen Hund suche, wäre der Collie nicht meine erste Wahl.
Das hatte ich, bei aller Bequemlichkeit, von meinem Collie auch nie erwartet, dass er ein selbsterziehendes, endlos geduldiges Schaf ist.

LG,
Stadtmensch

Dabei sollte man evtl. 2 Aspekte nicht verwechseln...

a) Sich bei zu wenig Auslastung oder zu starkem Druck/Stress tendentiell zurückzuziehen statt die Wände hochzugehen - etwas das ich dann doch von einigen Collies, nicht nur von meinem, kenne (aber ja, ich kenne definitiv mehr KHCs als langhaarige), ich mir aber beispielsweise bei einem Mali dann eher weniger vorstellen kann.

vs.

b) Impulskontrolle, Selbstbeherrschung & Geduld - etwas, das dann doch primär eine Sache der Erziehung ist und auch etwas, das ich zB von einem jungen Hund nicht zwangsläufig in vollem Ausmaß erwarten kann.

Aber du hast insofern Recht, da die von mir beschriebene Hündin, die nur noch mit Mauli geht, wohl eher wegen letzterem geworden ist, wie sie ist, weniger wegen ersterem.
Was ich allerdings tatsächlich nicht so wirklich kenne sind wadenbeißende, leinenpöbelnde Collies. Klar, der Erziehungsstatus der Hunde variiert je nach Besitzer und auch Alter der Hunde und mein Collie ist auch nicht perfekt. Aber dass sie zu massivem Problemverhalten neigen, würde ich nun doch nicht erwarten. Harmoniesüchtige Seelchen dann doch schon eher - Haudrauf-Collie hab ich noch keinen gesehen... Vielleicht gibt es ja auch regionale Unterschiede :denken24:

Wenn ich mich richtig erinnere hast du ja Collies in diesem Forum ja unter anderem schon als Familienhunde empfohlen, weil sie eben nicht gleich am Rad drehen, wenn man nicht sooo viel mit ihnen macht und sie auch wenn man nicht mega viel in die Erziehung steckt dennoch noch nette Zeitgenossen sind..? Das passt da durchaus dazu... Dass ich es dennoch schade finde, wenn man sie darauf reduziert - weil sie nunmal soviel mehr sein können als unauffällige Mitläufer - war letztendlich der dir ja nun auch nicht unbekannte Inhalt meines Posts.
 
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Hallo,

Was ich allerdings tatsächlich nicht so wirklich kenne sind wadenbeißende, leinenpöbelnde Collies. Klar, der Erziehungsstatus der Hunde variiert je nach Besitzer und auch Alter der Hunde und mein Collie ist auch nicht perfekt. Aber dass sie zu massivem Problemverhalten neigen, würde ich nun doch nicht erwarten. Harmoniesüchtige Seelchen dann doch schon eher - Haudrauf-Collie hab ich noch keinen gesehen... Vielleicht gibt es ja auch regionale Unterschiede :denken24:

Ich glaube, eher individuelle Unterschiede. Mal steckt Übermut dahinter, mal Angst und Unsicherheit, mal Wach- und Schutzverhalten. Man muss aber bedenken, dass auf einen Hund, der mit kleinen Macken oder auch großen Problemen im Tierheim landet, draußen hunderte andere kommen, die absolut keine Probleme machen.


Wenn ich mich richtig erinnere hast du ja Collies in diesem Forum ja unter anderem schon als Familienhunde empfohlen, weil sie eben nicht gleich am Rad drehen, wenn man nicht sooo viel mit ihnen macht und sie auch wenn man nicht mega viel in die Erziehung steckt dennoch noch nette Zeitgenossen sind..? Das passt da durchaus dazu... Dass ich es dennoch schade finde, wenn man sie darauf reduziert - weil sie nunmal soviel mehr sein können als unauffällige Mitläufer - war letztendlich der dir ja nun auch nicht unbekannte Inhalt meines Posts.

Am einen Ende sind Vernachlässigung und Deprivation, am anderen Ende sind Stress und Reizüberflutung.
Die Spanne dazwischen ist rassespezifisch oder auch individuell recht unterschiedlich. Der eine Hund fühlt sich schon in Situationen gestresst (oder tödlicher Langeweile ausgeliefert), wo der nächste noch interessiert aufmerksam (oder gemütlich entspannt) ist.
Ein Familienhund sollte anpassungsfähig sein und keine außergewöhnlich niedrige Reizschwelle in einer dieser Richtungen haben. Trotzdem heißt das nicht, dass ein Familienhund ständig zu wenig Auslauf haben darf oder sich ständig von einer Horde Kinder beschallen und quälen lassen muss!

Es ist toll, wenn ein Familienhund seine regelmäßige spezifische Beschäftigung hat. So wie manche Familienhunde in meinem Bekanntenkreis z.B. Dogdancing für Wettbewerbe trainieren oder in der Suchhundestaffel mitarbeiten und täglich üben. andere Familienhunde haben nur Spaziergänge und Spiel, je nach Wetter einen größeren Ausflug am Wochenende und mehr oder weniger die Begleitung ihrer Familienmitglieder im Alltag.
Beim Collie geht in der Regel beides, wobei es in beide Richtungen sicher besser und schlechter geeignete Exemplare gibt. Natürlich kann man das schade finden, wenn ein begabter Hund nicht gefordert wird. Aber es gibt Rassen, da ist das tragischer als beim LH-Collie. Ein Collie ist gern bei seiner Familie und überall dabei und langweilt sich nicht gerne. Aber dass er leidet und verkümmert, nur weil er nicht 3x wöchentlich Hundesport macht oder zum Filmstar ausgebildet wird, den Eindruck hab ich nicht.

Unsere Familie ist wahrscheinlich eher turbulent und es gibt wenig Regelmäßigkeit. Deshalb hab ich mich erst zögerlich davon überzeugen lassen, dass der Collie zu uns passen könnte und mich dann von einer erfahrenen Züchterin zu verschiedenen Züchtern/Zuchthunden, die gerade Welpen abzugeben hatten, beraten lassen, dann bewusst einen Welpen aus einer lebhaften Familienaufzucht gesucht und mich von der Züchterin beraten lassen, welcher Welpe zu uns passen könnte. Damit der Hund dann eben nicht darunter leidet, in einer Situation zu stecken, die ihn charakterlich über- oder unterfordert. Aber der normale Durchschnitts-VDH-Langhaarcollie und die normale hundeinteressierte Durchschnittsfamilie passen gut zusammen, denke ich.

Der Collie eignet sich als Familienhund, aber nicht, weil er so schön still leidet, sondern weil er einiges verzeiht ohne zu leiden. Trotzdem würde ich nie behaupten, dass man mit dem Collie alles machen kann. Die Sensibilität kann sich im blödesten Fall auch zum Angstbeißen entwickeln und auch ein Collie kann die vielfältigsten Verhaltensprobleme entwickeln, wenn es ihm nicht gut geht.

LG,
Stadtmensch
 
Hallo,

Ich glaube, eher individuelle Unterschiede. Mal steckt Übermut dahinter, mal Angst und Unsicherheit, mal Wach- und Schutzverhalten. Man muss aber bedenken, dass auf einen Hund, der mit kleinen Macken oder auch großen Problemen im Tierheim landet, draußen hunderte andere kommen, die absolut keine Probleme machen.

Die regionalen Unterschiede waren auch mehr mit einem Augenzwinkern gedacht. Aber ja, ich hätte mich für einen anderen Smiley entscheiden können.

Individuelle Unterschiede und Einflüsse von Aufzucht und Co gibt es immer, bei jeder Rasse. Wir haben hier ja dann dennoch darüber geredet, wie das speziell bei Collies aussieht. Dass es individuelle Unterschiede und Co gibt sollte eigentlich akzeptiertes Backgroundknowledge sein...

Am einen Ende sind Vernachlässigung und Deprivation, am anderen Ende sind Stress und Reizüberflutung.
Die Spanne dazwischen ist rassespezifisch oder auch individuell recht unterschiedlich. Der eine Hund fühlt sich schon in Situationen gestresst (oder tödlicher Langeweile ausgeliefert), wo der nächste noch interessiert aufmerksam (oder gemütlich entspannt) ist.

Ich rede nicht von tierschutzrelevanten Vernachlässigungen oder Überforderungen. Meine Hündin und ich kenne das auch von anderen Collies entweder durch Erfahrungsberichte oder persönliche Beobachtung, dass die Hunde TENDENTIELL (wie gesagt, individuelle Unterschiede sind hier Backgroundknowledge) dazu neigen inaktiver zu werden, wenn was nicht passt. Mia geht in vielen Situationen einfach, ebenso wie sie einfach lustlos wird, wenn man sie längere Zeit nur mit Spaziergängen "auslastet". Da sind wir von Deprivation und schwerem Stress/Überforderung, also tierschutzrelevanten Dingen, noch richtig weit entfernt. Andere Hundetypen würden an dieser Stelle einfach hochfahren, aufdrehen und eher den Konflikt suchen. Das ist für die Leute meist viel auffälliger weil störender. Wenn mein Collie wenn zu wenig gefordert nur hinten nach trottet, wird das von vielen Leuten als "so ein braver Hund" wahrgenommen. Während mir an dem Punkt schon klar ist, dass was nicht stimmt, werden sich viele Leute über so ein Verhalten freuen. Und genau davon habe ich geredet.

Das heißt ja auch nicht, dass es keine an der Leine bellenden Collies gibt, die beispielsweise einfach Nachholbedarf beim Thema Impulskontrolle haben.

Ein Familienhund sollte anpassungsfähig sein und keine außergewöhnlich niedrige Reizschwelle in einer dieser Richtungen haben. Trotzdem heißt das nicht, dass ein Familienhund ständig zu wenig Auslauf haben darf oder sich ständig von einer Horde Kinder beschallen und quälen lassen muss!

Es ist toll, wenn ein Familienhund seine regelmäßige spezifische Beschäftigung hat. So wie manche Familienhunde in meinem Bekanntenkreis z.B. Dogdancing für Wettbewerbe trainieren oder in der Suchhundestaffel mitarbeiten und täglich üben. andere Familienhunde haben nur Spaziergänge und Spiel, je nach Wetter einen größeren Ausflug am Wochenende und mehr oder weniger die Begleitung ihrer Familienmitglieder im Alltag.
Beim Collie geht in der Regel beides, wobei es in beide Richtungen sicher besser und schlechter geeignete Exemplare gibt. Natürlich kann man das schade finden, wenn ein begabter Hund nicht gefordert wird. Aber es gibt Rassen, da ist das tragischer als beim LH-Collie. Ein Collie ist gern bei seiner Familie und überall dabei und langweilt sich nicht gerne. Aber dass er leidet und verkümmert, nur weil er nicht 3x wöchentlich Hundesport macht oder zum Filmstar ausgebildet wird, den Eindruck hab ich nicht.

Unsere Familie ist wahrscheinlich eher turbulent und es gibt wenig Regelmäßigkeit. Deshalb hab ich mich erst zögerlich davon überzeugen lassen, dass der Collie zu uns passen könnte und mich dann von einer erfahrenen Züchterin zu verschiedenen Züchtern/Zuchthunden, die gerade Welpen abzugeben hatten, beraten lassen, dann bewusst einen Welpen aus einer lebhaften Familienaufzucht gesucht und mich von der Züchterin beraten lassen, welcher Welpe zu uns passen könnte. Damit der Hund dann eben nicht darunter leidet, in einer Situation zu stecken, die ihn charakterlich über- oder unterfordert. Aber der normale Durchschnitts-VDH-Langhaarcollie und die normale hundeinteressierte Durchschnittsfamilie passen gut zusammen, denke ich.

Der Collie eignet sich als Familienhund, aber nicht, weil er so schön still leidet, sondern weil er einiges verzeiht ohne zu leiden. Trotzdem würde ich nie behaupten, dass man mit dem Collie alles machen kann. Die Sensibilität kann sich im blödesten Fall auch zum Angstbeißen entwickeln und auch ein Collie kann die vielfältigsten Verhaltensprobleme entwickeln, wenn es ihm nicht gut geht.

LG,
Stadtmensch

Wir hatten ja nun schon einen recht langen Thread zum Thema Familienhunde, daher sollte dir ja noch geläufig sein, dass ich mit einem 08/15 Familienhund keinen Hund meine, der Dogdanceturniere geht und in der Familie lebt. Ebenso wie ich nicht fordere, dass jeder Collie 3x die Woche am Hundeplatz zu welchem Profi auch immer ausgebildet werden muss. Aber ich finde es schön, wenn Hunde mit Potential (auch anderer Rassen :zwinkern2:) mehr machen dürfen als 1-2 Stunden am Tag Gassi zu gehen und eben schade wenn man sich Hunde mit Potential nimmt und die dann nicht gefordert werden. Dabei bleibe ich. Ich will damit weder jemanden beleidigen noch sonst was, aber so sehe ich es nunmal. Und so ganz eigentlich hatten wir diese Diskussion ja auch schon und wie bei den meisten unserer Diskussionen haben wir festgestellt, dass wir schlicht unterschiedliche Ansichten haben. Somit stellt sich natürlich die Frage ob wir das hier echt wieder durchkauen müssen... :denken24:
 
Ich persönlich finde es schade Collies zu sehen, die jegliche Lebensfreude verloren haben, weil man sie einfach verkümmern lässt - ist ja praktisch, die wehren sich nicht, indem sie ungemütlich werden, sie ziehen sich eher zurück. Auch was die Sensibilität angeht, passt das. Sie drehen halt nicht hoch, sie verkrümeln sich und weinen heimlich, still und leise.

Hi,
nun ja, für mich liest sich so etwas eben etwas übertrieben. Das klingt nach Leid und Vernachlässigung. Das mag in Einzelfällen zutreffen, aber nicht auf den 08/15 LH-Collie in der 08/15 Familie.

Wenn ich mich richtig erinnere hast du ja Collies in diesem Forum ja unter anderem schon als Familienhunde empfohlen, weil sie eben nicht gleich am Rad drehen, wenn man nicht sooo viel mit ihnen macht und sie auch wenn man nicht mega viel in die Erziehung steckt dennoch noch nette Zeitgenossen sind..?

Und das hier liest sich auch so, als würde ich den Collie als Stofftier empfehlen, wenn ich sage, er ist unkomplizierter und geduldiger im Vergleich zu z.B. Border Collie oder Groenendael. Er eignet sich eben als Familienhund für die passende Familie. Familienhund ist nicht gleich Familienhund. Es gibt Familien, da passt er nicht, und andere, da passt nur einer, der bewusst ausgewählt wurde. Aber es gibt sehr viele Familien, die mit ihrem Collie glücklich sind und wo der Collie es auch ist.

Ganz sicher können gerade Collies aufblühen, wenn man sich mit ihnen sehr gezielt und typgerecht beschäftigt. Aber du liest dich für mich immer so, als wäre es eine Seelenqual für einen Collie "nur" seine Familie zu begleiten.
Aber du hast schon recht, wir drehen uns im Kreis.

LG,
Stadtmensch
 



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