Naja die Frage ist ja eher was für den Hund ein Rudel bedeutet.
Ich denke bzw bin davon überzeugt das Hunde das einfacher denken als wir Menschen.
Naja, das ist Fakt
Für den Hund ist Ordnung und Sicherheit das oberste Gebot und ich bin ebenfalls der Meinung das weder ein festes Rudel zuhause noch ein Rudel hier in der Huta auch nur im Ansatz das widerspiegeln kann, was ein Rudel in der freien Natur bedeutet.
Ob nun Wolf oder Dingo spielt dabei keine Rolle, keiner von uns kann dem Hund die Aufgabe geben die er vielleicht in einem Naturrudel einnnehmen würde.
Ganz richtig.
Weder künstlich zusammengestellte Hundegruppen können jemals ein "Rudel" sein, noch Sozialstrukturen, in die Menschen integriert sind.
Paradoxerweise nutzen wir Menschen ja ein ähnliches soziales Gefüge und haben sogar teilweise eine ähnliche Struktur.
Nö, paradox ist das nicht. Das ist ein Grund dafür, dass wir so enge Beziehungen mit Hunden eingehen können.
Hunderudel haben eine familiäre Struktur.
In der Natur gibt es ja bekannterweise den Alphawolf sowie die Alphahündin.
Ohje, nein.
Es gibt die Elterntiere. Mutter und Vater Wolf. Das hat nichts mit "Alpha" zu tun, sondern mit elterlicher Authorität.
Das fällt beim normalen Haushund ja normalerweise weg bzw wird vom Menschen übernommen.
Richtig. Wir Menschen übernehmen die führende, leitende, entscheidende Rolle, sorgen für Sicherheit und sind dazu da, eine Vertrauensbasis zu schaffen.
Die Betawölfe sind für den Schutz zuständig, also grob gesehen sind es Soldaten die in der Regel dem Alpha sogar körperlich überlegen sind. Auch das übernimmt der Mensch für gewöhnlich.
Ja sogar die Aufgabe vom Omegawolf, der ganz unten in der Hierachie steht aber lustigerweise eine wichtige Aufgabe übernimmt ( u.a als "Babysitter" oder schlicht um das Umfeld sauber zu halten ) macht für gewöhnlich der Mensch.
Darf ich mal fragen, wo du solche Informationen herhast?
Alpha, Beta, Omega existiert in freilebenden Wolfsrudeln und Hunderudeln so nicht.
Das hat man gaaaaanz früher mal fälschlicherweise gedacht, weil man das Hackordnungsprinzip der Hühner auf wahllos zusammengewürfelte, in Gefangenschaft lebende Wolfsgruppen übertragen hat.
Alle Studien, Beobachtungen, die sich mit freilebenden Wolfs- und Hunderudeln beschäftigen widerlegen uneingeschränkt ein starres Hackordnungsprinzip.
In Wolfsrudeln beispielsweise gibt es das Elternpaar und eine, zwei oder gar drei Generationen Kinder.
Irgendwann wandern die Junghunde ab und gründen eigene Rudel.
Ähnlich ist es in freilebenden Hunderudeln... lies am Besten mal "Die Pizzahunde" von Günther Bloch.
Er hat wirklich völlig frei lebende Hunderudel in der Toscana beobachtet und da sind wirklich erstaunliche Erkenntnisse entstanden.
Der gute Bloch hat sich nämlich die Frage gestellt, in wie fern es erzieherisch Sinn macht, vom freilebenden Wolfsrudel auf Hunde zu schließen, hat Parallelen aber auch Unterschiede festgestellt.
Was ich damit sagen will ist, dass das komplexe Rudelgebilde der Natur bei uns auf das absolut wesentliche beschränkt ist.
Von daher bin ich auch der Meinung das es für den Hund so oder so ein Rudel ist solange er dort Sicherheit,Ordnung und Regeln vorfindet.
Eben drum spricht man "in der Fachwelt" eher von Sozialstruktur, Sozialgefüge, Familienverband, Sozialverband, als von Rudel, da es sich eben nicht um ein Rudel handelt.
Aber ja, im Sozialverband mit Menschen oder anderen Hunden ist es insofern auf das Wesentliche beschränkt, als es keine "Entwicklung" gibt, die auf das Abwandern und/oder Fortpflanzen abzielt
Hunde bleiben immer in ihrer jugendlichen "Schnösel"- Art (Bloch^^) und werden von uns eben nicht auf Selbstständigkeit hin erzogen, sondern in erster Linie auf Abhängigkeit hin.
Darüber hinaus sagte ich ja schon das die Gruppen hier zu 90% immer aus den gleichen Hunden bestehen, das bestärkt natürlich das Rudelgefühl.
Gruß
Wenn es immer die gleichen Hunde sind, hat sich eine Struktur herauskristallisiert.
Ressourcen wurden bearbeitet und zugeteilt, abgesichert, Positionen klagestellt, es wurde ausgelotet, wer wen in welcher Situation kontrollieren darf und wer nicht... das ist bei einer immer gleichbleibenden Gruppe auch sinnvoll.
Man darf nun nur nicht den Fehler machen und meinen, diese feste Hundegruppe stellt eine Struktur dar, in die jeder neue Hund sich eingliedern muss.
Das ist Quatsch und nur unnötiger Stress.