Hallo Amica,
lieben Dank, das sind super Denkanstöße!
1) Wie weit bist du mit Jeannie insgesamt? Wie sieht es mit ihrer Erziehung aus? Hat sie "Baustellen", an denen du intensiv arbeiten musst? Bedenke auch, dass sie mit sechs Monaten noch die eine oder andere (vorübergehende) "Macke" entwickeln kann. Die Pubertät hat bei ihr ja gerade erst angefangen.
Genau das ist auch meine Sorge - sie ist toll (im Moment
) außer das Allein bleiben, das findet sie noch nicht so super, kann ich mich echt auf sie verlassen. Sie achtet immer auf mich, bleibt im Freilauf immer in einem bestimmten Radius um mich herum ist abrufbar, drinnen ist Ruhe usw.
Sie lernt total schnell... was hier eben auch problematisch sein könnte wenn sie sich eben "schlechte" Dinge abguckt.
2) Wie versteht sich Jeannie grundsätzlich mit anderen Hunden? Wie reagiert sie auf Hunde, die in ihr Zuhause "eindringen"?
Wir hatten jetzt eine Woche zwei Hunde da, es gab keine Probleme. Eine Hündin einen Rüden (sie haben sich auf neutralem Boden kennengelernt) und Jeannie war auch dort schon und gliedert sich gut ein. Sie ist halt für ihr Alter typisch verspielt wenn andere Hunde da sind.
3) Wie viel Zeit brauchst du am Tag für Jeannie und wie viel Zeit hast du dann noch für einen zweiten (evtl. zeitintensiven, weil "schwierigen") Hund übrig? Kannst du zeitlich beiden gerecht werden?
Zeitlich dürfte das kein großes Problem sein, ich bin selbstständig und kann es so einteilen wie es eben passt. Jeannie nimmt an sich nicht "viel Zeit" in dem Sinne in Anspruch. Wir machen morgens mittags abends was mit ihr, sind draußen, legen eine Fährte oder machen Dummyarbeit usw. In der Wohnung ist sie einfach nur gern mit dabei.
Dass Jeannie dem anderen Hund Sicherheit geben kann, darauf würde ich mich erst mal nicht verlassen. Sicherheit geben können in erster Linie erwachsene, souveräne, "reife" Hunde. Das ist Jeannie noch nicht. Besonders, wenn der Pflegehund älter ist als Jeannie, wird SIE sich eher an IHM orientieren als umgekehrt! Es besteht also das Risiko, dass sie durch den Einfluss des Pflegehundes Baustellen entwickeln könnte, die sie sonst nicht entwickelt hätte.
Da hast du natürlich absolut Recht! Danke. So rum muss man es auf jeden Fall sehen. Sie ist zwar sehr selbstbewusst aber einfach noch zu jung um souverän genug zu sein einem älteren Hund in irgendeiner Form Sicherheit zu geben.
Ich an deiner Stelle würde mir den konkreten Hund anschauen. Ich würde mir die Zeit nehmen, ihn kennenzulernen. Dann kannst du besser einschätzen, wie schwierig der Umgang mit ihm wirklich sein wird und ob du das leisten kannst, ohne Jeannie zu vernachlässigen. Vielleicht könnten sich die beiden Hunde auch auf neutralem Gelände kennenlernen? So könntest du testen, wie sie sich verstehen.
Ich würde auf keinen Fall den Hund nach Hause holen, ohne ihn vorher ein bisschen kennengelernt und eingeschätzt zu haben. Das Risiko, mich dabei zu überfordern, wäre mir persönlich zu hoch. Wenn du ihn kennengelernt hast und den Eindruck hast, dass du das gut leisten kannst, kannst du getrost deinem "Helfersyndrom" nachgehen.:zwinkern2:
Ich werde ihn mir denke ich anschauen und versuchen in meinem Bekanntenkreis eine andere Pflegestelle zu finden für den Schatz. Ich denke schon, dass ich das leisten könnte, die Frage ist aber momentan nach deinen guten Denkanstößen, ob das fair gegenüber Jeannie (und u.U. auch dem Pflegehund ist). Er wäre sicher auf einer PS mit einem älteren und souveränen Hund besser bedient und könnte sich dort was abschauen während er hier vielleicht nur verunsichert wird und Jeannie gleich mit.
Ich möchte es wirklich nur, wenn ich allen damit einen Gefallen tue. Grundsätzlich hätte Jeannie gern Gesellschaft soweit ich das einschätzen kann (sie liebt es mit anderen Hunden zu sein und ist echt traurig manchmal wenn sie wieder allein ist) aber ein alltägliches Leben mit einem Hund mit einer solchen (unbekannten) Vorgeschichte ist dann doch nochmal was anderes.
Vielleicht kann ich anderweitig helfen, bis Jeannie etwas älter und reifer ist und dann gibt es immernoch genug Hunde, die Hilfe brauchen.
Vielen Dank, ehrlich, genau den Blick von außen hab ich gebraucht.
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Hallo,
Erfahrungen habe ich leider keine beizusteuern.
Würde aber, von dem was du schreibst, eher abraten.
Du schreibst du bist bei dem gedanken eher unsicher - hast ein ungutes Bauchgefühl was deine sehr junge Hündin angeht.
das wäre ein wichtiger Grund für mich es nicht zu riskieren.
Denn ja, ich denke da spricht das 2Helfersyndrom" raus. Die akute Notlage des Hundes und der persönliche Bezug.
Hunde die eine Pflegestelle brauchen und im TH unglücklich sind, gibt es IMMER.
Weil DER Hund es jetzt braucht, ist für mich nicht Grund genug jetzt damit anzufangen.
Anders wäre es, wenn ihr von euch aus selber sagt "Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für einen Pflegehund" - und dann erst informiert ihr auch welchen Hund von welcher Organisation ihr aufnehmen könnt.
Ich finde auch ein 6 Monate alter hund ist noch ein wenig Jung, um "Sicherheit und Souveränität" zu vermitteln. (Aber mit Junghunden kenne ich mich nicht aus).
Könnte mir aber durchaus vorstellen, dass eure Junghündin eher unschönes/unsicheres Verhalten vom älteren Hund übernehmen würde.
Dann, zumindest kenne ich das so, sollte man sich als Pflegestelle bewusst sein, dass man den Hund eben nicht nach 3 oder 4 Wochen wieder vermittelt. Sondern es Monate oder gar Jahre dauern kann.
Dazu muss man auch bereit sein ...
Da hast du Recht - wir haben schon immer gesagt, dass wir es MAL machen wollen, aber eben wirklich erst in ein paar Jahren. Und das ist auch das richtige Gefühl denke ich.
Dass der Hund unter Umständen Jahre bleiben könnte ist mir absolut bewusst - auch dass viel wahrscheinlich Zeit und Geld investiert werden, bis er einen schönen Endplatz hat.
Lieben dank für deine Meinung!
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Der Hund im Tierheim ist auf nichts geprägt und sozialisiert worden in der Welpenzeit.
Das nachzuholen ist selbst für hundeerfahrene Menschen keine leichte Aufgabe.
Wenn du nicht ausreichend Hundeerfahrung hast, hilfst du dem Hund nicht.
Das ist mein Bedenken - für jetzt ist es glaube ich wirklich noch nicht der richtige Zeitpunkt, das habe ich ja schon gemerkt (und auch eigentlich im Gefühl gehabt)
Für später irgendwann könnte ich es mir aber durchaus vorstellen.
Hundeerfahrung habe ich (jetzt eben das erste Mal mit einem Welpen, was wirklich nochmal was ganz anderes ist) aber irgendwann bekommt doch jeder (der es möchte) das erste Mal einen Hund aus dem Tierheim/schlechter Haltung oder ähnliches, wenn man Pflegestelle werden möchte, oder? Das interessiert mich wirklich, weil es gibt ja niemanden der "schon immer" mit schwierigen Hunden umgehen konnte oder wie woran würdest du das festmachen?
Außerdem wird deine Kleine bald das erste Mal läufig werden. Was machst du dann?
Was machst du, wenn der Hund deine Katzen fressen will?
Ich kann problemlos räumlich trennen was die Läufigkeit angeht, der Rüde ist allerdings auch kastriert. Auch wenn die beiden anfangs nicht klar kommen sollten geht das.
Mit den Katzen ist es ähnlich, das muss probiert werden ansonsten haben die Tiger eine komplette eigene Etage wo die Hunde nicht hin kommen.
Ich habe einfach noch mit mir gehadert, weil ich es irgendwann gern machen will und dann diese Bitte kam aber es ist nicht der richtige Zeitpunkt (und vielleicht nicht der richtige Hund) für uns.
Danke wieder mal für deinen Input.