Rudelhaltung - Eure Meinung & Vorstellungen

Moin zusammen. :)

Pinsel und Ich arbeiten ja in einer Hundetagesstätte, die sich auf Rudelhaltung spezialisiert hat. - wobei eigentlich nur ich da arbeite und Pinsel die Zeit eher zum spielen nutzt ( wenn sich nicht gerade Arrogant im Hundehäuschen thront. )

Nun habe ich in einem anderen - sehr dubiosen - Hundeforum mal einen ähnlichen Thread eröffnet und dabei teilweise völlige groteske Ansichten und Antworten erhalten was das Thema "Rudelhaltung" betrifft.

Offenbar können sich einige Hundebesitzer wirklichts nichts darunter vorstellen oder kommen direkt mit bizarren Horrorvorstellungen.:blabla:

Daher mal die Frage:

Habt ihr Erfahrungen mit Rudelhaltung?
Was denkt ihr darüber?
Wie stellt ihr euch das vor?

Danke für die Antworten.
 
Horrorvorstellungen ? Okay.... Ich finde nichts verwerfliches daran Rudelhaltung zu haben, im Gegenteil, ich finds ne super Sache. Ausserdem macht es Spaß die Hunde unter sich zu beobachten. Sofern finanzielle Mittel, ausreichend Platz und Kentnis vorhanden sind kann ich nix schlechtes daran finden. Eine Bekannte meiner Mutter hat einen Reiterhof, und auf diesem lebt auch ein Hunderudel ( 14 Hunde ). Sie muss gut aufpassen was das Impfen und so anbelangt, weil hat ein Hund etwas habens gleich drauf alle. Ansonsten hab ich keine Erfahrungen damit.
 
Daher mal die Frage:

Habt ihr Erfahrungen mit Rudelhaltung?

Ja, wenn man Sozialverband mal Rudel nennen möchte, dann habe ich da einige Erfahrungen mit machen dürfen und bin unter Vorbehalt natürlich Befürworter.

Was denkt ihr darüber?

Hunde sind hochsoziale Wesen. Sie können zwar eine enge Bindung zu anderen Arten (Menschen zb^^) aufbauen, mit ihnen eine Familien-Struktur aufbauen, aber aus kommunikativer Sicht können Menschen Hunde natürlich niemals ersetzen.
Wenn man die Möglichkeiten hat (also entsprechend Bescheid weiß, die Finanzen hat, die Umgebung hat) und die Hunde auch in einer Gruppe oder zu zweit gut klar kommen, finde ich es absolut erstrebenswert.

Allerdings muss man sich im Klaren sein, dass eben kein echtes "Rudel" entsteht.

Bei der Haltung von mehreren fremden Hunden ist es nochmal eine Spur schwieriger. Das hat wirklich absolut nichts mit einer familiären Hunderudel-Struktur zu tun, sondern ist, je nach dem wie häufig die Hunde wechseln, ein ständiges Ausloten von Ressourcen und Vorteilen.

Ich bin selbst sehr häufig in größeren Hundegruppen unterwegs und man muss eben als Halter immer präsent sein und Pöebelein, Mobbing, unsoziales Verhalten, etc unterbinden... je nach dem, was für Hunde dabei sind mal mehr, mal weniger ;)

Daher ist es relativ fragwürdig, wenn eine Hundetagesstätte mit dem Wort "Rudel" hantiert... das suggeriert, dass die Hunde dort auf sich allein gestellt sind, was eben einfach ungünstig ist.


Wie stellt ihr euch das vor?


Ich spreche bei Mehrhundhaltung gern der Einfachheit halber von Rudelhaltung.
Das bedeutet, zwei oder mehr Hunde leben gemeinsam in einem Haushalt und integrieren sich in eine Sozialstruktur, die aus mir und den anderen Hunden besteht.
Jeder hat sein Recht auf Freiraum, aber eben auch seine individuellen Aufgaben und Pflichten.

Auch muss man sich darüber im Klaren sein, dass es vorkommt, dass sich Hunde partout nicht verstehen.
Da muss man abwägen, wie gut sich die Hunde damit arrangieren können, sich miteinander zu arrangieren ;) oder ob es sinnvoller ist, die Hunde getrennte Wege gehen zu lassen.




Der Begriff "Rudel" ist einfach pedantisch betrachtet absolut fehl am Platze.

Im Privathaushalt ist es eine Sozialstruktur, die einem Hunderudel ähnlich ist.
In Fremd- oder Spielgruppen ist es einfach eine Gruppe mit mehr oder weniger vorteilhafter Eigendynamik, die wesentlich häufiger und strikter kontrolliert werden muss, als im Privathaushalt :D
 
Ich verstehe.

Stimme dem aber nur bedingt zu, weil letztendlich ist der Hund natürlich ein Gewohnheitstier und in einer Huta - also zumindest bei der wo ich arbeite - sind es zu 95% jeden Tag die gleichen Hunde.
Sicherlich kommt immer mal wieder einer dazu und landet quasi ganz unten bzw ordnet sich dort ein, aber auch dieser Hund fügt sich dann über kurz oder lang in das Gebilde.
Darüber hinaus habe ich beobachten dürfen, das die Hunde ganz genau unterscheiden können wo sie sich befinden, was sie dort dürfen und was nicht.

Ich glaube sie differenzieren das grundsätzlich zwischen Rudel/Gruppe1 und Rudel/Gruppe2.

Ebenso wie zu Hause herrschen auch hier strikte Regeln, aber auch ebenso kann man z.B. langjährige feste Gruppen die sich gut kennen gerne mal einfach nur walten lassen und es passiert nichts - ebenso wie bei Haushunden die gemeinsam Leben. :)

Vermutlich ist es letztendlich wirklich nur pedantische Erbsenzählerei weil der Hund da viel subtiler denkt. ;)

Gruß
 
Ich verstehe.

Stimme dem aber nur bedingt zu, weil letztendlich ist der Hund natürlich ein Gewohnheitstier und in einer Huta - also zumindest bei der wo ich arbeite - sind es zu 95% jeden Tag die gleichen Hunde.

Das stimmt... wenn Hunde täglich viel Zeit zusammen verbringen, entwickelt sich natürlich eine Struktur in Bezug auf Ressourcen, Sympathie, etc... wie im Haushalt, ganz klar.


Sicherlich kommt immer mal wieder einer dazu und landet quasi ganz unten bzw ordnet sich dort ein, aber auch dieser Hund fügt sich dann über kurz oder lang in das Gebilde.

Ist halt die Frage, ob sie sich allein zurechtfinden müssen, oder ob da auch, was eben Sinn macht, von außen abgesichert wird bei Hunden, die nicht permanent in dieser Gruppe leben müssen.
"Unten einfügen" würde sich meine Lütte zb nicht in jeder Hundegruppe und nicht jedem Hund gegenüber. Was auch okay ist. Dominierende Aktivitäten ihrerseits oder von den anderen Hunden müssen dann natürlich unterbunden werden.



Darüber hinaus habe ich beobachten dürfen, das die Hunde ganz genau unterscheiden können wo sie sich befinden, was sie dort dürfen und was nicht.

Jep, das stimmt. Sie passen sich an, ganz klar. Und eben eine solche Anpassung ist nicht rudeltypisch ;)
Im Rudel muss niemand um seine Ressourcen fürchten und entsprechende Regelungen aktiv aufstellen und verteidigen ;)
In wechselnden Hundegruppen ist es ein ständiges Absichern.


Ich glaube sie differenzieren das grundsätzlich zwischen Rudel/Gruppe1 und Rudel/Gruppe2.

Ebenso wie zu Hause herrschen auch hier strikte Regeln, aber auch ebenso kann man z.B. langjährige feste Gruppen die sich gut kennen gerne mal einfach nur walten lassen und es passiert nichts - ebenso wie bei Haushunden die gemeinsam Leben. :)

Ja, das ist bei Mehrhundhaltung auch absolut notwendig.
Immerhin ist man nicht immer zur Stelle und die Hunde müssen einen Weg finden, miteinander zu leben.
Würde meine Hündin beispielsweise nur einmal die Woche in eine Hundegruppe kommen, würde da schlichtweg nichts zu regeln sein.



Vermutlich ist es letztendlich wirklich nur pedantische Erbsenzählerei weil der Hund da viel subtiler denkt. ;)

Nein, Erbsenzählerei ist es nicht. gerade wenn man mehrere Hunde hält, muss man sich solcher Dinge bewusst sein.

Ich kenne Hundehalter, die jede beiläufige Hundegruppe einfach machen lassen. Da wird gepöbelt, gemobbt was das Zeug hält und dadurch entstehen eben unsoziale Verhaltensweisen bei Hundekontakt.
 
Okay bevor wir uns falsch verstehen oder ein falscher Eindruck entsteht.

Natürlich gibt es hier feste Strukturen die ziemlich simpel geregelt werden.

Der Mensch steht an oberster Stufe, dann kommen die Hunde.

Natürlich sind die Charaktere verschieden, der eine ist dominanter der andere vielleicht etwas ängstlich. Aber dem dominante Hund wird klar vermittelt das er hier nicht der Chef ist, während dem ängstlichen Hund genügend Sicherheit geboten wird so dass er sich frei entfalten kann.

Es ist eigentlich auch sehr leicht, wir versuchen auch nicht großartig mit menschlichen Kommandos die Dinge zu regeln. Bis auf Platz oder Hier gibt es eigentlich keine Kommandos. Wir machen viel mit Körpersprache - Knurren, Fixieren oder wenn es mal nötig ist auch die Imitation eines Schnauzgriffes.

Kurz gesagt: Rüttersche Methoden sind bei 20+ Hunden eher Kontraproduktiv, aktives Ignorieren z.B. bringt bei so vielen Hunden nichts.

Mobbing etc gibt es hier nicht, das wird im Vorfeld grundsätzlich unterbunden.

Im Prinzip benötigt der Hund doch nur eine klare Führung, strikte Grenzen und Futter.
Futter bekommen die Tagesgäste in der Regel nicht ( Ausnahmen sind halt Welpen oder wenn es aus medizinischen Gründen notwendig ist ) aber strikte Regeln und Grenzen, das gibt Ihnen Sicherheit und schon sind sie Zufrieden. :)

Hunde glücklich zu machen ist eigentlich sehr einfach, viele Leute machen es nur aus menschlichen Aspekten unnötig kompliziert. :-/
 
schönes Thema, aber auch ein heisses!

Jeder erzieht anders. Jede Rasse ist anders. Jeder Mensch ist anders.

Wir hatten in den ersten acht Jahren nur Hasso und Cora. Sie waren unsere Welt.
Überall mit. 24 Stunden Hasso und Cora. Für beide hatten wri einen Hundeführerschein. Er war nicht notwendig, aber schon im Gespräch.

Jedem hätte ich geraten: Dobermann Pärchen ist die absolute "Sonne pur"
Harmonie, Verstehen ales passte.

Cora starb und Hasso trauerte. Dann kamen Ratschläge gegen den Kummer. Sowohl für Hasso als auch für mich. Es schienen kompetente Leute zu sein, die uns Ratschläger erteilten.
Doch im Nachhinein bin ich mir sicher, das muss jeder für sich entscheiden.

Wir holten die acht Wochen alte Xandra, die dem Hasso nichts bedeutete und
mal einschränkend: mir auch nicht.
Hasso und ich wir suchten nach Cora! Zwar naiv, aber realistisch.

Damit Xandra einen Spielpartner hatte, holten wir Yankee, auch mit acht Wochen vom Züchter.

Hätten wir jeden zu einem Dobermann-Pärchen geraten bei Hasso und Cora, so hätten wir bei Yankee und Xandra alle gewarnt!
Hasso und Cora eine Harmonie. Yankee und Xandra pure Kampfhähne!

Mit vier Monaten erfuhren wir, dass Xandra von Geburt an schwerst herzkrank ist. Kaum Herzvolumen. Vom Beginn des vierten Monats lebt sie nur von Tabletten. Digtialis, Vetmedin 5mg, Betablocker etc. Sie wurde mit einem herzkranken Rüden gezeugt.

Nach dem wir wussten, dass sie herzkrank ist, ab da war sie mein Hund. Ich war froh, dass sie bei uns war und nicht irgendwo, wo man sie evtl. hätte einschläfern lassen.

Yankee und Xandra sind 2 Tage auseinander; gleichaltrig.

Sowohl Yankee als auch Xandra kommen aus keiner guten Zucht. Null Sozialisierung.

Auf Hundespielplätzen funktioniert alles gut. Yankee und Xandra liefern sich auch gegenseitig Schützenhillfe, aber zu Hause. Immer Rivalität.

Bedingt halten wir sie getrennt. Sie sehen sich, aber keiner kann keinen belästigen.

Ravi und Maya müssen etwas von den gesunden Hunden getrennt gehalten werden, wegen der lädierten Knochen vom Ravi. Sie haben ein abgetrenntes Gehege. Aber alle sehen sich.

Hasso kam mit allen klar. Kobold auch. Kobold kommt aus einer hervorragenden Zucht. Super sozialisiert. Absolut harmonisch. Hohe Reizschwelle.

Yankee und Xandra haben eine niedrige Reizschwelle.

Yankee mag Kobold nicht. Kobold weicht aus. Yankee mochte Kobold nicht, von der achten Woche an, er hätte ihn zerlegt, wenn ich mich nicht dazwischen geworfen hätte. Eine Harmonie konnte nicht hergestellt werden.

Wir laufen paarig. Zuerst mit Ravi und Maya, dann mit Abidu und Kobold, dannmit Yankee und Xandra. Mein Mann mit Yankee nch rechts und ich mit Xandra nch links.

Omina fühlte sich hier sofort wohl. Konnte aber keine unkastrierten Rüden leiden. Die griff sie an.

Abidu ist vom Heim her kastriert. Ich gehöre zu den absoluten Gegner der Kastration.

Dass Abidu kastriert ist hat zur Folge, dass Kobold ihn "liebt". Er schäumt regelrecht. Yankee verhält sich ähnlich.

Nun haben wir GsD viel Platz und viel Zeit. Können alles im Griff behalten.
Aber einfach ist das auch nicht. Wir können Wohnfläche und Gelände gut abteilen.

Aber mein Mann und ich stehen dann mit Handy tag- und nacht draussen in
Verbinung: wo ist Yankee? wo ist ......??? Auch innerhalb des Hauses.

Der Dobermann ist auch nicht unbedingt ein Rudeltier. Eher ein Einzelhund.

Alle Hunde einzeln Klasse Tiere. Zusammen nicht immer einfach.

Aber, unsere Dobis bekommen keinen Klapps, werden nicht von uns gebissen.
Es ist alles sehr individuell.

Mit Rütters, er stellt ein Bild ein. Älteres Ehepaar sitzt auf einer Bank, Mann schaut einem jungen Mädchen hinterher..... Rütters meint, man muss den Hund immer unter Anspannung zu sich halten, man muss immer reizvoller sein.

Also bei meinen Dobis weiss ich ganz genau, dass ein Rudel Hirsche interesssanter ist als ich.

Liebe Grüsse, Margot und die sechs Dobis
 
Moin zusammen. :)

Pinsel und Ich arbeiten ja in einer Hundetagesstätte, die sich auf Rudelhaltung spezialisiert hat. - wobei eigentlich nur ich da arbeite und Pinsel die Zeit eher zum spielen nutzt ( wenn sich nicht gerade Arrogant im Hundehäuschen thront. )

Nun habe ich in einem anderen - sehr dubiosen - Hundeforum mal einen ähnlichen Thread eröffnet und dabei teilweise völlige groteske Ansichten und Antworten erhalten was das Thema "Rudelhaltung" betrifft.

Offenbar können sich einige Hundebesitzer wirklichts nichts darunter vorstellen oder kommen direkt mit bizarren Horrorvorstellungen.:blabla:

Daher mal die Frage:

Habt ihr Erfahrungen mit Rudelhaltung?
Was denkt ihr darüber?
Wie stellt ihr euch das vor?

Danke für die Antworten.


Habt ihr Erfahrungen mit Rudelhaltung?

Ja halte zur Zeit 6 Hunde im Haushalt.

Was denkt ihr darüber?

In einer Hundetagesstätte kann es keine richtige Rudelhaltung geben, da die Hunde immer wieder auseinander gerissen und neu zusammengestellt werden.

Rudelhaltung heißt für mich, dass die Hunde in einem fest bestehenden Rudel zusammen leben!
 
Naja die Frage ist ja eher was für den Hund ein Rudel bedeutet.

Ich denke bzw bin davon überzeugt das Hunde das einfacher denken als wir Menschen.

Für den Hund ist Ordnung und Sicherheit das oberste Gebot und ich bin ebenfalls der Meinung das weder ein festes Rudel zuhause noch ein Rudel hier in der Huta auch nur im Ansatz das widerspiegeln kann, was ein Rudel in der freien Natur bedeutet.
Ob nun Wolf oder Dingo spielt dabei keine Rolle, keiner von uns kann dem Hund die Aufgabe geben die er vielleicht in einem Naturrudel einnnehmen würde.

Paradoxerweise nutzen wir Menschen ja ein ähnliches soziales Gefüge und haben sogar teilweise eine ähnliche Struktur.

In der Natur gibt es ja bekannterweise den Alphawolf sowie die Alphahündin.
Das fällt beim normalen Haushund ja normalerweise weg bzw wird vom Menschen übernommen.
Die Betawölfe sind für den Schutz zuständig, also grob gesehen sind es Soldaten die in der Regel dem Alpha sogar körperlich überlegen sind. Auch das übernimmt der Mensch für gewöhnlich.
Ja sogar die Aufgabe vom Omegawolf, der ganz unten in der Hierachie steht aber lustigerweise eine wichtige Aufgabe übernimmt ( u.a als "Babysitter" oder schlicht um das Umfeld sauber zu halten ) macht für gewöhnlich der Mensch.
Wir passen auf die Welpen auf - nach einer gewissen Zeit - und/oder räumen den Mist weg.

Was ich damit sagen will ist, dass das komplexe Rudelgebilde der Natur bei uns auf das absolut wesentliche beschränkt ist.
Von daher bin ich auch der Meinung das es für den Hund so oder so ein Rudel ist solange er dort Sicherheit,Ordnung und Regeln vorfindet.

Darüber hinaus sagte ich ja schon das die Gruppen hier zu 90% immer aus den gleichen Hunden bestehen, das bestärkt natürlich das Rudelgefühl. :)

Gruß
 
Naja die Frage ist ja eher was für den Hund ein Rudel bedeutet.

Ich denke bzw bin davon überzeugt das Hunde das einfacher denken als wir Menschen.

:) Naja, das ist Fakt ;)

Für den Hund ist Ordnung und Sicherheit das oberste Gebot und ich bin ebenfalls der Meinung das weder ein festes Rudel zuhause noch ein Rudel hier in der Huta auch nur im Ansatz das widerspiegeln kann, was ein Rudel in der freien Natur bedeutet.
Ob nun Wolf oder Dingo spielt dabei keine Rolle, keiner von uns kann dem Hund die Aufgabe geben die er vielleicht in einem Naturrudel einnnehmen würde.

Ganz richtig.
Weder künstlich zusammengestellte Hundegruppen können jemals ein "Rudel" sein, noch Sozialstrukturen, in die Menschen integriert sind.

Paradoxerweise nutzen wir Menschen ja ein ähnliches soziales Gefüge und haben sogar teilweise eine ähnliche Struktur.

Nö, paradox ist das nicht. Das ist ein Grund dafür, dass wir so enge Beziehungen mit Hunden eingehen können.
Hunderudel haben eine familiäre Struktur.

In der Natur gibt es ja bekannterweise den Alphawolf sowie die Alphahündin.

Ohje, nein.
Es gibt die Elterntiere. Mutter und Vater Wolf. Das hat nichts mit "Alpha" zu tun, sondern mit elterlicher Authorität.

Das fällt beim normalen Haushund ja normalerweise weg bzw wird vom Menschen übernommen.

Richtig. Wir Menschen übernehmen die führende, leitende, entscheidende Rolle, sorgen für Sicherheit und sind dazu da, eine Vertrauensbasis zu schaffen.

Die Betawölfe sind für den Schutz zuständig, also grob gesehen sind es Soldaten die in der Regel dem Alpha sogar körperlich überlegen sind. Auch das übernimmt der Mensch für gewöhnlich.
Ja sogar die Aufgabe vom Omegawolf, der ganz unten in der Hierachie steht aber lustigerweise eine wichtige Aufgabe übernimmt ( u.a als "Babysitter" oder schlicht um das Umfeld sauber zu halten ) macht für gewöhnlich der Mensch.

Darf ich mal fragen, wo du solche Informationen herhast?
Alpha, Beta, Omega existiert in freilebenden Wolfsrudeln und Hunderudeln so nicht.
Das hat man gaaaaanz früher mal fälschlicherweise gedacht, weil man das Hackordnungsprinzip der Hühner auf wahllos zusammengewürfelte, in Gefangenschaft lebende Wolfsgruppen übertragen hat.
Alle Studien, Beobachtungen, die sich mit freilebenden Wolfs- und Hunderudeln beschäftigen widerlegen uneingeschränkt ein starres Hackordnungsprinzip.

In Wolfsrudeln beispielsweise gibt es das Elternpaar und eine, zwei oder gar drei Generationen Kinder.
Irgendwann wandern die Junghunde ab und gründen eigene Rudel.

Ähnlich ist es in freilebenden Hunderudeln... lies am Besten mal "Die Pizzahunde" von Günther Bloch.
Er hat wirklich völlig frei lebende Hunderudel in der Toscana beobachtet und da sind wirklich erstaunliche Erkenntnisse entstanden.
Der gute Bloch hat sich nämlich die Frage gestellt, in wie fern es erzieherisch Sinn macht, vom freilebenden Wolfsrudel auf Hunde zu schließen, hat Parallelen aber auch Unterschiede festgestellt.




Was ich damit sagen will ist, dass das komplexe Rudelgebilde der Natur bei uns auf das absolut wesentliche beschränkt ist.
Von daher bin ich auch der Meinung das es für den Hund so oder so ein Rudel ist solange er dort Sicherheit,Ordnung und Regeln vorfindet.

Eben drum spricht man "in der Fachwelt" eher von Sozialstruktur, Sozialgefüge, Familienverband, Sozialverband, als von Rudel, da es sich eben nicht um ein Rudel handelt.

Aber ja, im Sozialverband mit Menschen oder anderen Hunden ist es insofern auf das Wesentliche beschränkt, als es keine "Entwicklung" gibt, die auf das Abwandern und/oder Fortpflanzen abzielt ;)
Hunde bleiben immer in ihrer jugendlichen "Schnösel"- Art (Bloch^^) und werden von uns eben nicht auf Selbstständigkeit hin erzogen, sondern in erster Linie auf Abhängigkeit hin.

Darüber hinaus sagte ich ja schon das die Gruppen hier zu 90% immer aus den gleichen Hunden bestehen, das bestärkt natürlich das Rudelgefühl. :)

Gruß

Wenn es immer die gleichen Hunde sind, hat sich eine Struktur herauskristallisiert.
Ressourcen wurden bearbeitet und zugeteilt, abgesichert, Positionen klagestellt, es wurde ausgelotet, wer wen in welcher Situation kontrollieren darf und wer nicht... das ist bei einer immer gleichbleibenden Gruppe auch sinnvoll.
Man darf nun nur nicht den Fehler machen und meinen, diese feste Hundegruppe stellt eine Struktur dar, in die jeder neue Hund sich eingliedern muss.
Das ist Quatsch und nur unnötiger Stress.
 



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