Rudelhaltung - Eure Meinung & Vorstellungen

Hm, das ist etwas schade... gibt es denn Boxen/ mehrere Räume, um Hunde, die nicht miteinander friedlich klarkommen zu trennen, bzw um Hunden, die unverträglich sind/ stressgefährdet sind/ krank sind/ alt sind einen Rückzugsort zu gewährleisten?

Also ein sozial völlig unverträglicher Hund kommt erst mal gar nicht in die Gruppe. Darüber berichten die Besitzer aber auch im Vorgespräch bzw sie sind vertraglich dazu verpflichtet irgendwelche Besonderheiten zu erwähnen. In der Regel sind es Phrasen wie "Der mag keine anderen Rüden" aber für gewöhnlich mag er anderer Rüden sehr wohl, ist nur oft damit zu Hause beschäftigt "sein" Rudel zu überwachen.
Grundsätzlich verordnen wir allgemeine Ruhepausen d.h. dann liegen alle Hunde und ruhen, darüber hinaus gibt es aber mehrere kleine Hundehütten wo die Hunde sich ebenfalls zurückziehen können und generell ist dort - wo der Mensch sitzt - sowieso Spielverbot also ebenfalls ein ruhiger, sicherer Rückzugsort.

Einen Hund komplett zu seperieren ist schwierig, wir haben im Moment eine Rottihündin die alleine im Kleinhundebereich ist, aber auch nur weil wir zwischen Weihnachten und Neujahr keine kleinen Hunde haben.


Naja... es gibt eben die biologische Begrifflichkeit und ihre Bedeutung speziell im Falle des Wolfes/ Hundes, basierend auf Erkenntnissen aus objektiver Forschung.
Und es gibt Philosophien diverser mehr oder minder gut ausgebildeter Hundetrainer^^
Ich persönlich würde bei dem Wort "Rudelhaltung" aufhorchen, da dies eben impliziert, dass hier die Hunde einfach machen gelassen werden, in der absurden Hoffnung, es würde sich eine rudelähnliche Struktur entwickeln


Ich denke der Hund an sich denkt da einfach viel subtiler - ich möchte es auch nicht mit dem Wolf vergleichen aber das hatten wir ja schon.

Wie icjh bereits sagte herrschen klare Regeln, eine feste Struktur und die Hunde ordnen sich mehr oder weniger automatisch schon innerhalb der Gruppe ein. Es sind auch quasi immer die gleichen Hunde die sich jeden Tag mehrere Stunden sehen. Darüber hinaus denke ich auch das die Hunde genau trennen wo sie sind. Wir hatten eine zeitlang zwei Dobermänner die zu Hause nicht gemeinsam laufen konnte, gab ständig Stress. Hier haben sie gemeinsam in einem Korb geschlafen.
Das ist aber meine einzige Dobermannerfahrung, von daher kann ich z.B. über Yankee nicht viel sagen, würde vermuten er entspricht schlicht dem Rasseprofil des Einzelgängers. ^^


Und ich kenne das selbst... ab einer Hundeschar von bummelig 5 Hunden KANN ein einzelner gar nicht mehr alle Hunde im Auge haben und Anzeichen von zb Stress wahrnehmen.

Du hast Hasso gefragt, wie bei ihnen mit Konflikten zwischen den Hunden umgegangen wird...
Wie ist es denn bei euch?
Oder was hälst du für angemessen?


Also die Tierschutzverordnung sieht vor, das ein Betreuer maximal 12 Hunde betreuen darf - alleine.
Die Erfahrung hat aber gezeigt - so war es bei mir in Hannover - das ein einzelner auch 50 Hunde betreuen kann ohne das was passiert.

Das funktioniert weil nicht 50 Hunde gleichzeitig durch die Gegend wuseln oder Gruppen von 5-10 Hunden gemeinsam spielen.
Das sind die einzigen relevanten Einschränkungen die man machen muss, weil das wäre Stoff für Streit unter den Hunden.

Was Konflikte angeht, so versuchen wir Differenzen schon im Vorfeld zu unterbinden. Das klappt zu 99%.
Krasse Differenzen gibt es nicht, weil schlicht der Grund dafür fehlt. Es gibt keine Besitzansprüche, es gibt kein Terretorium welches man verteidigen muss und kein Hund hat hier eine Führungsaufgabe.

Das erreicht man in der Regel durch ein bestimmtes Auftreten, wir sind Konsequent und Deutlich.
Ein großer Vorteil ist die Tatsache das fremde Hunde von Anfang an mitbekommen das wir zwar Dominant sind, aber auch Sicherheit bieten und dadurch fühlt er sich wohl.

Wenn es mal wirklich krachen sollte, dann gehen wir dazwischen ..und tragen das Risiko einer evtl. Verletzung bei uns.
Bei einer kleinen Zickerei reicht aber ein lautes "Hey" und die Hunde trennen sich von alleine.

Wie ich bereits sagte, bei so vielen Hunden hilft es nicht immer wenn man nur freundlich ist. Man muss bei Bedarf mal "böse" werden - aber dann ist der Mensch auch gleich wieder freundlich.
Wir sind also niemals Nachtragend.

Als letztes bleibt noch zu erwähnen das wir alle hier wirklich versiert sind was die Haltung von so großen Gruppen angeht.
Ich persönlich mache das jetzt ca 6 Jahre - viele Jahre davon mit täglich bis zu 70 Hunden in einer Gruppe ohne das es je ernsthafte Verletzung gab.
(Außer bei mir mal, weil ich nicht aufgepasst habe. )

Puh..ich hoffe ich konnte vor meinen ersten Kaffee ein bisschen Klarheit verschaffen, falls nicht dann einfach nachfragen :p

Gruß
 



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