Kastrationschip, ab welchem Alter?

Weil er jetzt lieber seiner Natur nachgehen würde, einen Chip zu setzen, finde ich nicht so prickelnd.
Ich persönlich würde meinen Hund ordentlich gesichert ausführen, so lange er Knete im Kopf hat.
Wir haben bei uns zu Hause einen unkastrierten Rottweiler sitzen, liegen- was auch immer.
Nicht immer ganz einfach, aber ich achte seine Persönlichkeit.
Mit seinen fast 7 Jahren ist er mir beinahe zu ruhig manchmal. Ich freue mich im Gegenteil, wenn er seine Flausen wieder rausholt, da merke ich, Hund geht es einfach nur gut.
 
Weil er jetzt lieber seiner Natur nachgehen würde, einen Chip zu setzen, finde ich nicht so prickelnd.
Ich persönlich würde meinen Hund ordentlich gesichert ausführen, so lange er Knete im Kopf hat
Ja, ich denke da hast du Recht. Manchmal ist es halt echt nicht einfach zu entscheiden, wann man im Wohle des Hundes handelt und wann nicht. Mann denkt mit einem Chip ist im Moment weniger die Gefahr vorhanden, dass er wegen seiner "Knete im Kopf" ausbüchst und überfahren wird. Auf der anderen Seite weiss man aber auch nicht, ob er gesundheitliche Probleme oder irgendwelche Verhaltensstörungen davon bekommt. Daher finde ich so ein Forum ganz gut, dass man sich austauschen und darüber reden kann.
 
Kastration, egal ob chemisch (Chip) oder gleich ganz, ersetzt keine Erziehung. 😉 Und macht selbige auch keineswegs einfacher. Wieso auch? Nur weil manche Leute das behaupten?

Es gibt wenige gute Gründe für eine Kastration, bspw. Hypersexualität beim Rüden. Ist ziemlich selten und läßt sich auch erst wirklich feststellen, wenn er mit der Pubertät durch ist, also richtig erwachsen.
Oder halt Krankheiten, wie Tumore, was dann eher alte Hunde betrifft.

Ich hatte, bis auf einen, bisher nur kastrierte Rüden. Aus dem Tierheim bzw. der Ali jetzt, den haben die Vorbesitzer kastrieren lassen, eben aufgrund der von Dir gemachten Aussagen. Die haben das auch geglaubt.

Die Rüden benehmen sich trotzdem wie Rüden, inklusive Interesse an läufigen Hündinnen. Vllt. nicht ganz so kraß ausgeprägt, aber vorhanden. Wobei auch nicht alle unkastrierten Rüden ständig auf der "Balz" sind. Auch da gibt es sehr unterschiedliche Ausprägungen.
Schnuffeln, markieren, auch mal rumprollen - alles da.

Und wenn ich nicht will, das der Hund sich irgendwo geruchlich "festsaugt", muß ich ihm beibringen, das weiter auch weiter bedeutet. Und auch das nicht alles markiert wird. Das hat aber nichts damit zu tun, ob er seine Hoden noch hat.
Ebensowenig die Leinenführigkeit oder das verfolgen eines Traktors.

Euer Hund ist jung, in dem Alter haben die oft nur Blödsinn im Hirn und die Ohren nur zur Verzierung am Kopf.😄
Mit konsequentem üben ist das aber nur eine Phase undgeht vorbei.
 
Das unterdrücken von Hormonen hat massive physische und psychische Folgen für Menschen UND für Tiere und sollte auf gar keinen Fall zur Erziehungsvereinfachung auch nur in Betracht gezogen werden.

Die Sexualhormone dienen nicht nur der Fortpflanzungen. Sie lösen eine regelrechte Kettenreaktion an körperlichen Effekten aus.
Wenn ihr nicht klar kommt, holt euch professionelle Hilfe in Form eines Hundetrainers. Rät euch dieser zum Chip oder zur Kastration ist dies ein eindeutiger Beweis für seine mangelnde Kompetenz.
 
Das klingt jetzt ganz anders als im ersten Beitrag, wo du ja gefragt hast, ob du ihn nicht jetzt schon kastrieren kannst. Ob chemisch oder mit Skalpell dürfte fürs Erwachsen-werden nicht viel Unterschied machen. Und ich glaube mich zu erinnern, hier einmal gelesen zu haben, dass das Entfernen eines Kastrationschips zu gewaltigen Problemen geführt hat, man sich also das Setzen extrem gut überlegen muss.
ja wir hatten die Probleme, evtl. hast du es bei mir gelesen.
Wir wollten mit dem Chip testen ob eine Kastra etwas bringen würde.
Boomer war zu dem Zeitpunkt schon 3,5 Jahre alt. Weswegen nichts gegen den Chip sprach.
Er hat auch gut gewirkt, Boomer war hormonell heruntergefahren.
Die Verhaltensweisen, die man uns weismachen wollte, dass er hilft, hat er nicht beeinflusst!
Vorher konnte Boomer mit einer läufigen Hündin (an der Leine) mitlaufen und war ansprechbar.
Er ist auch nie abgehauen oder hat gejault oder nicht gefressen wegen einer läufigen Hündin.
Unser Problem war auch das Umfeld, dass meinte kastriert wäre er nicht mehr so ein Proll und wäre viel ruhiger.
Nope!
Er war mit Kastrachip noch immer der gleiche! Nur markiert hat er weniger, sonst blieb er unverändert!

Als die Wirkung vom Chip nachlies, fing aber das Drama an.
Er kam mit der erneuten Hormonumstellung nicht klar und war nur noch aufgedreht und Banane im Kopf.
Wir haben noch ein gutes halbes Jahr versucht ihn mit Erziehung wieder auf die richtige Bahn zu bringen - leider erfolglos!
Wir haben uns dann zur richtigen Kastration entschlossen.
Seitdem habe ich meinen Hund wieder so wie vor dem Chip.

Ich werde nie wieder einen Hund in meinem Leben mit diesem Chip versehen, ausser es ist eine Kastra aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich aber erforderlich.

Wenn du wirklich eine gute und richtige Entscheidung für deinen Hund treffen möchtest, dann musst du dir das Buch von Strodtbeck und Gansloßer besorgen: Kastration und Verhalten beim Hund

Ich find das Buch mega!
Darin ist alles genau beschrieben, für was welches Hormon im Körper zuständig ist und was passiert wenn es weg genommen wird.
Dabei spielt auch das grundlegende Verhalten des Hundes eine Rolle.
Ob er eher der Draufgänger oder ein ängstlicher Typ ist.

Das gibt einem so viel gute und qualifizierte Info zum Verhalten und zur hormonellen Entwicklung beim Hund, dass es eigentlich mit ein Must-Have in der Hundehaltung sein sollte!
 
Das Verhalten von Buddy ist für einen 10 Monate alten Rüden normal. Einer meiner Rüden war in dem Alter quasi auf „Werkseinstellung“ zurückgesetzt und konnte nichts mehr. Wenn eine interessant riechende Hündin in der Hundeschule war wusste Balou nicht mal mehr wie „sitz“ geht. Er ist in meinem kleinen Hunderudel immer noch nicht der Vorzeigehund aber er ist außer wenn er im Jagdwahn ist, abrufbar und meine drei Rüden sind intakt und bleiben es wenn es keine medizinischen Gründe für eine Kastration gibt.

Balou ist auch nicht am meisten an Hündinnen interessiert, sondern ein anderer meiner Rüden. Hermann frisst dann mäkelig aber das geht auch nach ein paar Tagen vorbei.

Und das Gute ist: Je besser du deinen Hund kennst um so eher merkst du, dass er den Geruch einer läufigen Hündin in der Nase hat und kannst ihn anleinen. Lass Buddy im Moment an der Schleppleine und üb den Rückruf. Er sollte im Moment keinen Erfolg damit haben wegzulaufen.

Und sinnvoll ist ein „weiter“-Signal wenn Buddy mal irgendwo nicht markieren soll denn das können Rüden lernen. Wenn meine Drei sich irgendwo festschnüffeln und ich das Gefühl habe, dass das kein "Zeitung lesen" ist sondern dass dort eine läufige Hündin markiert hat dann störe ich sie nach einer Weile beim Schnüffeln damit sie sich nicht reinsteigern.
 
Ich werde nie wieder einen Hund in meinem Leben mit diesem Chip versehen, ausser es ist eine Kastra aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich aber erforderlich.

Genau das hatten wir ja. Mit dem Unterschied bei uns war nicht die Zeit nach dem Chip die Hölle sondern die Zeit mit dem Chip.

Er kam mit der erneuten Hormonumstellung nicht klar und war nur noch aufgedreht und Banane im Kopf.

Trifft es nicht annähernd. Aus einem selbstbewussten, in sich ruhenden, immer fröhlich-freundlichen Hund wurde um es mit einem Wort zu beschreiben ein Wrack.
Hysterisch trifft es am besten und zwar 24h am Tag, 7 Tage die Woche für etwas mehr als 2,5 Monate. Als die Wirkung nachlies wurde er zum Glück wieder der Alte.

Deshalb ausschließlich und nur wenn es medizinisch nicht anders machbar ist aber auf keinen Fall aufgrund der Persönlichkeit weil es kann wirklich schlimmer werden dadurch. Viel schlimmer.
 
Jimmy wurde mit 15 Monaten auf Anraten der Trainerin chirurgisch kastriert.
Zur Vorgeschichte: Der Rückruf funktionierte NULL,Jimmy rannte oder buddelte ,war nicht ansprechbar.Mit etwa13 Monaten lief er dann weg,eine läufige Hündin war kurz vorher dort gegangen.Ab diesem Tag ging erst recht nichts mehr.Fressen wurde überbewertet,Ansprechbarkeit war bei -10,...Das Verhalten wurde auf den Sexualtrieb geschoben.Ich hätte ihm gerne erstmal den Kastrachip setzen lassen,aber"mit Hormonen spielt man nicht",so Trainerin und Tierarzt.
Also..Eier ab.
Kurz nach der Kastration fing Jimmy plötzlich an verschieden Menschen und Gegenstände und auch Hunde anzubellen.Was er vorher nie gemacht hatte.
Bis wir drazf kamen,dass sein Verhalten schlicht und einfach Überforderung mit den Umweltreizen und unseren Anforderungen war,hat es noch Jahre gedauert.Und auch jetzt mit elfeinhalb sind die Spuren der nicht vollständigen geistigen Reifung zu spüren.
Ich werde NIE WIEDER einen Hund so früh kastrieren und immer erst die Stufen : Tardastrex,Kastrachip und am Ende evtl. chirurgische Kastration, gehen.Sollten gesundheitliche Gründe die chirurgische Kastration notwendig machen ist das was anderes.

Lass bitte deinen Hund die Pubertät durchleben und steh ihm einfach in diesem Chaos zur Seite.Ihr werdet beide davon profitieren.
 



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