Ist Pyometra selten?

Die Wahrscheinlichkeit ist ja recht hoch.
@Betty: Lässt sich eine Pyometra bei einer rechtzeitigen Diagnose auch ohne Kastration behandeln?

Klares: JEIN:D

Also, es gibt ein paar Indikationen, es konservativ (heisst ohne OP) zu versuchen.
Der Hauptgrund ist meiner Meinung nach: alte Hündin, die zwar so noch gut drauf ist, der man aber keine OP mehr zumuten kann oder will. Oft bessern die sich mit konservativer Behandlung und haben noch eine gute Zeit.

Auch ein Grund, den ich aber kritisch sehe: Zuchthündin, die nochmal werfen soll.

Und bei fitten Hündinnen, wo man es schnell erkennt UND eine sog. "offene" Pyo vorliegt, d.h., der Muttermund ist nicht geschlossen und der "Schmadder" kann abfliessen.

Die Erfahrung (aber dazu hab ich auch keine Zahlen) zeigt allerdings, dass so behandelte Hündinnen auch in Zukunft fast immer wieder Probleme kriegen.
 
Ich hatte gelesen das man es vor allem bei offener Pyo ohne Kastration behandeln kann. Hingegen bei geschlossener klang es fast so als käme nur eine Kastration in Frage.
 
Wir haben unsere Hündin im Alter von 10 Jahren an einer offenen Pyometra verloren.

Die Pyometra wurde eigentlich rechtzeitig erkannt, nur leider hat die Tierärztin die ganze Sache meiner Meinung nach etwas unterschätzt und uns nicht darüber aufgeklärt, dass eine sofortige Not OP wichtig und richtig gewesen wäre. Wir wussten es leider auch nicht besser.

Das war sehr schlimm für uns und mich lässt das bis heute nicht los. Ich hatte mir geschworen, sollte je wieder eine Hündin bei uns einziehen, wird diese kastriert.

Unsere jetzige Hündin ist jetzt 2 Jahre alt und wurde natürlich nicht kastriert, wieso auch. Aber ich muss dazu sagen, dass ich sie im Hinblick auf eine Pyometra (und auch sonst) wirklich genau beobachte. Trinkt sie mehr als sonst oder kommt sie mir sehr müde vor, fange ich sofort an, Fieber zu messen usw. Da muss ich aufpassen, nicht in Panik zu verfallen.

Sollte sie später mal an einer Pyometra erkranken, würde ich mich immer für eine sofortige OP entscheiden.
 
Ich hatte gelesen das man es vor allem bei offener Pyo ohne Kastration behandeln kann. Hingegen bei geschlossener klang es fast so als käme nur eine Kastration in Frage.

Das stimmt so nicht.

Zitat:
Die chirurgische Therapie der Pyometra ist nicht mehr die einzige Therapiemethode. Durch die Verabreichung von Progesteronrezeptorblockern ist eine erfolgreiche konservative Therapie sowohl der offenen als auch der geschlossenen Form der Pyometra möglich. Voraussetzung für den Therapieerfolg ist, dass die Patientinnen zum Zeitpunkt der Behandlung noch unter dem Einfluss der körpereigenen Progesterons stehen und die ovarielle Funktion ungestört ist. Der Einsatz der Progesteronrezeptorblocker in der Behandlung der Pyometra hat im Vergleich zu den bisher eingesetzten Prostaglandinen kaum Nebenwirkungen.

https://edoc.ub.uni-muenchen.de/11298/
 
Von meinen 4 Hündinnen hatte nur eine Pyometra. Das war Lea, mit etwa 10,5 Jahren.

Sie ist konventionell behandelt worden und das ist auch ausgeheilt. Allerdings haben wir sie dann zum passenden Zeitpunkt kastrieren lassen, da die TÄ meinte, die Wahrscheinlichkeit, das sie nach der nächsten Läufigkeit wieder erkrankt, wäre recht hoch.
Aber es war eben keine Not-OP. Sondern geplant, als sie auch körperlich wieder in besserer Verfassung war.

Die anderen Hündinnen habe ich immer genau beobachtet nach den Läufigkeiten. Auch bei Rosie jetzt.

@cockerspaniel
Deine jetzige Hündin ist doch noch sehr jung. Wie kann die schon mehrere schwere Scheinträchtigkeiten gehabt haben?
 
Ich habe es nicht nur aus Vorsorge getan sondern weil meine Hündin sehr schwere Scheinschwangerschaften mit Entzündungen hatte.

Was ist denn eine sehr schwere Scheinschwangerschaft? :rolleyes:
Du hast deine Hündin mit einem Jahr kastrieren lassen, da kann sie maximal eine Scheinschwangerschaft erlebt haben.

Es gab praktisch immer den Konsens, dass Hündinnen, die nicht kastriert sind, in der Praxis öfters an gynäkologischen Krebsarten erkranken

Totaler Unfug.
Gebärmutterkrebs oder Eierstockkrebs ist äußerst selten bei Hündinnen
Ganz im Gegenteil steigt das Risiko für viele Krebserkrankungen drastisch an, wenn ein Hund kastriert wird.

Das ist eine Entscheidung, die jeder Hundebesitzer persönlich für sich treffen sollte.

Die Entscheidung wird dem Hundehalter vom Tierschutzgesetz abgenommen.
Es ist nämlich verboten, eine gesunde Hündin kastrieren zu lassen.
Das hatte ich dir damals auch geschrieben, aber was kümmert dich das Tierschutzgesetz....
 
Nein, das ist sogar eine seltene Krankheit.
Ich habe in den 40 Jahren, als ich in Tierheimen gearbeitet habe, eigene Hündinnen und sehr viele Pflegehunde hatte, keine einzige Hündin mit einer Pyometra gehabt.

Ich zitiere mal aus derselben Arbeit - welche so nebenbei eine reine Literaturarbeit ist - die du als Quelle anführst ;)

"Diese Erkrankung wird in der tierärztlichen Kleintierpraxis bzw. –klinik bei intakten Hündinnen mittleren Alters häufig gesehen. Verschiedene Autoren (Nolte, 1991; De Cock et al., 2001; Bedrica et al., 2004) gehen davon aus, dass die Pyometra die häufigste Erkrankung der Geschlechtsorgane der Hündin ist. Laut einer Erhebung von Egenvall et al. (2001) erkranken 25 % der weiblichen Hundepopulation vor
Erreichen des zehnten Lebensjahres an einer Pyometra."
 
Beim Menschen ist es so, dass bei nicht vorhandener Schwangerschaft durch die Menstruation überflüssiges Material wieder abgebaut und ausgeschwemmt wird.

Im Gegensatz zum Menschen wird bei Hündinnen kein überschüssiges Material abgebaut, solange es zu keiner Trächtigkeit kommt. Durch viele Läufigkeiten ohne Trächtigkeit sammelt sich also einiges an Material an, welches das Risiko sich zu entzünden vermehrt.

Da irrst du dich. Wenn keine Befruchtung erfolgt, dann reinigt sich auch die Gebärmutter.

Zitat:
Kommt es nicht zur Befruchtung der Eizelle und deren Einnistung in die Gebärmutterschleimhaut, wird nach 70 Tagen der Gelbkörper zurückgebildet. Die hierfür zuständigen Mechanismen sind nicht bekannt. Es wird vermutet, dass unter dem Einfluss des Abwehrsystems die Rückbildung des Gelbkörpers erzwungen wird.

Im Anschluss erreicht die Hündin die Phase der Ruhe für die Eierstöcke , und das hyperplastische Endometrium wird abgebaut. Das Drüsengewebe des Uterus wird ausgeschieden und die Schleimhaut heilt und regeneriert sich wieder. Es handelt sich um eine Art „Reparaturphase“.

https://www.tierklinik.de/medizin/gynaekologie/sexualzyklus/sexualzyklus-der-huendin

 



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