Ist Pyometra selten?

Hallo liebes Forum,

Kiara wurde in März 2009 im Alter von fünf Jahren kastriert. Grund war eine starke Pyometra.
Nach drei Monaten in ihren neuen Zuhause (Mai 2015) wurde bei Caro (ehemalige Gebärmaschine) ebenfalls eine Pyometra diagnostiziert. Sie war zu diesen Zeitpunkt vier Jahre alt.

Bei Kiara hat der Tierarzt den Verdacht geäußert, dass es eine Nebenwirkung der Spritze gegen die Läufigkeit war. Diese wurden wohl damals noch getestet und eine Pyometra trat wohl bei mehreren Hündinnen auf. Wir wollten das damals ausprobieren. :oops: Unser TA hat uns von einer Kastration aufgrund von ihrer Unsicherheit abgeraten, aber wir könnten dieses Hormonchaos durch eine Spritze mal testen.
Bei Caro hingegen meinte die Tierärztin, dass sie schon vorher mal eine Pyometra hatte bzw. diese nicht von selber ausgeheilt war, die unbehandelt war und sich dadurch diese erneute Entzündung so stark entwickeln konnte.

Die unten zitierte Userin hat ihren Hund kastrieren als Vorsorge einer Pyometra kastrieren lassen.

Die Hündinnen, meiner Eltern, die nicht kastriert worden sind, sind beide fast an Gebärmuttervereiterungen gestorben. Meinem Hund tue ich sowas nicht an!

Ist die Pyometra so stark vertreten? Die meisten Hündinnen, die kastriert wurden, wurden eher aus Bequemlichkeit kastriert. Das Kiara damals auf den Land intakt war, war eher ungewöhnlich und ich war nicht der beste Freund der paar Rüdenhalter, die noch intakte Rüden hatten.

Einige finden es krass, dass ich meine beiden Hunde aus dem selben Krankheitsverlauf habe kastrieren lassen müssen und nehmen dies als Grund, ihre Hündin direkt zu kastrieren ... Bei Kiara wurde es diagnostiziert und sollte noch am selben Tag sofort kastriert werden. Die Gebärmutter war wohl sehr voll mit Eiter. Wir waren beim TA, da das Eiter hinten aus der Scheide raus lief :oops:
Caro hingegen war einfach total erschöpft und lustlos. Da waren wir beim Notdienst, wo dann der Ultraschall uns eine riesige Gebärmutter anzeigte, nachdem erst der Verdacht bestand, dass Caro tragend ist.

Vorsorglich würde ich auch meine zukünftigen Hündinnen nicht kastrieren lassen. Selbst meine beiden Erfahrungen mit Pyometra sind für mich kein Grund, den Hund unnötig ausräumen zu lassen.

Haben cockerspaniels Eltern und ich mit unseren vier Hündinnen einfach nur Pech gehabt?

Liebe Grüße
Isabell
 
Hallo liebes Forum,

Kiara wurde in März 2009 im Alter von fünf Jahren kastriert. Grund war eine starke Pyometra.
Nach drei Monaten in ihren neuen Zuhause (Mai 2015) wurde bei Caro (ehemalige Gebärmaschine) ebenfalls eine Pyometra diagnostiziert. Sie war zu diesen Zeitpunkt vier Jahre alt.

Bei Kiara hat der Tierarzt den Verdacht geäußert, dass es eine Nebenwirkung der Spritze gegen die Läufigkeit war. Diese wurden wohl damals noch getestet und eine Pyometra trat wohl bei mehreren Hündinnen auf. Wir wollten das damals ausprobieren. :oops: Unser TA hat uns von einer Kastration aufgrund von ihrer Unsicherheit abgeraten, aber wir könnten dieses Hormonchaos durch eine Spritze mal testen.
Bei Caro hingegen meinte die Tierärztin, dass sie schon vorher mal eine Pyometra hatte bzw. diese nicht von selber ausgeheilt war, die unbehandelt war und sich dadurch diese erneute Entzündung so stark entwickeln konnte.

Die unten zitierte Userin hat ihren Hund kastrieren als Vorsorge einer Pyometra kastrieren lassen.



Ist die Pyometra so stark vertreten? Die meisten Hündinnen, die kastriert wurden, wurden eher aus Bequemlichkeit kastriert. Das Kiara damals auf den Land intakt war, war eher ungewöhnlich und ich war nicht der beste Freund der paar Rüdenhalter, die noch intakte Rüden hatten.

Einige finden es krass, dass ich meine beiden Hunde aus dem selben Krankheitsverlauf habe kastrieren lassen müssen und nehmen dies als Grund, ihre Hündin direkt zu kastrieren ... Bei Kiara wurde es diagnostiziert und sollte noch am selben Tag sofort kastriert werden. Die Gebärmutter war wohl sehr voll mit Eiter. Wir waren beim TA, da das Eiter hinten aus der Scheide raus lief :oops:
Caro hingegen war einfach total erschöpft und lustlos. Da waren wir beim Notdienst, wo dann der Ultraschall uns eine riesige Gebärmutter anzeigte, nachdem erst der Verdacht bestand, dass Caro tragend ist.

Vorsorglich würde ich auch meine zukünftigen Hündinnen nicht kastrieren lassen. Selbst meine beiden Erfahrungen mit Pyometra sind für mich kein Grund, den Hund unnötig ausräumen zu lassen.

Haben cockerspaniels Eltern und ich mit unseren vier Hündinnen einfach nur Pech gehabt?

Liebe Grüße
Isabell

Liebe Isabell,

tut mir leid, dass du auch diese Erfahrungen sammeln musstest.

Ich habe es nicht nur aus Vorsorge getan sondern weil meine Hündin sehr schwere Scheinschwangerschaften mit Entzündungen hatte. Mit meinem Tierarzt, den ich viele Jahre kenne, habe ich das Thema auch diskutiert. Und auch mit anderen Hundebesitzern. Es gab praktisch immer den Konsens, dass Hündinnen, die nicht kastriert sind, in der Praxis öfters an gynäkologischen Krebsarten erkranken bzw., wie die Hündinnen meiner Eltern, an Gebärmuttererkrankunkungen/-Vereiterungen erkranken und auch leider sterben. Ich war damals dabei, als wir die Hündin mit einer schweren Gebärmuttervereiterung, mittlerweile leider verstorben, in die Tierklinik gebracht haben und uns nur wenig Hoffnung gemacht wurde. Sie wurde gerettet aber es war sehr knapp...und sehr teuer...

Es scheint auch hier im Forum ein heikles Thema zu sein - aber ich bin absolut der Überzeugung, dass es die richtige Entscheidung für mich und meine Hündin war.

Aussage meines Tierarztes: Man tut seiner Hündin keinen Gefallen damit, sie nicht kastrieren zu lassen.

Aber auch hier respektiere und achte ich jede andere Haltung und im Endeffekt ist jeder Hundebesitzer für seinen Hund verantwortlich und für die Konsequenzen seiner Handlungen. Das ist eine Entscheidung, die jeder Hundebesitzer persönlich für sich treffen sollte.

LG
Cockerspaniel85
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ich mich richtig erinnere haben ca 25% (also 1 von 4) aller unkastrierten Hündinnen im Laufe ihres Lebens eine Pyometra. Die Quelle müsst ich dir aber zuhaus suchen ;)
 
Wir hatten, seitdem ich auf der Welt bin, eine unkastrierte Hündin. Ein Leonberger. Mit 7 Jahren bekam sie eine Gebärmutterentzündung, woraufhin wir sie kastrieren liessen.
Keine Ahnung, ob es besonders häufig vorkommt, aber wir hatten damals das Pech, das genau sie eine Gebärmutterentzündung bekam.
Alle anderen Hündinnen, die ich bis jetzt hatte, bekam ich schon kastriert aus dem Tierschutz.
 
Wenn ich mich richtig erinnere haben ca 25% (also 1 von 4) aller unkastrierten Hündinnen im Laufe ihres Lebens eine Pyometra

Es gab praktisch immer den Konsens, dass Hündinnen, die nicht kastriert sind, in der Praxis öfters an Gebärmutterkrebs erkranken

Wenn ich da richtig informiert bin ist es ja gar nicht so unüblich im Zuge der Kastration die ganze Gebärmutter zu entfernen. Man muss auf jeden Fall wissen, bei wie vielen das in etwa der Fall ist. Die ganze Statistik ist ja hinfällig, wenn jetzt bspw. die Hälfte der kastrierten Hündinnen keine Gebärmutter mehr hat und die kastrierten Hündinnen halb so oft erkranken wie intakte. Das sagt ja überhaupt nichts aus.


Das Argument "Kastration beim Rüden verhindert Hodenkrebs" find ich immer herzlich bescheuert, ich nehme dem ja auch nicht die Lunge raus um Lungenkrebs vorzubeugen... Hat sonst ein bisschen was davon.
 
Meine Cindy wurde 14 und hatte keine Gebärmuttervereiterung in ihrem Leben. Penny ist 5 und hatte auch nie eine. Ich hoffe das wird auch weiter so gehen mit ihr und Baghira.
Ich achte aber auch auf einige Dinge. In Läufigkeiten (vor allem in der Zeit, in der die Gebärmutter offen ist) darf zB nicht gebadet werden. Als Unterstützung der Läufigkeit gebe ich ein bisschen Himbeerblätter zum Futter und wenn es nötig ist Pulsatilla. Ich achte auf das Verhalten, kommt mir Penny zB etwas schlapper vor als zuvor, messe ich die Temperatur.
Und ich behalte den Ausfluss im Auge.

Von anderen Züchtern weiß ich auch nur von einer Hündin die mal eine hatte. Da war sie aber auch schon 11.
 
Wenn ich da richtig informiert bin ist es ja gar nicht so unüblich im Zuge der Kastration die ganze Gebärmutter zu entfernen. Man muss auf jeden Fall wissen, bei wie vielen das in etwa der Fall ist. Die ganze Statistik ist ja hinfällig, wenn jetzt bspw. die Hälfte der kastrierten Hündinnen keine Gebärmutter mehr hat und die kastrierten Hündinnen halb so oft erkranken wie intakte. Das sagt ja überhaupt nichts aus.

Ich redete in diesem Fall auch nicht von kastrierten, sondern von unkastrierten Hündinnen.

Aber du hast recht, es gibt auch die Form der Kastration, bei der die Gebärmutter drin bleibt, wobei ich zur Sicherheit auch bevorzuge, wenn sie raus kommt. Eine Pyometra entsteht aber nicht rein dadurch, dass eine Gebärmutter existiert, sondern wird stark vom Zyklus begünstigt. Bei jedem Eisprung bereitet der Körper hormonell und auch ganz körperlich auf eine Trächtigkeit vor, indem sich die Gebärmutterschleimhaut entsprechend entwickelt. Beim Menschen ist es so, dass bei nicht vorhandener Schwangerschaft durch die Menstruation überflüssiges Material wieder abgebaut und ausgeschwemmt wird. Hündinnen bluten zwar während der Läufigkeit, das ist aber nicht mit der Menstruation des Menschen zu vergleichen und kommt daher, dass die Gebärmutterschleimhaut im Zyklus besonders stark durchblutet wird. Im Gegensatz zum Menschen wird bei Hündinnen kein überschüssiges Material abgebaut, solange es zu keiner Trächtigkeit kommt. Durch viele Läufigkeiten ohne Trächtigkeit sammelt sich also einiges an Material an, welches das Risiko sich zu entzünden vermehrt. Deshalb ist es also nicht verwunderlich, dass eine Pyometra eher selten bei einer jungen Hündin in einer der ersten Läufigkeiten auftritt und genauso wenig ist es verwunderlich, dass Zuchthündinnen weniger stark betroffen sind.

Natürlich gibt es auch Zuchthündinnen, die eine Pyo bekommen können. Ebenso wie es schon vorgekommen sein soll, dass sich der Gebärmutterstumpf einer kastrierten Hündin entzunden hat. Aber die klassische Pyo wird nunmal stark vom Zyklus begünstigt.
 
Also, genaue Zahlen bezüglich der Häufigkeit von Pyos hab ich auch nicht.

Ich persönlich würde keine meiner Hündinnen "vorbeugend" kastrieren lassen. Ich halte es für einen erheblichen Eingriff, der in "Normalfall" nicht nötig ist und IMMER ein großes Risiko mit sich bringt.

Natürlich verstehe ich die Menschen, die zB mal an einer (zu spät erkannten?) Pyometra eine Hündin verloren haben, dass diese den Wunsch haben, dieses Drama von vornherein auszuschließen, mein Weg wäre es nicht.

Meine vorherige Hündin war intakt, bis sie acht Jahre alt war, dann begannen Unregelmäßigkeiten im Zyklus, verlängerte Läufigkeiten, Ausfluss - nix dramatisches, die Hündin war fit - und doch habe ich mich DANN dafür entschieden, sie kastrieren zu lassen, weil sich im allgemeinen solche Anzeichen im Laufe der Zeit eben doch zu einen behandlungsbedürftigen Zustand ausweiten - und die OP eben doch "leichter" ist für eine fitte Hündin mit acht als für eine dann vielleicht schwer kranke Hündin mit 11 Jahren (als Beispiel).

Dies setzt natürlich voraus, dass man ein genaues Auge drauf hat und auf bestimmte Dinge RECHTZEITIG achtet (wie Monstie oben schon geschrieben hat).

Noch kurz zum Thema Pyometra und kastrierte Hündin:
wird eine gesunde Hündin kastriert, werden meistens nur die Eierstöcke entfernt und die Gebärmutter verbleibt - da die Eierstöcke für die Hormonproduktion und damit für den Zyklus/ die Läufigkeit verantwortlich sind.
Da die Gebärmutter also noch da ist, KANN es auch bei kastrierten Hündinnen zu einer Entzündung bzw Vereiterung dieses Organs kommen, ist aber aufgrund des "hormonellen Ruhezustands" sehr selten.
 
Also, genaue Zahlen bezüglich der Häufigkeit von Pyos hab ich auch nicht.

Ich persönlich würde keine meiner Hündinnen "vorbeugend" kastrieren lassen. Ich halte es für einen erheblichen Eingriff, der in "Normalfall" nicht nötig ist und IMMER ein großes Risiko mit sich bringt.

Natürlich verstehe ich die Menschen, die zB mal an einer (zu spät erkannten?) Pyometra eine Hündin verloren haben, dass diese den Wunsch haben, dieses Drama von vornherein auszuschließen, mein Weg wäre es nicht.

Meine vorherige Hündin war intakt, bis sie acht Jahre alt war, dann begannen Unregelmäßigkeiten im Zyklus, verlängerte Läufigkeiten, Ausfluss - nix dramatisches, die Hündin war fit - und doch habe ich mich DANN dafür entschieden, sie kastrieren zu lassen, weil sich im allgemeinen solche Anzeichen im Laufe der Zeit eben doch zu einen behandlungsbedürftigen Zustand ausweiten - und die OP eben doch "leichter" ist für eine fitte Hündin mit acht als für eine dann vielleicht schwer kranke Hündin mit 11 Jahren (als Beispiel).

Dies setzt natürlich voraus, dass man ein genaues Auge drauf hat und auf bestimmte Dinge RECHTZEITIG achtet (wie Monstie oben schon geschrieben hat).

Noch kurz zum Thema Pyometra und kastrierte Hündin:
wird eine gesunde Hündin kastriert, werden meistens nur die Eierstöcke entfernt und die Gebärmutter verbleibt - da die Eierstöcke für die Hormonproduktion und damit für den Zyklus/ die Läufigkeit verantwortlich sind.
Da die Gebärmutter also noch da ist, KANN es auch bei kastrierten Hündinnen zu einer Entzündung bzw Vereiterung dieses Organs kommen, ist aber aufgrund des "hormonellen Ruhezustands" sehr selten.

Genau, so war es auch bei meiner Hündin. Ihr wurden die Eierstöcke entfernt, aber die Gebärmutter ist verblieben.
 
Tatsächlich hab ich vorhin mal kurz gegoogelt. Da stand in der Tat das es bei unkastrierten Hündinnen ab einem bestimmten Alter eine häufig auftretende Erkrankung ist (wobei häufig ja nicht sagt ob es eine Mehrheit ist). Wäre interessant ob Blumenfee die 25% noch belegen kann das wäre ja schon ziemlich häufig.

Da stand dann u.a. das auch bei kastrierten Hündinnen denen die Gebärmutter nicht entfernt wurde, es nur noch sehr selten zu einer Pyometra kommt. Wie Blumenfee schreibt hat das wohl stark etwas mit dem Zyklus selbst zu tun.
 



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