Ich muss gestehen, dass ich das mit der Leinenpflicht nicht sooo ernst nehme und es nicht anders handhabe als das restliche Jahr über....
Da nicht nur ich mit Ballou raus gehe, sondern auch meine beiden Jungs (14 und 18 Jahre alt), haben wir das besprochen und uns auf folgendes geeinigt:
Ballou hat auf dem Weg zu bleiben! Mal 1-2 m in eine Wiese rein oder am Rand vom Unterholz schnuffeln - kein Problem, aber ausgedehntes Stöbern oder Toben über die Wiesen geht jetzt halt nicht. Und die Jungs müssen daran arbeiten, aufmerksamer zu sein, damit sie Viehzeug vor Ballou sehen. Dann kann man ihn nämlich kontrollieren.
Ich kenne unseren Oberförster hier sehr gut (wir waren jahrelang gemeinsam bei den Pfadfindern), habe ihm Ballous "Jagdverhalten" geschildert. Er lachte nur und meinte, das sei kein Jagdtrieb, sondern nur ein Spieltrieb. Wenn Ballou mal zufällig ein Reh oder so entdeckt und das Tier hält still, dann schaut er nur. Sehe ich das, bringe ich ihn ins Sitz oder Platz, dann kann das Vieh sogar wegrennen und Ballou verharrt in der angewiesenen Stellung. Rennt es vorher los, rennt er schon mal hinterher, aber selbst wenn ich nix mache, dauert es nicht lange, bis er erkennt: Das Tier rennt einfach nur doof vor ihm weg, es will ja gar nicht mit ihm spielen! Meist wirkt aber die "Wunderwaffe": ich ziehe das Spielie aus der Tasche und rufe:"Ballou, schau mal, was ich hab!" und schon stoppt er und kommt begeistert zu mir zum Spielen. Von daher kann ich also recht beruhigt sein!
Meinen Hund jetzt 3 oder 4 Monate nur noch an der Leine zu halten, sehe ich eigentlich nicht ein. Ich arbeite daran, dass Ballou auch ohne Leine kontrollierbar ist.
Obwohl es für Ballou kein Problem wäre, denn er ist daran gewöhnt, dass es Phasen gibt, wo er an der Leine bleiben muss und ich habe nicht das Gefühl, dass er es als "Strafe" oder negativ ansieht. Es ist dann halt so.... z.B. wenn ich für mich gerade trainiere, d.h. Walking oder Jogging mache, dann mag ich es nicht, mich dauernd nach ihm umdrehen zu müssen oder so... Also ist er dann an der Leine, darf auch nicht zum Schnuppern oder so stehen bleiben. Ist dann gewissermaßen Arbeit. Oder beim Abendspaziergang, wenn es im Wald schon dämmrig wird und die Rehe aktiv werden. dann kommt er halt im Wald an die Leine.... Kein Problem für uns beide, denn:
Ich bin ebenfalls der Meinung, dass man seinen Hund auch an der langen Leine auslasten kann! Zum einen kann man Kopfarbeit machen, die sich auch nicht auf den Spaziergang beschränken muss: Suchspiele, Tricktraining usw..... Und für die körperliche Auslastung kann man Radfahren, Joggen, etwas längere Spaziergänge machen usw.
Natürlich ist es "gemütlicher", den Hund rennen zu lassen, selbst vor sich hin zu tappern und es dem Hund zu überlassen, sich zu beschäftigen..... Aber darum kann es ja nicht gehen, denke ich...
Ganz liebe Grüße
Stephanie und Ballou