Und wir die Jägerschaft haben damit nichts zu tun, denn wir alle fanden das für nicht nötig, uns reichte die Brut und Setzzeit.
Hier in Thüringen hat die Jägerschaft schon was damit zu tun. Gut, die Leinenpflicht steht im Waldgesetz und nicht im Jagdgesetz, aber die Argumentation der Jägerschaft auf den entsprechenden Infotafeln ist sehr eindeutig: Jeder Hund ist eine Gefahr und deshalb gehört grundsätzlich und jederzeit jeder Hund im Wald an die Leine.
Um Missverständnisse zu vermeiden: ich will damit nicht auf die Jäger schimpfen. Ich denke, das ist ein Fall von "war schon immer so, muss also richtig sein". Die hiesigen Jäger sind das so gewohnt und die sind überzeugt, dass es richtig so ist. Wie es vor der Wende war, weiß ich nicht (kann mich überhaupt nicht an freilaufende Hunde erinnern, aber das heißt nichts), aber seit Gründung des Freistaates Thüringen gilt die Leinenpflicht im Wald.
Deshalb bin ich (inzwischen) für eine Prüfung. Ich bin keineswegs grundsätzlich für die Einführung von verpflichtenden Prüfungen für Hundehalter. Ich bin für die Möglichkeit durch eine Prüfung bestehende (aus meiner Sicht überzogene) Einschränkungen individuell aufzuheben. Das wäre für mich ein echter Fortschritt, zumal Wald in Thüringen so reichlich vorhanden ist, dass nicht jeder in der luxuriösen Position ist, ihn meiden zu können.
(Ich könnte den Wald meiden, aber ich finde es ziemlich bekloppt, jeden Tag sinnlos Benzin zu verbrennen, wenn doch eigentlich das ideale Wald-Gassigebiet nur 10min Fußweg entfernt ist.)
Gleich nebenan in Sachsen sieht das ganz anders aus. Da ich lange Zeit ich Leipzig gewohnt habe, kenne ich auch das: strenge Leinenpflicht im Ort und unbegrenzter Freilauf für kontrollierbare Hunde im Wald. Da fand ich es viel leichter mich an die sehr strenge Leinenpflicht im Park zu halten, weil ich echte Alternative hatte.