"Beschönigte" Hunde,-/Rassebeschreibungen?

Ich finde es enorm wichtig, den Hund vor dem Kauf kennen zu lernen.
Einiges kann man beim ersten Spaziergang mit den Hund erkennen (wie reagiert er auf Menschen, Hunde, Kleintiere) und entsprechend überlegen, ob das passt oder nicht.
Wenn es eine Rassehund wird, hat man ja die Möglichkeit, die Rasse in Ruhe kennen zu lernen. Dies bieten die meisten Züchter an. Ich wäre froh darüber, wenn mir ein Züchter wie @TinaH oder @Monstie mir ihre Rasse mit allen Vor- und Nachteilen nennt und ich bei den beiden Rassen sehen könnte, was es heißt, einen Wasserliebendenhund zu haben (inkl. Dreck) ;) Und ich denke, dass Züchter auch erkennen können, dass die Rassekonstellation nicht funktionieren wird.

Gestern auf der Messe zum Beispiel gab es Rassevorstellungen. Als die Schnauzer kamen, habe ich mich dazugesetzt. Der Typ beschrieb stumpf das Erscheinungsbild, verglich kurz den Schnauzer mit den deutschen Schäferhund in IPO und merkte an, dass sie auch als Familienhunde geeignet sind. Infos zum Wesen, außer das sie nicht so leicht erziehbar sind wie Schäferhunde, kam gar nicht.

Beim Beagle waren sie ehrlich. Sie sind Meutehunde, sind verfressen, hängen mit der Nase am Boden und man muss viel Zeit und Mühe reinstecken, um sie ohne Leine laufen zu lassen. Und wenn man sie laufen lässt, muss man die Gegend gut scannen. Ansonsten ist der Beagle auch mal 17 Stunden weg.

Danach kam der Schweißer Schäferhund. Immer noch ein Traum von mir (wenn ich nicht im DG wohnen würde). Kurz zur Geschichte, wie aus einen weißen deutschen Schäferhund ein schweizer Schäferhund wurde, dann halt zu Alltagssituationen. Sie waren ehrlich und gaben zu, dass die Hunde schnell lernen - und entsprechend schnell Fehlverhalten lernen. Fellpflege wurde auch genannt.

Die Eurasier waren auch dran. Sie haben über andere Sachen gesprochen: Keine Kastration, denn die ersetzt keine Erziehung. Und wenn ein Eurasier kastriert wird, bekommt er sehr pflegeintensives Fell. Das will keiner. Dann ging es halt darum, dass sie nicht nach Fellfarben züchten, sondern nach Gesundheit.

Die Vorstellungen waren alle unterschiedlich (bei den Akitas bin ich gegangen) und am Informationslosesten fand ich die Schnauzer ;)
 
Nein muß nicht.
Ich würde auch am liebsten Alle mitnehmen wenn ich im Tierheim bin.
Es ist schmerzhaft, das zu sehen.
Und ich könnte Wände hoch gehen, wenn ich so Beiträge wie heute morgen bei ," volle Kanne" sehe.
Trotzdem, stelle ich, egal wo,
die Fragen die man nicht erwartet.
Ich kann das gut. Habe lang genug Praxis darin.
( ein Fallbeispiel: ich frage z.B.
" lesen sie auf der Toilette Zeitung und wie lange? )
Halte das nicht für eine gewöhnliche Frage.
Aber sie wird beantwortet.
Ich scheue mich auch nicht .die Dame des Hauses über ihr Gewicht zu fragen.

Sicher, wenn alles paßt ist wirklich egal wo der Hund herkommt.
Ich mache da noch kleine Einschränkungen, aber das mochte ich hier nicht sagen.

Es gibt noch andere Käufer denen es
wirklich schxxxegal ist wo der Hund herkommt, aus welchen Gründen a
auch immer.
Wenn es dann nicht klappt holt man einen Neuen.
Das wollte ich eigentlich damit sagen!
 
Ich find es richtig gut, dass @TinaH dieses Buch über ihre Rasse geschrieben hat.
Wenn ich dran denke, ich hab z.B. jedes mögliche Buch über Rottweiler gelesen, da stehen überall dieselben allgemeinen Sachen drin ähnlich wie es bei Wikipedia geschrieben steht. Mir persönlich ist das zu wenig an Informationen. Es müssten auch mal diese Wesensmerkmale wie nervenstark, schutztrieb, familienfreundlich u u u genauer definiert werden und ehrlicher darauf hingewiesen werden, dass die ein oder andere Eigenschaft auch nervig sein kann.
Ich bin ja mit Hunden aufgewachsen, zwar andere Rasse- aber da hat man schon ein Gefühl für das Lebewesen Hund. Aber wenn jetzt jemand ganz neu einen Hund zu sich holt, empfinde ich die Informationen allgemein zu dünn und zu beschönigend.
 
Ich verstehe allgemein nicht warum man als Züchter eine Rasse schönreden muss. Ehrlich, damit tut man doch niemanden einen Gefallen. Weder dem Käufer, der dann unglücklich ist wenn sein Flat plötzlich keine Coutchpotatoe ist, noch dem Hund, der dann in eine Form gepresst wird, in die er nicht passt, noch mir als Verkäufer, der ja damit einmal Beschwerden bekommt wenn der Käufer unglücklich ist, und zum anderen ruiniert man sich so ja seinen Ruf.
In meinem C-Wurf hatte ich den Fall, dass eine Familie schon mehrere Jahre am überlegen war, ob sie sich einen Hund holen. (Ersthundehalter) Die Mutter hat vor mir bereits zwei Flat Züchter besucht. Bei der einen ist sie sofort wieder gegangen, weil sie unglaublich schroff mit ihren Tieren umgegangen ist (die kenne ich auch, die war einer der Gründe für meinen Vereinswechsel) und bei der anderen war sie sehr überrascht. Sie meinte, dass die Züchterin bei all ihren fragen immer alles sehr einfach geredet hat. Es wäre kein Problem dass der Hund alleine bleiben kann, es wäre kein Problem wenn die Kinder mit dem Hund gassi gehen, es wäre kein Problem dass eine Katze vorhanden ist. Der Flat würde sich an alles anpassen. Als sie dort waren konnten sie einen Flat kurz kennen lernen, der kam zum begrüßen und hat sich dann verzogen.
Als sie sich dann bei mir gemeldet haben, haben wir uns zum gassi verabredet, und sie war hellauf begeistert dass sie die Rasse RICHTIG kennen lernen konnte. Die ganze Power die die Rasse zu bieten hat. Bei ihren Fragen hab ich ehrlich geantwortet und sie war glücklich, dass ich eben nichts schöngeredet habe, damit sie sich auch richtig vorbereiten kann, und weiß was sie erwartet.
Sie kommt übrigens jetzt wunderbar mit meinem C-Chen zurecht :)
 
Fakt ist jedenfalls, dass man Rassebeschreibungen und erst Recht die Anpreisungen von Tierschutzhunden ähnlich lesen muss wie ein Arbeitszeugnis - so von wegen "war stets bemüht"... Generell sind ja laut Beschreibungen eigentlich alle Rassen prima Familienhunde, wenn es hoch kommt dann halt "mit entsprechender Erziehung". Eine Formulierung, die ebenso gern auch bei Tierschutzhunden verwendet wird. Geht es dann komplett in die Hosen, dann hat der neue Halter das mit der entsprechenden Erziehung wohl einfach nicht richtig gemacht.

Manches an diesem Beschönigen verstehe ich noch. Wer von seiner Rasse begeistert ist, der empfindet meist wirklich die Macken als gar nicht sonderlich schlimm und erwähnenswert. Wer im Tierschutz schon Hunde mit richtig heftigem Verhalten erlebt hat, der findet ein gelegentliches Zuschnappen vielleicht gar nicht als dramatisch. Das ist nicht unbedingt zielführend für eine gute Vermittlung, aber immerhin menschlich nachvollziehbar. Oft genug aber hab ich das Gefühl, es geht schlicht um vermitteln bzw. verkaufen. Um jeden Preis. Und das finde ich schlimm.

Meine persönlichen Gedanken dazu: Ich würde im Zweifelsfall generell lieber etwas deutlicher sagen, wo die Haken sitzen könnten. Wird es dann leichter als gedacht, wird sich der Hundehalter freuen. Und mal ehrlich, wer sich schon von einer Beschreibung abschrecken lässt - tut es da wirklich gut, den lieber ohne Vorwarnung mit der Realität zu konfrontieren? Klar, der Hund ist dann vermittelt/verkauft. Aber Mensch wie Hund müssen dann auch die nächsten Jahre miteinander leben. Und ob beide damit wohl glücklich werden, wenn der tolle Familienhund dann plötzlich alles andere als familientauglich ist?
 
Es müssten auch mal diese Wesensmerkmale wie nervenstark, schutztrieb, familienfreundlich u u u genauer definiert werden und ehrlicher darauf hingewiesen werden, dass die ein oder andere Eigenschaft auch nervig sein kann.

Aber da kommt halt wieder ins Spiel, das doch jeder etwas nachdenken sollte.

Wenn ich in einer Rassebeschreibung lese "wachsam", ist das nicht beschönigt. Aber der potentielle Käufer macht sich selten Gedanken drüber, dass "wachsam" u.U. bedeutet, der Hund verbellt alles und jeden, was sich in seinem Umfeld bewegt.

"Schutztrieb" - haben ja so manche HH ganz gern. Das der aber in die richtigen Bahnen gelenkt werden muß, der Hund nicht von allein lernt, wann sein Schutztrieb gefragt ist und wann nicht, vergessen auch viele.

Und das läßt sich fortsetzen. Wie silkies schrieb, man muß auch zwischen den Zeilen lesen, wie bei Arbeitszeugnissen. Und über Formulierungen nachdenken, was die genau bedeuten.

Es gibt immer noch Leute, die glauben alle Hunde sind wie Lassie oder Kommisar Rex.:eek: Im Selbstlauf, weils im Fernsehen so gut funktioniert.

Das im TS manches lieber garnicht gesagt wird, ist ein anderes Ding. Seitenweise nur liebe freundliche Hunde. Das macht mich schon mißtrauisch beim lesen.

In meiner Zeit im TH gabs auch Kollegen, bei denen jeder Hund einfach nur nett war. Da wurde vermittelt auf Teufel komm raus, mit guten Absichten, aber unprossionell und unfair gegen Mensch und Hund. Kontraproduktiv das Ganze, es kamen auch viele Hunde zurück.
Es gab aber auch wenig Einsicht, das es so nicht geht.
 
Es gibt immer noch Leute, die glauben alle Hunde sind wie Lassie oder Kommisar Rex.:eek: Im Selbstlauf, weils im Fernsehen so gut funktioniert.
Das wär doch mal interessant zu sehen, wie z. B. mit Rex trainiert wurde, um dass es so gedreht werden kann. Ich kann mir vorstellen, dass es nicht nur einen "Rex" gab.
 
Ich habe damals versucht, die Rassebeschreibung des Akita Inu zu erläutern. Hat nicht gefruchtet. Sie haben alles harmlos gesprochen. Inzwischen bin ich froh, dass ich nicht mehr ihr Nachbar bin. Jeder HH aus der Gegend sieht zu, dass weite zu suchen, wenn der Akita unterwegs ist. Er wird gemieden ohne Ende, weil die Halter ihn körperlich nicht gewachsen sind, der Hund nicht erzogen ist (ist ja stur) und extrem aggresiv ist. Aber das ist egal. Er gewinnt seine Preise auf Ausstellungen und ist Deckrüde.
 
@RosAli
Verschlüsselte Texte beim Verkauf einer Ware ( hier Hund ) sind für mich die Vorstufe zum Betrug.

Ein das muß man sich doch denken können, lasse ich nur gelten wenn es zu offensichtlich ist.

Ich muß mir z.B. denken können.
das ein Hund, der als Blindenhund geeignet ist, dies mit 12 Wochen unmöglich sein kann.
 



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