"Beschönigte" Hunde,-/Rassebeschreibungen?

Sollte...da liegt für mich der Knackpunkt,ist es vielen aber nicht :-/
Da hab ich z.B. noch nie drüber nachgedacht, dass jemand unter "wachsam" was anderes verstehen könnte :oops:...

Ich kann schon verstehen, dass Züchter ihre Rasse einfach toll finden und automatisch ins schwärmen geraten (damit meine ich jetzt nicht zu versprechen, dass der Welpe nach wenigen Tagen bereits stubenrein ist und mehrere Stunden alleine bleiben kann), aber man muss sich schon Mühe geben, sich in Außenstehende reinzuversetzen. Ich persönlich bin z.B. den Shelties total verfallen (züchte nicht und habe es auch nicht vor), und verstehe nie, warum man die so selten sieht oder was irgendwen an der Rasse stören könnte :rolleyes:. Bei mir würde es wohl auch eher so klingen: sind total begeisterungsfähig, sportlich, anpassungsfähig, kommunizieren sehr fein (man braucht nie irgendwie deutlicher werden oder irgendwas ewig neu ausdiskutieren), gut kontrollierbarer Jagdtrieb, sehr am Menschen orientiert, Fremden gegenüber reserviert, absolut nicht bollerig oder distanzlos (im Normalfall), guter Wachtrieb. Ja, ... auf der anderen Seite sind sie recht "kommunikativ" (das war toll beschönigend, oder :p?) und können recht sensibel sein, sind recht reizempfänglich (drehen schnell mal hoch) und ja, tatsächlich eher reserviert (bis extrem reserviert) und eben wachsam. Wobei mich das halt nicht stört, sondern ich es gut finde. Wie auch immer, spricht mich draußen jemand an, bin ich total froh über das Interesse und erzähle begeistert, wie toll sie sind :D. Ich vermute, Züchter sind auch nur Menschen, denen passiert das auch schon mal... Und gerade auf seiner Homepage (persönliches Gespräch ist ja immer was anderes) erzählt man doch eher, warum diese Rasse gut ins Leben passen kann, was man toll dran findet...

Daneben gibt es natürlich auch die, die einfach nur ihr "Produkt" verkaufen wollen, und deshalb halt einfach nur sagen, was der potentielle Interessent vermutlich hören will
 
Wie auch immer, spricht mich draußen jemand an, bin ich total froh über das Interesse und erzähle begeistert, wie toll sie sind :D
Haha, ich bin da genau das Gegenteil. Ich erzähle immer voller Überzeugung, wie schwierig der Whippet ist, wie eigenständig und wie sehr er jagt.. Und dass Hermes 15 Monate (!) an der Schleppleine lief, trotz ständigem Training.
Ist halt kein Hund für jedermann und ich möchte nicht, dass sich jemand leichtfertig diese Rasse holt.

Dass der Sheltie so selten ist, verstehe ich jedoch auch nicht. Ich finde sie super und es war ursprünglich auch ein ganz heißer Kandidat für mich. :)
 
Wenn mich jemand was über Pudel fragt, bin ich auch total begeistert und gerate ins schwärmen, einfach weil sie für mich perfekt sind. Der, je nach Hund, mehr oder weniger vorhandene Jagdtrieb stört mich nicht. Ich weiß damit umzugehen und nutze die gute Nase und die Freude am Suchen ja für ihre "Arbeit".

Und ja Pudel sind intelligent, aber viele setzen das mit "leicht erziehbar" gleich, was aber definitiv nicht richtig ist. Dazu fehlt einfach (zumindestzbei den Pudeln die ich kenne) der "will toll please".
Eine bekannte, die 5 BC und 1 Kleinpudel hat, hat's mal sehr schön gesagt: Die BC nutzen ihre Intelligenz um dem Menschen zu gefallen und der Pudel für seinen eigenen Vorteil.

Beim Pudel sehe ich einfach manchmal die Gefahr, dass der Hund intelligenter ist, als die Halter :p

Auch die nötige Fellpflege sehe ich nicht als großen Aufwand, weil's mich eben nicht stört, sie 3-4 Mal in der Woche gründlich zu kämmen und alle paar Wochen zu baden und zu scheren. Wobei ich auch nicht zum Hundefriseur gehen möchte, das wär mir auf Dauer zu teuer und zu aufwendig.

Außerdem schmust und kuschelt sie gerne. Könnte sie nachts nicht bei mir im Bett schlafen und sich dann kuscheln, würde für sie eine Welt zusammen brechen. Ich find's toll so und möchte es nicht anders, aber wenn man ihr diese Nähe nicht geben könnten, wäre das fatal.
 
Ich weiß, warum ich keinen Sheltie habe.;)

Wachsam und kommunikativ sind nicht unbedingt die Eigenschaften, die ich an meinem Hund schätzen würde. Auch sensibel, reizempfänglich und Fremden gegenüber reserviert - nicht mein Hund.
Als ich vor Jahren nach einer für uns geeigneten Rasse suchte, haben genau diese Eigenschaften den Sheltie (und auch andere Hütehunde) von der Wunschliste verschwinden lassen.
 
Ist halt kein Hund für jedermann und ich möchte nicht, dass sich jemand leichtfertig diese Rasse holt.
Das geht mir beim Aussie so :rolleyes:, gerade weil die ja schwer "in Mode" sind und viele Interessenten die Rassebeschreibung auf das ummünzen, was sie gerne lesen und glauben möchten, selbst dann, wenn die Rassebeschreibung sehr ehrlich ist. Da nutz ich auch lieber deutlichere Worte (also hier leben 2 Shelties und 2 Aussies). Wobei ich denke, es gibt immer viel von dem wieder, was man selber eben als nicht ganz einfach empfindet, das muss ja längst nicht jeder so empfinden. Wie du vielleicht mit 15 Monaten Schleppleinentraining mit sehr eigenständig-starkem Jagdtrieb oder ich beim Aussie die u.U. starke Aggressionsbereitschaft, gepaart mit im Zweifelsfall sehr eigenständig-reaktiv-offensivem Handeln. Ein Aussie, der Fremde doof findet ist von der Reaktion her eine ganz andere Hausnummer, als ein Sheltie, der andere doof findet (wo der Sheltie halt einfach nur lautstark meldet "so kümmere sich doch wer", sagt der Aussie: "ok, mach ich" :rolleyes:. Liest sich aber in der Rassebeschreibung mit "wachsam" vermutlich recht ähnlich...)
 
Ich persönlich bin z.B. den Shelties total verfallen (züchte nicht und habe es auch nicht vor), und verstehe nie, warum man die so selten sieht oder was irgendwen an der Rasse stören könnte . Bei mir würde es wohl auch eher so klingen: sind total begeisterungsfähig, sportlich, anpassungsfähig, kommunizieren sehr fein (man braucht nie irgendwie deutlicher werden oder irgendwas ewig neu ausdiskutieren), gut kontrollierbarer Jagdtrieb, sehr am Menschen orientiert, Fremden gegenüber reserviert, absolut nicht bollerig oder distanzlos (im Normalfall), guter Wachtrieb. Ja, ... auf der anderen Seite sind sie recht "kommunikativ" (das war toll beschönigend, oder ?) und können recht sensibel sein, sind recht reizempfänglich (drehen schnell mal hoch) und ja, tatsächlich eher reserviert (bis extrem reserviert) und eben wachsam.

Hier bei mir sehe ich Shelties recht häufig: In Hermanns Kleinhundegruppe ist eine Hündin, eine ehemalige Trainerin hat zwei Hündinnen und gerade vor ein paar Tagen sind wir einem Sheltie begegnet.

Wenn deine Beschreibung eine ehrliche Rassebeschreibung ist rückt der Sheltie auf meine „könnte hier mal einziehen“-Liste. Die Shelties, die ich kenne sind auch nicht kommunikativ.
Aber… eigentlich mag ich keine Langhaarhunde. :oops: Der Sheltie in Hermanns Gruppe war mal geschoren auf „Labradorlänge“. Es sah, hm ungewohnt aus.;)

Ich möchte so gern mal einen Hund bei dem ich nicht ständig diskutieren muss. Das finde ich so anstrengend.
 
Wenn ich auf der Straße auf meine Flats angesprochen werde Schwärme ich auch ohne Ende von der Rasse. Wie toll sie sind, wie lieb ich sie habe, dass sie für mich einfach perfekt sind usw.

Anders sieht es aus, wenn Welpeninteressenten bei mir anrufen oder zu Besuch kommen. Da erzähle ich vor allem vor möglichen Problemen, von dem Arbeitswillen der Rasse, von dem überschäumenden Temperament, von dem Krebs und den Allergien, von dem absoluten Trieb der in ihnen steckt, und erkläre, was es eigentlich bedeutet, dass im Rassestandard steht, dass Flats Menschen lieben und gefallen wollen.
Denn: überzeugen dass das die perfekte Rasse für die Familie ist, mache ich niemals und werde ich niemals. Wenn ich jemanden überzeugen muss, dann bekommt er keinen Hund von mir. Denn ich rede die Rasse nicht schön, damit ich dann am Ende den Salat habe, dass Hund und Mensch absolut nicht zusammen passen. Wenn die Menschen NACH meinen Schilderungen, und nach dem persönlichen kennenlernen immer noch begeistert von der Rasse ist, dann sind das doch viel interessanter Familien für meine Welpen, die ich viel lieber kennenlernen möchte, und in Betracht ziehe als meine Zeit mit schönreden zu verschwenden :)
 
Wenn ich auf der Straße auf meine Flats angesprochen werde Schwärme ich auch ohne Ende von der Rasse. Wie toll sie sind, wie lieb ich sie habe, dass sie für mich einfach perfekt sind usw.

Anders sieht es aus, wenn Welpeninteressenten bei mir anrufen oder zu Besuch kommen. Da erzähle ich vor allem vor möglichen Problemen, von dem Arbeitswillen der Rasse, von dem überschäumenden Temperament, von dem Krebs und den Allergien, von dem absoluten Trieb der in ihnen steckt, und erkläre, was es eigentlich bedeutet, dass im Rassestandard steht, dass Flats Menschen lieben und gefallen wollen.
Denn: überzeugen dass das die perfekte Rasse für die Familie ist, mache ich niemals und werde ich niemals. Wenn ich jemanden überzeugen muss, dann bekommt er keinen Hund von mir. Denn ich rede die Rasse nicht schön, damit ich dann am Ende den Salat habe, dass Hund und Mensch absolut nicht zusammen passen. Wenn die Menschen NACH meinen Schilderungen, und nach dem persönlichen kennenlernen immer noch begeistert von der Rasse ist, dann sind das doch viel interessanter Familien für meine Welpen, die ich viel lieber kennenlernen möchte, und in Betracht ziehe als meine Zeit mit schönreden zu verschwenden :)

Da bin ich genauso. :D
 
Ich hab mir jetzt den Spaß gemacht diese Rassebeschreibung des Chart Polski mit den Augen eines Anfängers zu lesen, der sich einfach in die Optik dieses Hundes verguckt und eine entsprechende "Begeisterungsbrille" aufgesetzt hat. (Denn man darf ja nicht vergessen, die weitaus meisten hier lesen ja doch ganz anders als Lieschen Müller auf der Suche nach dem ersten Hund!)

Der polnische Windhund ist selbstbewusst, sicher, zurückhaltend und mutig. Ein toller Charakter, drängt sich nicht in den Vordergrund, sondern beobachtet alles cool von der Seite. Angst hat er nie. Bei der Verfolgung ist er schnell, sehr geschickt und ausdauernd. Wenn ich mit ihm Ball spiele oder Sport machen will stellt er sich prima dabei an! In Aktion reagiert er schnell und heftig. Wenn er mich beschützt lässt er sich nicht die Butter vom Brot nehmen. Der Chart Polski gilt als überdurchschnittlich intelligent cool, eine Lassie! Der kann bestimmt ganz viele Tricks lernen, und auch alles sonst! und vor allem leichtführig, der macht ohne viel Aufwand alles was ich sage er ist anhänglich wird mein treuer Schatten sein und mich total lieben und darüber hinaus äußerst pflegeleicht. Super, macht keine Arbeit! Er ist ein ruhiger, angenehmer Hausgenosse, zuhause von vornherein kein Problem, da fällt der gar nicht auf wachsam meldet Besucher wenn es klingelt und beschützt uns gegen Einbrecher und bei guter Sozialisierung nicht aggressiv und geduldig mit Kindern. Der wird ja mit den Kindern groß, also ein toller Spielhund Er schließt sich eng an seine Bezugsperson an, wird mich ganz doll lieb haben, mehr als alle anderen von der er sich leicht und gerne, jedoch liebevoll, wenn ich nur lieb zu ihm bin läuft das von selbst zu einem für Windhunde ungewöhnlich gehorsamen Hund erziehen lässt. der wird genauso super erzogen sein wie die ganzen Bordercollies ringsum Die anderen Familienmitglieder behandelt er freundlich wohlwollend. Wenn also Opa August kommt, dann mag er den auch.
Er ist ein ausdauernder, kann mit auf Urlaubswanderungen robuster, wird nicht krank nicht heikler, stellt sich nicht an und kann auch mal was ab rustikaler nicht so überzüchtet wie man immer hört Windhund von selbständigem, anderen Hunden gegenüber dominanten, lässt sich nicht von jedem Fiffi seinen Ball wegnehmen Charakter


Ok, das ist jetzt ein wenig zugespitzt. Aber leider wirklich nur ein wenig, ich hab in Gesprächen mit Leuten, die einen ersten Hund anschaffen wollten, schon so vieles in dieser Richtung gehört... Was für mich ein Grund ist, auch die Züchter da sehr in der Verantwortung zu sehen. Dass ein Rassestandard erst mal im entsprechenden Sprachgebrauch verfasst ist, das ist per se kein Drama. Immerhin geht es ja um eine Art Fachinformation. Aber jeder verantwortungsvolle Züchter sollte da für unbedarfte Interessenten ordentlich und auch kritisch übersetzen. Und an dieser Stelle hakt es leider oft.
 
Casha wird ja meist für einen Boxermix gehalten. Hatten wir ja schon.

Aber wenn sich ein Gespräch dann Richtung "Aha, bulldog.. wie sind die denn so?" läuft sage ich schlicht: "muss man mögen, optisch wie vom Charakter her, ist nicht jedermanns Hund."

Denn auch wenn Casha sich überaus menschenfreundlich und verschmust präsentiert, so ist so ein Bollerkopp durchaus ein Hausnümmerchen, deren man sich bewusst sein muss.
Die Trainingseinheiten in der HuSchu, nach denen ich heulend (!) zu Hause saß, kann ich im ersten Jahr nicht an den Händen abzählen. An den Füßen auch nicht ;)
Es ist nämlich das Eine zu wissen, dass der Hund "stur, eigenständig und mitdenkend" ist.. und das Andere, es zu erleben, wie Border, Retriever, Püdelchen, Schäfer und haste nicht gesehen an Dir vorbeiziehen und durchaus ein wenig gehässig grinsen.
Also, die Besitzer.

Casha durchschaut Handlungsketten schneller als jeder der genannten Hunde oben. Die guten Trainer erkennen das schnell.. den weniger guten muss ich schon mal auf die Sprünge helfen :cool:

Letztens habe ich in der HuSchu mit einem Labbihalter die Leine getauscht. Ja, ich mach das, wenn ich den anderen gut kenne und weiß, wie der mit Hunden umgeht.
Und ich muss sagen: es war eine Offenbarung!
 



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