Angst beim Gassi gehen mit extremen ziehen

Okay, ich verstehe - ich war auch nicht so richtig der Meinung, das sie der Chef sein will.

Ich fang jetzt einfach noch mal vo vorne an - sie merkt schon, das ich ihre Bezugsperson bin, gestern Abend habe ich mich einfach auf dem Boden gesetzt und was leckeres zu Essen in der Hand gehabt -sie ist gekommen und ich konnte sie damit gut führen -sie schaut mich im Moment auch nicht mehr so ängstlich an - sie liegt neben mir auf dem Sofa und schläft.

Ich habe heute morgen beim gassi gehen auch wirklich nur eine kurze Runde gemacht - bin mit ihr direkt nach dem Pippi machen nach Hause und ich fande sie entspannter.

Manchmal ist es schon schwer, wenn man viele Tipps bekommt und sie versucht sie umzusetzten aber ich sehe wie mein Tier leidet -jetzt werde ich es einfach so machen, als wenn ich Camy wäre - ich werde versuchen auf ihre Bedürfnisse einzugehen und sie nicht mehr den stress auszusetzten und versuchen eine intenyive Bindung zu ihr aufbauen, in dem ich sie nur noch aus der Hand füttere etc.
Irgendwann wird sie merken, das ich nichts böses von ihrwill!!!
 
Hallo Dorina,

ich habe selber eine Straßenhündin aus dem Ausland adoptiert und kann dich daher gut verstehen.
Das wichtigste, dass du ihr jetzt geben kannst ist viel Liebe, Geduld und Sicherheit.
Du musst ihr Vertrauen gewinnen, dass sie sich zu 100% auf dich verlassen kann.
Bei einem ängstlichen Hund musst du selber um so selbstsicherer und bestimmter sein um die nötige Sicherheit zu vermitteln.

Bei ihrem Verhalten ist es sicher eine sehr gute Idee nochmal ein paar Schritte zurück zu machen, vergiss was bisher negatives passiert ist und starte einfach nochmal neu :zustimmung:

Hat sie einen eigenen Platz an den sie sich zurück ziehen kann und wo sie auch wirklich in Ruhe gelassen wird ? D.h dort gibt es kein streicheln, kein bedrängen, kein ständiges ansprechen ?
Wichtig ist, dass der Platz so gestaltet ist, dass es mehrere mögliche "Fluchtwege" zu allen Seiten gibt.

Finde etwas, dass sie wirklich "glücklicher Hund" werden lässt, das können tolle Leckerchen sein - bei meiner ist es Lob, wenn ich ihr überschwenglich erzähle was für ein wundervoller Hund sie ist, dann blüht sie richtig auf.
Zudem singe, pfeife, lache und tanze ich teilweise um kritische Situationen zu überbrücken :frech3:

Spielen kann meine auch noch nicht, sie weiß gar nicht was sie mit einem Ball, einem Kuscheltier oder sonstigem anfangen soll. Was sie bisher ganz toll fand war ein "Preydummy", aber auch nicht immer...damit sie nicht frustriert wird, halte ich die Trainingseinheiten sehr kurz, bestärke ihr positives Verhalten und beende immer mit einem positiven Abschluss.

Das Füttern aus der Hand ist eine sehr gute Idee, schafft zum einen Vertrauen und zum anderen muss man auch aufpassen, denn es ist nur verständlich, dass sie ggf. ihre Ressourcen verteidigen wollen, das kann böse ausgehen.

Bei uns gibt es nur Futter auf meine Erlaubnis hin, sie muss absitzen und wartet dann artig, bis ich sie zum Napf bitte.

Wie verhält sie sich denn sonst in der Wohnung und dir gegenüber?

Würde mich freuen, wenn wir uns ein wenig austauschen könnten :winken3:

ich hab meine jetzt 9 Wochen und wir haben zwar einige Rückschläge gehabt, weil ich Fehler gemacht habe, aber inzwischen läuft es zu 99% richtig gut :)
 
Hallo Jayne !!!

Danke für Deine liebe Antwort - bei uns geht es langsam Berg auf - nachdem sie so Probleme bei Gassi gehen gemacht hat, hab ich mir eine Hundetrainerin bestellt - leider war der Termin erst 2 Wochen später aber ich hatte eine Meinung von einen Profi und hab viele Tipps bekommen.

Die Hundetrainerin war ganz zufrieden - sie denkt nicht, das Camy so ein "Angsthase" ist wie gedacht - als wir losgegangen sind, kam an uns ein Krankkenwagen vorbei, der ein ziemlichen krach gemacht hat und Camy ist ganz entspannt weitergegangen.
Ich führe sie jetzt mit einer 10m Schleppleine und das funktioniert super - sie wirkt entspannter und ich glaube sie geniesst unsere langen Spaziergänge.
Anfänglich hatte sie noch Angst vor dem hohen Gras, mitlerweile geht sie ab und an durch und wenn sie unsicher ist, geht sie einfach hinter mir.

Ansonsten, zu Hause liegt sie viel und schläft -sie hat ihren Platz auf dem Sofa gefunden - das ejnzige Problem, wenn mein Freund da ist, ist sie etwas zurückhaltend.
Erst am WE gab es wiedef etwas Probleme - sie getraut sich dann nicht auf das Sofa, obwohl wir ihr ne menge möglichkeiten anbieten - am Sonntag wollte sie dann nicht mehr essen und stand richtig unter "Strom".
Mein Freund ist dann extra am Abend nach Hause und dann hatsie angefangen sich zu entspannen und hat auch gegessen.
An diesem Problem müssen wir noch arbeiten.

Na, mit spielen - soweit sind wir noch nicht, sie kann einfach nichts damit anfangen - auch wenn wir unterwegs Hunde treffen, sie ist aufgeregt aber sie läuft dann vorbei und wenn man siezum spielen auffordert, dann schaut sie ganz komisch.

Aber ich denke mal, nach noch nicht mal 2 Monaten, verlange ich auch nicht, das sie perfekt ist - kleine Schritte reichen mir aus und ich freu mich über jeden Ausflug, wo ich sehe, das sie Freude daran hat und höre, wenn sie entspannt auf meinem Sofa liegt und schnarcht! :)
 
Hallo und Guten Morgen Dorina,
das hört sich ja echt super an !

Ich habe mir auch schon eine Hundetrainerin rausgesucht, die auch Einzelstunden anbietet, ich denke Lady ist bald soweit, dass wir "arbeiten" können.
Sie ist nicht mehr so schnell überfordert und teilweise merkt man jetzt schon, dass sie auch lernen will, teilweise wechselt sie in den "Befehlsmodus" und wartet richtig auf ein Kommando, wenn sie dafür dann ein Lob bekommt ist sie richtig stolz und freut sich einen Keks :jawoll:

Das mit dem Straßenlärm kommt mir bekannt vor.
Das ist ja das gute an einem Straßenhund, solchen Lärm sind die einfach gewohnt.
Lady hat auch überhaupt kein Problem an der Straße zu gehen, an hupenden Bussen, klingelnden Fahrrädern, großen wehenden Fahnen - alles, bei dem ich denke, das könnte ihr Angst machen juckt sie mal so gar nicht und manchmal reagiert sie dann plötzlich panisch, bei Dingen die ich gar nicht verstehe.
Wir haben einen Mann mit Hund in der Nachbarschaft, wenn sie die nur von weitem sieht bekommt sie richtig Angst. Ich hab mir die beiden genauer angesehen, aber ich hab keine Gefahr gesehen, auch der Hund war eher unterwürfig und auf jeden Fall freundlich und ging bei Fuß.
Der Mann war auch sehr nett, wir haben uns kurz unterhalten.

Irgendwas an den Beiden muss sie an ein schreckliches Erlebnis aus ihrer Vergangenheit erinnern.
Darf ich Dich fragen, was du in so einer Situation machen würdest ?
Die Beiden waren hinter uns und Lady hat sich ständig umgedreht, blieb stehen, rannte dann wieder ein Stück, immer mit eingezogenem Schwanz.
Ich hab sie ein paar Mal ermutigt weiter zu gehen und sie dabei bestärkt, dann hab ich sie der Gefahr entgegen gestellt, mich also umgedreht und bin auf die Beiden zugegangen.
Hab sie dann absitzen lassen und die beiden sind an uns vorbei. Ich weiß nicht, ob das richtig war, aber vorher kam es mir vor, als würden wir flüchten und das fühlte sich falsch an. Auch zu Hause war sie dann noch sehr aufgeregt, hat sich dann aber letzendlich doch entpannt und lag noch eine Weile in meinem Arm.

Nun gut, es ist ja nur selbstverständlich, sie hat sicher viel erlebt und wurde oft verjagt und sicher auch geschlagen. Warum sie anfangs so eine große Angst vor Ästen und Stöckern hatte, kann man sich ja traurigerweise denken :(
Auch wenn ich mal mit dem Schuh einen Stein weg gekickt habe oder wenn auf der Straße mal jemand streitet (also aggressiv schreit oder schimpft) reagiert sie ängstlich.

Sie hat auch ein paar Narben im Nasenbereich...ach, ich will es vielleicht lieber gar nicht wissen.
 
Hallo Jayne !!!

Sorry, das ich so lange nichtgeschrieben habe aber die letzten Wochen waren etwas anstrengend.

Camy hat unheimliche Angst vor Gewitter - dadurch, das in den letzten Wochen so schlimmwar, ist sie kaum noch zur Ruhe gekommen - langsam wird es auch etwas schwer was die Wohnung betrifft - ins Wohnzimmer kommt sie jetzt garnicht mehr - wenn es Donnert geht sie dann ins Bad, wo kein Fenster ist - jetzt ist es so, das sie nur noch dort liegt - zum Gassi gehen, kommt sie raus und zum fressen, das wars dann.

Ich hab jetzt einfach mal die Tür zu gemacht, das sie zu ihren Bettchen geht, aber so richtig willsie nicht - ihr Bettchen steht mittlerweile in einen anderen Raum - hab extra den Rollladen runter gemacht und meine Relaxliege (die ich nie nutze) vor ihr Bettchen gestellt.
Also alles etwas schwer, hab das Gefühl, wir sind ganz viele Schritte zurück gegangen. :-(

Also, das Problemmit den Männern, hab ich ja auch - mein Freund ist das beste Beispiel - wir haben auch noch keine Lösung gefunden - auch wenn wir Gassi gehen, meidet sie die Männer, rennt aber nicht weg.
Aber allgemein mag sie es nicht, wenn ich mich mit anderen Gassigängern stehen bleibe und mich unterhalte, da zieht sie denn Schwanz ein und mag am besten sofort weiter!

Wie man sieht, steht uns noch, ganz, ganz viel arbeit bevor - ich wäre schon froh, wenn sie zu mir , zum Kuscheln kommen würde aber auch das tut sie nicht! Vielleicht mag sie mich nicht, ich hab keine Ahnung!!!

Lg Dorina
 
! Vielleicht mag sie mich nicht, ich hab keine Ahnung!!!

Lg Dorina

Ich glaube nicht, dass es daran liegt dass sie dich nicht mag. Sie ist ein unsicherer Hund aus dem Auslandstierschutz, es kann Monate dauern bis sie richtig "angekommen" ist. Sie muss erst mal ein Sicherheitsgefühl entwickeln.

Rückschritte sind natürlich belastend, aber irgendwann geht es auch wieder bergauf. Am besten, man freut sich über jeden noch so kleinen Fortschritt, das ist bei so einem Auslandshund nämlich schon eine ganze Menge :)

Hast du einen kompetenten, gewaltfrei und positiv arbeitenden Trainer, der dich auf deinem Weg mit ihr vielleicht unterstützt?
 
Die Hundetrainerin, die uns einmal begleitet hat, war eigentlich sehr zufrieden -sie meinte, ich hätte sehr gut schon mit ihr gearbeitet - was ich eigentlich garnicht bewusst gemacht habe.

Mein größtes Problem was ich i Moment habe, ist wirklich der Aufenthalt in der Whg. - sie will sich immer verkriechen - wie kann ich das ändern oder soll ich es überhaupt ???
Ich hab kein Problem, wenn sie sich bei Gewitter oder wenn sie ihre Ruhe haben möchte, zurück zieht aber Tage am Stück ist dann doch etwas zuviel!
 
Am besten, du erstellst einen separaten Thread zu dem Thema. Dann schauen mehr Leute rein und können dir Hilfestellung geben.
 
Wie sieht es denn aus, wenn sie nur Zugang zu einer abgedunkelten Box im Wohnzimmer (zB) hat? Also da wo ihr immer seid und sie es indirekt mitbekommen muss, dass neben ihrer Höhle auch noch die Welt weiter geht. Also ihr gar nicht erst die Chance lassen, sich bis auf die entfernteste Ecke zurück zu ziehen.
 
Ich glaube nicht, dass es daran liegt dass sie dich nicht mag. Sie ist ein unsicherer Hund aus dem Auslandstierschutz, es kann Monate dauern bis sie richtig "angekommen" ist. Sie muss erst mal ein Sicherheitsgefühl entwickeln.

Ich finde, es wird viel zu selbstverständlich immer angenommen, dass jeder Hund seinen Besitzer mag.
Warum sollte ein Straßenhund sich darüber freuen, dass er eingefangen und dann vermittelt wird?
Weil er nun ein Zuhause hat?

Warum sollte er den Menschen mögen, der sozusagen sein Gefängniswärter ist? Weil er von ihm Futter bekommt?

Die Hündin ist 5 Jahre alt und hatte wahrscheinlich ein eigenständiges Leben auf der Straße. Vielleicht gehörte sie auch einem Menschen in Rumänien, der sie gefüttert hat.
Aber in Rumänien sind richtige Haus- und Familienhunde eher die Ausnahme.
Wahrscheinlich ist sie ein Eingesperrtsein in der Wohnung nicht gewöhnt.

Um sich an einen Menschen zu binden, muss dieser Mensch für diesen Hund in irgendeiner Form attraktiv sein.
Dieser Mensch muss etwas an sich haben, was den Hund für das eigenständige Leben auf der Straße entschädigt.

Darum finde ich es auch so unverantwortlich, dass richtige Straßenhunde, wie sie in Rumänien herumlaufen, an Hundeanfänger vermittelt werden. Diese Hunde zu einem problemlosen Alltagsbegleiter zu machen, ist selbst für Hundeerfahrene Menschen nicht einfach.
 



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