Angst beim Autofahren verlieren - nur wie?

Hallo,

Hallo Zusammen - ich brauche bitte mal dringend eure geballte Erfahrung und Hilfe :/

(falls ich im falschen Bereich bin tut mir das sehr leid, ich versuche mich noch zurecht zu finden.

Kurz zur Vorgeschichte:
Unser "Schnuffel" lebt nun erst seit 2,5 Wochen bei uns. Er ist ein 3-jähriger Mischlingsrüde aus dem Tierschutz.
Wir sind beide voll berufstätig aber Herr Hund darf mit uns ins Büro (und ist bereits jetzt der Star der Firma ;) ).
Nach 1,5 wöchigem Urlaub musste er letzte Woche Montag das erste mal mit uns ins Büro fahren.

Folgende Punkte sind mein Problem:
Unser Hund (SH ca. 48cm) hasst Autofahren. (Problem 1)
Mein Auto ist ein 1er BMW, geleast und gebe ihn in 10 Monaten bereits zurück (Problem 2)

Als das Tierheim den Hund vor zwei Wochen zu uns gebracht hat wurde er in einem komplett verklebten (er hat nicht rausgesehen) Caddy mit Hundebox gebracht.
Laut Tierheim ist er ins Auto gesprungen und hat sich in der Box hin gelegt.

Bei uns sieht das ganz anders aus .. Er springt nicht ins Auto.
Zuerst dachten wir, es läge an der Ladekante (also, dass die Ladekante meines Autos recht hoch ist), er springt aber auch nicht auf die Rücksitzbank.

Wir haben bisher versucht:
Durch die Hohe Ladekante öffnet eigentlich keine (bezahlbare) Box im Kofferraum (bezahlbar deshalb, weil sich eine Maßanfertigung für 10 Monate einfach überhaupt nicht rentiert), d.h. wir müssen die Rücksitzbank umklappen und die Box nach vorne öffnen. Das ist nicht schlimm, aber wenn ich den Hund ins Auto (Rücksitzbank) heben muss bekomme ich ihn nicht in die Box rein (ah, ja, er mag auch keine Boxen :( )

Anschnallen auf der Rückbank:
So ein Gurt, den man direkt im Gurtschloss festmachen kann an seinem (maßgefertigten, normalen) Geschirr.
Er hat den Anschnaller aus dem Gurtschloss "gerissen" und ist panisch durchs Auto "gehüpft" - 3 mal bei stehendem Auto - also auch keine Option

Anschnallen im Kofferraum:
Im Moment heben wir ihn in den Kofferraum und Schnallen ihn mit dem oben beschriebenen Gurt an seinem Geschirr fest.
Das erste Mal ist er aus dem Geschirr geschlüpft, die nächsten 3 mal hat er sich durch drehen und ich weiß nicht wie mit dem (sehr kurzen) Anschnaller und Geschirr endlos verheddert.
Inzwischen dreht und verheddert er nicht mehr, aber er sitzt wie festgetackert an der einen Stelle - von aufkommender Entspannung keine Spur.

Faltbox im Kofferaum:
Dadurch, dass ich die Box im Kofferaum erst "auffalten" kann könnte sie dort größer sein, so dass er auch (anders als bei der "richtigen" Autobox) richtig darin stehen könnte - aber so eine Faltbox bietet halt gar keine Sicherheit, zudem schien er in der Box noch mehr Angst zu haben als "nur" im Kofferraum.

Frei im Kofferraum:
Absolut und gar nicht ideal, da das Abtrenngitter in den Fond nicht stabil hält und Hundchen sich "frei" sehr "aufgespult" hat (lief hin und her und hat versucht nach vorne zu kommen etc.)

Aktuell versuchen wir die Auto Box, die halbwegs in das Auto passt zuhause im Wohnzimmer "schön zu füttern" also Futter in der Box. gefrorener Kong in der Box, Leckerlis in der Box usw.
Er geht für Futter und Leckerli auch rein, legt sich mit seinem Kong oder wenn ich ihm ein Leckerli aus der Hand (durchs Gitter) gebe sogar hin, lässt sich darin den Bauch kraulen .. aber "freiwillig" werden wir ihn wohl nie darin sehen.
Zudem ist sie auch eher zu nieder für ihn - er kann darin den Kopf nicht heben. Aber alles was höher ist bekomme ich durch die zu kleine Ladeluke nicht ins Auto.

Noch dazu müsste er im Auto ja selbständig rein laufen - also von der umgeklappten Rücksitzbank in die Box.
Irgendwie glaube ich nicht dran, dass er das jemals tun wird.
Auf der anderen Seite können wir mit dem Anschnaller auch nicht so weiter machen auf Dauer - er hechelt und zittert sich einen ab da hinten - ich schau schon kaum mehr in den Rückspiegel, weil ich heulen könnt, wenn ich ihn sehe.

Er trägt etwas vor, während und nach der Fahrt das Adaptil Halsband, wir bieten ihm einen etwas weicheren Knochen während der Fahrt (interessiert ihn null).

Wir haben das Gefühl, dass es die Enge ist, die ihm Angst macht.
Er hatte die ersten zwei Tage panische Angst vorm Fahrstuhl. Die ist inzwischen aber komplett weg, er geht freiwillig in den Fahrstuhl und zeigt keinerlei Anzeichen von Stress.
Hatte die ersten 3 mal totalen Schiss, als wir die Jalousie zu gemacht haben, hat Angst vor der Box (auch vor der größeren und helleren Faltbox).
VOR dem Auto hat er keine Angst, er lässt sich kraulen, während er die Vorderpfoten auf der Stoßstange hat, nimmt Leckerlis etc.
Nur sobald der Kofferaumdeckel runter geht bekommt er total Angst, verschmäht in dem Moment sogar Wienerle...

Aber er muss halt 2 x am Tag für ca. 30 min. in das Auto - ansonsten müsste er während meiner Arbeit für 10 h allein zuhause sein, was so gar keine Option ist.


Habt ihr mir Tipps?
Wie ist das mit dem Ruffwear Load up? Hat das hier jemand in Benutzung?
Wäre das eine Alternative für uns?

Oder doch weiter die Box schön füttern, auch wenn er darin nicht stehen kann (er kann sich aber drehen, legen, ausstrecken - nur die Höhe ist zu knapp)?

Sorry für den langen Text - ich bin SO ratlos und wünsch mir nur, dass Schnuffel sich beim Autofahren entspannen kann.
 
Du kannst nicht erwarten, dass ein Hund, der in seinem Leben vielleicht noch nie Auto gefahren ist, freudig reinhüpft und entspannt. Sowas muss man trainieren.

Selbst mit meiner Welpin, die bereits beim Züchter schon ans Autofahren herangeführt wurde und die wir seit ihrer 10. Lebenswoche bei uns haben, musste ich das Autofahren langsam und Schritt für Schritt üben. Die ersten Tage/Wochen hat sie jedes Mal gejault, gehechelt, gepieselt, sich übergeben, etc.....

Ich hab ihr die Hundebox und das Auto dann tatsächlich schön gefüttert....also anfangs nur mal rein, Leckerlie, wieder raus, dann wieder rein, Leckerlie, wieder raus, usw.
Dann sind wir ganz kurze Strecken gefahren und da dann ausgestiegen und etwas Gassi gegangen, damit sie das Autofahren auch mit etwas positivem verbindet.

Wie gesagt....habt Geduld mit eurem Hund. Er ist doch grad mal 2,5 Wochen bei euch, kennt euch noch gar nicht richtig und muss sich erstmal eingewöhnen.
 
Danke, JackFrost.
Nun, es war ja nicht die Frage, warum der Hund nicht "Gott gegeben gerne Auto fährt" sondern wie ich es ihm in der aktuellen Situation so angenehm wie möglich machen kann und ob es eventuell Dinge gibt, die wir nicht bedacht haben.


Leider "muss" er aktuell zwei mal am Tag fahren - morgens zur Arbeit und Abends wieder heim.
ich denke, er fühlt sich an beiden Orten ganz wohl (zuhause fühlt er sich glaub wirklich schon ein wenig "daheim" auch wenn er sicherlich noch einige Wochen braucht, bis er komplett angekommen ist) Aber eine "Party" ist es nach den Autofahrten für ihr wohl auch nicht jedesmal (auch wenn wir natürlich sowohl bei der Hin- als auch bei der Rückfahrt nach dem ankommen erstmal eine schöne Gassirunde einlegen).

Ist es möglich, dass wir ihn jetzt weiter in den Kofferaum "Zwingen" und gleichzeitig kleinschrittig die Rückbank als "Wohlfühlort" aufbauen?
Eben wie Du, JackForest beschrieben hast mit Leckerlie und kraulen, statt zu fahren mit nur kurzen Fahrten zu total coolen Orten etc. - oder hilft das nicht?

Oder besser Box weiter zuhause aufbauen und dann irgendwann mit der Box ins Auto übergehen?
 
Warum ist die maßgeschneiderte Box keine Option?
Ihr habt einen "normalen" Kofferraum und auch euer Hund scheint nicht gerade groß zu sein.
Ich habe in meinen Focus (2004) eine gebrauchte Doppelbox reingestellt. Darin passten vorher zwei Rottweiler und nun sitzen da ein Mops und ein Labbi-Mix drin.
Ich möchte darauf hinaus, dass ihr keine allzu große Box braucht und die dann auch ins nächste Auto mitnehmen könnt
 
ein profaner tipp.

lass mal einen anderen ans steuer und setzte du dich mit
der fellnase auf die rückbank.

während der fahrt ruhig mit dem hund sprechen und behutsam streicheln.

sei aber "echt" ruhig. der hund spürt, wenn deine ruhe
"aufgesetzt" ist.....es wird ihn dann eher verunsichern.

fahrt mal 2 stunden und macht alle 15 minuten eine pause.


lg feenkind
 
Pause mit raus lassen? Oder nur rechts ran fahren?

Ich möchte gerne in das nächste Auto eine wirklich passende rein kaufen. Wenn ich jetzt "Maßschneidern" lassen würde wäre nicht gesagt, dass sie wirklich passt oder dann noch gut ist :(
Und "nicht-maßgeschneidert" ist halt die Ladeluke so klein :-/

Ja, ich selbst bin auch nicht SO ruhig, hol mich aber mit Notfalltropfen ganz gut runter...
 
Da es schon oft zu Mißverständnissen gekommen ist, was heißt Kofferraum ?

ist es ein solcher ?
von Wikipedia
"Der Kofferraum ist von außen häufig über eine Heckklappe zugänglich.

Unter einem geschlossenen Kofferraum wird ein solcher verstanden, der vom Fahrgastraum aus nicht oder nur über eine Durchlade-/Skisacköffnung zugänglich ist, während der offene Kofferraum durch Abnehmen einer Abdeckung oder Umlegen der Fondsitzbank zugänglich ist."

oder ein Solcher?
Quelle ebenfalls Wikipedia
"In einem mittelgroßen Pkw beträgt das Ladevolumen ca. 250–500 Liter. Bei vielen Automodellen kann durch Umklappen der Rücksitzbank das Ladevolumen auf ein Vielfaches erweitert werden. So vergrößert sich die Ladelänge um ca. 50 cm. Bei einem Kombi ergibt sich dann meist eine Ladelänge von bis zu zwei Meter."
 
Der 1er ist "Kombi-ähnlich"
Also ein offener Kofferraum, auch die Sitze können (geteilt) umgeklappt werden.

Wie ein User erwähnt hat ist der Kofferraum gar nicht mal SO winzig, lediglich die hohe Ladekante und die (im Verhältnis) kleine Ladeluke machen die Box schwierig.

(Und ich hoffe wirklich, dass keiner seinen Hund in einen geschlossenen Kofferraum steckt - ich hab grad Bilder von meinem Schnuffel im Kofferraum des Z4 meines Mannes vor Augen *schüttel*)
 
Hallo,

es wird ein schwieriges Training, denn durch die 2 täglichen Pflichtfahrten, die nicht zu umgehen sind, kommt es zu Rückschlägen, da euer Hund eigentlich noch gar nicht so weit ist.
"Trockenübungen" mit Leckerlies in der Box würde ich weiter durchführen, eine Verhaltensverschlimmerung erreicht ihr damit nicht.
Eine Rampe für das Auto wäre auch eine Möglichkeit, sodass das Einsteigen stressfreier gestaltet werden kann.
Übungen, ohne Fahrten, Hund ins Auto, belohnen, Hund aussteigen lassen, später Motor starten, nicht fahren, Hund herauslassen.
Hund im stehenden Auto füttern usw.

Du kannst noch eine Tierheilpraktikerin aufsuchen, die sich mit Bachblüten auskennt, vielleicht kann man damit den Stress reduzieren.

Schlimmstenfalls hilft das alles nicht, aber ein Versuch wäre es wert.

LG Leo
 



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