Angst beim Gassi gehen mit extremen ziehen

Hallo alle zusammen!

Camy, meine kleine aus Rumänien ist mitlerweile schon über 3 Wochen bei mir - eigentlich war alles soweit okay beim Gassi gehen - seit ein paar Tagen allerdings will sie nur noch ihr geschäft erledigen und direkt nach Hause - dabei zieht sie so stark an der Leine, das die Gassigänge eher anstrengend werden. Sie zeigt auch eine deutliche Angst und zieht den Schwanz ein, obwohl da wirklich nichts ist.
Ich habe es mit Richtungswechsel probiert und wenn sie bei Fuß gegangen ist, belohnt aber ich sehe keinen einzigen Fortschritt - eben war auch meine Freund mit dabei und er hat auch bestädigt, das es schlimmer geworden ist.

Wenn sie dann mit geht bei Richtungswechsel hat man auch das Gefühl, sie geht stur gerade aus um es hinter sich zu bringen.

Ich versteh das einfach nicht, da es beim Gassi gehen in den ersten Wochen, keine auffälligkeiten oder stress gab.

Vielleicht könnt ihr mir Tipps geben, wie ich ihr das Gassi gehen schmackhaft machen kann und keine Angst haben muß!!!

Lg Dorina
 
Wie lebt ihr?
Wie läuft das Gassi gehen ab?

Falsch belohnt oder was passiert?

Manche Hunde zeigen erst später "das wahre Gesicht"
 
Ich denke Camy wird jetzt richtig angekommen sein und sie zeigt mehr von ihrem Charakter.

Geh mit ihr ruhige, kurze Wege mit möglichst wenig Ablenkung.
 
Warum gehst du nicht heim, wenn sie das möchte? Kurze positive Erfahrungen sind wichtiger als lange negative. Du kannst auch was schönes mit ihr draußen machen.
 
Camy und ich wohnen in einer Wohnung direkt am Neckar -wir müssen nur eine Strasse überqueren und sind direkt dort - zusätzlich haben wir hinter dem Haus noch einen Park.

Ich belohne sie wirklich nur dann, wenn sie gut mitarbeitet, also kommt, wenn ich stehen bleibe, wenn sie gut bei Fuß läuft etc.

Da Camy wohl in Rumänien nie in den Kontakt von "Spielzeug" gekommen ist geschweige gespielt hat, gestaltet sich das etwas schwierig, auch draussen spass zu haben und sie abzulenken.

Sie hat einfach Angst - bei jedem Geräusch zuckt sie zusammen - gestern Abend ist mir versehentlich eine Plastikflasche umgefallen, sie hat sofort geschautund ist weg.

Oder, kann es vielleicht auch sein, das sie versucht, der Rudelführer zu sein ????
 
Ich denke sie ist einfach überfordert.
 
Vielleicht solltest du erst nochmal darüber nachdenken was du dir ins Haus geholt hast, vielleicht ergibt sich dann einiges von allein.
Du hast dir einen Hund aus dem Ausland geholt der auf der Straße lebte, aus einem Land in dem diese Tiere nichts Wert sind.
Sie lernte selbst für sich zu sorgen und den Menschen aus dem Weg zu gehen da diese schlagen, quälen und sie einfach einfangen.
Sie ist nicht die Dankbare, automatisch erzogene Maschine die sich auf Knopfdruck umstellt!
Sie muss Vertrauen fassen, lernen das sie keine Angst mehr haben muss und sie sich auf dich verlassen kann das du sie nicht in gefährliche Situationen führst!
Im Grunde musst du sie wie einen Welpen die Umwelt neu kennen lernen lassen, zusammen mit dir!
Bei unserem Rüden aus dem Deutschen! Tierschutz dauerte es über 1! Jahr bis er halbwegs angekommen war, und anhänglich wurde er nie mehr!
Kuscheln ab und an war OK, aber gebraucht hat er Menschen nicht wirklich...
Und wenn du mal nach Auslandshund googelst findest du auch Berichte über Hunde die Monatelang nicht mal angefasst werden konnren, von Spazieren gehen ganz zu schweigen.
 
Verabschiede dich bitte ganz schnell von der Idee dass dein Hund Boss sein will.

Sie hat Angst und läuft weg, wie passt das für dich mit dem streben nach einer Führungspositionen zusammen?

Rudelfuhrer bei Hunden zu sein bedeutet, dass man die Bedürfnisse beachtet, erfüllt, respektiert und sich um Sicherheit kümmert.

Man hat keine Macht über alle, sondern die Verantwortung dafür zu sorgen dass es allen gut geht.

Wenn du ihre Angst nicht wahrnimmst und den Wunsch in Sicherheit zu sein (was bei einem rumänischen Straßenhund vermutlich das Haus ist zu Beginn) bist DU kein guter rudelfuhrer in ihren Augen.i
 
Moin.

Hast du denn schon etwas gefunden, dass ihr Freude bereitet? Ein Interesse hervorruft, ein kleines Schwanzwedeln? Das muss kein Spielzeug sein, die Hündin meines Vaters, im Zwinger als Geburtsmaschine missbraucht, hat auch nie zu spielen gelernt, Spielzeug interessiert sie nicht. Sie ist nachhaltig traumatisiert und ängstlich, aber führt bei meinen Eltern ein gutes Leben und wird in ihren Eigenheiten voll akzeptiert. Sie liebt es, die Nase in die Sonne zu halten, Schnee ist mega, da wird sie trotz Herzkrankheit richtig wild, und manchmal wenn ich mit meiner irren Junghündin da bin und sie im Pudel-Galopp um sie herum rennt, steht die Hündin da, beobachtet das und ihr Schwanz schwingt freudig. Es sieht wirklich aus, als erfreue sie sich daran und erinnere sich, vielleicht an ihre Welpen....Wie eine Seniorin, die den Kindern auf dem Spielplatz versonnen zu guckt....
Entenbruststreifen findet sie auch toll.

Ich will sagen: Finde etwas positives, das ihr Gefühl durchbricht. Können andere Hunde ihr helfen? Hast du die Möglichkeit, sie irgendwo eingezäunt mal in Ruhe laufen zu lassen? Bei Fuß ist ja das allerletzte, das ihr jetzt natürlich und gut vorkommen mag.
Schau ob sie vielleicht gerne an der Leine mit dir rennt. Wenn mein Pudel einen Hauch von Angst zeigt, mache ich Quatsch, animiere sie zum Rennen und meist ist sie danach gelöster. Auch Übungen helfen dabei, aber so weit ist deine sicher noch nicht.
Habt ihr die Möglichkeit sie mal ins Auto zu setzen (vorausgesetzt das ist okay für sie) und in eine neue Umgebung zu fahren? Vielleicht ist eure typische Umgebung schon irgendwie negativ belegt und sie denkt da nur noch - ziehen, ab nach Hause ins sichere Körbchen-
Bei unserer ist es so, dass sie mal direkt im Park gegenüber (also unsere tägliche Pippi-Runde) durch einen gut gemeinten Anfängerfehler unsererseits (der Junghund braucht ja Kontakt.....) von einer Großpudelhündin bedrängt wurde, sie befreite sich panisch aus ihrem Geschirr und rannte in Panik über die Straße :traurig7: nach Hause....
Seit dem Vorfall hat sie Angst in dem Park. Es muss gar nicht diese Hündin da sein, der Park war lange Zeit soooo schlimm, dass wir da nur zitternd durch konnten. Durch positive Spaziergänge, Leckerchen, Wiederholungen.....haben wir es jetzt, etwa ein Jahr später wieder normal, aber dennoch ist sie in diesem Park aufmerksamer als anderswo....
So etwas schlimmes ist aus eurer Sicht nicht passiert, vielleicht hat eure Hündin aber doch irgendwas verunsichert,....

Sie kommt jetzt an und du wirst sicher noch das ein oder andere mal überrascht.
Alles Gute euch.
 
Oder, kann es vielleicht auch sein, das sie versucht, der Rudelführer zu sein ????

Nein, kein Hund möchte der "Rudelführer" sein. Hunde arbeiten gern mit ihren Menschen zusammen wenn diese Verständnisvoll und berechenbar sind.

Bei einem Hund aus dem Ausland würde ich immer damit rechnen, dass er nichts kennt und vor allem Angst haben könnte. Da hilft nur Geduld und für den Hund da sein.
 



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