Ohne Hundeschule geht es nicht?

Das ist das Grundprinzip, das viele Halter nicht verstehen. Der MENSCH muss in erster Linie lernen, wie er mit dem Lebewesen Hund umgehen muss, seine Körpersprache zu lesen etc.. Das macht es dem Halter erheblich leichter.

Ich hab ja bisher nur die eine Hundeschule besucht, aber da hatte ich wirklich niemals das Gefühl, dass mein Hund irgendetwas gelernt hat, sondern einfach nur, dass ich gezeigt bekomme, wie ich meinem Hund dies und jenes lehren kann.

Aber bevor ich einen Hund hatte, habe ich gedacht das läuft so und bin auch der festen Überzeugung gewesen, jeder Hund, der in die Hundeschule geht muss top erzogen sein! Das weiß ich jetzt besser:wut:
 
Der Hund wird nur dann top erzogen sein, wenn der Halter das Wissen, dass er vermittelt bekommt (oder auch nicht vermittelt bekommt) umsetzen kann. Dazu ist es wichtig, dass Hundetrainer auch gute Pädagogen für Menschen sind.
 
Sind wir mittlerweile soweit?

Selbst hier in einem Hundeforum lese ich in jeder 3. Antwort, suche dir eine gute Hundeschule oder nehme Dir einen Hundetrainer.:wuetend2:

Kein Wunder das solche Institutionen wie Pilze aus dem Boden schiessen und dabei die durchschnittliche Qualität immer schlechter wird.

Ist das ein Bild unserer heutigen Gesellschaft, das man bei einem Problem/Problemchen sich nicht mehr selbigen stellt, sondern das mal eben weiter gibt?

Meine Meinung, Nugget ist mein mittlerweile 4. Hund, und alle haben mich vor Herausforderungen gestellt, Nugget ist mein härtester Fall und hätte ich die Methoden meiner vorigen Hunde angewandt, wäre ich voll vor die Wand gefahren.
Und da eben Hunde solche eigenständigen Charakteren haben, muss ich mich darauf einstellen und sie dementsprechend erziehen, daher finde ich Hundeschulen, die ein 0815 Programm runterspulen eher Kontraproduktiv.

Ich würde nie eine Hundeschule besuchen und empfehlen würde ich sowas auch nur bei richtig schwerwiegenden Problemen, wo bereits das Kind in den Brunnen gefallen ist.

Aber in einem Hundeforum zu empfehlen, "geh in eine Hundeschule" geht für mich gar nicht.

ich möchte mich lengalenga anschließen!

ich finde es schade, daß so viele fragende erst mal ganz pauschal :hundeschule: an den kopf geklatscht bekommen!

wozu ist ein forum da? um fragen zu stellen und tips zu bekommen.

manchmal hab ich den eindruck, einige haben einfach keine lust mehr die immer ähnlichen fragen zu beantworten - ist ja auch logisch, daß sich vieles wiederholt.
man wirft leuten vor, die hundeschule nicht zu hinterfragen oder sich nicht die richtige auszusuchen... wie sollen sie denn, wenn sie keine informationen haben, worauf man achten sollte???

mit sicherheit gibt es viele, viele situationen, in denen eine hundeschule oder eben ein trainer vor ort helfen sollte, weil es zu verfahren ist, aber mir
gefällt es auch nicht, dß das so oft der erste rat ist!
mir würde es gefallen, wenn man tips bekommen würde, grundsätzliches, spezielles und dann vielleicht den zusatz: wenn du zu unsicher bist oder es dir alleine nicht zutraust, dann solltest du eine hundeschule aufsuchen...

ich war 3 - 4 mal in verschiedenen hundeschulen. keine hat mir so zugesagt, daß ich konsequent hingegangen bin.
nun habe ich auch das glück, keine unlösbaren probleme mit unserem hund zu haben. aber für fragende, die ein problem haben finde ich oft die antwort :hundeschule: sehr unbefriedigend!

und... je mehr in foren wie diesem die hundeschule als wundermittel angepriesen wird, desto mehr spriessen aus dem boden - auch da gebe ich lengalenga völlig recht!!! - auch das halte ich für gefährlich.

ulla :winken5:
 
Und Du hältst es nicht für gefährlich, dass irgendein Hinz und Kunz (bitte keiner persönlich angesprochen fühlen) jemandem zu einem komplexen Thema einen Ratschlag gibt, der einen zuweilen den Kopf schütteln lässt? Du hältst es für OK, wenn Distanzdiagnosen gestellt werden, Symptomenbehandlund anstatt Ursachenbehandlung betrieben wird, ohne den Hund und den Halter in Interaktion zu sehen? Ich rede jetzt nicht von Problemchen wie, mein Hund will nicht weiterlaufen oder mein Hund zieht an der Leine.

Ich halte es für gefährlich, dass es immer mehr Foren mit immer mehr Pseudohundekennern gibt und immer mehr Hundehalter, die Foren als Ersatz für kompetente Hilfe vor Ort (egal ob Hundeschulen, Tierarzt etc.) ansehen und Geld sparen wollen.
 
. Dazu ist es wichtig, dass Hundetrainer auch gute Pädagogen für Menschen sind.

Da sagst du was! Ich hab mir schon öfters mal gedacht, ich hätte da keine Geduld mehr, wenn erwachsene Menschen es haargenau erklärt bekommen , dann doch so machen wie sie wollen und sich nachher wundern, dass der Hund nicht gehört hat :wuetend2: Boah, da gab´s schon Leute!
Ich studiere Hauptschullehramt und war im Praktikum in so einigen Hauptschulen, aber noch nie habe ich dort so eine Ignoranz in erlebt.

Ganz ehrlich, ich hätte da die Geduld NICHT!
 
Wie wahr... ich habe für 6 Jahren das Buch "Calming Signals" von Turid Rugaas gelesen und habe durch dieses 1 Buch so unglaublich viel gelernt!
Den Rest habe ich teilweise durch einige andere Bücher gelernt, vorallen Dingen aber durch das Beobachten meiner und fremder Hunde...
 
Woonii, gute Literatur ist für mich eine absolut wichtige Basis. REFLEKTIERT, KRITISCH lesen und sehen, was man für sich selbst und den eigenen Hund übernehmen kann, ist für mich wirklich das A und das O. Wenn es dann beim praktischen Umsetzen hapert, kann man sich Hilfe holen.
 
Achso, was ich natürlich auch häufig misse, und was auch zu dem häufigen Effekt führt: "in der HuSchu hat das sooo schön geklappt, aber hier jetzt grade macht er das nicht!"
das realitätsnahe Training...

Viele bleiben IMMER auf dem Trainingsplatz oder max. in der gleichen Gruppenkonstellation gemeinsam spazieren gehen.
Die Situation, ob man mit dem Hund nun auf dem Platz und/ oder in einer Gruppe übt, und dann eben, ob man alleine mit ihm bei sich durch den Park spaziert, sind für den Hund kinderleicht zu unterscheiden...

Man muss aber auch fairer Weise dazu sagen, dass es dabei auch ganz stark auf den Besitzer ankommt... wenn er nur in der Lage ist, Sicherheit auszustrahlen, wenn der Trainer dabei ist, ist das natürlich fatal, unabhängig davon, ob er in einer guten oder schlechten HuSchu ist :frech3:

Also wir ahben als erstes gelernt, dass wir alles in verschiedenen Situationen und auf versch. Plätzen über sollen, ich glaub GUTE HuSchu bringt dir solche Sachen bei. Ist klar, dass wenn man nur im Wohnzimmer übt, verknüpft das der Hund mit dem Zimmer und draußen hört er dann nicht... Aber hast Recht, es kommt sehr auf den Besitzer an!!!
 
Reines Hundeplatztraining, ohne Übertragung auf Alltagssituationen bring natürlich nix. Typisches Beispiel dafür das Umlenken eines Jagdhundes. Ohne fehlende Reizlage nicht effektiv möglich.
 
Das ist das Grundprinzip, das viele Halter nicht verstehen. Der MENSCH muss in erster Linie lernen, wie er mit dem Lebewesen Hund umgehen muss, seine Körpersprache zu lesen etc.. Das macht es dem Halter erheblich leichter.

Ja genau!!! WIR lernen dort und dann praktizieren wir es zu Hause oder wo auch immer... Es ist auch unmöglich, dass in einer Stunde Hund erzogen wird... Es geht eher darum, dass der Mensch "erzogen" wird, wie er richtige Reaktionen bei seinem Hund hervorrufen kann :happy2: :happy2:
 



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