Wie viel Entscheidungsfreiheit haben eure Hunde?

das will ich hoffen ,ich kann sehr wohl zwischen eigenständigkeit,und ungersam unterscheiden.:frech3:


lg. sammybi :happy4:

sorry hab mich verschrieben ,soll natürlich ungehorsam heißen.
ist auch nur spaßig gemeint :happy2:
natürlich mache auch ich fehler,und hab vor allem viele fehler gemacht.aber ich denke ich habe daraus gelernt,hatte nicht immer so ein gutes verhältniss zu blacky.da mir das vertrauen in ihn gefehlt hat ,und natürlich auch die erfahrung.seit ich das ganze nicht mehr ganz so eng und verbissen sehe,wie oben genannt,hab ich ein viel besseres verhältniss zu meinen beiden.und nur das zählt.ich kenne hunde die machten die prüfung mit bravour und hören draußen gar nicht.da ist es mir so lieber.

lg.sammybi :winken3:
 
Jep...

Schön, dass wir uns da so einig sind. :)

(Mir fallen spontan auch gleich drei Hunde ein, die zwar auf dem Hundeplatz parrieren oder super die BH gelaufen sind, aber im Alltag völlig am Hundehalte vorbeileben.)

Ich weiß noch, ... in meiner Kindheit auf dem Lande hatte man es nicht so mit Hundeerziehung. Es waren Hofhunde, großartig richtiges Verhalten positive festigen war da nicht. Da hieß es lediglich hart durchgreifen, wenn der Hund was tat, was er nicht sollte.
Unsere Hündin hat damals wie bescheuert am Halsband gezerrt.
Ich hatte ein völlig anderes Verhältnis zu ihr, als der Rest meiner Familie. Sie war damals zu der Zeit dezent traurigerweise meine einzige "Freundin", sie hat mir unheimlich viel bedeutet, ich habe sie gegen den Willen meiner Mutter in meinem Bett schlafen lassen (Schäferhund-Bernhardiner-Herdi-Mischling im Kinderbett!!!^^), hab mit ihr auf dem Boden getollt, abends vorm Fernseher lag ich unten auf dem Boden "in ihren Armen", draußen habe ich sie - was gefährlich war, keine Frage- viel frei laufen lassen, obwohl ich noch nie was von "Kommandos" gehört hab.
Komischerweise kam sie immer, wenn ich sie rief. Weil ich dann immer total aus dem Häuschen war. Auch hab ich ihr das Leinelaufen beigebracht, ohne zu wissen, was ich tat. Ich hatte einfach Vertrauen, habe sanft geredet, Situationen gemieden, wo sie hochfuhr, spannende Orte mit ihr aufgesucht.
Es war nicht im Geringsten mit dem Gehorsamszustand meiner folgenden Hunde zu vergleichen, erstrecht nicht mit dem von Missy... aber dieser Grundsatz... diese Bindung... einfach weil ich mich niemals über sie gestellt habe, sondern mich als ein Teil einer wechselseitigen Freundschaft verstanden hab.
Trotz dieser fast spirituellen Erfahrung in meiner Kindheit habe ich mich ein paar Monate lang ein wenig fehlleiten lassen. Was aber eben nur Teil eines Lernprozesses war. Wir sind daran gewachsen. Und ich habe, seitdem ich mich von dem Dominanzgedanken restlos gelöst hab, keinerlei Bedenken, dass ich jemals auch nur im Entferntesten irgendwelche sogenannten Dominanzprobleme bekommen könnte.
Bloch und Blochs Videos haben mir da einige Aha-Erlebnisse beschert.

Schönes Thema auch in diesem Zusammenhang... die Persönlichkeitsentwicklung des Tieres und in wie weit eigenständige Erfahrungen und das eigenständige Wahrnehmen der Umgebung dazu beitragen... wie wichtig also auch das Zugestehen und Ausprobieren von Selbstständigkeit (natürlich in kontrollierbaren Rahmen) ist für die geistige Entwicklung des Hundes...
 
sehr schöner beitrag.:zustimmung: frau grimm
ich hatte schon als kind einen besonderen draht zu tieren ,kann mich einfach ganz gut in die gefühle hineinversetzen.leider hab ich bei blacky (war ja mein erster hund und dann noch mit extremen jagdtrieb) am anfang zuviel auf leute gehört bei denen ich dachte na die müssens wissen, wird schon richtig sein .bis ich den weg zu frau feltmann gefunden habe .hat unter anderem das buch geschr. ,,die kunst mit dem hund zu reden ;; erst da hab ich richtig angefangen mehr zu hinterfragen .mittlerweile weis ich sehr viel über das wesen der hunde, und wie und warum sie so handeln ,körpersprache usw.und handle nach bauchgefühl.wobei ich für tips und anregungen immer dankbar und offen bin .man lernt ja nie aus ,und wie ich feststellen mußte ist jeder hund anders und muß je nach charakter und veranlagung indifiduell erzogen und behandelt werden.ich muß mit sammy ganz anders umgehen als mit blacky ,,da er sehr sensibel ist ,und bei einem lauteren wort gar nichts mehr geht .bei blacky hingegen muß ich etwas barscher reden (ab und zu nicht immer)weil er oftmals austestet trotz seiner 11 jahre.
trozdem bin ich froh das sie ihren eigenen kopf behalten haben und mir gehorchen weil sie mir vertrauen .

lg.sammybi :gutenacht:
 
Wirklich ein sehr interessantes Thema!

Ich beobachte diese Entwicklung bei Ballou gerade ganz bewußt. Je mehr er "weiß", wo die Grenzen sind, was er darf und was nicht, desto mehr Freiraum kann ich ihm erlauben.

Als ich ihn mit 10 Wochen auf dem Reiterhof frei herumlaufen ließ, ist das erstmal schief gegangen: er wurde von einem Pferd übelst getreten und auch wenn er - GSD - keine bleibenden Schäden davongetragen hat, war das ein riesiger Schock für alle Beteiligten.

Danach habe ich ihn erstmal nur an der Leine gehabt und während der Arbeit angebunden. Inzwischen darf er wieder mehr frei herumlaufen, er hat gelernt, dass er bei den Pferden vorsichtig sein muss, kommt (meistens) auf sofort Zuruf zu mir und beschäftigt sich eben viel selbst (Grasbüschel zerfetzen, Löcher buddeln, Pferdeäpfel fressen...)

Während einiger Arbeiten binde ich ihn noch immer an, aber auch das wird im Laufe der Zeit nicht mehr nötig sein. Und auch "Auszeiten" an der Leine, wie z.B. gestern, als er mal nur noch Blödsinn im Kopf hatte (Bürsten klauen, erst beim 10. mal rufen kommen, kleine Kinder anspringen) und ich gar nicht mehr zum Arbeiten kam, werden irgendwann nicht mehr nötig sein.

Ich finde es sehr spannend, diese ganze Entwicklung zu beobachten und bewusst wahrzunehmen.

Unsere alte Pudelhündin wusste z.B. auch immer, wann es wirklich notwendig war, meinem Rufen zu folgen und wann ich nur rief, um sie zu kontrollieren. In letzterem Fall schaute sie mich näömlich nur an, kam aber nicht... Dafür kam sie aber von selbst sofort zu mir, wenn ein Auto, Radfahrer oder was auch immer von vorne oder hinten auf uns zu kam. Ich denke, Ballou entwickelt sich auch in diese Richtung und ich freue mich darauf!

Allgemein möchte ich ihm soviel Freiheit und Eigenständigkeit wie möglich geben, das geht aber nur, wenn ich mich darauf verlassen kann, dass er im "Fall eines Falles" aufs Wort gehorcht. Und dazu muss man eben erstmal ein wenig strenger und konsequenter sein, um dann sprichwörtlich die Leine wieder etwas länger lassen zu können.
 
(Mir fallen spontan auch gleich drei Hunde ein, die zwar auf dem Hundeplatz parrieren oder super die BH gelaufen sind, aber im Alltag völlig am Hundehalte vorbeileben.)
Das habe ich bei mir leider auch... es ist sehr schade, da die Leute mit ihrem Hund an für sich gut arbeiten; ohne die gewohnte Kulisse und ohne die kritischen Augen der "Aufsicht" scheint aber alles wie weggeblasen.
Und trotz dieser Umstände schmücken sich die Leute mit der bestandenen BH-Prüfung :nachdenklich1:

So, nun zurück zum eigentlichen Thema:

Ist eine gute Frage - dazu müsste man klar für sich definieren, wo es wirklich eine reine Entscheidung von meinem Hund ist und wo diese von meiner Entscheidung abhängig ist... im Grund hat er IMMER Entscheidungsfreiheit: richtig oder falsch (sofern es eben für ihn definiert ist und er "falsch" kennt!)

Woodstock hat an für sich alle Freiheiten. Wir haben feste Grenzen, die nicht überschritten werden sollten... diese akzetiert er, folglich kann er sich innerhalb dieser Grenzen frei entfalten!
Im "Rudel" betrachtet ist er sehr privilegiert und sicher nutzt er das auch aus, aber er hält es immer im Rahmen - es reichen wenige, kleine Hinweise, dass ich etwas nicht okay finde und Woods ändert sein Vorhaben.

Die aufrichtige Bindung, denke ich, ist der Schlüssel zur Freiheit!
Ich weiß, dass ich mich auf Woodstock verlassen kann - er weiß, dass er sich auf mich verlassen kann; die Vertrauensbasis ist also vorhanden, ich gebe eine Richtung vor, er folgt dieser... ob er nun über die Wiese eiert, Gas gibt und sich die Seele aus dem Leib rennt oder er einfach gelassen vor/ hinter mir her trottet, ist mir letztlich egal - wenn ich ihn rufe, reagiert er; folgt ein Kommando, wird dieses ausgeführt! Zuhause genauso.

Solange eben kein Kommando im Raum ist, herrscht "Narrenfreiheit"
 
Das habe ich bei mir leider auch... es ist sehr schade, da die Leute mit ihrem Hund an für sich gut arbeiten; ohne die gewohnte Kulisse und ohne die kritischen Augen der "Aufsicht" scheint aber alles wie weggeblasen.
Und trotz dieser Umstände schmücken sich die Leute mit der bestandenen BH-Prüfung :nachdenklich1:

Sich mit einer bestandenen Prüfung zu schmücken finde ich generell schon legitim. Man hat gut gearbeitet und die Lorbeeren geerntet. Das Problem ist, dass viele Menschen denken, dass man dann im zivilen Leben die Zügel schleifen lassen kann, nicht auch im Alltag trainieren muss. DAS ist ein Fehler.

So, nun zurück zum eigentlichen Thema:

Ist eine gute Frage - dazu müsste man klar für sich definieren, wo es wirklich eine reine Entscheidung von meinem Hund ist und wo diese von meiner Entscheidung abhängig ist... im Grund hat er IMMER Entscheidungsfreiheit: richtig oder falsch (sofern es eben für ihn definiert ist und er "falsch" kennt!)

Sehe ich anders. Der Halter sollte, trotz Freiheit, immer in der Lage sein, den Hund so zu lenken, dass es fast immer nur richtig gibt.

Woodstock hat an für sich alle Freiheiten. Wir haben feste Grenzen, die nicht überschritten werden sollten... diese akzetiert er, folglich kann er sich innerhalb dieser Grenzen frei entfalten!

Jepp. Dafür bedarf es, richtigerweise, klar definierter Grenzen, die man durchsetzen kann und muss.

Im "Rudel" betrachtet ist er sehr privilegiert und sicher nutzt er das auch aus, aber er hält es immer im Rahmen - es reichen wenige, kleine Hinweise, dass ich etwas nicht okay finde und Woods ändert sein Vorhaben.

Grundvoraussetzung.

Die aufrichtige Bindung, denke ich, ist der Schlüssel zur Freiheit!

Was ist eine unaufrichtige Bindung?:denken3:

Ich weiß, dass ich mich auf Woodstock verlassen kann - er weiß, dass er sich auf mich verlassen kann; die Vertrauensbasis ist also vorhanden, ich gebe eine Richtung vor, er folgt dieser... ob er nun über die Wiese eiert, Gas gibt und sich die Seele aus dem Leib rennt oder er einfach gelassen vor/ hinter mir her trottet, ist mir letztlich egal - wenn ich ihn rufe, reagiert er; folgt ein Kommando, wird dieses ausgeführt! Zuhause genauso.

Wie gesagt, Grundvoraussetzung.

Solange eben kein Kommando im Raum ist, herrscht "Narrenfreiheit"

Siehe oben.
 
Ich muss sagen, dass in unserer Sozialgemeinschaft sehr häufig demokratische Verhältnisse herrschen.

Da ich mich auch viel mit dem Verhalten freilebender Hunde/ Wölfe befasse, ist es einfach für mich völlig selbstverständlich, dass ich meinen Hunden auch gewisse Freiheiten zugestehe.

Beispielsweise wäre ich für TurnierHundesport völlig ungeeignet, da ich große Hemmungen hab, den Hund zu etwas zu bringen, worauf er im aktuellen Moment gar keine Lust hat. Der Alltag besteht bereits aus so vielen Grenzen, Verboten, meine Terrierhündin ist jagdlich stark ambitioniert und muss dort bereits perfekt funktionieren, wenn ich sie mit Dummyarbeit auslasten möchte, ihr also was Gutes tun will, richte ich mich voll und ganz nach ihren Bedürfnissen.

Gestern zb hat sie dann einfach nicht zuende apportiert, da sie einfach schlichtweg zu müde, zu geschlaucht war.
So was kommt bei uns auch mal vor, aber bei Rocco erkenne ich das eigentlich schon, wenn ich den Dummy oder was er grade apportieren soll, raushole. Ist er uninteressiert, brauche ich gar nicht erst anfangen. Aber in der Regel sieht man ihm die Freude gleich an und dann arbeitet er auch gut :happy: Wenn ich merke, dass er müde wird, höre ich auf. Bzw. gebe ihm noch eine letzte Aufgabe, von der ich weiß, dass er voll drauf abfährt, z.B. werfe ich den Critter, dem kann der nie widerstehen. Wenn er man was nicht holen, bringen will, gehe ich hin, ermuntere ihn, stups den Dummy an, werfe ihn vielleicht auch noch mal ein Stück, solange bis Rocco ihn nimmt und mir bringt. Das MUSS er also, ich zwinge den Hund aber nicht, sondern ermuntere ihn solange bis er es tut :zwinkern2:
Rocco ist unheimlich viel und gerne am schnuppern und ist dabei dann auch manchmal unaufmerksam. Wenn ich es also nicht mit Bestimmung fordern würde, dass er seine Aufgabe zu Ende führt, weiß ich, würde er immer mal wieder eine Pause einlegen, mal hier schnuppern, mal da, hier vielleicht noch mal markieren und dann erst zu mir zurückkommen. Das will ich sowohl beim Apportieren, als auch beim Rückruf nicht


Rein theoretisch hätte ich das Kommando auch durchsetzen können, immerhin widersetzt sie sich gerade meinem Kommando... mir fiel aber kein guter Grund dafür ein, also hab ich sie weitergehen lassen und den Dummy aufgesammelt.

Hier zuhause hat meine Hündin absolute Narrenfreiheit. Sie darf entscheiden, wo sie liegen und schlafen will, sie darf uns auch regelmäßig zum Spielen auffordern, sie darf gelangweilt liegen bleiben, wenn ich sie mal in der Wohnung rufe und zum Spielen oder Kuscheln auffordern will. Ich zwinge sie da nie. Niemals.
Das sehe ich auch so. Aber ich "rufe" ihm zum kuscheln auch extra anders. Kein striktes "Komm" sondern eher "Roccolino, komm doch mal zur Mama" *lol* Da darf er dann entscheiden, ob er kommen will oder nicht. Zum Kuscheln lasse ich mich auch auffordern und wenn ich mit dem Streicheln aufhöre und er nach meiner Hand "tascht" mach ich auch oft weiter :verlegen1: Aber wann Spielzeit ist bestimme alleine ich!
Jeden zweiten Morgen gehe ich zum Joggen. Ich weiß, dass meine Hündin nicht gern mitjoggt. Das Tempo ist ihr unangenehm, es ist ihr zu langweilig und für frühmorgens auch einfach viel zu lang. Daher lasse ich sie immer selbst entscheiden, ob sie mit möchte, oder nicht.
Sollte sie - trotz der ihr aufgefallenen Laufschuhe - mal doch mitgekommen sein und nach ein paar hundert Metern keine Lust mehr haben, bring ich sie erst nachhause, bevor ich weiterjogge.
Würde ich auch so machen. Das wäre ja für Hund und Halter nur eine Qual, den Hund zum Mitlaufen zu zwingen.

Im Großen und Ganzen würd ich also schon sagen, dass ich meiner Hündin verhältnismäßig viel Entscheidungsfreiheiten lasse... trotzdem haben wir kein Kontrollproblem.
Sie rennt mir zuhause nicht hinterher, kann super entspannt allein bleiben, ich kann es sofort abbrechen, wenn sie doch mal wieder versucht, die Bank, auf der wir sitzen vor anderen Hunden zu verteidigen, zuhause bleibt sie - zwar genervt und angepisst - aber sie bleibt zu hundertprozent im Körbchen, wenn Gäste da sind. Ihr Gehorsam draußen kann nicht besser sein. Ich wüsste keine Situation, in der ich nicht bei Bedarf Einfluss auf sie nehmen kann.

Ist das untypisch?
Warum haben Hundebesitzer solche Angst vor "Dominanz", vor dem Zulassen von Situationen, in denen auch mal der Hund entscheiden darf, wenn es doch offensichtlich mit dem Gehorsam und der Bindung dennoch super funktioniert?
Wenn es funktioniert, super! Aber bei uns würde es nicht funktionieren, das weiß ich. Klar geb ich dem Hund nicht alles hundertprozentig vor, er spielt auch viel mit anderen Hunden, wo ich selten eingreife (außer, dass ich zwischendurch ein/zweimal abrufe), er hat einen relativ großen Bewegungsradius auf der Freilauffläche und daheim kann er hin wo er will und machen was er will, solange er nichts kaput macht :frech3:

Oder wo seht ihr die Grenzen? Gibt es Gründe, die dafür sprechen, einem Hund die Selbstbestimmung völlig zu nehmen?

Wie sind da eure Erfahrungen?


Vielleicht ist das auch einfach ein Fortgeschrittenending? *g*
 



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