Gar nicht nebensächlich sondern essentiell
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Richtig, weil Führung an der Basis nicht heißt fordern, sondern fördern.
Weil ich es mir als Hundehalter erlauben kann auch mal fünfe gerade sein zu lassen, wenn ich weiß das ich es jederzeit anders haben kann.
Und nichts anderes ist dann am Ende auch Dominanz, sie wird nicht vom Dominierenden aufgedrückt, sondern vom sich Unterwerfenden anerkannt auf Grund dessen das man sie sich verdient hat indem man Schutz, Geborgenheit und Sicherheit vermitteln kann und das macht Bindung aus.
Konsequenz bedeutet für mich auch nicht zwangsläufig ein immer gleiches Verhalten in gleichen Situationen, sondern vielmehr zu Lernen den anderen individuell einzuschätzen wie er die Situation gerade sieht.
Simples Beispiel:
Der Hund darf nie auf die Coach, sonst wird er dominant.
Ich müßte demnach dies immer durchsetzen.
Entscheidend ist aber doch: Geht der Hund von der Coach, wenn mir nicht danach ist und ich ihn dort mal gerade nicht haben will, kennt er also mich so genau, das er weiß wann er etwas wie einzuschätzen hat, wann ich es ernst meine und wann nicht so arg und aktzeptiert er das, weil er weiß, das ich ansonsten fair und unter Berücksichtigung seiner Bedürfnisse handele, auch wenn´s ihm grad mal nicht so paßt, er das aber aktzeptiert.
Das ist individuelle Beziehung und bedeutet auch die Grenzen des anderen zu respektieren - hat Fr. Grimm anfangs ganz wunderbar beschrieben - sehe ich genauso.
Insofern finde ich auch den Begriff Freundschaft gar nicht so falsch, denn auch in einer Freundschaft gibt es die individuellen Grenzen meines Gegenübers und auch einen Freund würde ich davon abhalten Dinge zu tun, die ihm oder anderen Schaden - z.B. angetrunken Autofahren. Jeder bringt das ein was er am besten beherrscht, darum ist ja auch die Arbeit mit dem Hund, wenn ich da seine Vorlieben berücksichtige, wie z.B. beim Mantrailing auch enorm beziehungsfördernd, weil ich mich auf etwas einlasse und mit ihm zusammenarbeite, was er dann einfach mal besser kann und da muß ich mich auch komplett darauf einlassen und darauf verlassen können und gebe sogar kurzfristig die Führung ab, an den der es in der Situation besser kann.
Mir ist daher dieses gegenseitige Kennenlernen und damit der Aufbau der Bindung als Grundvoraussetzung viel wichtiger als jede Erziehung, denn die daneben laufende Erziehung gestaltet sich vergleichweise einfacher auf dieser Ebene, weil sie eine anderen Bedeutung bekommt, sich mit Sinn füllt und der gemeinsamen Interaktion dient und nicht einer Befehlsbefolgung, weil ich es gesagt habe.
Beispiel - mein Rüde - rabenschwarz - sollte nun im Vereinsleben im Hinblick auf die BH auch lernen sich bei praller Sonne auf unbestimmte Zeit ins Platz abzulegen. Das ihm das nun so gar nicht recht ist, da er keinen Einfluss auf sein körperliches Wohl hat, ist verständlich - auf Grund dieses Verständnisses und der großen Unwahrscheinlichkeit, das ich das im Alltag mal so krass brauchen würde, kann ich da kein authentisches Platz ausprechen - wenn ich insgeheim selber denke, was für ne bescheuerte Angelegenheit. Platz in der Sonne auf dem Hundeplatz war also in der Regel etwas wo er sich regelmäßig widersetzt hat. Muß ich nun darauf bestehen um mein Gesicht nicht zu verlieren, oder ist es nicht authentischer auf dieses sinnlose Kommando in dem Fall zu verzichten. Ich finde ich mache mich absolut unglaubwürdig bei meinem Hund wenn ich das in so einer Situation von ihm verlange und damit sein körperliches Wohl wirklich arg beeinträchtige, denn schließlich ist es genau das was Führung ausmacht, das ich diese Faktoren berücksichtige.
Einer der Gründe, warum ich aus diesem Schema ausgestiegen bin, ich kanns nicht leben, ich stehe da nicht dahinter.
Andererseits weiß ich aber, das er, sollte es jemals um eine ernsthafte Situation gehen, die das Ablegen in der Sonne erfordern würde, dies auch tun würde, weil er an mir und an meinem Ausdruck den Ernst der Situation unterscheiden kann. Und glaubt mir Hunde können das sehr gut und oft sind es gerade jene, die man als besonders stur ansieht oder schwer erziehbar und dnen man dann mit noch mehr Disziplin auf den Laib rückt, die genau solche Charaktere sind, die absolut hinterfragen. Bei einem solchen Hnd mach ich mich lächerlich, wenn ich von ihm Dinge erwarte ohne Sinn und Zweck.