Im Gegensatz zu, ich glaube Tiffany wars, hab ich den Beitrag gelesen und gleich voll Lust bekommen zu antworten.
Dann las ich lauter extrem gute Antworten und dachte schade, dann muss ich gar nicht.
Aber, es zählt ja irgendwie schon die unterschiedlichen Ansichten von daher muss meine Antwort noch raus.
Ich lebe hier mit meinem Mann und meinen vier Katern. Wir ziehen ende März in unser eigenes Haus auf dem Land und ich habe mich noch nicht 100%ig entschieden, ob wir wirklich einen Hund dazuholen, da ich erstmal sichergehen will, dass ich weiß was ein Hund so braucht und ob er es bei uns überhaupt gut haben wird.
Hört sich für mich zumindest mal so an als könne es ein Hund bei euch sehr sehr gut haben!
Mit Katzenhaltung kenne ich mich aus, deshalb stelle ich mir die Frage, ob man einiges aus der Katzenhaltung auch auf die Hundehaltung anwenden kann, auch wenn es sich hierbei natürlich um ganz unterschiedliche Tiere handelt, das fängt ja schon mit der Körpersprache an.
Ich finde sooo unterschiedlich ist das gar nicht (habe aber auch nur minimal Ahnung von der Katzenhaltung).
Im Endeffekt brauchen aber vermute ich beide in etwa das gleiche. Pro Individuum natürlich in unterschiedlicher Gewichtung
Nahrung, Liebe, einen Schlafplatz, möglichst viel Kontakt zu ihren Menschen, Kontakt zu Artgenossen, medizinische Versorgung, hatte ich Liebe schon gesagt?
Kann man einen Hund allein halten oder ist es, wie bei Katzen, unumgänglich mindestens zwei Hunde zu adoptieren? Was ist da besser für den Hund? Oder ist Hunden das egal?
Auf eine Art denke ich könnte eine Katze alleine glücklicher sein als ein Hund der alleine ist. Der Unterschied ist allerdings das der Hund viel einfacher (und sicherer) seine benötigten Kontakte auch außerhalb seines Heimes haben kann. Egal ob es regelmäßige Gassibekanntschaften sind oder einmalige Zufallsbegegnungen.
Es gibt durchaus auch Hunde die können ohne Hundekontakte ein Hundeleben lang glücklich sein (bzw. sogar glücklicher). Das dürfte aber, eine gute Zucht und Sozialisation vorausgesetzt, eher die Minderheit sein. Wobei es auch rassetypische Unterschiede gibt. Typische Wachhunde tendieren eher zu einem Leben als Einzelgänger während beispielweise Meutehunde gerne im Mehrhundehaushalt leben. Verallgemeinern lässt sich aber selbst das nicht.
Wo adoptiert man einen Hund? Lieber einen aus dem Tierheim? Ist es besser einen Welpen zu sich zu holen (oder zwei)
Zwei Welpen würde ich, vor allem als Ersthundehalter, nicht holen. Aus dem Tierschutz wäre es etwas anderes wenn es zwei, eventuell betagtere Hunde sind, die bereits ihr ganzes Leben zusammen gelebt haben und bei denen altersbedingt auch das gröbste hinter ihnen liegt (häufig landen solche Tiere ja eher aus gesundheitlichen Gründen ihrer Besitzer im Tierheim nicht aufgrund von Fehlverhalten der Hunde).
Ansonsten sind Züchter und Tierheime natürlich überhaupt die ersten Anlaufstellen. Beim Züchter muss man halt wissen welche Rasse man haben wollen würde, beim Tierheim hingegen hat man natürlich rassetechnisch eine begrenzere Auswahl dafür ist über sehr viele Hunde dort charakterlich weitaus mehr bekannt (wobei ein guter Züchter auch schon bei Welpen einschätzen kann was das mal für einer wird).
Ist das mit den Züchtern wie bei Katzen, ich vermute mal stark ja und meine hier schon gelesen zu haben, dass man, wenn man einen Hund vom Züchter holt er in einem von zwei bestimmten Verbänden eingeschrieben sein muss. Und vermutlich ist das ganze auch nur wirklich seriös, wenn es einen Stammbaum zum Hund gibt, man die Möglichkeit hat sich die Lebensumstände und die Eltern anzuschauen und sie nachgewiesen auf diverse Erbkrankheiten etc. getestet wurden?
ganz genau
Sollten Hunde besser kastriert werden oder ist das "egal"?
Es ist nicht egal, es ist tatsächlich wie meine Vorschreiberinnen bereits geschrieben haben sogar tatsächlich verboten wenn keine medizinischen Gründe vorliegen. Das selbe gilt aber übrigens auch für Wohnungskatzen und auch -kater (das den menschlichen Katerhaltern manche Dinge nicht so gut gefallen ist nämlich kein medizinischer Grund aber das ist wohl ein anderes Thema).
Gibt es tatsächlich große Unterschiede im Verhalten bei den unterschiedlichen Hunderassen? (bei Katzen behaupten das ja einige, aber in Wirklichkeit unterscheiden sich die meisten Rassen im Endeffekt doch größtenteils nur durch das Aussehen)
Zwischen den einzelnen Rassen gibt es sehr große Unterschiede die aber durch individuelle Unterschiede auch innerhalb einer Rasse stark verschwimmen können.
Beispiel
Rasse A (wenig ausgeprägter Jagdtrieb)
Rasse B (Jagdhunderasse)
Vertreter 1 von Rasse A hat überhaupt gar keinen Jagdtrieb
Vertreter 1 von Rasse B hat selbst für einen Jagdhund einen extremen Jagdtrieb (häufig anzutreffen beispielweise bei entsprechenden Arbeitslinien). Der Unterschied das sind dann natürlich Welten und nicht mehr miteinander vergleichbar.
Vertreter 2 von Rasse A hat (für diese Rasse) einen stark ausgeprägten Jagdtrieb.
Vertrreter 2 von Rasse B hat (für diese Rasse) kaum Jagdtrieb.
Da können die Unterschiede zwischen zwei Rassen komplett verschwimmen.
Sind Mischlinge im allgemeinen gesünder als Rassetiere?
Das lässt sich so kaum unterscheiden.
Bei Rassehunden ist natürlich der Vorteil das man über die krankengeschichte der Ahnen bescheid weiß. Trotzdem gibt es sehr viele Rassen mit sehr großen gesundheitlichen Problemen und entsprechend viele Rassen mit durchschnittlich sehr geringen Lebenserwartungen (und wir reden hier beleibe nicht nur von Qualzuchten. Es gibt genügend Nicht-Qualzucht-Rassen mit äußerst gravierenden zuchtbedingen Problemen).
Ein Mischling mit 2 krankheitsbelasteten Elterntiere ist kein bisschen gesünder. Würde man hingegen und tatsächlich Ahnentafeln für Mischlingshunde einführen. Könnte man irgendwann mit Sicherheit sagen das Mischlinge, schlicht aufgrund des deutlich größeren Genpools als die meisten Rassen und weniger zuchtziel-übertreibungen, gesünder sind. Vorausgesetzt eben man würde nur noch mit 100% gesunden bzw. unauffälligen Hunden "züchten".
Ist nicht der Fall und deshalb kann es nicht pauschalisiert werden.
Man kann bei Mischlingen Glück haben ebenso wie bei Rassehunden (oder eben Pech). Bei Rassehunden ist es etwas berechenbarer.
Wie ist das mit dem Futter? Ich habe hier schon ein wenig darüber gelesen, aber das hat mich ehrlich gesagt noch mehr verwirrt. Einige scheinen der Meinung zu sein Barfen sei das einzig Wahre, andere sagen es sei mehr oder minder egal. Trockenfutter sei auch gut. Über normales Nassfutter konnte ich gar nicht so viele Meinungen finden. Im allgemeinen hat es sich aber so gelesen als sei das erstrecht schrott, weil es voll von irgendwelchen Konservierungs- und Farbstoffen etc. wäre. Und auch hier wieder der Vergleich mit Katzen, tut mir echt leid, aber da scheint mir das alles ein wenig eindeutiger. Bei Katzen ist Barf auch das non plus ultra, aber auch hochwertiges Nassfutter mit viel Fleisch ist sehr gut geeignet. Beim Katzenfutter kaufe ich also das was klar deklariert ist und mindestens einen Fleischanteil von 70, besser 90% hat etc. Trockenfutter ist für Katzen z.B. schädlich, das scheint bei Hunden nicht der Fall zu sein? Ich kenne auch Leute, die Kochen ihren Hunden täglich was. Also viel Fleisch und z.B. Kartoffeln und Gemüse und wenn ich es richtig verstanden habe muss da nicht einmal was an Supplementen dazu, was bei Katzenfutter allerdings unabdingbar wäre. Was ist da nun richtig? Kann man Hunde auch mit hochwertigem Nassfutter ernähren? Oder ist das gar nicht gut? Wie viel Fleisch etc. müsste enthalten sein?
Die Futterfrage ist eine der heiligen Religionen in der Hundehaltung. Allerdings wie bei allen heiligen Religionen dürfte es den meisten Hunden am besten gehen wenn man die Sache so entspannt als irgend möglich betreibt.
Ich hab schon gebarft genauso wie Nass- und Trockenfutter verfüttert. Meiner stellt beim barf ne unfassbare Sauerei in der gesamten Wohnung an. Vermisste nur mit Nassfutter sein Trockenfutter (und hatte mehr Zahnbeläge allerdings wird behauptet das gerade Trockenfutter Zahnbeläge verursacht) und hat schon aufgrund der benötigten Medikamente einen erhöhten Wasserbedarf weshalb er bei einer reinen Trockenfütterung mit dem trinken gefühlt nicht hinterher kam.
Also gibts aktuell eine Mischung aus Nass- und Trockenfutter. Es steht nicht in Stein gemeiselt und kann sich auch wieder ändern.
Und dann die nächste Frage zum Thema Futter: Sollte man Hunden, wie bei Katzen, 24/7 hochwertiges Futter zur Verfügung stellen oder muss man bei Hunden rationieren? Die müssten doch aber auch ein natürliches Sättigungsgefühl haben und nur bei Bedarf essen, oder nicht?
Ist von Hund zu Hund unterschiedlich (und es gibt rassetypische Veranlagungen). Dackel, Labrador, Beagle das sind typische Staubsaugerrassen. Ich glaube viele Hütehunde hingegen können es sich durchaus selber einteilen.
Dann kann sich das natürlich auch durch äußere Umstände verändern. Meiner hat es sich früher selber eingeteilt. Der Napf war zwar nicht ständig voll aber theoretisch hatte er sowohl Zugriff auf seine abgemessene Tagesration (stand im Messbecher auf Hundenasenhöhe) als auch auf den kompletten Sack. Hatte er aber Hunger und sein Napf war leer hat er sich entweder mit einer Pfote in den Napf gestellt und gewartet oder sich vor den Messbecher gestellt und uns angesehen.
Dann wurde er krank, bekommt nun Medikamente die Hunger als Nebenwirkung verursachen. An den Sack ist er trotzdem komischerweise nie aber er würde definitiv sehr viel fressen würde ich den Napf immer auffüllen.
Ähnlich beim Gassihund als dieser krankheitsbedingt mit 8 Jahren kastriert werden musste. Vorher ein Selber-Einteiler dann innerhalb von Monaten zum Fass mutiert bevor die Reißleine gezogen wurde.
Wie gesagt individuell verschieden und kann sich aber im Laufe eines Hundelebens ändern.
Zum Thema Erziehung habe ich hier auch schon ein paar Themen gelesen, das scheint mir auch alles zusammenzupassen, aber auch hier gibt es ja anscheinend ein paar unterschiedliche Methoden. Was mir gar nicht zusagen würde wäre es ein Tier durch Bestrafung oder ähnliches zu erziehen. Kann man es tatsächlich so halten, dass erwünschtes Verhalten belohnt und unerwünschtes einfach ignoriert wird? Wie wichtig ist es, dass ein Hund bestimmte Befehle erlernt?
Auch das ist überraschend individuell aber im Normalfall sollte es ein sehr gut sitzendes Rückruf und ein Stopkommando geben.
Alles andere ist lediglich Kür.
Meiner beherrscht zum Beispiel kein Platzkommando obwohl das überall propagiert wird und wir haben das irgendwie auch noch nie gebraucht.
Aufgrund seiner Erkrankung haben wir leider den sehr seltenen Effekt das er in den letzten Jahren wieder und wieder sämtliche Kommandos verlernt hat und im Laufe der Jahre habe ich immer weniger und weniger Kommandos neu trainiert. Im Endeffekt dann wortwörtlich nur die, die ich auch mal ausgesprochen hab. So stellte ich fest das wir jahrelang nicht einmal das allseits bekannte und beliebte Sitzkommando gebraucht haben. Dafür liebe ich das Kommando "langsamer" und setz es häufiger ein als alle anderen Kommandos zusammen.
Wie wichtig ist Gassigehen? Also klar das ist sicherlich wichtig, auch damit der Hund Abwechselung hat und die Welt erkunden kann, aber würde es ausreichen z.B. 2x am Tag einen längeren Spaziergang von 1-2 Stunden zu machen und ihn ansonsten in den Garten zu lassen? Ich vermute das klingt jetzt arg blöd und faul, aber ich muss gestehen, dass ich noch nicht sicher bin, ob ich dann allen, also Hund und meinen Katzen noch gerecht werden könnte. Ich plane mir nämlich immer mindestens 2 Stunden am Tag ein um mit den Katzen ausgiebig zu spielen und kann halt noch nicht einschätzen inwieweit mir das dann evtl. zu viel werden würde, falls ich mit dem Hund z.b. 6x am Tag Gassigehen müsste. Und ich will wirklich nicht, dass der Hund dann zu wenig ausgelastet ist am Ende oder eben die Katzen und irgendwer hier unglücklich ist. Allgemein können mein Mann und ich Tiere und arbeit recht gut unter einen Hut bringen, da ich nur 75% arbeite und wir beide Schichtdienst haben, oft in unterschiedlichen Schichten, so dass fast immer einer von uns zu Hause ist. Ich will nur nicht, dass es uns irgendwann evtl dann doch über den Kopf wächst, deshalb bin ich auch noch recht unentschlossen. Also einerseits hätte ich wirklich gern ein oder zwei Hunde, andererseits mache ich mir so meine Gedanken, ob das für die Tiere dann wirklich auch das beste wäre.
Vor Jahren hab ich mal eine italienische Studie gelesen in der untersucht wurde zu welchen Familienmitgliedern ein Hund die höchste Bindung eingeht.
Es wurden Dinge berücksichtigt wie
Wer füttert am häufigten.
Wer gibt die meisten Leckerchen
Wer streichelt am häufigsten
Wer geht am längsten mit dem Hund raus
Wer spielt am häufigsten mit dem Hund
Wer übt/trainiert mit dem Hund regelmäßig
Und am Schluss hat man festgestellt das es tatsächlich die Häufigkeit der Gassigänge war. Nicht die Dauer sondern die Häufigkeit. 2x5min waren den Hunden mehr wert als 1x 1h.
Schon eigen irgendwie.
Generell sag ich nach oben gibt es (fast) keine Grenzen. Viele Rassen sind ja gezüchtet um den ganzen Tag bei ihrem Menschen zu sein um bei Bedarf mit ihm zu arbeiten. Ungünstigerweise lässt sich ein Hund selbst nach unten fast beliebig "trainieren". Irgendwann stumpft ein Hund so ab das ihm sogar 3x 10min täglich um den Block "reichen".
Ich sag mal so. Wenn du eh täglich raus gehst und unterwegs bist. Hol dir den Hund. Musst du dich täglich zwingen weiß ich nicht ob du damit dauerhaft glücklich wirst.