So viele Fragen

Hallo hallo, ihr lieben Hundefreunde- und Besitzer! :)

Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, wo ich anfangen soll mit meinen Fragen, vielleicht erkläre ich euch vorab erstmal die Situation.
Also: Ich bin 19 Jahre alt, lebe in einer sehr ruhigen Wohngemeinschaft mit zwei anderen Leuten zusammen und beende in den kommenden Wochen mein freiwilliges Jahr. Danach habe ich ungefähr ein Jahr "Leerlauf", bis mein Studium beginnt (Wintersemester). Ich habe leider kaum eigene Erfahrung mit Hunden, trotz Allem liebe ich diese schönen Vierbeiner seit ich mich erinnern kann. Selbst durfte ich leider immer nur Katzen haben, weil meine Mama Angst vor Hunden hat. So, nun lebe ich schon fast 1,5 Jahre nicht mehr bei Mutti, und überlege seit fast 1,5 Jahren jeden Tag, ob ich mir nicht endlich meinen Traum erfüllen sollte. Ich habe mich in dieser Zeit so viel informiert, habe mit etlichen Studenten, die einen Hund haben geredet, hab sie gefragt, wie sie das managen. Ich hab mich belesen. Ich hab mir Videos angeschaut. Alles, was man eben so machen kann. Ich hab quasi jetzt endlose Informationen in meinem Kopf, aber leider eben so gar keine Erfahrung.
Natürlich weiß ich, dass ein Hund eine riesen Arbeit ist, viel Zeit und Verantwortung in Anspruch nimmt und man sich selbst extrem einschränken muss, aber das ist es mir sowas von wert.
Mir wurde jetzt schon sehr oft von vielen Leuten gesagt, dass ich das nicht schaffen kann. Dass ich zu jung wäre, um Verantwortung zu übernehmen. Dass sich in meinem Leben ja noch sehr viel ändern kann, ich z.B. ins Ausland möchte oder sonst etwas - "was würde dann mit dem Hund passieren?". Nun ja, dadurch, dass mir das quasi eingeredet wurde, hab ich inzwischen selbst eine riesen Angst, dass ich es wirklich nicht schaffen könnte. Dass der Hund dann vor mir sitzt und ich mir denke "Oh mein Gott, ich will es nicht". Man will ja immer das, was man nicht haben kann, wa? Allerdings bin ich der Meinung, dass ich es schaffen kann und mein Kopf mir das nur sagt, weil er es so oft zu hören bekommen hat. Wenn ich darüber nachdenke, was ich mir wirklich wünsche, von ganzem Herzen, dann taucht in meinem Kopf nur ein Hund auf (klar, Weltfrieden und der ganze standard Spaß ist auch dabei, aber dafür kann ich ja nur bedingt was tun:D).

Ich finde, wenn man mit der Argumentation, von wegen "Man muss mit beiden Beinen im Leben stehen, einen festen Job haben und in 'nem riesen Haus wohnen" rangeht, man sich einen Hund erst anschaffen kann, wenn man Rentner ist. Als Workaholic hat man nunmal auch keine Zeit für einen Hund. Das Leben ist so schnell vorbei, es verändert sich so rasant und stetig, dass ich mir denke - ich kann noch so viel Geld und Platz für meinen Hund haben. Morgen laufe ich vor ein Auto, bin querschnittsgelähmt und muss ihn trotzdem abgeben. (Auch wenn das definitiv nicht der Plan ist:D) Ich meine nur, dass Alles passieren kann.
Puh, jetzt hab ich aber ganz schön viel heiße Luft geschrieben. Aber ich hab endlich mal meine Probleme und Ängste klar und deutlich ausgedrückt, und das (hoffentlich) vor Leuten, die mir dabei helfen können.

So, nun komm ich mal zu meinen Fragen. Und zwar wohne ich ja - wie gesagt, in einer WG. Sie ist relativ klein, aber auch nicht beengend. Mein Zimmer ist mit 20qm relativ groß. Ich habe mich informiert, ob man Hunde überhaupt auf so "kleinem" Raum halten darf - und habe verschiedene Meinungen gehört. Manche sagten Sachen wie "Auf so kleinem Raum einen Hund zu halten ist Tierquälerei", "Der Hund muss sich viel bewegen können", etc. Andererseits habe ich auch von Vielen gehört, dass das gar kein Problem sei. Es ist ja nur die "Hundehütte". So lange ich mit dem Hund genug rausgehe und ihn auspowere ist das alles in Ordnung. (Es kommt natürlich immer auf die Rasse an). Jetzt bin ich verunsichert. Ist es nun machbar, in einer kleinen Wohnung, oder ist es negativ für den Hund? Denn wenn, dann kann ich das Thema ja sofort abstreichen, denn ich will definitiv nicht, dass es dem Hund schlecht geht. Er soll es gut bei mir haben, und sich wohl fühlen.

Die nächste Frage ist - sollte man sich als Hundeanfänger nun lieber einen Welpen oder einen älteren Hund holen? Ich habe mit dem Gedanken gespielt, mir einen Welpen zu kaufen. Allerdings finde ich auch die Hunde in den Tötungsstationen (das Thema wurde hier ja schon heiß diskutiert) total toll! Ich habe nur Angst, dass es viel schwieriger ist, Hunde, die möglicherweise ein Trauma oder sehr schlechte Erfahrungen gemacht haben, zu erziehen. Welpen sind halt ein Fulltimejob, ich hätte aber auf jeden Fall die Zeit dafür.

Dann frage ich mich auch noch die Standard Frage - Welche Rasse überhaupt? Meine Traumrasse ist ja ein Australian Cattle Dog oder ein Australian Shepherd, aber denen möchte ich ein Stadtleben einfach nicht antun, da es ja eigentlich Hütehunde sind, die seeeeehr viel gefordert werden sollten. Toll finde ich auch Shiba Inus und Labradore. Allerdings sind Labradore ja, wie ich gehört habe, wirklich ein bisschen groß für eine kleine Wohnung. Was würdet ihr empfehlen? Mischlinge sind natürlich auch toll. Ich wohne schon in der nähe von ein paar (relativ) großen Parks, mache auch liebend gern zusammen mit meinem Hund Sport, ich möchte allerdings nicht mit meinem Hund zum richtigen Hundesport im Verein gehen. Ansonsten soll er überall mit hinkommen, ich möchte ihn eigentlich so wenig wie möglich alleine zu Hause rumhängen lassen. Er darf gerne groß sein, aber sollte sich in meiner Wohnung nicht beengt fühlen, sodass es ihm nicht gut geht.

Puh! Ich glaube ich bin jetzt erstmal durch. Meine Augen sind schon so viereckig, dass ich mir den Text gar nicht nochmal durchlesen möchte. Verzeiht mir also bitte Logik-Fehler. Ich hoffe ihr könnt mir ein paar hilfreiche Antworten geben, auch wenn das Alles sehr durcheinander scheint.
:p
 
Hallo erstmal :) Ich erzähl dir mal meine bescheidene Meinung zu dem Thema. Aaalso:

Ist es nun machbar, in einer kleinen Wohnung, oder ist es negativ für den Hund?

Ich halte das für absolut machbar. Solange Hund noch überall gut lang laufen kann und sein Bettchen groß genug ist, sehe ich das Problem nicht. Ich hab lange in einer 1-Zimmer-Wohnung mit ca. 30qm gewohnt. Mit mir immer 1 Border Collie und oft auch noch ein 2ter Mix, noch größer... Klappt wunderbar. Die Wohnung ist ohnehin nicht der Spielplatz sondern auch für den Hund eigentlich nur ein Schlafzimmer. Also, wenn du nicht gerade drei Doggen auf 20qm halten willst, absolut unbedenklich :)

sollte man sich als Hundeanfänger nun lieber einen Welpen oder einen älteren Hund holen?

Ich würde immer zu einem älteren Hund raten. Ja, Welpen sind süß. Aber die machen Dreck ohne Ende, kosten Zeit und Nerven ohne Ende und der Gedanke "man kann sich den erziehen wie man ihn haben will" funktioniert (insbesondere) bei Anfängern nicht. Für Leute die einen Spezialisten brauchen (Rettungs-, Therapie- oder Sporthund) mag das sinnvoll sein. Aber du suchst einen (Entschuldige) 0815 Begleithund der keine Ausnahmetalente oder Fähigkeiten haben muss. Meine Meinung: Spar dir die Arbeit und die Nerven und gib stattdessen einem Tierheimhund eine 2te Chance. Viele junge und total unproblematische Hunde sitzen da eben weil so viele unbedingt ein Hundebaby haben wollen und nicht wissen, was es bedeutet.

Es gibt noch eine riesige Grauzone zwischen Welpe vom Züchter und Härtefall aus dem Ausland. Es gibt sehr viele Hunde aus Privathand, die abgegeben werden oder aus dem Tierheim, deren Vorgeschichte bekannt ist. Sieh dich um, lern ein paar Leute kennen und geh einfach mal mit Hunden im Tierheim spazieren. Begleite Bekannte mit Hund beim Spazieren und sprich einfach mit Menschen.

Welche Rasse überhaupt?

Aussie würde ich leider wiedermal abraten. Die neigen dazu, anzuschlagen und nicht so optimal mit fremden Menschen zu sein. Ich würde dir empfehlen, dir keinen "Spezialisten" zu suchen. Also keinen extremen Jagd- oder Hüte- und schon gar keinen Herdenschutzhund. Wenn für dich Tierheim oder Tierschutz aber eine echte Alternative ist, solltest du dir ruhig ansehen was für Mixe da rumlaufen. Sind oft die besten Hunde :) Falls du was ins Auge gefasst hast kannst du danach immer noch fragen was für Rassen drin sind und ob es eventuell schwierig werden könnte im Alltag.
 
Ich denke nicht, dass du mit 19 Jahren zu jung bist um die Verantwortung für einen Hund zu übernehmen. Einige Hundehalter hier im Forum sind nicht viel älter. Natürlich musst du für die nächsten 10 - 15 Jahren deinen Hund in deine Lebensplanung einbeziehen und bei Umzug/Jobsuche auch an den Hund denken.

Wie viel Platz der Hund im Haus hat ist erst mal nicht wichtig. Er sollte natürlich so viel Platz haben, dass er irgendwo ruhig liegen kann und nicht bei jedem Wedeln mit der Rute gegen die Wand schlägt. Hunde ruhen im Haus/in der Wohnung und das Leben findet draußen statt.

Bei einem Welpen kannst du viel falsch machen und ich würde dir einen 2 – 3 Jahre alten Hund empfehlen, allerdings keinen aus einer Tötungsstation über dessen Verhalten nicht viel bekannt ist sondern einen aus einem Tierheim in Deutschland oder von einer Pflegestelle. Da sitzen immer mal wieder anfängergeeignete Hunde.

Deine Rassenvorstellungen sind sehr unterschiedlich. Wie bist du auf diese Rassen gekommen?
Einen Labrador finde ich nicht zu groß für dein Zimmer und das wäre grundsätzliche ein anfängergeeignete Rasse – natürlich kommt es immer auf das Individuum an aber ein Labbi möchte dir gefallen und mit dir „arbeiten“, hat also „will to please“. Der Australian Cattle Dog oder der Shiba Inu sind wieder ganz andere Hundetypen die eher eigenständig sind.
 
Nicht alle Hunde aus dem Auslands- und Inlandstierschutz sind traumatisiert. Ein Welpe kann um Längen schwieriger sein als ein adulter Hund aus dem Tierschutz.
Ich würde dir eher zu einem erwachsenen Hund raten. Ich habe meinen Hund z.B. als Welpen geholt und weiß nicht, ob ich dazu noch mal Lust habe. Welpen sind wirklich anstrengend, du musst ihnen ALLES beibringen, sie können noch nichts.

Der Auslandstierschutz ist mit Vorsicht zu genießen, es gibt dort viele schwarze Schafe. Aber auch viele gute Vereine und ganz tolle Hunde. Bekannte von mir haben nun ihren 3. Hund von "Bruno Pet". Kann Glück sein, aber alle 3 sind relativ einfach und umgänglich.

Fahr doch einfach mal in das Tierheim in deiner Stadt und komm mit den Mitarbeitern ins Gespräch. Frag ob du mal Hunde ausführen darft. Gassigänger werden immer gesucht.

Von einer Arbeitshunderasse würde ich dir definitiv abraten.

Hast du schon eine Vorstellung wie der Zeitumfang des Studiums aussehen wird? (Hast du z.B. mit Studis aus dem Studiengang gesprochen)? Und hast du eine Lösung für Tage an denen der Hund zu lange alleine wäre?
 
Hi,

ich studiere ebenfalls mit Hunden. Studieren mit Hund ist möglich, aber nicht immer einfach. Während meines Studiums kann ich meine Hunde mitnehmen. So besteht für mich die Möglichkeit, gemeinsam mit meinen Kommilitonen zu lernen, ohne das meine Hunde alleine zu Hause bleiben müssen. Keiner meiner Professoren haben zum Glück Probleme mit Hunden in der Vorlesung. Dies hätte auch anders werden können.
Studieren bedeutet viel Teamarbeit. Im Team zusammen lernen, im Team Projekte verwirklichen und im Team viel Schwachsinn machen.

Bist du allerdings den Hund verpflichtet, weil er nicht mit darf, wirst du Schwierigkeiten haben, mit einen tollen Team zu arbeiten. Gemeinsames lernen macht deutlich mehr Spaß und man lernt deutlich besser aus Fehlern. Gemeinsame Zeit zum lernen zu finden wird deutlich schwieriger. Dies mal nur nebenbei.

Eine Frage habe ich an dich. Du schreibst, du hast bis zum Wintersemester 2018/2019 Zeit. Diese Fragen sollst du dir selbst beantworten. Die brauchst du nicht hier im Forum ausdiskutieren.

Frage Nummer 1: Kannst du mit dem Studium nicht sogar schon im SS 2018 beginnen? Informier dich diesbezüglich genauer. Nicht wenige Unis und FHs bieten es an, das Grundstudium im eigentlich 2. Semester anzufangen. Je nach Fächerwahl sind die beiden Semester sogar voneinander unabhängig.

Dann die zweite Frage: Warum nicht dieses Wintersemester? Hast du dich zu spät beworben? Die Bewerbungsfrist ist normalerweise bis zum 15.7. Diese hast du bisher mal gerade knapp verpasst und durch Nachrückungsverfahren hast du immer noch eine Chance auf einen Platz zum Wintersemester.

Was machst du das Jahr, wenn du nicht Studierst? Gehst du jobben?

Zu den Hundefragen:
Es ist egal, wie groß die Wohnung ist. Aktion findet in der Regel nicht in der Wohnung sondern draußen statt. Kleine Hunde haben den Vorteil, dass sie weniger Platz in der Wohnung benötigen wie große. Ein Körbchen kann man aber zum Beispiel gut in schöne Regalkombinationen unterbringen. So hast du immer noch Platz für deine Sachen.

Haben deine WG-Mitglieder was gegen einen Hund? Was sagt der Vermieter zum Thema? Hol dir auf jeden Fall eine schriftliche Genehmigung für die Hundehaltung.

Wo wirst du später studieren? Ist es in der Nähe deiner aktuellen WG oder musst du nochmal umziehen? Umziehen mit Hund ist nicht unbedingt einfach, noch weniger, wenn die finanziellen Mittel fehlen. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass du an deiner Traumuni/-FH genommen wirst?

Ein Welpen aufzunehmen ist schön, aber nicht immer einfach. Viele verzweifeln schon an der Stubenreinheit oder an der Beißhemmung. Viele junge Hunde suchen ein Zuhause, da die Halter mit der Pubertät ihres Vierbeiners nicht klar kommen.
Ich rate dir auch aus dem Grund ab, Hunde zwischen 6 Monaten und 2 Jahren aufzunehmen.

Es gibt Züchter, die nehmen ihre Nachzuchten zurück bei Scheidungen oder Ableben der Halter. Diese Hunde werden in der Regel weitervermittelt. Vielleicht hast du da gute Chancen, einen Erwachsenen Hund zu übernehmen?

@Bee hat einen Shiba Inu. Vielleicht magst du dich mit ihr in Verbindung setzen, wie die Rasse so ist und wie geeignet sie in deiner Lebenssituation ist. @Baileybub gibt dir bestimmt auch gerne Auskunft zum Labrador. Beide empfehlen dir vielleicht auch Züchter, die du unverbindlich kennen lernen kannst du beim Spaziergang die Hunde mal live erlebst.

Von einen Hund, den du aus dem Internet bestellst rate ich dir dringend ab. Es ist wichtig, dass du in Ruhe deinen Hund kennen lernen kannst und diesen mehrfach besuchst. Bestellst du einen aus der Tötung, bekommst du mit großer Wahrscheinlichkeit einen Hund, der nicht zu dir passt. Die Hundeschulen laufen hier in der Umgebung über mit Auslandshunden, die in unpassenden Familienverhältnissen geschmissen wurden.. Dies ist Stress für Hund und Halter. Aber vielleicht gibt es ja bei dir im Umkreis eine tolle Pflegestelle, die einen oder mehrere Hunde aus dem In- oder Auslandstierschutz pflegt, die du in Ruhe kennen lernen kannst.

Bei Kleinanzeigenportalen werden verdammt viele Hunde angeboten. Sieh dir die Anzeigen genauer an. Rechtschreibfehler oder wenige Informationen solltest du meiden. Auch wenn du einen Hund besuchst und die aktuellen Halter dich drängen, diesen jetzt mitzunehmen, tu das auf keinen Fall! Wenn die Besitzer ein ehrliches Interesse an ein gutes Zuhause haben, haben sie nichts drum bei, dass du den Hund in Ruhe erstmal kennen lernen kannst, bevor du ihn dann irgendwann für immer mit nimmst. Bedenke hierbei auch, dir keinen Hund anzusehen, der unter 2 Jahre alt ist.

Liebe Grüße
Isabell
 
Ich würde in Sachen Auslandstierschutz übrigens keinen Hund nehmen, der noch im Ausland ist. Viele Vereine machen das, vermitteln per Foto und einer kurzen Beschreibung und man kann "seinen" Hund dann am Flughafen abholen. Dabei kann es böse Überraschungen geben und die Hunde sind noch überhaupt nicht an ein Leben in einer Wohnung gewöhnt.
Guck am besten nach Vereinen die z.B. mit Pflegestellen arbeiten. Wenn du eine Pflegestelle in deiner Nähe hast, kannst du den Hund mehrmals besuchen und kennenlernen.
 
Mir wurde jetzt schon sehr oft von vielen Leuten gesagt, dass ich das nicht schaffen kann.

Allein der Satz sagt doch schon wie sehr du dich auf die Aussagen anderer Leute verlassen solltest.

Der Mensch kann alles schaffen. Wo ein Wille, da ein Weg. Von daher geh ich gar nicht auf die Umstände ein. Entscheidend ist nämlich ob du das willst und ob du bereit bist dich dem Hund unterzuordnen. Deine Freizeit völlig neu auszurichten.
Der einzige Grund ob es am Schluss klappt oder nicht bist du.

Darf ich beispielweise fragen, wenn deine Mum Angst vor Hunden hat, was passiert mit dem Hund wenn du deine Mum besuchen willst? Wochenende, Feiertage?

Du musst dir generell ein paar Pläne zurecht legen und dir aber auch auch klar sein das im Zweifelsfall alle scheitern und du hin und wieder auch Verzichten und/oder die Soße selber auslöffeln musst.

Wo ist der Hund während der Vorlesungen
Wie sieht es mit Urlaub aus
Wer springt ein wenn du mal krank bist
Wie steht es finanziell. Ein Hund kann schnell mal Kosten in den tausenden verursachen (im normalfall natürlich nicht aber das glaubt vorher keiner das es ihn trifft).

Die Rassen die du gewählt hast sind tatsächlich sehr weit auseinander. Ein Everybody-Darling Labrador und ein Ein-Mann-alle-anderen-sind-doof Shiba Inu. Australian Shepherd und Cattle-Dog irgendwo dazwischen (tendenziell aber eher beim Ein-Mann-Hund).

Du willst nichts spezielles vom Hund also brauchst du auch keinen Spezialisten. Kleinere Hunde sind häufig einfach praktischer als größere. Damit mein ich nicht generell Winzlinge sondern es macht einen gewaltigen Unterschied ob ein Hund 30kg oder 15kg hat.
Sowohl was seine Wirkung auf andere Menschen betrifft als auch im Alltag als auch bei einer möglichen späteren Wohnungssuche.

Wie gesagt da du keinen Spezialisten brauchst würde ich dir mal die Rassen in der FCI-Gruppe 9 "Gesellschafts- und Begleithunde" vorschlagen.

Auch in Tierheimen tauchen immer mal reinrassige Hunde auf bzw. Mischlinge die einer Rasse zugeordnet werden können.
Allerdings macht es auch Sinn sich in Tierheimen einfach mit offenem Herzen umzusehen. Der Vorteil wenn du statt im Auslandstierschutz in heimischen Tierheimen schaust ist das da oft mehr über die Hunde bereits bekannt ist und du den Hund vorab selbst live erleben kannst.

Ich selber hab übrigens einen Welpen aufgezogen. Ich wollte das nie sondern immer einen Tierschutzhund aber meine Familie meinte ein Welpe oder gar kein Hund und so war das natürlich keine Frage.
Heute hab ich 2 Herzen in meiner Brust. Die Welpenzeit war soooo toll. Anstrengend ja klar aber einfach nur toll. Aber ich war auch lange Gassigeher im Tierheim und lernte dort so viele so tolle Hunde kennen.

Der nächste Hund wird mich einen fernen Tages überrumpeln und erst an dem Tag werd ich wissen ob es wieder ein Welpe wird oder ein Tierschutzhund.:)
 
Mir wurde jetzt schon sehr oft von vielen Leuten gesagt, dass ich das nicht schaffen kann.
Wie gut kennen diese Leute dich?
Mir wurde (weniger direkt) ähnliches gesagt, als ich vor 15 Jahren endlich den Hundetraum erfüllen wollte. Meine damalige Partnerin meinte, dass ein Hund und ich doch gar nicht passen würde (weil ich ohne Hund nicht gern spazieren gehe) und als ich meinen Eltern am Telefon ankündigte, dass ich beim nächsten Besuch einen Hund mitbringe war der Kommentar meiner Mutter "bis dahin kann der doch selbst den Kühlschrank öffnen".

ICH wollte einen Hund. Fertig. (Motte hat sehr lange Spaziergänge mit mir gemacht und nie den Kühlschrank geöffnet.)

Dass ich zu jung wäre, um Verantwortung zu übernehmen.
Man ist nie zu jung um Verantwortung zu übernehmen. Zu naiv vielleicht, aber das ist unabhängig vom Alter.

Dass sich in meinem Leben ja noch sehr viel ändern kann, ich z.B. ins Ausland möchte oder sonst etwas - "was würde dann mit dem Hund passieren?".
Solche Eventualitäten solltest du bedenken. Mit Hund ist ein Auslandssemester schlichtweg nicht möglich. Das muss dir klar sein.
Natürlich kann sich im Leben immer was ändern. Vor dem Studium, im Studium, nach dem Studium, mit Partner, ohne Partner ... Mit Hund hast du immer noch eine Hürde mehr, du musst immer auch an den Hund denken. Du kannst nicht mal eben für ein paar Monate ins Ausland. Du kannst nicht mal eben spontan für ein Wochendende mit deinen Freunden verreisen. Du kannst nicht mal einfach so abends auf eine Studentenparty. Du hast einen Hund.
Wenn du aber wirklich einen Hund in deinem Leben willst, dann stört dich das nicht.

Als Workaholic hat man nunmal auch keine Zeit für einen Hund.
Auch ohne "Workaholic" sind manche Jobs einfach so strukturiert, dass ein Hund nicht passt. Du bist dann also auch in der Jobsuche eingeschränkt.

Soll heißen: die Leute haben völlig recht. Aber das ändert nichts daran, dass es reichlich Studenten gibt, die mit Hund studieren und hinterher mit Hund einen Job finden, die mit Hund auch einen Partner finden und irgendwann eine Familie gründen. Wenn der Hund in dein Leben gehört, dann wirst du dein Leben mit Hund schaffen. Das Risiko, dass du feststellst: "ups, das war wohl doch nicht das Richtige" kannst du minimieren. Überlege dir, was alles anders wird in deinem Leben, wenn es da ein Wesen gibt, dass du nicht allzu lange allein lassen kannst. Ein Wesen, dass sogar für den Toilettengang auf dich angewiesen ist. Ein Wesen, dass nichts anderes tut als darauf zu warten, dass du Zeit für es hast. Stell dir vor, deine Freunde wollen mit dir ausgehen und du sagst: ne, der Hund war heut schon so lange allein, ich kann jetzt nicht. Stell dir vor, du bekommst die Möglichkeit für ein Semester an einer tollen Uni im Ausland zu studieren und musst diese Möglichkeit absagen. Wäre das sehr schwer für dich?

Für den Fall dass etwas ganz unvorhergesehenes passiert solltest du dir sowieso einen Plan B und am besten noch Pläne C und D machen. Freunde, Hundepension (kostet Geld!) ... Menschen die deinen Hund mal für ein paar Tage oder Wochen aufnehmen.

So, nun komm ich mal zu meinen Fragen. Und zwar wohne ich ja - wie gesagt, in einer WG.
Sowohl die Mitbewohner als auch der Vermieter müssen natürlich einverstanden sein.

Sie ist relativ klein, aber auch nicht beengend. Mein Zimmer ist mit 20qm relativ groß. Ich habe mich informiert, ob man Hunde überhaupt auf so "kleinem" Raum halten darf - und habe verschiedene Meinungen gehört.
Du wirst immer verschiedene Meinungen hören.
Meine Hündin brauchte in der Wohnung etwa 2qm. Einen Schlafplatz und einen Fressplatz. Ich habe viele Jahre mit ihr in einer 30qm-Wohnung gelebt.
Es gibt Hunde, die mehr Raum brauchen. Hunde die mit Menschen ein Problem haben und immer Platz zum Ausweichen benötigen, z.B.. Aber du weißt ja wie es bei dir aussieht. Wichtig ist: du nimmst dir Zeit für den Hund. Bewegung findet draußen statt, also plane mind. 2-3 Stunden täglich für Spaziergänge ein.

Die nächste Frage ist - sollte man sich als Hundeanfänger nun lieber einen Welpen oder einen älteren Hund holen?
Das ist Geschmackssache.
Ich war damals der Meinung: beim Welpen kann ich zu viel falsch machen, ich will einen erwachsenen Hund. Andere meinen: den Welpen kann ich selbst formen, der erwachsene Hund hat seine Macken schon und damit will/kann ich nicht so gut umgehen.
Ich persönlich würde immer den gut ausgesuchten Tierschutzhund empfehlen. Aber das ist mein Weg. Deiner kann anders sein.

Du solltest allerdings beim Tierschutzhund (egal ob In- oder Ausland) darauf achten, dass der Hund eben keine Probleme mitbringt, die in deinem Leben schwierig werden. Insbesondere Hunde, die Menschen entweder nicht kennen oder schlechte Erfahrungen haben, würde ich in deiner Situation nicht empfehlen. Eine seriöse (!) Orga/Tierheim sollte dich diesbezüglich offen beraten und dir nur den passenden Hund vermitteln (leider gibt es auch ziemlich viele fragwürde Organisationen).

Dann frage ich mich auch noch die Standard Frage - Welche Rasse überhaupt?
Die Rasse muss zu dir passen.

CattleDogs und Aussies sind nicht dafür bekannt, jeden (fremden) Menschen oder Hund zu lieben. Wenn du der Typ für den recht wachsamen Hund bist, dann ist das genau richtig, aber nur dann.
Beim Labrador hast du unter Umständen das gegenteilige Problem: der Besuch hat sofort den Hund auf dem Schoß. Auch nicht toll.
Die Frage ist: mit welchem Verhalten kannst du besser umgehen? Fällt es dir leichter, einem grundsätzlich skeptischen Hund zu vermitteln, dass Besuch sich in der Wohnung frei bewegen darf oder fällt es dir leichter, einem grundsätzlich überschwänglichen Hund zu vermitteln, dass nicht jeder Besucher sich über einen Zungenkuss freut? Fällt es dir leichter, dem Hundewiesensherriff zu erklären, dass auch andere Hunde im Park laufen dürfen oder fällt es dir leichter, dem kontaktwütigen Grobmotoriker beizubringen, nicht jeden Hund in Sichtweite zum spielen aufzufordern?

Die nächste Frage ist: was würdest du gern mit dem Hund machen? Einfach nur durch die Welt laufen? Verschiedene Tricks und Spiele lernen? Willst du einen Hund, der einfach da ist oder willst du einen Hund, der richtig Spaß daran hat, mit dir zusammen was zu erarbeiten?
Der Shiba wäre nicht meine erste Wahl, wenn du einen "kooperativen" Hund suchst, der jede Idee mitmacht (Parkbank-Agility, Tricks lernen ...). Der Hütehund wäre die letzte Wahl wenn du einen Hund suchst, dem es reicht, mit dir zusammen durch die Parks zu laufen, ohne zwischendurch auch mal eine gemeinsame Aktivität einzubauen.
 
Nachtrag weil ich gerade gesehen habe, dass du aus Erfurt kommst: die hier machen anscheinend recht gute Arbeit mit Hunden aus Rumänien.

Während meines Studiums kann ich meine Hunde mitnehmen. So besteht für mich die Möglichkeit, gemeinsam mit meinen Kommilitonen zu lernen, ohne das meine Hunde alleine zu Hause bleiben müssen. Keiner meiner Professoren haben zum Glück Probleme mit Hunden in der Vorlesung. Dies hätte auch anders werden können.
Das wird in Erfurt garantiert nicht gehen.
 
Ist es nun machbar, in einer kleinen Wohnung, oder ist es negativ für den Hund?

Auch ein kleines Heim ist ein Heim. ;)
Normalerweise lernen Hunde sehr schnell, dass drauen Action angesagt ist und es drinnen etwas ruhiger zugeht. Wenn der Hund also seinen ausreichenden Auslauf hat, dann ruht er drinnen eh meist und dazu braucht er nicht viel Platz.
Viel wichtiger ist z.B. die Überlegung, ob der Hund vielleicht viele Treppen laufen muss, dann wäre eine handlichere Rasse besser geeignet, als eine Dogge. Nicht nur, weil große Rassen nicht so viele Treppen laufen sollten, sondern auch, dass du ihn notfalls auch mal tragen könntest, wenn er verletzt ist. Dann würde ich nach etwa mittelgroßen Hunden bis 20/25 kg gucken.

Die nächste Frage ist - sollte man sich als Hundeanfänger nun lieber einen Welpen oder einen älteren Hund holen?

Das ist für mich einfach eine Frage des Geschmacks und kommt immer auf einen selbst an.
Es kann beides anstrengend sein, aber auch beides wunderschön.
Ich selbst bin der absolute Welpenmensch - trotz der Unsauberkeit und des Lernens, oder vielleicht auch gerade deswegen. Ich mag einfach das "aneinander und miteinander wachsen und lernen".

Welpen können einfach noch nichts und das kann natürlich anstrengend sein - man muss einfach Freude daran haben, den kleinen Zwergen die Welt zu zeigen.
Das argument, dass Welpen anstrengender sind, zieht bei mir nicht mehr, seit ich für ein paar Monate ein Mädel meines B-Wurfes bei mir aufgenommen habe.
Klar, sie war stubenrein, konnte an der Leine laufen und war recht gut erzogen. Dafür hatte sie aber andere Eigenschaften, die einer Erziehung bedurften, weil die eben hier einfach nicht gingen. Und ich fand es jetzt nicht unbedingt leichter, an festgefahrenen Ritualen und Erlerntem zu arbeiten, als einem Welpen alles von Anfang an beizubringen.
Es hat ja jeder bestimmte Vorstellungen und eine andere Lebensart (z.B. hat der eine keine Kinder und der Hund hat gelernt, diese anzubellen, während der nächste gern möchte, dass sein Hund die Nachbarskinder nicht anbellt) und es kann immer passieren, dass man an gewissen Dingen einfach mit seinem Hund trainiert.
Arbeiten muss man also mit Welpe und erwachsenem Hund.

Deshalb würde ich immer überlegen, auf was man sich am ehesten einlassen möchte und woran man Spaß und Freude hätte.


Dann frage ich mich auch noch die Standard Frage - Welche Rasse überhaupt?

Nach deinen Beschreibungen würde ich von den Arbeitshunden absehen. Gerade die Hüter sind auch sehr wachsam und bellen schon einmal.
Wenn du einem älteren Hund eine Chance geben möchtest, würde ich tatsächlich mal in Tierheimen und Pflegestellen schauen.
Das geht auch bei Welpen, aber da muss man oft länger warten und sie sind durchaus eher Überraschungspakete was Größe und Co angeht, als ein Jung- oder erwachsener Hund.
Ich würde eben nur nach Hunden gucken, die schon hier in D sind und die du live kennenlernen kannst.
Natürlich gibt es auch da immer mal kleinere Baustellen (wie schon geschrieben, was den einen nicht interessiert, ist dem anderen vielleicht wichtig), aber Hunde aus dem Tierschutz sind ja nicht alle voll gestört - dieses Gerücht hält sich leider hartnäckig.
Es mag welche geben, die vor Autos Angst haben, weil sie das eben einfach nicht kennengelernt haben.
Aber es gibt genauso viele unängstliche Hunde da draußen, die nett und lieb sind und ein Zuhause verdient haben.
Und den Tierheimen kann man seine Vorstellungen schildern.
Soll es doch ein Welpe/ein Rassehund sein würde ich erst einmal überlegen, worauf es mir ankommt (sehr ruhig, darf er bellen, soll er Ausdauer haben, ......) und dann nach den geeigneten Rassen schauen, da hat man in der Regel noch haufenweise Auswahl.
Wenn man dann auch noch die Rasse gefunden hat, die einem vom Aussehen gefällt, kann man Züchter kontaktieren.
 



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