Wir möchten einen Hund, doch da sind noch so viele Fragen...

Ich würde aber raten, den Hund vorher gründlich kennenzulernen und vielleicht einen erfahrenen Bekannten hinzuzuziehen.
Wie erfahren sollte der bekannte denn sein?
Habt ihr bei den maximal 6h allein neben der Arbeitszeit auch den Arbeitsweg und sonstige Dinge wie einkaufen gehen berücksichtigt?
Arbeitsweg ja, einkaufen müssen wir ja nicht zwangsläufig zusammen.
Auch beim "Mittags mal eine Stunde gehen" musst du von der Stunde dann entsprechend die Fahrzeiten abziehen und dann bleiben von der Stunde auf einmal vielleicht noch 20-30min übrig.
Da habe ich schon mit einer Stunde aktiver Beschäftigung gerechnet.
Du sagtest du wolltest wissen ob eure Rassevorstellungen überhaupt möglich sind. Bisher hast du aber noch keine Rassen aufgeschrieben die euch so im Kopf herum schwirren.
Wir haben eben noch keine konkreten Rassevorstellungen sondern sind interessiert, welche Rasse(n) unseren Vorstellungen passen und welcher Hund sich bei uns wohlfühlen würde.
Was uns rein optisch gefällt sind Briard, Bearded Collie und Labrador.
Übrigens, ist nur eine grobe Schätzung aber 9 von 10 Hunden schlafen lieber im Schlafzimmer und der 10 wohl eher davor. Im eigenen Hundezimmer schlafen dagegen wohl die allerwenigsten Hunde wirklich gern.
Das soll er auch, das Hundezimmer sollte eher eine Möglichkeit bieten, wenn er sich zurückziehen will.
 
Was ich in Bezug auf die Rassevorstellungen immer wichtig finde:

Die meisten Menschen schauen vor allem danach, welche Rasse die gewünschten Eigenschaften mitbringt, und wählen danach. Das ist aber erfahrungsgemäß nur die halbe Miete. Wichtiger noch finde ich: Bei den ins Auge gefassten Rassen noch die "Haken und Ösen" anschauen und dann danach entscheiden, mit welcher dieser potentiellen Schwierigkeiten man auch auf Dauer am besten leben kann!
 
Wie erfahren sollte der bekannte denn sein?

Hundeschulen bieten oft an dass sie bei der Hundeauswahl behilflich sind. Oder du nimmst einen Hundehalter mit der sich auch traut kritisch zu sein und euch von einem Hund abzuraten auch wenn ihr euch "verliebt" habt.

Mit der Erfahrung ist das immer so eine Sache. Manche Hundehalter hatten fünf Hunde und die waren alle einfache Mitläufer, ein anderer hatte gleich als ersten Hund einen eher selbständigen. Ich würde jemanden mitnehmen der schon länger Hunde hat und die Erfahrung gemacht hat, dass Hunde nicht immer selbsterziehend sind.

Von euren Rassenvorstellen könnten ich mir den Labrador vorstellen. Du musst nur bedenken, dass der Labrador eine sehr freundliche Rasse ist, d.h. ein Vertreter dieser Rasse möchte alle Hunde begrüßen und ist daher manchmal etwas grobmotorisch. Menschen werden auch geliebt. Das muss man einfach mögen.

Ansonsten ist der Labrador ein Jagdhund, der aber gern mit seinen Menschen zusammenarbeitet und mit etwas Dummytraining meistens zufrieden ist.
 
Von diesen dreien denke ich könnte vor allem der Labrador gut passen.

Beim Briard klingelt es mir im Ohr das diese durchaus zum "Einmann"-Hund tendieren. Das heißt sie binden sich oft stark an eine Person, danach kommt die Familie und dann ist aber auch schon Feierabend (Man vermutet auch eine Abstammung vom Berger de Picardie bei denen das meines Wissens nach relativ extrem ausfallen kann).
Oft heißt natürlich nicht immer, aber solch einen Hund in Fremdbetreuung zu geben ist wenig sinnvoll bishin zu nicht möglich.

Ursprünglich war der Briard ein Schäferhund, der die Schafherden führte, bewachte und diese auch gegen Wölfe verteidigen konnte. Im Ersten und Zweiten Weltkrieg wurde er bei den Armeen als Melde-, Patrouillen- und Sanitätshund eingesetzt. Er wird auch häufig als Wachhund verwendet.
Quelle: Wikipedia.de

Da braucht man nicht viel zwischen den Zeilen zu lesen um zu erkennen womit man unter Umständen rechnen muss. Da kann man natürlich erzieherisch gegenwirken aber das dann auch ein Hundeleben lang.

Ähnlich seh ich es beim Bearded Collie.

wurde der Bearded Collie für komplexe Hüteaufgaben eingesetzt, wie z. B. eigenständiges Treiben von Rinderherden aus den Bergen und dem Auffinden und Zurückführen von verirrten Tieren.
Quelle: Wikipedia.de

Das sind Tiere die dazu selektiert wurden maximal selbstständig Entscheidungen zu finden um Probleme zu lösen. Wenn solch ein Hund anfängt sich zu langweilen wird er sehr schnell extrem kreativ. Da kommt man nach Hause und findet seine Wohnung komplett neu dekoriert vor. Oder der Hund hat sich gerade eben mal beigebracht wie er die Tür zur Speisekammer öffnet usw.

Dazu muss ich sagen das mein Hund eine Mischung aus Rassen ist die dafür auch nicht unbekannt sind. Einmann-Hund, Wachhund, sehr selbstständige Denker. Luke kam in eine sehr große Familie wo sich verschiedene Leute zu unterschiedlichen Teilen um ihn kümmerten. Dazu ein sehr großer Freundeskreis sprich regelmäßig auch Fremde in der Wohnung. Beim gemeinsamen dran arbeiten hat er gelernt das Besuch zu aktzeptieren ist aber bei Handwerkern hört es bei ihm auf. Ich muss sagen da haben wir es uns aber auch recht früh recht einfach gemacht und ihn einfach während dieser relativ kurzen Zeitspannen in einen anderen Raum gebracht.
Obwohl von erfahrenen Hundehaltern und Trainern anders prophezeit ist er ein sehr offener Hund geworden.
Er lässt sich, von den richtigen Leuten, sehr gut fremdbetreuuen, wer ihn mal ordentlich durchgeknuddelt und ihm was zum fressen gegeben hat ist fast schon Familie.
Beim betreuen zeigt sich aber u.a. auch die große Intelligenz des selbstständigen denken und handeln.
Luke agiert bei verschiedenen Leuten teilweise bis in extrem unterschiedlich. Wir hatten einen Sommer lang eine sehr erfahrene Gassigeherin (die das beruflich macht) und ich hatte sie vorgewarnt das Luke sie auf Herz und Nieren prüfen wird. Wochen später traf ich sie und sie meinte sie hätte nie gedacht das dies so extrem sein könnte. Sie kannte Luke vorher vom sehen bei mir, meinen Schwestern und meinem Dad und wusste daher grob wie er sich in bestimmten Situationen verhält. Aber bei ihr hat er trotzdem alles mal ausprobiert. Was ist machbar, was nicht und das über Monate hinweg mal das eine, mal das andere. Sie hat immer nur einen Hund zeitgleich da konnte sie sich also gut drauf konzentrieren. Aber in einer Hundegruppe betreut von nur einer Person könnte ich mir vorstellen läuft das vielleicht auch mal anders.


Daneben mutet ein Labrador regelrecht harmlos an. Nicht das man sie unterschätzen sollte aber sie sind von Natur aus einfach offener für ihre Umwelt möchten aber zeitgleich auch intensiv mit ihren Menschen zusammen arbeiten. Wobei es auch beim Labrador mit hoher Sicherheit sehr unterschiedliche Individuen gibt. Damit ist aber bei jeder Rasse zu rechnen und genau da müsst ihr eben auch flexibel sein können nein nicht können vielmehr wollen.

Beim Bearded und Briard ist vermutlich auch die Fellpflege nicht zu unterschätzen. Wobei ich persönlich dies ja als eine gemeinsame Aktivität definieren würde. Also wenn ich Luke bürste ist das meist eine Mischung aus Entspannung, Körperkontakt, Spiel & Spaß und dem intensiven zeigen von gegenseitiger Zuneigung.
 



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