Ressourcenverteidung = Dominanz / Ja oder Nein ?

ja, es reicht nur der blickkontakt. super find ich das, wie einfach es geht.

tina, hast du in deinen rudeln erlebt, dass der cheffe auch mal spielt. so richtig mit welpischem spielverhalten oder war das eher nicht so?

Ja, das habe ich. Auch Spielen gehört zur Erziehung.
 
Hallo,

Blumenfee, Dein Beitrag gefällt mir richtig gut, danke.

Es ist ja meistens der Mensch, der Aggressionen mit Dominanz gleichstellt (danke an dieser Stelle an Cesar Millan, der das noch immer in die Welt trägt).
Ein Hund, der knurrt und die Zähne fletscht, ist dominant. Ist er natürlich nicht per se und das ist immer auch situationsabhängig. Aber ich bin der Meinung, daß ein situativ dominanter Hund es nicht nötig hat, derart aggressiv aufzutreten. In Bezug auf Ressourcen sehe ich selten aggressive Dominanz, sondern meistens nur Angstaggression oder Aggression aus Unsicherheit.

Ein selbstsicherer Hund, der sich z.B. mit auf's Sofa quetscht und sich "breit macht", egal ob da Menschen sitzen oder nicht, ist in gewisser Weise dominant. Ich sehe das nicht mal böse oder negativ. Er ist sich in dem Moment einfach sicher und nimmt ganz ruhig und souverän den Platz ein, den er gerade einnehmen möchte. Er wird auch nicht knurren oder schnappen, wenn man ihn wegschiebt. Hat er gar nicht nötig.

Andere Ressourcen wie Futter z.B. haben auch wieder eine andere Wertigkeit. Der Napf ist kein gutes Beispiel, weil der ja irgendwo fest steht. Aber draußen, auf einem großen Feld, wo sich die Hunde frei bewegen können, sieht das schon wieder anders aus. Auch ein Stock oder Tannenzapfen ist eine (Futter-)Ressource, dient ja als Beuteersatz. Wenn ich das so beobachte, ist nicht der aggressive Hund dominant, der sich auf sein Gegenüber stürzt, wenn er ihm zu nahe kommt. Sondern der, der die "Beute" einfach erhobenen Hauptes woanders hinträgt. Da wird vielleicht gebrummelt und sich groß gemacht, aber dann entfernt man sich einfach und bringt die "Beute" in Sicherheit. Dazu gehört natürlich auch immer ein Gegenüber, das sich dominieren läßt und diese Gesten akzeptiert. Gut sozialisierte Hunde werden das verstehen und meine Beobachtungen entsprechen dem. Ronja ist auch mal der eine und mal der andere Part. Die kann mit nem Grasbüschel herrlich dominant sein und der 3x so große Schäferhund legt die Ohren an und trollt sich. Andersrum akzeptiert sie aber auch die feinen Signale eines Chihuahuas, der seinen Tannenzapfen nicht hergeben möchte und sucht sich nen eigenen.

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei der Ressourcenverteidigung mit Aggressionen unter Hunden muss man einige Aspekte beachten, um nicht gleich den Begriff "dominant-aggressiv" einzubringen.

Es gibt unterschiedliche Verläufe bei Ressourcenaggressionen unter Hunden.

Verlauf a)
Hund A und Hund B zeigen gleich starkes Interesse an einer Ressource, ich nenne jetzt einfach den Tannenzapfen.
Beide erspähen zum gleichen Zeitpunkt das Objekt der Begierde.
Da beide ein gleich starkes Interesse haben, fangen sie an, zu kommunizieren, jeder verkündet seine Wichtigkeit, beide zeigen die gleiche Bereitschaft, darum zu "kämpfen", sind bereit, die körperliche Unversehrtheit (auch eine Ressource) zu riskieren.
Es kommt zum Kampf.
Ende lasse ich ich nun offen.
Wer ist nun situativ "dominant-aggressiv"?
Beide riskieren Verletzungen oder gar Schlimmeres, was sie wiederum jagduntauglich machen würde.

Verlauf b)
Hund A und B bekunden zunächst gleich starkes Interesse an dem Tannenzapfen, Hund A beginnt zu knurren und hebt die Lefzen an, Hund B lenkt ein, da ihm (klugerweise) die Ressource "körperliche Unversehrtheit" wichtiger ist.
Wer ist der dominantere Hund?
Auf der einen Seite "gewinnt" Hund A durch Aggressionen in der Vorstufe, Hund B geht leer aus.

Verlauf c)
Nur Hund A zeigt Interesse am Tannenzapfen, hat aber gelernt, dass er mit Aggressionen sein Interesse bei anderen Hunden stets durchsetzen bzw. beeindrucken kann, obwohl Hund B kein Interesse am Objekt zeigt.
Situativ ist Hund A der dominantere, aber hält Aggressionen für nötig, um sich durchzusetzen.

Ich meine, auch situativ dominante Hunde zeigen durchaus Aggressionen, nicht nur aus Unsicherheit, sondern um ihre Bereitschaft zu demonstrieren, notfalls um eine Ressource zu kämpfen.
Nicht jede gezeigte Aggression hat mit Angst oder Unsicherheit zu tun, gerade, wenn es um Ressourcen unter Hunden geht.

Eine Ressourcenaggression gegenüber Menschen muss man ebenso genau analysieren, auch hier spielen verschiedene Ursachen eine Rolle.
Pauschal kann man da gar nichts sagen.

Fazit für mich, meine persönliche Meinung:
Auch situativ dominante Hunde zeigen durchaus Aggressionen, weil sie es für nötig halten oder es gelernt haben, sich so durchzusetzen.

LG Leo
 
Fazit für mich, meine persönliche Meinung:
Auch situativ dominante Hunde zeigen durchaus Aggressionen, weil sie es für nötig halten oder es gelernt haben, sich so durchzusetzen.
Oder weil es einfach der natürlichste Weg ist?!
Hunde kommunizieren ständig, warum macht man aus einem Hund der offensive Signale nutzt so ein kompliziertes Beispiel?

Für mich ist das ganz einfach.
Angstaggression eines Hundes wird von einem anderen starken Hund ignoriert oder beschwichtigt.
Tatsächliche 'Aggression' zeigt oft ein starker Hund um zu zeigen wie er sich selbst wahrnimmt.
Submissives Verhalten zeigen die meißten Hunde.
Easy.

Ich werfe mal eben zwei Videos hier rein, weil ich grade nur die zwei parat habe.
Beispiel 1 zeigt mMn deutliche Kommunikation, starkes Auftreten, man mag es auch Dominanz nennen. Bonnie verteidigt ihre Ressource angemessen und deutlich:
Situation 2 zeigt Bonnie wie sie ihre Ressource unsicher und überzogen verteidigt (in diesem Fall weil sie nicht die 'Rudel'sicherheit durch Leelah hatte). Sie plustert sich auf, zeigt eher Angstaggressives Verhalten, trotzdem wird dieses von den anderen Hunden akzeptiert und nur die 'frechesten' trauen sich doch noch nah an sie heran (man spule bis 2:30Min vor):
https://www.youtube.com/watch?v=SpNrrJnxSU4

Für mich ist das ganz normale Kommunikation.
Der eine nimmt den Dominanten Part ein, der andere den Submissiven. Oder der eine nimmt einen Submissiven Part ein den er damit untermauert, dass er Distanz aufbauen will und der andere akzeptiert das.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Was haltet ihr z.B. hier von:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo,

boah...wie der Große buhlt und beschwichtigt...großartig.

Ich halte dennoch den Großen für dominanter. Er ist ruhig und gelassen, setzt alles an Hundesprache ein, aber keine Aggressionen.
Der Lütte ist leicht größenwahnsinnig. Ob es so gut ist, daß er jetzt schon lernt, daß man sich so durchsetzen kann, wage ich zu bezweifeln.

Aber hier kommunizieren zwei sowas von unterschiedliche Hunde miteinander, daß es Spaß macht, es anzuschauen.

Ob der Kleine eigentlich weiß, daß diese Menge Futter gar nicht in seinen kleinen Kullerbauch paßt...!? :denken24:

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
Ich finde es immer faszinierend wie schnell man etwas beim Hund falsch einschätzen kann,
vorallem wenn vielleicht den Anfang nicht genau mitbekommen hat.

Fiel mir letztens auf bei dem Foto hier.

Situation war folgende:
Meine Hündin wollte mit dem Schäferhund spielen.
Der hatte keine Lust, sie ist ihm zu ruppig.
Sie hat es eine Stunde lang immer wieder mal versucht und das einzige was er getan hat war weg zu gehen.
Dann hat sie ihn angesprungen um ihren Willen zu bekommen und er hat sie einmal angeblufft.
Im gleichen Moment habe ich auf den Auslöser gedrückt.
Zeitgleich bog auch eine Frau mit einem jungen Labbi um die Ecken und rief gleich ihren Hund bei Fuß, weil der Schäferhund ja so aggressiv ist.

So schnell ist man der böse Schäferhund, dabei war meine der Aggressor, weil sie ihn nicht in Ruhe gelassen hat.
dsci0696gcafv50wub.jpg
 
Ich hab nur Teile des Videos gesehen.

Ich hätte dem großen erstmal verboten den kleinen beim fressen zu stören.

"Dominant" ist hier keiner von beiden. Der kleine fühlt sich eingeschüchtert der große mag spielen.

Wenn wir Kinder früher so ähnlich spielten, meine mein Dad immer "Bis einer heult". So ähnlich seh ich das hier auch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

daß der Große (der ACD) spielen möchte, ist meiner Meinung nach mal völlig falsch gedeutet, sorry.

Der hat ums Futter gebuhlt und sein Verhaltenrepertoire zum Beschwichtigen abgespult.
In dem Video sehe ich keine Spielaufforderung. Das diente alles der Deeskalation und dem Beanspruchen von Futter.

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 



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