Kontakt zu fremden Hunden - Wie steht ihr grundsätzlich dazu?

Ich habe ein Pärchen.
Die Hündin verlangt von jedem, egal ob Mensch oder Hund im wahrsten Sinne des Wortes einen Meter
Abstand. Solange sich jeder an diese Regel hält droht sie nicht,nein sie ist ganz friedlich. Ich weiß das eben und beschütze sie, weil ich weiß das sie keine Kontakte haben möchte.Nein,sie ist kein Angsthund,sie mag das eben nicht.
Ich könnte sie sicherlich umerziehen,aber ich respektiere sie so wie sie ist.

Der Rüde ist von vornherein ein ganz anderer Typ,freundlich und aufgeschlossen gegenüber (fast)jedem anderen Hund. Trotzdem kommt er bei Begegnungen mit anderen Hunden grundsätzlich erstenmal an die Leine, wie es sich meiner Meinung nach auch gehört.

Wenn der andere Halter und sein Hund einverstanden sind darf der Rüde selbstverständlich spielen und toben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine Hunde haben eine feste Hundegruppe, die sie regelmäßig treffen. Damit ist ihr Bedarf an Fremdhundekontakt aber auch gestillt.

früher, als wir nur einen Hund hatten und der auch noch jünger war, sind wir schon auch zum Windhundauslauf gefahren und er hat sicher davon profitiert, unter gleichartigen zu sein.
als junger Einzelhund waren ihm viele Fremdhundekontakte auch wirklich ein Bedürfnis und wir haben sie aktiv gesucht.
Jetzt, wo er älter und gesetzter ist und einen eigenen Zweithund hat, ist dieses Bedürfnis gänzlich verschwunden.
also wieso soll ich es ihn aufzwingen?
ganz im Gegenteil: Fremdhundekontakte bedeuten für ihn nur Stress. Er ist ein sehr sozialer Hund und versucht jeden neuen Hund in die Gruppe zu integrieren.
Das muss ich ihm einfach nicht antun, wenn wir den anderen dann eh nicht mehr treffen.

wenn aber ein neuer Hund zu unserer Gruppe dazustößt, mit dem er öfter Kontakt haben soll, dann laufen sie natürlich auch miteinander und dürfen sich arrangieren.

auch wenn ich z.B. die Züchterin unseres Kleinen und ihr Rudel besuche, oder ich mich mit jemanden gezielt treffen, dürfen die Hunde miteinander laufen. Klappt in der Regel auch gut, danach sind meine aber schon sehr platt.

Sowas wie echtes Spiel gibt es bei meinen Großen aber z.B. wirklich kaum noch. Meistens ist das Gefiddel um irgendwas auszumachen oder auszutesten. Wenn, dann nur unter guten Bekannten, wenn er gut gelaunt und ausgelassen ist und auch dann nur kurz.
Er ist aber nunmal auch ein ernsthafter Hund und verhält sich entsprechend.

Ich glaube die wenigsten Hunde, die richtig erwachsen werden, brauchen noch diese oberflächlichen Kontakte.
 
Wow, da ist ja über Nacht einiges zusammen gekommen. Danke für die rege Beteiligung.

@Bananenhamster
Auf so alte Hunde ein besonders umsorgendes Auge zu werfen, ist nachvollziehbar und wie ich finde ratsam. Einmal falsch angerempelt, ein kurzes Aufreiten und ein Wirbel ist blockiert, die Bandscheibe fliegt raus, eine Sehne reißt etc etc.
Trotzdem hört sich Dein Umgang bei Kontakt doch recht entspannt an. Schön.

Sie haben mir es erzählt :-D
Ich will Dich nicht vera**chen mit meinem jetzt folgenden Kommentar, aber kannst Du tatsächlich mit Deinem Hund kommunizieren? Ich frage deshalb, weil ich der festen Überzeugung bin, dass das (natürlich nur in einem beschränkten Rahmen) möglich ist. Du sagst zwar "erzählt", aber eine Kommunikation über Sprache ist ja unmöglich. Es gibt aber andere Kommunikationswege.
Beispiel: ich mute meinem Hund über Nacht so ca. 10 - 11 Stunden zu, die er einhalten muss. Das führt dazu, dass wenn ich für mich plane, am nächsten Tag ausschlafen zu wollen, ich mit ihm abends so irgendwann um ca. 22:00 Uhr rum nochmal kurz rausgehe. Zu dem Zeitpunkt hat er aber nicht selten schon 3 oder 4 Stunden geschlafen. Dementsprechend unmotiviert ist er. In letzter Zeit hat er mir dann "erzählt", dass ihm einmal Bein-heben reicht, denn er ging vom Haus nur über die Straße zum gegenüberstehenden Baum und pinkelte dort ausgiebig. Ich war schon 20 - 30 Meter weiter die Straße runtergegangen und als ich mich umdrehte um zu schauen, wo er denn bleibt, stand er wie angewurzelt da, schaute mich an, schaute zurück zum Haus, schaute mich wieder an. Ich musste lachen und so gingen wir wieder rein. Deutlicher konnte er es nicht zeigen, was er wollte. Und ein "Dominanz"-Problem habe ich sowieso nicht dabei im Kopf; Kommunikation auf Augenhöhe - er darf auch Entscheidungen treffen.

@Verena
Mein Thema diskutiert ja die Grundsatzhaltung. Ich selber verfahre natürlich in entsprechenden Situationen auch so, dass ich den Kontakt unterbinde, wenn ich merke (oder zugerufen bekomme), dass ein Kontakt nicht erwünscht ist. Ich zwinge niemandem meine Haltung auf.
Aber:
Die werden angeleint, wenn uns ein fremder frei laufender Hund entgegen kommt (ohne deswegen jetzt in Panik oder Hektik zu verfallen). Und ich erwarte vom anderen Besitzer das gleiche.
Hier zwingst Du ja quasi Deinem Gegenüber eine Verhaltensregel auf. Ich kenne diesen Spruch auch - habe ich in genug Hundeschulen gehört. Ich weiß aber auch, dass nicht wenige Hunde gerade dann asig werden, wenn sie durch die Leine behindert/eingeengt werden. Sie können keinen Meidebogen einschlagen, sie können den Kopf nicht senken, sie können ihn teilweise sogar noch nicht einmal abwenden (weil die Leine sehr kurz und unter Spannung gehalten wird) - alles Kommunikationsmittel zwischen den Hunden. Und einigen Hunden bleibt dann nur das verbellen, was dem Hundebesitzer dann direkt die Gewissheit gibt, alles richtig gemacht zu haben, denn sein Hund ist ja offensichtlich nicht verträglich und vermutlich der gegenüber ebenfalls nicht, denn warum würde der eigene denn sonst so schimpfen?

Ich will damit nicht sagen bzw. Dir oder generell allen aufzwingen, den Kontakt unkontrolliert von statten gehen zu lassen. Ich schrieb ja im Eingangspost, dass ich selber auch für Kontrolle sorge. Ich selber verfahre in den entsprechenden Situationen so, dass ich mich mit meinem Hund etwas Abseits hinstelle, um 90° gedreht damit es keine Frontalkonfrontationssituation ist und ich schiebe ihm 2-3 Finger locker (!!!!) unter das Halsband. So zeige ich meinem Hund, dass wir höflich Platz machen, ich hocke auch immer neben ihm und wir schauen uns die Gegenpartei in Ruhe an. Häufig sehe ich dann, dass der andere Hund das angenehm findet und "seine Nase angeht", wo vorher noch ein staksiger Gang und eher Blickfixierung vorherrschte.

Aber es gibt nicht den einen Weg oder den einen Hund. Vielfalt ist das, was die Hundewelt ausmacht. Und das bedeutet auch, dass es genauso ok ist, wenn Menschen und Hunde auf Hundewiesen Freude haben, wie es ok ist, wenn jemand bei einer Hundebegegnung seinen Hund anleint und der Situation aus dem Weg geht. 😉
Kann ich gut nachvollziehen und ist natürlich logisch. So, wie es bei aktuell ca. 8 Milliarden Menschen 8 Milliarden eigenständige Charaktere gibt, so gilt das genauso für unseren Sozialpartner Hund. Und Du scheinst aus der Situation heraus zu halten (so schreibst Du es ja) und nicht aus einer grundsätzlich abgeneigten Haltung. Kann ich so unterschreiben.

@Lucca
Wie erfährst Du, dass der andere Hund nett ist? Vom Halter oder vom Hund selber? Wie geht das von statten?

Ich kann natürlich nachvollziehen, dass man seinem Hund (wie auch seinem Kind) nur die schönen Seiten des Lebens präsentieren möchte, aber wenn ich jetzt beim Beispiel Kind bleibe: wie wird dieses Kind als Erwachsener leben können, wenn es als Kind nicht den Umgang mit Problemen gelernt hat? Fehler machen, Probleme lösen, schlechte Erfahrungen verarbeiten können etc.?!

Und sie brauchen nicht mit "allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln zu kommunizieren". Denn ICH kommuniziere, auch dem Gegenüber. Nämlich, dass dieser Kontatk nicht gewünscht ist.

Wow!

... der sich das angeleinte Kaninchen krallen wollte.

Eine solche Erfahrung ist natürlich extremst unschön. Wie habt ihr die Situation gelöst? Sofortige Trennung und beide Parteien suchten das Weite, oder habt ihr die Hunde unter Kontrolle wieder zusammengebracht?

Wobei ich bei ihr jetzt auch schon lockerer geworden bin.
Womit dann auch der Hund die Chance hat, lockerer zu werden.
Leider wird bei uns immer weniger Kontakt zu anderen Hunden zugelassen, ...
Das war so einer der Hintergründe, warum ich dieses Thema gestartet habe. Ich sehe immer mehr Unsicherheit/Sorge/Angst/selten sogar Panik, wenn ein Hundekontakt "droht".
 
Das war so einer der Hintergründe, warum ich dieses Thema gestartet habe. Ich sehe immer mehr Unsicherheit/Sorge/Angst/selten sogar Panik, wenn ein Hundekontakt "droht".
Wundert dich das? Wenn man einen ernsthaften Hund hat, der sich unhöfliches Verhalten dieser ganzen Tut-Nixe verbittet und mal drauf haut, dann ist das Geschrei groß und man hat einen "gefährlcihen Hund" an der Leine 🙄 Selbst wenn er sich eigentlich nur natürlich verhalten hat.
 
Das ist typisch Labbi Besitzer :-D

Ich weiß gar nicht was ich schreiben soll.

Es gibt einfach Hunde die brauchen keine andere Hunde.
(Meine) Borders gehören da zb. dazu ( genauso wie meine Aussie Hündin ).
Sie finden andere Hunde ( generell Lebenswesen ) überflüßig. Also warum
soll ich sie dann mit andere Hunde zusammen bringen worauf sie kein bock haben?
Klar, könnte ich es erzwingen aber dann würden irgendwann meine Hunde ganz
schön aggro werden, wenn sie jedesmal andere Hunde aushalten müssten.


Ich finde die Idee echt super die Hunde "zusammen lassen" wo der eine den anderen Töten mag.
Davon haben die Hunde mit Sicherheit etwas.

Und was sind bitte schön nette Hunde?
Das liegt auch immer im Auge des Betrachters.


Und nur weil ich Hundekontakt meide heißt es noch lange nicht, dass ich angst, panik oder sonst was hab
 
Wundert dich das?
Nö. Ganz besonders nicht jetzt unter Pandemie-Bedingungen, wo die Tierheime leergeräumt waren und sich jeder einen Hund angeschafft hat, ob er wollte oder nicht. Und dann waren, besonders schlimm für die Welpen und Junghunde, die Hundeschulen eine quälend lange Zeit dicht, so dass noch nicht einmal die Chance bestand, an sich und am Thema Hundeführung zu arbeiten bzw. in entsprechenden Spielgruppen für eine gute Sozialisation des Nachwuchses zu sorgen.

Ich selber war ja anfänglich auch so ein Kandidat, der durch Unwissenheit und Unsicherheit viele Fehler gemacht hat. Wenn ich aus heutiger Sicht daran denke, alleine diese ständig gespannte Leine. Grrrrr, puh!

Und ich hatte vielleicht Glück, dass zufälligerweise bei den Komentkämpfen meines Hundes fast immer ein erfahrener UND entspannter Hundeführer:in dabei war, der mir erklären konnte, was gerade los war und dass das schlimmer aussieht, als es ist. Selbst in der Hundeschule kam es zu solchen Situationen, wenn am Ende der Stunde noch ein bisschen Freilauf erlaubt war, dass es zweien auf einmal in den Pfoten juckte. Die begleitende Erklärung der Trainerin war hilfreich, nicht mit vorauseilender Panik in den nächsten, unbegleiteten Hundekontakt zu gehen.

Aus heutiger Sicht würde ich meinem damaligen Ich vor ca. 5 Jahren empfehlen, schleunigst die Sprache der Hunde zu lernen. Das habe ich erst nach 3 bis 4 Jahren so richtig intensiv begonnen. Ich weiß, dass ich noch zu langsam "lese", immer mal wieder falsch liege und noch lernen muss, aber dieses verbesserte Wissen sowohl beim Hundekontakt, als auch beim Umgang Mensch zu Hund hilft in meinen Augen immens.

Und ich mache immer wieder die Erfahrung, das selbst langjährige Besitzer (also im zweistelligen Bereich und über die Jahre mehrere Hunde) zum Teil nicht den blassesten Schimmer von der Hundesprache haben. Nach dem Motto: "Er wedelt mit dem Schwanz -> er ist glücklich!"
Beispiel: ich ging mit meinem Hund im Wald über einen kurvigen Trampelpfad, links und rechts immer wieder dichtes Gestrüpp, so dass wir beide sehr spät ein Pärchen mit Hund im Freilauf wahrnahmen. Die Gegenseite wurde extrem hektisch und stürzte sich fast auf den eigenen Hund (was für eine Signalwirkung), um diesen festzuhalten bzw. anzuleinen. Es war aber sofort bei beiden Hunden deutlich zu erkennen, dass sie sich akzeptierten und sich recht egal waren. Eher hatte der uns entgegenkommende Hund noch Interesse daran, meinen freundlich (!!) kennen zu lernen. Da ich das ältere Pärchen schnell mit netten Worten beruhigen konnte und da sie sowieso daneben gegriffen hatten und den Kontakt nicht verhindern konnten, äußerte die Frau: "Hach, die beiden können ja miteinander. Wenn man das nur immer vorher wüsste!" Ich musste sie darauf hinweisen, dass ich fand, dass das eigentlich recht deutlich erkennbar gewesen sei. Beide blieben weich in der Muskelspannung, beide schauten nur kurz zum Kumpel und dann folgte freundliche Blickkontaktvermeidung, es wurde geschleckt und wie zufällig auf der abgewandten Seite am Blümchen geschnüffelt, die Route bewegte sich ruhig und locker, war bei beiden nicht aufgerichtet.

Das ist typisch Labbi Besitzer :-D
Das wäre die erste Generalisierung. ;-)
Es gibt einfach Hunde die brauchen keine andere Hunde.
(Meine) Borders gehören da zb. dazu ( genauso wie meine Aussie Hündin ).
Und da hätten wir die zweite.
Alleine in meiner direkten Nachbarschaft wohnen 4 Aussies und ein Bordie. ALLE sind an Kontakten interessiert, 2 von denen sogar äußerst stürmisch, die scheinen Kontakt zu lieben.
 
Wir haben in der erweiterten Nachbarschaft auch eine Border Hündin,die wenig Wert auf Kontakte legt.
 
Ich hab da eigentlich noch nie darüber nachgedacht, aber wenn ich das so lese,ja der Klausi ist auch so.
Oftmals geht er einfach seiner Wege und andere Hunde sind ihm völlig schnuppe ,zumindest wenn er ohne Leine ist🤗
 
Einige Dinge sind auch absolut Rassetypisch - wie dass Border & Co. öfters gern auf Kontakte verzichten können.
Haben eine Border-Aussi Hündin im Ort, die mag ein paar Hunde hier ganz gern und der Rest ist ihr überwiegend schnuppe.

Dafür ist es für Labbi usw. wiederum typisch, dass sie oftmals sehr gerne Kontakt aufnehmen möchten.

Alles muss nicht sein, vieles kann,...

und klar beeinflusst man als Halter das Verhalten des eigenen Hundes und ja, es gibt viele Jahrelange Hundehalter, die eigentlich nur wenig Ahnung von Hunden haben.

Aber das was für dich funktioniert - klappt nicht bei jedem Hund.
Mein Senior, ist auch deutlich ruhiger, wenn keine Spannung auf der Leine ist.
Aber wenn er einen Hund nicht mag, dann kann ich da auch eine Stunde neben hin stehen, dann will der dem trotzdem die Fresse polieren.
Da nehm ich dann keine Spannung raus und tu lang rum, dann schnapp ich mir den und geh einfach weiter und fertig.

Vom Zwerg brauch ich noch nicht reden, der mag im Moment noch jeden, hat aber die Kontakte nicht zwingend nötig.
Er ignoriert oft Hunde unterwegs wenn er an der Leine ist.
Im Freilauf schaut er da vielleicht mal noch kurz rüber.
In der Welpengruppe hat er nur an 2-3 anderen Interesse gehabt und sich sonst hingesetzt und nur zugeguckt, wenn freies Toben war.
Der möchte also auch nicht überall und immer mittendrin sein müssen und das von Kindesbeinen an, obwohl er dürfte.

Grundsätzlich ist es aber bei uns so, dass vor Kontakt angeleint wird und dann erst geklärt wird, ob Kontakt gewünscht ist und ob die Hunde überhaupt wollen würden.
Mit Hunden wo die Chemie nicht gleich stimmt, aber öfter Kontakt in der Zukunft nötig ist, mit denen gehen wir erstmal nebeneinander an der Leine. Bis sie sich aneinander gewöhnt haben.
 



Hundeforum.com - Partnerseiten :
Heilkundeforum.com | Veggieforum.de | Herrchen-sucht-Frauchen.de

Hundeforum.com ⇒ Das freie & unabhängige Hundeforum unterstützen:

Zurück
Oben