Kontakt zu fremden Hunden - Wie steht ihr grundsätzlich dazu?

@Bullerina
Verstehe ich das richtig? Deine Hund laufen frei, der andere Hund läuft auch frei und Du nimmst Deinen Hunden die Bewegungsfreiheit und somit die Möglichkeit, mit allen ihnen zu Verfügung stehenden Mitteln zu kommunizieren?
 
@Sanshu
Das heißt, Du wählst die Kontaktpartner für Deine Hunde aus? Nach welchen Kriterien gehst Du da vor?
Und wann und wie haben Dir Deine Hunde mitgeteilt, dass sie keine Lust auf andere Hunde haben und es vor allem sogar überflüssig finden?
 
Ich habe zwei alte Hunde. Cocker Spaniel, die Hündin ca 13 Jahre der Rüde 15 Jahre, blind und fast taub.
Der Rüde ist logischerweise dauerhaft an der Leine. Grundsätzlich aber an anderen Hunden interessiert. Ich lasse Kontakt auch gerne zu, so lange der andere nicht zu stürmisch ist.
Generell brauchen meine Altertümlichen keine ungestümen Hunde spielen wollen.
Auch meine Hündin findet es okay mit anderen in der Gruppe zu laufen, gemeinsam Schnüffelstellen zu checken usw.
Spielen, rennen, toben ist nicht mehr.
Da sagt meine Hündin dann auch deutlich dass sie dafür nicht zu haben ist.
Im Freilauf will sie meist anderen Hunde Mal kurz abchecken und dann orientiert sie sich an mir, ich gebe für gewöhnlich Raum und bin ein paar Schritte weitergegangen, und dann schließt sie sich an und wir gehen.
 
@Sanshu
Das heißt, Du wählst die Kontaktpartner für Deine Hunde aus? Nach welchen Kriterien gehst Du da vor?
Und wann und wie haben Dir Deine Hunde mitgeteilt, dass sie keine Lust auf andere Hunde haben und es vor allem sogar überflüssig finden?

Sie haben mir es erzählt :-D
Mit der Zeit sollte man seine Hunde einschätzen können.

Zb. hat eine Bekannte Hunde die ähnlich sind wie meine.
Sie ignorieren sich komplett und behandeln sich wie Luft.
 
Ich beobachte es bei mir im Wald so häufig, dass ich meinen Hund frei laufen lasse und uns ein ebenfalls frei laufender Hund entgegenkommt. Dieser wird dann aber angeleint, teilweise wirkt der Mensch dabei sofort nervös/angespannt. Ganz ehrlich: ich kann diese Haltung nicht verstehen. Zumindestens emotional. Rational ist für mich erklärbar, dass da jemand mit Sorgen im Kopf rumläuft, der Kontakt könnte schief gehen, er seinen eigenen Hund für unverträglich hält oder er von der Gegenpartei annimmt, dass der Hund aggressiv gegen seinen Hund sein könnte.

Ich schreibe nur mal für meine jetzigen Hunde.

Die werden angeleint, wenn uns ein fremder frei laufender Hund entgegen kommt (ohne deswegen jetzt in Panik oder Hektik zu verfallen). Und ich erwarte vom anderen Besitzer das gleiche.

Aus dem ganz einfachen Grund, weil mein großer Rüde ein Proll ist, der andere Rüden gern erstmal "zur Ordnung brüllt". Vor allem, wenn sich die ganze Sache in einiger Entfernung zu mir abspielt. Der braucht auch keinen Rückhalt und keine Deckung von mir, der marschiert im Paradetrab los Richtung Gegner. Und sollte der sich nicht flugs deutlichst unterordnen (was die wenigsten Rüden tun), gibts Krawall.
Nicht das einer denkt, ich lass den das ständig machen, aber ich habs mit einem Trainer unter kontrollierten Bedingungen ausgetestet. Und 2-3 mal ist es auch einfach so, in "freier Wildbahn" passiert. Als ich ihn noch nicht so lange hatte. Später wurde ich vorsichtiger.

Meine Hündin ist vor allem erstmal klein und zart. So ein kleiner Hund nimmt auch recht schnell Schaden, vor allem, wenn größere Hunde beteiligt sind. Da sind 40kg "dertutnichts" einfach zu viel.
Und dann lasse ich mir nicht, grad wegen Rosies Vorgeschichte, die mühsam erreichten Erfolge wieder kaputt machen. Was recht schnell gehen kann, bei einem sensiblen Hund.

All das kann der, der mir gegenüber steht natürlich nicht wissen. Aber für mich gehört es zur gegenseitigen Rücksichtnahme, meine Hunde anzuleinen, wenn jemand mit Hund kommt und in Ruhe abzusprechen, ob man die kontakten läßt. Und wenn jemand einfach weiter geht, habe ich damit auch kein Problem. Bin aber andrerseits auch nicht gewillt, jedem lang und breit zu erklären, warum ich grad im Moment keinen Kontakt für meine Hunde möchte.
 
Bedeutet diese Leitlinie, die Du da verfasst hast, dann aber grundsätzlich eine Einstellung pro Kontakt?

Nein, es ist eine grundsätzliche Einstellung pro Hund und pro Individuum. Was für einen Hund eine wirklich gute Angelegenheit ist, kann für den nächsten irrelevanter Alltag und für wieder den nächsten schädlicher Unsinn sein. Und genau danach sollte man seine Entscheidung ausrichten.

Allerdings erfüllt eine zufällige Begegnung z. B. im Wald oder im Freilaufgelände spontan nicht alle Punkte. Ich kenne nicht den anderen Hund (genauso ist's ja für die Gegenseite). Ein Sinn und Zweck ist vorher nicht definiert, es ist halt einfach Zufall.

So ist es. Und viele Hunde kommen mit einer zufälligen Begegnung im Wald wunderbar zurecht. Ein etwas kleinerer Teil kommt auch mit einer wild zusammen gewürfelten Hundegruppe auf einer Hundewiese gut zurecht. Wenn das so ist und alle Spaß und Freude daran haben - go for it...
Andere Hunde brauchen aus diversesten Gründen mehr Abstand oder Zeit, um neue Hunde kennenzulernen. Wieder andere brauchen vor allem einen bestimmten Typ Hund, bei dem sie etwas sinnvolles lernen können, statt irgendeinen Rüpel, bei dem sie (auf welche Art auch immer) Unfug lernen. In diesem Fall wäre die zufällige Hundebegegnung etwas, dem man aus dem Weg geht und sich stattdessen gezielt Hundekontakte sucht. Und in diesen Fällen ist das in erster Linie eine sehr sinnvolle Entscheidung.

Ich beobachte es bei mir im Wald so häufig, dass ich meinen Hund frei laufen lasse und uns ein ebenfalls frei laufender Hund entgegenkommt. Dieser wird dann aber angeleint, teilweise wirkt der Mensch dabei sofort nervös/angespannt. Ganz ehrlich: ich kann diese Haltung nicht verstehen. Zumindestens emotional. Rational ist für mich erklärbar, dass da jemand mit Sorgen im Kopf rumläuft, der Kontakt könnte schief gehen, er seinen eigenen Hund für unverträglich hält oder er von der Gegenpartei annimmt, dass der Hund aggressiv gegen seinen Hund sein könnte.

Stell dir vor... es gab Leute, denen bin ich auf dem Spaziergang unerwarteterweise begegnet, die Hunde mit denen ich unterwegs war haben die anderen Hunde begrüßt, man hat sich gut verstanden, evtl. mal gespielt (oder auch nicht) und ist dann weiter gegangen. Und es gab Leute, denen bin ich auf dem Spaziergang begegnet, habe schnell meine Hunde angeleint, habe evtl. sogar noch gerufen, dass der andere Hund bitte auch angeleint wird und dann einen schönen Haken geschlagen. Aus dem einfachen Grund, weil ich wusste, dass diese Begegnung, mit den jeweiligen beteiligten Hunden niemandem Freude bereiten würde. Dieses Wissen rührt auch nicht nicht von irrationalen Sorgen her. Sondern von der Erfahrung aus der Arbeit mit vielen Hunden, jahrelangem Führen von Hundegruppen mit wechselnden Hunden und dem Wissen um die Eigenheiten der Hunde, mit denen ich unterwegs bin.

Es freut mich für dich, dass du einen hundewiesentauglichen Hund zuhause hast, Freude daran hast dich nun mit dem Thema auseinanderzusetzen und Wege findest, wie du das Zusammenleben mit deinem Hund schöner gestalten kannst. Aber es gibt nicht den einen Weg oder den einen Hund. Vielfalt ist das, was die Hundewelt ausmacht. Und das bedeutet auch, dass es genauso ok ist, wenn Menschen und Hunde auf Hundewiesen Freude haben, wie es ok ist, wenn jemand bei einer Hundebegegnung seinen Hund anleint und der Situation aus dem Weg geht. 😉
 
Prinzipiell will ich keine fremden Hunde in der Nähe meiner Hunde haben. Ausser (!!) ich weiß sicher, dass der andere Hund nett ist. Ich lasse mir meine Hunde nicht versauen oder sie zum Testobjekt für anderer Leute Hunde herhalten.
 
@Bullerina
Verstehe ich das richtig? Deine Hund laufen frei, der andere Hund läuft auch frei und Du nimmst Deinen Hunden die Bewegungsfreiheit und somit die Möglichkeit, mit allen ihnen zu Verfügung stehenden Mitteln zu kommunizieren?

Nein.
Ich als Entscheidungsträger entscheide, dass "wir" "das" nicht brauchen. Das vermittel ich auch dem anderen Hund.


Und tatsächlich brauchen meine Kleinsthunde keinen 20 kg+ Hund, der sie in irgendeiner Weise bedrängen kann. Ein Hund in der Gewichtsklasse (ich sag mal grob: deutlich unter 10 kg) ist schnell mal vom Tut-nix über den Haufen gewalzt. Vom Ausgang ernsthafter Aggression will ich gar nicht anfangen. Dummerweise würden da dann (auch beim simplen Niederwalzen aka unhöflich sein)
nämlich 28kg Muskelmasse auf kurzen 49cm das regeln. Und zwar deutlich. Das will kein Mensch. Der andere Hund mit Sicherheit auch nicht.

Und sie brauchen nicht mit "allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln zu kommunizieren". Denn ICH kommuniziere, auch dem Gegenüber. Nämlich, dass dieser Kontatk nicht gewünscht ist.


Ach ja: ich habe keine Leinenpöbler. Ich habe auch keine Assis. Ich habe Hunde, die ihre Sozialkontakte außerhalb der Familie haben (obwohl ich davon ausgehe, dass sie diese gar nicht bräuchten!!), da muss ich nicht jedem dahergelaufenem Hund eine Spielbühne bieten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Im August 2020 war ich mit Lucca und dem 23cm Minikleinspitz meiner Eltern im Wald. Dort hatten wir ein sehr sehr unschönen Erlebnis mit einem ungesicherten Jägershund, der sich das angeleinte Kaninchen krallen wollte.
Bis zum heutigen Tage kann ich mit dem Mini nicht mehr entspannt spazieren gehen. Er hat nurnoch wenige Wege wo er wirklich freudig mit läuft. Bei ALLEN anderen Wegen läuft er hin mir, bleibt regelmäßig stehen um zu horchen und beim kleinsten Geräusch dreht er um ubd versucht zurück zum Auto zu rennen.
Dankeschön.
 
Meine Pointer sind zu 99% verträglich,bis auf Ausnahmen dürfte jeder Hund zu uns kommen.Meine Gassihündin allerdings nicht so.Wobei ich bei ihr jetzt auch schon lockerer geworden bin.Sie beißt nicht,aber sie scheucht die andren fremden Hunde erstmal.Kleine Hunde bedrängt sie so,dass diese Angst kriegen.Da kommt dann immer noch generell die Leine dran.
Bei andern Hunden schaue ich mir an,was da kommt. Bei schüchternen Hunden gehe ich auf Abstand.
Leider wird bei uns immer weniger Kontakt zu anderen Hunden zugelassen,deswegen gehe ich gezielt in die Hundeausläufe. (Ohne die Große). Die Pointer profitieren da richtig davon. Pierrot findet meist jemand zum Spielen und Jolly übt andere Hunde lesen.Gewisse Defizite haben beide. Pierrot kaum Hundekontakte bei seiner Vorbesitzerin,Jolly geht meines Erachtens nach in Richtung Autismus.
 



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