Hundeschule rät zum auf den Rücken drehen und kleinen Klaps gebeen ?

Erster Hund
Golden Retriver - Labrador
Zweiter Hund
Mops
Hallo,

Ich bräuchte mal einen Rat.

Es ist so, das wir leider nur zwei Hundeschulen hier in der Nähe haben. Eine bei uns im Ort, und die andere zwei Orte weiter, die ich allerdings nicht mit Hund und öffentlichen Verhkehrsmitteln erreichen kann, und die viel zu teuer ist. Nun war ich zuerst bei der die sich direkt in unserem Ort befindet, und ich habe einfach ein schlechtes Gefühl.

Ich habe meinen Mops mit 8 Wochen bekommen, und war mit 9/10 Wochen das erste mal dort. Sie hat unheimlich gefroren, und sich nur unter einem Wassertank versteckt, da sie wie auch jetzt noch manchmal Angst vor größerern Hunden hat. Trotzdem wurde mir geraten weiterhin zu kommen. Da Mäntel verboten waren, und mein Hund deutlich gezittert hat bin ich vorerst nicht mehr hin. Da wir noch einen Zweithund zuhause hatten, dachte ich das dies nicht so dramatisch ist, da sie so auch Hundegesellschaft und Sozialisierung lernt.

Nun bin ich dann mit ca. 6 Monaten (Februar) das nächste mal wieder hin. Die Kleine friert nicht mehr und ist aufmüpfiger geworden, und soll aber noch in die Welpengruppe. Nun war dort ein etwas größerer Hund der beim spielen leicht knabberte. Aus dem Forum oder einigen Büchern weiß ich das die Welpen die Beishemmung noch lernen müssen und habe das bei meiner immer ignoriert, zumal sie im gegensatz zum Anfang um einiges vorsichtiger geworden ist. Wenn dies mal der Fall war bin ich einfach gegangen und habe den Raum verlassen. Nun wurde mir dieses Wochenende an einem anderen Hund vorgemacht wie die Hundebesitzer bei so einem Fall vorgehen.

Wir sollen, falls der Hund knappt, oder im Spiel mal fester zubeißt, (was für mich eindeutig noch die Beishemmung ist ) die Flache Hand nehmen und von unten auf das Kinn des Hundes hauen:wut::wut::wut:. Nachdem ein anderer Hund daraufhin weggerannt ist, bzw eher abstand von den Trainern genommen haben, wurde er geschnappt, auf den Rücken gedreht und festgehalten und leicht runtergedrückt - dies war ein Havanerser Mix mit 12 Wochen ?!. Auch dies sollten wir alle nachmachen mit der Begründung wenn der Hund eine Verletzung hat muss man ihn auch auf dem Bauch untersuchen können :blabla:. Ich bin der Meinung das dort eher ein Ziel verfehlt wurde, oder Dinge anders dargestellt werden.

Was haltet ihr davon?
Ich mein ich habe einen Mops und bin mir sicher, selbst wenn sie mal fester im Spiel beißen würde, das mir das nicht richtig schadet. Hätte ich einen großen Hund müsste man soetwas eher mal unterbinden. Bisher bin ich immer aufgestanden und gegangen. Davon abgesehen habe ich keinerlei Probleme mehr mit meiner kleinen, ich war eigentlich mehr oder weniger nur dort damit sie in der Welpenstunde einiges lernt was die Sozialisierung angeht und sie mit anderen spielt. Leider ist sie ein Hund der kläffend auf andere Hunde zurennt, und sobald die Hunde dann näher kommen versteckt sie sich bei mir - also große Klappe nichts dahinter. Dies kommt nicht bei jedem Hund gut an, und ich dachte das ergibt sich vieleicht mehr oder weniger dann.

Sollte ich also alternativen suchen oder weitehin hingehen oder es doch ganz lassen.

LG
 
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Das Auf-den-Rücken-drehen kann bei sensiblen Hunden zu Verunsicherung, Angst, bis hin zu Angstaggressionen führen. Natürlich gibt es immer wieder Hunde, denen das völlig egal ist, aber dennoch haben sowohl die abgehärteten, als auch die sensiblen Hunde eines gemeinsam: Sie haben NULL AHNUNG, was das Ganze soll. Es macht für sie keinen Sinn, es ist eine unberechenbare Geste, die sie weder mit Fehlverhalten verknüpfen, noch als sinngemäße Maßregelung begreifen.

Eine "Unterwerfung" dieser Art folgt vom submissiven Part IMMER freiwillig. Der dominante Part fordert mittles Gesten und akustischen Signalen die Unterwerfung, der submissive Part nimmt diese Position daraufhin freiwillig ein. Kein Hund zieht dem anderen die Beine unterm Bauch weg oder packt ihn und dreht ihn auf den Rücken.

Solche Maßnahmen erziehen Hunde zu Schwanzeinkneifer. Da hier kein Lerneffekt vorliegt, innerhalb dessen der Hund diese Geste als Strafe einer Untat begreift, lernt er nur, dass Menschen und allen voran der eigene Besitzer brachial und unberechenbar ist und somit nicht vertrauenswürdig. Bitte, dein Gefühl trügt dich nicht und das ist gut so! Drehe deinen Hund niemals auf den Rücken, das ist absoluter Blödsinn.

Ich persönlich würde die Trainer mal ganz dreist darauf ansprechen, warum diese Akt als Strafe eingesetzt wird. Es hat nämlich überhaupt nichts damit zu tun, einen verletzten Hund zu verarzten. In dieser Situation wurde der Alphawurf zum Maßregeln benutzt, was kein Vergleich zum verletzten Hund ist. Warum also der Alphawurf als Strafe? Mich würden die Antworten wirklich interessieren.

Falls die Antworten lauten "Weil Wölfe das tun", "Weil Hunde das tun" oder "weil man so zeigen kann, wer der Rudelführer ist", kannst du gerne antworten "Wölfe tun das nicht", "Hunde tun das nicht" und "Der Rudelführer ist gemessen an seinem aktiven Aggressionspozential der friedlichste Hund im ganzen Rudel und kein dominanter Feldwebel".

Nimmt man dir das nicht ab oder rät nach wie vor zum Alphawurf oder allgemein zu körperlicher Züchtigung, dann halte dich von dieser Hundeschule fern. Wer Starkzwangmittel und/oder körperliche Maßregelungen dazu benutzt, einen Hund zu "erziehen", tut dies aus reiner Inkompetenz.

EDIT:

Zur Beißhemmung: UNTER HUNDEN (und NUR unter Hunden!) lernt der Welpe die Beißhemmung in Folge von Aktion und unangenehmer Reaktion. Wird ein Welpe vom Geschwisterchen zu fest gebissen, wird dieser aufquieken und sich sehr wahrscheinlich stark wehren. So lernen Welpen, dass ab einer bestimmten Beißstärke eine unangenehme Reaktion kommt. Unter Wölfen beispielsweise lernen Welpen die Beißhemmung ausschließlich von ihren Geschwistern. Bis die Welpen vier Monate als sind genießen sie nämlich im Rudel absolute Narrenfreiheit und dürfen sogar die erwachsenen Wölfe in Schwanz und Ohren beißen, ohne dass diese sich wehren.
Darum ist es auch so wichtig, dass Welpen viel sozialen Kontakt zu gleichaltrigen Hunden haben.

Menschen sollten das Beißen ihres Welpen am besten so unterbinden, dass sie, sobald der Welpe zwickt, ebenfalls laut aufqieken, "AU!" oder "NEIN!" sagen und dann gehen (so wie du das machst, ist das also schon richtig), Raum verlassen und ignorieren.

Ich habe keinem meiner Hunde einen Klaps gegeben oder sie auf den Rücken gedreht, damit sie die Beißhemmung erlernen und mein Rüde ist so sanft, der kann dir ne halbe Erdnuss zwischen den Lippen herausfummeln.
 
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Hallo,

ich würde mir auf jeden Fall Alternativen suchen oder es ganz bleiben lassen - keine Hundeschule ist immer noch besser als eine schlechte Hundeschule...

Und dass die dort ganz großer Mist ist, hast du ja durch deine Erzählungen bestätigt.

Erst schlagen, dann auf den Rücken drehen... was kommt denn als nächstes?

Nein, also mich würden die dort nicht mehr sehen - abgesehen davon, dass die mich wohl auch rausgeworfen hätten, nachdem ich ihnen die Meinung gesagt hätte... :denken24:

Liebe Grüße
Birgit
 
Da bleibt mir ja die Spucke weg, das Ding gehört zugemacht.

Schon das da Mäntelchenverbot ist, geht garnicht, ich kann doch meinem Hund im Winter anziehen was ich will.
Ich rate dir, deinem Bauchgefühl zu folgen und nicht mehr hinzugehen.
Wenn ich diese Methoden lese, frage ich mich immer, was diese Herrschaften bei halbwüchsigen großen Hunderassen machen würden, Druck erzeugt Gegendruck und die Folge sind unsichere schnappende Hunde.
Diese Leute wissen überhaupt nicht, was sie bei den Welpen alles zerstören :wuetend2:
 
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HI!
Unsere Hundeschule gefält mir auch nicht. Es gibt wie fast bei allem, meinungunterschiede.
ich habe mir meinen eigenen bild gemacht und ich finde die hundetrainerin einfach zu grob und zu gelangeweilt von ihren job.

ich weiss nicht, ob ich dich richtig verstanden habe, aber die methode mit den rücken und klaps finde ich blöd.
mein welpe ist 20 wochen alt und ich übe mit ihn allein.
bin bis jetzt zufrieden mit dem was wir in der zwei erreicht haben. viele hundebesitzer fragen mich in welche hundeschule ich gehe, aber wenn ich den sage, in keine wundern sie sich, da mein Hundi eine gute erziehung hat.

dank meine nachbarin, die selbst nie schule besucht hat und ihren hund nach einen buch erzogen hat, den ich vererbt habe und in diesen buch steht nichts von einen klaps, oder anderen gewaltetigen methoden.
es gibt eigentlich nur drei die da erwehnt würden und man sollte möglichst mit zwei methoden versuchen den hund im griff zu halten, da die letzte zu den härtesten zählt und die sollte man möglichst meiden.
Ich zähle die auf:

1)Schnauzengriff
2)Der Nackengriff
3) Alpha-Wurf

Der erste wie der name schon sagt ist umschlingen von der oberen teil der schnauze...mein Hund reagiert dadrauf immer und hört mit dem was er tut sofort auf.
die zweite möglichkeit ist, den hund am nacken zu drücken zu boden....habe ich nie ausprobiert.
letzte möglichkeit die härteste, den hund (was bei großen Hunden nicht ganz einfach ist) auf den rücken umwerfen und solange halten bis er sich beruhigt hat und der empfohlen wird nur für menschen, die mutig und und kräftig sind.
 
Xafira

ich würde mir auf jeden Fall Alternativen suchen oder es ganz bleiben lassen - keine Hundeschule ist immer noch besser als eine schlechte Hundeschule...

:jawoll: Voll deine Meinung
 
Hallo,

kann mich den anderen nur anschließen, besonders Kailyn's Beitrag ist klasse, sie hat es toll erklärt.

Birgit, daß man Dich rauswerfen würde, wenn Du gegenargumentierst, kann ich mir lebhaft vorstellen...:tanzen2:

Leo, Dein Bauchgefühl ist ein gutes. Geh da nicht mehr hin. Ich würde sogar soweit gehen, das derart kundzutun, daß andere Besucher es mitbekommen und vielleicht ebenfalls mal umdenken.

Ich käme nie auf die Idee, meinen Hund von unten die Schnauze zu klappsen...:wuetend2:...völlig sinnbefreit.

Viele Infos zu veralteten und überholten Erziehungsmaßnahmen findest Du auch in diesem Thread:

http://www.hundeforum.com/forum/threads/9849-AUFKLÄRUNG-Alphawurf-Schnauzgriff-und-Nackenschütteln

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
Das denk ich auch:happy33::zustimmung:

Birgit, daß man Dich rauswerfen würde, wenn Du gegenargumentierst, kann ich mir lebhaft vorstellen...:tanzen2:

:denken24:
Ja, in meinen Augen geht das leider gar nicht und da kann ich dann schon sehr eindrücklich klar machen, was ich von solchen Aussagen und Handlungen halte...

Dass solche Leute Welpen ausbilden dürfen... :traurig7:
Die hatten bis jetzt wohl echt einfach Glück, nur eine spezielle Art Hund im Kurs gehabt zu haben - anders kann ich mir diese Einstellung nicht vorstellen.

Da fällt mir dann immer die Geschichte des jungen Cockerspaniels ein, die wir hier im Forum mal hatten... :nachdenklich1:

Liebe Grüße
Birgit
 



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