- Erster Hund
- Monty (*22.01.2016)
Hallo zusammen,
ich fall mal direkt mit der Tür ins Haus:
Unser kleiner Havaneser Monty ist jetzt seit 2,5 Wochen bei uns, hat sich super eingelebt und im Prinzip gibt es hier nichts, was irgendwie ungewöhnlich oder problematisch wäre.
Letzten Mittwoch hatten wir einen Kennlerntermin in der Hundeschule mit der Trainerin. So weit, so gut. Monty war vorher mit mir in der Schule, hat den ganzen Tag schön im Büro gepennt, lag beim Musikunterricht friedlich daneben, hat an seiner Rinderlunge geknabbert und dann hatten wir beide nach dem Unterricht (er hat zwei Gitarren- und eine Klavierschülerin klaglos durchgehalten) ein bisschen viel Energie, das gemeinsame Spiel sehr ausgedehnt und vielleicht etwas übertrieben, so dass der junge Herr bereits im Auto in ein dornröschenähnliches Koma fiel, aus dem er bei der Ankunft in der Hundeschule (wohlbemerkt nach lediglich einer halben Stunde schlaf), nicht so gern erwachen wollte, mir aber dennoch auf die Wiese folgte. Nach hundert Metern blieben die Trainerin und ich stehen, Monty nutzte die Chance, kringelte sich in den brandenburger Sand und schlief den Schlaf des Gerechten. Die Trainerin war irritiert – auch darüber, dass es zu Hause keine Probleme gibt: Er spielt, frisst, kuschelt, schläft ... Nachts schläft er durch und falls er doch mal muss (kam bisher 2x vor), meldet er sich. Er hat keine Probleme mit Kindern, nur im wilden Spiel geht mal im Haus ein Tröpfchen daneben und er kann bereits Sitz und Platz.
Mein Kind, ko und glückselig nach einem schönen Schultag und anschließender Zirkus-AG, hatte sich abgesondert und lies Sand im Wind rieseln, sammelte Steine und kletterte auf Bäume.
Ich kann schon verstehen, dass wir ein etwas sonderbares Bild abgegeben haben - aber tiefenentspanntes Kind und tiefenentspannter Hund sind jetzt nicht der schlechteste Aggregatzustand, den ich mir so vorstellen kann.
Die Trainerin, ihres Zeichens auch Tierärztin, machte dezente, jedoch eindeutig besorgte Äußerungen darüber, dass Monty so still war, sprich, dass er schlief. Als er nach einer Stunde Zusammensein dann doch endlich erwachte, hatte er die Akkus wieder voll und lief direkt in doppelter Geschwindigkeit ... ich hatte aber irgendwie das Gefühl, dass das nicht mehr zählte.
Letzten Freitag hatten wir dann unseren ersten Termin in der Welpenspielgruppe, bei der ich am Ende doch mit sehr gemischten Gefühlen nach Hause fuhr:
Monty ist der einzige kleine Hund in dieser Gruppe. Außer uns gibt es da noch zwei hyperaktive Labradore, die zwar gleichalt, aber jetzt schon größer und schwerer sind, als Monty ausgewachsen je sein wird. Die beiden haben sehr ausgiebig miteinander gerauft und Monty hat sich konstant zwischen meinen Beinen verkrochen. Irgendwann hat er sich dann doch rausgetraut und wurde dann direkt umgeworfen und getrampelt. Er warf sich auf den Rücken, jaulte auf, aber einer der beiden Hunde ließ einfach nicht ab. Sie wurden dann sanft auseinanderdividiert aber diese Szene hatten wir noch so 5-6 x.
Anschließend wurde ein bisschen Sitz gemacht und Rückruf getestet und dann wurde nochmal gespielt – wieder mit dem gleichen Ergebnis.
Auf dem Weg zu den Autos sollten die anderen Hunde angeleint werden und Monty durfte frei laufen. Da hat er sich plötzlich rangetraut, durfte schnüffeln und wurde eben nicht getrampelt, weil die beiden ja angeleint waren. Er hat just sogar zum spielen aufgefordert und ich dachte: Ach, wird doch noch.
Heute fiel die Stunde aus, aber die Trainerin machte am Telefon wieder ein paar Kommentare darüber, dass Monty ja sehr still und zurückhaltend sei und wenn wir da nicht aufpassten, könnte der sich zum Kläffer oder Ähnlichem entwickeln...
Hmm... was soll ich zu so Etwas sagen?
Ich kann meinen Hund schon verstehen, dass er Schiss hat vor den beiden ungestümen Labradoren, die glatt auf kein Kommando reagieren wenn sie spielen und sich natürlich ihrer Masse und der Kraft die sie haben, nicht bewusst sind.
Als wir in den letzten Tagen spazieren waren, sind wir auch ein paar Hunden begegnet, vornehmlich jenen der kleineren Kategorien, die, bis auf das aufgedrehte Jack-Russel-Mädchen unserer Nachbarn, sich alle zu benehmen wussten. Bei allen Kontakten ging es friedlich und höflich zu und übergebühr ängstlich wirkte Monty nicht.
Ich muss sagen, dass ich nun schon fast keine Lust mehr habe, in die Hundeschule zu gehen. Statt dass noch ein weiterer, kleiner Hund dazu kommt, soll nun noch ein Labrador kommen – die scheinen gerade Konjunktur zu haben. Leider haben die alle Hundebesitzer, die noch sehr unerfahren sind und die alles, was ihre Hunde machen, niedlich finden. Beide Labradore sollen Familienhunde sein und ich sehe schon jetzt, dass hier die Tiere nach der von den Besitzern präferierten Rasse ausgesucht wurden, statt eben nach einer Rasse mit Wesensmerkmalen und Bedürfnissen Ausschau zu halten, die sich mit den Möglichkeiten und Bedürfnissen der Familie deckt .. naja, das ist ja schon ein anderes Thema...
Könnt Ihr mir berichten, ob Ihr solche Situationen in Hundeschulen kennt? Ist mein Bauchgefühl richtig, oder bin ich zu empfindlich?
Mit meinem Schnoodle war ich nie in einer Hundeschule und der war bestens sozialisiert und konnte alle Kommandos.
Meint Ihr, es reichen auch die Hundekontakte beim Spaziergang, damit Monty ein gutes Sozialverhalten anderen Hunden gegenüber erlernt?
Ich fühle mich bei diesem Thema wirklich ein bisschen hilflos und bin für Ratschläge dankbar.
lg,
FrauL
ich fall mal direkt mit der Tür ins Haus:
Unser kleiner Havaneser Monty ist jetzt seit 2,5 Wochen bei uns, hat sich super eingelebt und im Prinzip gibt es hier nichts, was irgendwie ungewöhnlich oder problematisch wäre.
Letzten Mittwoch hatten wir einen Kennlerntermin in der Hundeschule mit der Trainerin. So weit, so gut. Monty war vorher mit mir in der Schule, hat den ganzen Tag schön im Büro gepennt, lag beim Musikunterricht friedlich daneben, hat an seiner Rinderlunge geknabbert und dann hatten wir beide nach dem Unterricht (er hat zwei Gitarren- und eine Klavierschülerin klaglos durchgehalten) ein bisschen viel Energie, das gemeinsame Spiel sehr ausgedehnt und vielleicht etwas übertrieben, so dass der junge Herr bereits im Auto in ein dornröschenähnliches Koma fiel, aus dem er bei der Ankunft in der Hundeschule (wohlbemerkt nach lediglich einer halben Stunde schlaf), nicht so gern erwachen wollte, mir aber dennoch auf die Wiese folgte. Nach hundert Metern blieben die Trainerin und ich stehen, Monty nutzte die Chance, kringelte sich in den brandenburger Sand und schlief den Schlaf des Gerechten. Die Trainerin war irritiert – auch darüber, dass es zu Hause keine Probleme gibt: Er spielt, frisst, kuschelt, schläft ... Nachts schläft er durch und falls er doch mal muss (kam bisher 2x vor), meldet er sich. Er hat keine Probleme mit Kindern, nur im wilden Spiel geht mal im Haus ein Tröpfchen daneben und er kann bereits Sitz und Platz.
Mein Kind, ko und glückselig nach einem schönen Schultag und anschließender Zirkus-AG, hatte sich abgesondert und lies Sand im Wind rieseln, sammelte Steine und kletterte auf Bäume.
Ich kann schon verstehen, dass wir ein etwas sonderbares Bild abgegeben haben - aber tiefenentspanntes Kind und tiefenentspannter Hund sind jetzt nicht der schlechteste Aggregatzustand, den ich mir so vorstellen kann.
Die Trainerin, ihres Zeichens auch Tierärztin, machte dezente, jedoch eindeutig besorgte Äußerungen darüber, dass Monty so still war, sprich, dass er schlief. Als er nach einer Stunde Zusammensein dann doch endlich erwachte, hatte er die Akkus wieder voll und lief direkt in doppelter Geschwindigkeit ... ich hatte aber irgendwie das Gefühl, dass das nicht mehr zählte.
Letzten Freitag hatten wir dann unseren ersten Termin in der Welpenspielgruppe, bei der ich am Ende doch mit sehr gemischten Gefühlen nach Hause fuhr:
Monty ist der einzige kleine Hund in dieser Gruppe. Außer uns gibt es da noch zwei hyperaktive Labradore, die zwar gleichalt, aber jetzt schon größer und schwerer sind, als Monty ausgewachsen je sein wird. Die beiden haben sehr ausgiebig miteinander gerauft und Monty hat sich konstant zwischen meinen Beinen verkrochen. Irgendwann hat er sich dann doch rausgetraut und wurde dann direkt umgeworfen und getrampelt. Er warf sich auf den Rücken, jaulte auf, aber einer der beiden Hunde ließ einfach nicht ab. Sie wurden dann sanft auseinanderdividiert aber diese Szene hatten wir noch so 5-6 x.
Anschließend wurde ein bisschen Sitz gemacht und Rückruf getestet und dann wurde nochmal gespielt – wieder mit dem gleichen Ergebnis.
Auf dem Weg zu den Autos sollten die anderen Hunde angeleint werden und Monty durfte frei laufen. Da hat er sich plötzlich rangetraut, durfte schnüffeln und wurde eben nicht getrampelt, weil die beiden ja angeleint waren. Er hat just sogar zum spielen aufgefordert und ich dachte: Ach, wird doch noch.
Heute fiel die Stunde aus, aber die Trainerin machte am Telefon wieder ein paar Kommentare darüber, dass Monty ja sehr still und zurückhaltend sei und wenn wir da nicht aufpassten, könnte der sich zum Kläffer oder Ähnlichem entwickeln...
Hmm... was soll ich zu so Etwas sagen?
Ich kann meinen Hund schon verstehen, dass er Schiss hat vor den beiden ungestümen Labradoren, die glatt auf kein Kommando reagieren wenn sie spielen und sich natürlich ihrer Masse und der Kraft die sie haben, nicht bewusst sind.
Als wir in den letzten Tagen spazieren waren, sind wir auch ein paar Hunden begegnet, vornehmlich jenen der kleineren Kategorien, die, bis auf das aufgedrehte Jack-Russel-Mädchen unserer Nachbarn, sich alle zu benehmen wussten. Bei allen Kontakten ging es friedlich und höflich zu und übergebühr ängstlich wirkte Monty nicht.
Ich muss sagen, dass ich nun schon fast keine Lust mehr habe, in die Hundeschule zu gehen. Statt dass noch ein weiterer, kleiner Hund dazu kommt, soll nun noch ein Labrador kommen – die scheinen gerade Konjunktur zu haben. Leider haben die alle Hundebesitzer, die noch sehr unerfahren sind und die alles, was ihre Hunde machen, niedlich finden. Beide Labradore sollen Familienhunde sein und ich sehe schon jetzt, dass hier die Tiere nach der von den Besitzern präferierten Rasse ausgesucht wurden, statt eben nach einer Rasse mit Wesensmerkmalen und Bedürfnissen Ausschau zu halten, die sich mit den Möglichkeiten und Bedürfnissen der Familie deckt .. naja, das ist ja schon ein anderes Thema...
Könnt Ihr mir berichten, ob Ihr solche Situationen in Hundeschulen kennt? Ist mein Bauchgefühl richtig, oder bin ich zu empfindlich?
Mit meinem Schnoodle war ich nie in einer Hundeschule und der war bestens sozialisiert und konnte alle Kommandos.
Meint Ihr, es reichen auch die Hundekontakte beim Spaziergang, damit Monty ein gutes Sozialverhalten anderen Hunden gegenüber erlernt?
Ich fühle mich bei diesem Thema wirklich ein bisschen hilflos und bin für Ratschläge dankbar.
lg,
FrauL