@ Nostraventjo
ich halte nichts davon, wenn man den Hund "nur" ausschließlich mit Lob erzieht.
Hunde sind Egoisten und es kann sehr schnell die Problematik entstehen, das einem Hund ein Lob nicht mehr genug ist. Heisst: Der Hund wird irgendwann nicht mehr richtig hören weil er keinen Anlass dazu sieht, außer ein "popliges" Lob.
Dann stimmt mit der Bindung etwas nicht. Und Bindung ist viel komplexer als die Fixierung auf eine Bezugsperson und weitaus schwieriger umzusetzen als reine Futterbelohnung. Das hat auch nichts mit Unvermögen zu tun, sondern einfach mit der Vielfach fehlenden Kenntnis worauf es an kommt und wie man es sozial korrekt umsetzt. Auch mir gelingt dies noch lange nicht 100 %ig.
Vielleicht solltest du dich mal mit neueren wirklich wissenschaftlich belegten Erkenntnissen auseinander setzen.
Ich stimme Liz in ihrem letzten Post und Anne voll zu.
Hunde sind überhaupt keine Egoisten, nicht mal in der Form Opportunisten wie langläufig verallgemeinert wird. Sie sind wie Freilandstudien beweisen, hoch sozial und die Sicherheit, die aus der Bindung innerhalb der Gruppe entsteht spielt eine viel wesentlichere Rolle als allgemein geglaubt wird und zwar auch in der zwischenartlichen gemischten Gruppe, keineswegs nur innerartlich.
Man sollte sich halt mal genauer anschauen wie Kaniden leben, wenn sie sich "frei" entscheiden und organisieren können. Es ist schlicht falsch sie allein auf biologische Bedürfnisse zu reduzieren, sozio-emotionale Aspekte sind in Kanidengemeinschaften überaus wichtig und sichern das Überleben der Gemeinschaft, daher haben sie durchaus ein großes Interesse an Kooperation, natürlich weil dies einen positiven Aspekt mit sich bringt, nämlich den Schutz und die Geborgenheit der Gemeinschaft und dies kann Belohnung genug sein, sogar mehr als genug. Die Reduzierung auf Futtergeilheit wird dem Tier nicht gerecht.
Opportunismus tritt auch nur dann auf wenn ein Mangel an Präferenzen besteht, also an durch Rituale gefestigten gewohnheitsmäßigen Vorlieben/Möglichkeiten.
Ein Wolfrudel das auf ein Beutetier durch Tradition geprägt ist wird in der Regel sogar ein weiteren Weg zur Beute in Kauf nehmen, statt sich vornehmlich an den ja eigentlich leichter erreichbaren Wildbestand anderer Art in näherer Umgebung zu halten.
Man muß einen Hund weder bestechen noch locken, das ist genau der falsche Weg, denn hier entsteht keine echte Bindung, wichtig ist das Einüben von Ritualen, weil diese das Einschätzen des Gegenübers erleichtern und ihn damit berechnbar machen, allgemeinhin auch bekannt als "man kennt einander und weiß wie wer wann reagiert und was er leiden kann und was nicht, was man darf und was nicht" und damit gehen Sicherheit und Vertrauen einher. Schade das dieses hochintelligente und soziale Wesen immer noch auf seine nur biologischen Bedürfnisse reduziert wird.
Ich kann mich auch nicht erinnern das Hunde sich gegenseitig mit Leckerchen belohnen und mit dem Futterbeutel rumrennen, wie machen sie es also dann?! Das Zauberwort heißt Interaktion und Kommunikation zum Zwecke der sozialen Integration.