Der meiner Ansicht nach wichtigste Tipp: nicht verrückt damit machen und nicht vergleichen.
Meine Amy ist jetzt 7 Monate alt und seit etwa 2 Monaten gab es kein Pipi mehr im Haus.
Ihr großes Geschäft hat sie von Anfang an (sie kam mit knapp 9 Wochen zu mir) nur draußen gemacht, mit zwei Ausnahmen, als sie Durchfall hatte.
Ich habe dazu eigentlich nicht viel beigetragen. Meine Züchterin hat gute Vorarbeit geleistet, weil sie die Welpen ab der 4.- 5. Woche immer auf den Rasen "geschickt" hat, zum Pinkeln und sich lösen. Jeden Morgen gegen 7 Uhr ist sie mit der Bande nach draußen und Amy hat sich diese Zeit sehr gut gemerkt (bis heute).
Ich bin mit ihr nach draußen, wenn sie aufgewacht ist, wenn sie intensiv gespielt hat und nach jedem Fressen.
Trotzdem ist in den ersten Monaten ab und zu Pipi im Haus gelandet, was ich nicht weiter tragisch fand.
Ich habe der Stubenreinheit wirklich nicht viel Beachtung geschenkt. Trotzdem hat sie es gelernt.
Amy schläft von Anfang an bei mir im Schlafzimmer, auf einem Kissen auf dem Boden und kann sich im Zimmer frei bewegen.
Von der ersten Nacht an hat sie mich mit der Schnauze angestupst, wenn sie raus musste und hat nirgends hin gemacht.
In der ersten Woche war ich 2-4 mal nachts draußen, in der zweiten Woche noch ein- bis zweimal, seither schläft sie durch, mittlerweile 8-9 Stunden am Stück.
Nach ein paar Wochen habe ich die Schlafzimmertür aufgemacht und sie konnte sich nachts frei im Haus bewegen, auch da gab es keine Unfälle, bis auf die Durchfallzeiten, insgesamt zwei Mal.
Meine Katzen sind ja mit Kira aufgewachsen, also hundeerprobt. Der Welpe war dann aber doch eine andere Hausnummer als die ruhige Kira.
Ich habe Amy abgeholt, ins Haus gebracht und gut beobachtet, wie sie sich den Katzen gegenüber verhält.
Meine Katzen haben in jedem Zimmer Rückzugsorte nach oben, die für die Hunde nicht zu erreichen sind. Das halte ich für wichtig.
Da meine Katzen Hunde kannten und Amy zwar wild, aber lieb ist, habe ich sonst nichts gemacht.
Wenn Amy ihnen hinterher laufen oder sie jagen wollte, habe ich das unterbunden. Daher habe ich schon sehr früh im Zusammenhang mit unerwünschten Dingen, wie z.B. an der Couch nagen, das Wort "nein" eingeführt (natürlich ohne zu erwarten, dass sie weiß was gemeint ist) und gleichzeitig eine Alternative geboten.
Bezüglich der Katzen gab es das "nein" und ein körperliches Blockieren der Jagd, sobald sie mich angeschaut hat, gab es Streicheln oder ein kleines Spiel. Nach einigen Wochen reichte dann auch das Nein aus der Distanz, allerdings hat sie heute noch ihre Anwandlungen, wo sie insbesondere mit Ivan unbedingt "spielen" will.
Kommt auch auf deine Katzen an, wie deutlich die dem Welpen "Bescheid" sagen.
Meine Katze Paula ist da sehr eindeutig und sie wird weitgehend in Ruhe gelassen. Ivan ist eher zwiegspalten, er ist ein richtiger Hundekater und genießt Körperkontakt mit Hunden, freut sich auch wirklich, dass Amy da entgegenkommender ist als Kira, aber manchmal wird es ihm dann doch zu bunt. Allerdings wehrt er sich nicht, sondern fängt an zu krähen und erwartet, dass ich das regele.
Was ich natürlich pflichtbewusst erledige.
Du solltest also Rückzugsorte haben, die für den Welpen nicht zu erreichen sind und insbesondere in den ersten Wochen immer dann einschreiten, wenn der Welpe ansetzt, die Katzen zu jagen oder sie anderweitig bedrängt.
In der ersten Zeit dann hauptsächlich durch Ablenken auf andere angenehme Dinge, gepaart mit einem Kommando, das später allein ausreichen sollte.
Das Katzenfutter habe ich eine Woche vor Amys Einzug auf eine hohe Kommode umgesiedelt, neben der ein kleiner Kratzbaum steht.
Bei Kira war das nie nötig, da reichte ein deutliches nein und sie hat das Katzenfutter in Ruhe gelassen.
Aber mir war durchaus klar, dass das mit einem Welpen, noch dazu einem verfressenen Flat, eine unlösbare Aufgabe wäre und den Stress wollte ich mir ersparen.
Das hat auch gut funktioniert, als Amy einzog, waren die Katzen bereits an den neuen Futterort gewöhnt.
Ich habe auch alles weggeräumt, was mir voraussichtlich unnötige Probleme bereiten würde, die Matte mit den Schuhen wurde in den Heizungskeller umgesiedelt (auch schon 2 Wochen vorher, weil mein Mann nicht so schnell lernt wie die Katzen
), aller unnötiger Dekokram in Welpenhöhe wurde entfernt, ebenso der Vorleger aus dem Bad.
Der einzige Teppich im Haus wurde durch ein großes Vetbed ersetzt, sämtliche Kabel und Steckdosen gesichert.
In den ersten Wochen habe ich Amy folgen lassen, wohin immer sie folgen wollte.
Sie ist quasi mein Schatten gewesen.
Als sie dann, nach etwa 2-3 Wochen, einige Male kurz liegen geblieben ist und von sich aus nicht gefolgt ist, wenn ich das Zimmer verlassen habe, habe ich angefangen auch mal kurz eine Tür zuzumachen, dann wieder auf und rein.
Als das gut klappte, blieb die Badtür mal 5 Minuten zu, wenn ich auf der Toilette war.
Dann bin mal in die Garage gegangen, vors Haus, in den Garten, jeweils kurze Zeitspannen, so dass sie mitbekam, ich gehe und komme aber auch gleich wieder.
Ich habe darum gar kein Aufhebens gemacht, einfach ganz normal Alltag.
Als das problemlos klappte, bin ich dann mal für eine Viertelstunde ins Dorf marschiert, ohne große Verabschiedung, aber stürmische Begrüßung war natürlich erlaubt.
Das habe ich ausgedehnt, mittlerweile kann sie mit Kira problemlos 4-5 Stunden allein bleiben, ohne Kira sind wir bei 2 Stunden.
Wobei Kira kein wesentlicher Faktor ist, die ignoriert Amy nämlich großteils und die beiden liegen meist in unterschiedlichen Zimmern oder sogar Etagen.
Da ich ja die Katzen und auch Kira habe, habe ich Amy beim Alleinbleiben nie räumlich begrenzt, sie hat das ganze Haus "zur Verfügung."
Bisher gibt es nur ein Sofakissen zu beklagen.
Genauso war es bei uns auch.